Ein Ortbetonfundament ist die vor Ort hergestellte tragende Gründung eines Bauwerks. Es leitet ständige und veränderliche Lasten sicher in den Untergrund ab, gleicht Setzungen aus und sorgt für die Standsicherheit von Gebäuden, Anlagen und Infrastrukturbauwerken. In Planung, Ausführung, Instandsetzung und Rückbau knüpfen zahlreiche Arbeitsschritte an das Fundament an – von der Bodenmechanik bis zum kontrollierten Betonabbruch. Gerade beim teilweisen Rückbau, bei Anpassungen im Bestand oder beim selektiven Abbruch spielen Betonzangen sowie Stein- und Betonspaltgeräte aus dem Werkzeugspektrum der Darda GmbH eine wichtige Rolle, weil sie erschütterungsarm, präzise und mit geringer Randbeeinflussung arbeiten.
Definition: Was versteht man unter Ortbetonfundament
Ein Ortbetonfundament ist ein Fundament aus bewehrtem oder unbewehrtem Beton, das direkt auf der Baustelle in eine Schalung eingebracht, verdichtet und nachbehandelt wird. Es unterscheidet sich von Fertigteilfundamenten dadurch, dass die Formgebung und die Verbindung mit dem Baugrund im Bauzustand hergestellt werden. Typische Formen sind Einzelfundamente (für Stützen), Streifenfundamente (unter Wänden) und Fundamentplatten. Die Tragwirkung erfolgt über Flächen- oder Punktauflager, wobei die Lastabtragung in den Boden unter Berücksichtigung der Baugrundkennwerte bemessen wird.
Aufbau und Bestandteile eines Ortbetonfundaments
Ein Ortbetonfundament setzt sich aus mehreren funktionalen Schichten und Elementen zusammen, die im Zusammenspiel Tragfähigkeit, Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit sicherstellen.
Schalung und Untergrundvorbereitung
Die Schalung formt Geometrie und Kanten, ermöglicht Gefälle und Einbindungen. Zuvor wird der Aushub auf tragfähigen, verdichteten Untergrund geführt, gegebenenfalls mit Sauberkeitsschicht. Frostsichere Gründungstiefe, kapillarbrechende Schicht und Dränage sind abhängig von Nutzung und Standort.
Bewehrung und Einbauteile
Die Bewehrung nimmt Zugkräfte, Biegemomente und Schubbeanspruchungen auf. Abstandhalter sichern die Betondeckung. Einbauteile wie Ankerplatten, Hüllrohre, Erdungs- und Medienführungen werden lagegenau fixiert, um spätere Zwängungen und Nacharbeiten zu vermeiden.
Beton, Verdichtung, Nachbehandlung
Betonfestigkeitsklasse, Expositionsklassen und Konsistenz werden nach Beanspruchung und Umgebungsbedingungen ausgewählt. Eine gleichmäßige Verdichtung (z. B. mit Innenrüttler) verhindert Kiesnester und Poren. Die Nachbehandlung schützt vor frühzeitigem Austrocknen und Temperaturspannungen, um Risse zu minimieren und die Oberflächenqualität zu sichern.
Fugen und Anschlüsse
Arbeits-, Dehn- und Scheinfugen werden geplant, um Schwind- und Temperaturverformungen zu beherrschen. Bewehrungsanschlüsse ermöglichen spätere Aufbauten. Abdichtungen an Fugen sind bei wasserdichten Fundamenten entscheidend.
Planung und Bemessung
Die Bemessung eines Ortbetonfundaments basiert auf Lastannahmen aus Tragwerk und Nutzung sowie auf Baugrundkennwerten. Geometrie, Bewehrungsgrad, Betondeckung und Fugenlage resultieren aus statischen Nachweisen, Gebrauchstauglichkeits- und Dauerhaftigkeitsanforderungen. Baugrunduntersuchungen liefern Setzungsprognosen und geben den Rahmen für Gründungstiefe und Fundamentabmessungen vor. Randbedingungen wie Radon, Grundwasser, chemische Angriffe und Frost-Tau-Wechsel fließen in die Wahl der Expositionsklassen und Betonzusammensetzung ein.
Relevante Schnittstellen
- Tragwerksplanung: Lastabtrag, Rissbreitenbegrenzung, Bewehrungsführung
- Geotechnik: Baugrundmodell, zulässige Bodenpressungen, Setzung
- Technische Gebäudeausrüstung: Durchdringungen, Erdung, Medien
- Bauausführung: Betonlogistik, Einbaufolgen, Qualitätskontrollen
Ausführung: Schrittfolge und Qualitätssicherung
Eine sorgfältige Bauausführung ist für die Leistungsfähigkeit eines Ortbetonfundaments zentral. Fehler lassen sich nur mit hohem Aufwand korrigieren und wirken sich bis in den Lebenszyklus aus.
- Aushub, Planum, Verdichtung und gegebenenfalls Sauberkeitsschicht
- Schalung stellen, Bewehrung verlegen, Einbauteile fixieren
- Betonierlogistik planen (Mischgut, Transport, Taktung, Einbringhöhe)
- Einbau und Verdichtung lagenweise, frischebetonseitige Kontrollen
- Oberflächenbearbeitung, Nachbehandlung, Schutz vor Austrocknung
- Ausschalen nach Erreichen ausreichender Festigkeit, Nacharbeiten an Kanten
Kontrollen und Prüfungen
- Frischbeton: Konsistenz, Luftgehalt, Temperatur
- Festbeton: Druckfestigkeit über Probekörper, Dichte
- Geometrie: Höhenlage, Ebenheit, Lot und Maßhaltigkeit
- Bewehrung: Lage, Durchmesser, Übergreifungen, Betondeckung
Typische Schäden und Instandsetzung
Risse durch Schwinden, Temperatur oder Zwang, Abplatzungen an Kanten, Kiesnester sowie Bewehrungskorrosion durch unzureichende Betondeckung zählen zu den häufigen Schadensbildern. Setzungsdifferenzen können die Gebrauchstauglichkeit beeinträchtigen. Instandsetzungen reichen von Rissverpressungen über Reprofilierungen bis zum partiellen Rückbau und Neuaufbau. Beim Entfernen von beschädigten Zonen werden im Bestand häufig Betonzangen eingesetzt, um stark armierte Bereiche kontrolliert abzutragen, sowie Stein- und Betonspaltgeräte, um massige Fundamentkörper erschütterungsarm zu öffnen.
Rückbau und Anpassungen am Ortbetonfundament
Im Bestand erfordern Umbauten, Nutzungsänderungen oder der Rückbau präzise Verfahren, um angrenzende Bauteile, Leitungen und sensible Bereiche zu schützen. Neben konventionellen Methoden wie Meißeln und Sägen kommen kontrollierende, emissionsarme Verfahren zum Einsatz.
Erschütterungsarme Abtragsverfahren
- Stein- und Betonspaltgeräte: Durch vorgebohrte Löcher erzeugen hydraulische Spaltkeile hohe, lokal begrenzte Presskräfte. Massive Fundamentblöcke lassen sich entlang definierter Linien öffnen, was besonders in dicht bebauten Lagen, in Gebäuden oder bei Spezialrückbau vorteilhaft ist.
- Betonzangen: Greifen, Quetschen und Abtrennen von Beton inklusive Bewehrung. Geeignet für selektiven Rückbau, Betonkantenkorrekturen, Aussparungen oder das gestaffelte Abtragen von Fundamentstufen.
- Stahlscheren und Multi Cutters: Zuschneiden freigelegter Bewehrung, Demontage von Einbauteilen und Ankerungen.
Leistungsversorgung und Systemgedanke
Hydraulische Werkzeuge werden über kompakte Hydraulikaggregate für mobile Systeme betrieben. Die Kombination aus Aggregateinheit und Anbauwerkzeug ermöglicht die Anpassung an Platzverhältnisse, Materialstärken und geforderte Abtragsraten. In engen Räumen oder bei Entkernung und Schneiden sind kompakte, mobile Systeme zweckmäßig.
Einsatzbereiche und Randbedingungen
- Betonabbruch und Spezialrückbau: Selektives Abtragen, Trennen von Fundamentblöcken, Schutz sensibler Nachbarstrukturen.
- Entkernung und Schneiden: Öffnungen für Medien, Schachtanpassungen, Fundamentdurchbrüche.
- Felsabbruch und Tunnelbau: Bei Felskontakt oder Felsaufbauten unter Fundamenten kann Spalttechnik analog angewandt werden.
- Sondereinsatz: Beengte Zugänge, niedrige Raumhöhen, Anforderungen an Lärm- und Staubreduktion, Arbeiten in schwingungssensibler Umgebung.
Auswahlkriterien für Verfahren und Werkzeuge beim Fundamentrückbau
Die Wahl des Vorgehens orientiert sich an technischen und organisatorischen Faktoren. Ziel ist eine sichere, planbare und umweltverträgliche Abwicklung.
- Betonfestigkeit, Bauteildicke, Bewehrungsgehalt und -anordnung
- Zulässige Erschütterungen, Lärm- und Staubgrenzwerte
- Zugänglichkeit, Tragfähigkeit der Arbeitsflächen, Hebe- und Transportwege
- Schnittführung, Aussparungen, Schutz benachbarter Bauteile
- Separierbarkeit und Recycling (Beton, Bewehrungsstahl, Einbauteile)
Sicherheit, Gesundheit und Umwelt
Arbeiten am Ortbetonfundament erfordern ein systematisches Sicherheitskonzept. Persönliche Schutzausrüstung, staubarme Arbeitsweisen und geregelte Materiallogistik sind wesentliche Bausteine. Hydraulische Verfahren wie das Spalten oder Zangenabtragen können zur Reduzierung von Erschütterungen, Lärm und Staub beitragen. Wasser- und Bodenschutz, geordnete Entsorgung sowie das Sortieren von Altbeton und Bewehrungsstahl unterstützen ein ressourcenschonendes Vorgehen. Rechtliche Vorgaben sind projektspezifisch zu beachten; die Umsetzung erfolgt generell nach dem Stand der Technik.
Praxisorientierte Hinweise für Planung, Ausführung und Rückbau
- Frühzeitig Bohr- und Schneidkorridore festlegen, Einbauteile orten und Versorgungsleitungen kennzeichnen.
- Beim Betonieren ausreichende Betondeckung sicherstellen, um spätere Korrosion und Instandsetzungsaufwand zu vermeiden.
- Nachbehandlung an Klima und Bauteildicke anpassen, Rissbildung vorbeugen.
- Beim selektiven Rückbau zunächst Spalt- oder Zangenschnitte definieren, danach Bewehrung mit Stahlscheren trennen.
- Logistik für Ausbruchmaterial planen: Zwischenlager, Abtransport, Recyclingfraktionen.
Verbindung zu Produkten und Arbeitsmethoden der Darda GmbH
Im Lebenszyklus eines Ortbetonfundaments – vom Erstellen bis zum Rückbau – finden vielseitige Werkzeuge Anwendung. Dazu zählen in der Praxis Betonzangen für das kontrollierte Abtragen von armiertem Beton, Stein- und Betonspaltgeräte für das erschütterungsarme Öffnen massiver Bauteile sowie ergänzend Steinspaltzylinder, Stahlscheren, Kombischeren und Multi Cutters für das Trennen von Bewehrung und Einbauteilen. Hydraulikaggregate versorgen diese Werkzeuge mit der nötigen Energie. Die Auswahl richtet sich nach Bauteildicke, Bewehrungsgrad, Zugänglichkeit und den Anforderungen der jeweiligen Einsatzbereiche.





















