Die Sicherheitsprüfung von hydraulisch betriebenen Trenn- und Spaltwerkzeugen schützt Menschen, Material und Umgebung in anspruchsvollen Arbeiten wie Betonabbruch, Spezialrückbau, Felsabbruch, Tunnelbau, Entkernung und Schneiden. Sie bewertet systematisch den sicheren Zustand von Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräten, Hydraulikaggregaten, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren, Steinspaltzylindern und Tankschneidern. Für die Darda GmbH und ihre Anwenderinnen und Anwender ist eine sorgfältig geplante, dokumentierte und wiederkehrende Prüfung elementar, um Risiken zu minimieren, Stillstände zu vermeiden und die Funktionssicherheit über den gesamten Lebenszyklus zu gewährleisten.
Definition: Was versteht man unter Sicherheitsprüfung
Unter einer Sicherheitsprüfung versteht man die planmäßige, dokumentierte Überprüfung eines Arbeitsmittels auf seinen sicheren Zustand. Sie umfasst in der Regel eine Sichtprüfung, eine Funktionsprüfung und – je nach Produktgruppe – mess- oder drucktechnische Prüfungen. Ziel ist die Feststellung, ob das Gerät sicher betrieben werden kann, ob Abweichungen vorliegen und welche Maßnahmen (Instandsetzung, Austausch, Außerbetriebnahme) erforderlich sind. Eine Sicherheitsprüfung ist kein einmaliges Ereignis, sondern Teil eines kontinuierlichen Prozesses aus Gefährdungsbeurteilung, Prüfung, Pflege und Instandhaltung.
Ablauf der Sicherheitsprüfung in der Praxis
Der Ablauf beginnt mit der Vorbereitung: Unterlagen sichten (Betriebsanleitung, letzte Prüfprotokolle), Gefährdungen bewerten, Bereich absperren, Energiequellen sichern, Gerät reinigen. Es folgt die Sichtprüfung auf Beschädigungen, Risse, Undichtigkeiten, fehlende Schutz- und Kennzeichnungsteile. Danach die Funktionsprüfung im drucklosen Zustand und unter Betriebsdruck: Ventile, Betätigungselemente, Not-Halt beziehungsweise Totmann, Bewegungsrichtungen, Endlagen, Haltefunktionen. Je nach Gerätetyp schließt sich eine druck- oder lastbezogene Prüfung an, etwa das Erreichen des Soll-Betriebsdrucks am Hydraulikaggregat oder das gleichmäßige Öffnen und Schließen der Betonzange unter Last. Abschließend werden die Ergebnisse nachvollziehbar dokumentiert, festgestellte Mängel bewertet und Maßnahmen definiert. Vor jeder Inbetriebnahme nach Reparatur, nach außergewöhnlichen Ereignissen und in festgelegten Intervallen ist diese Abfolge einzuhalten.
Prüfarten und Prüffristen
Man unterscheidet Erstprüfung vor Inbetriebnahme, wiederkehrende Prüfungen in festgelegten Intervallen sowie anlassbezogene Prüfungen nach Instandsetzung, Überlast, Anprall oder ungewöhnlichen Vorkommnissen. Die Fristen richten sich nach Beanspruchung, Einsatzbedingungen, Herstellerangaben und internen Vorgaben. In staubigen Umgebungen oder bei häufigem Transport können kürzere Abstände sinnvoll sein. Prüfungen sollten von einer fachkundigen, befähigten Person durchgeführt werden; tägliche Sichtkontrollen durch das Bedienpersonal ergänzen diesen Rhythmus. Gesetzliche und berufsgenossenschaftliche Anforderungen können je nach Land und Einsatzort abweichen und sind bei der Planung zu berücksichtigen.
Prüfumfang nach Produktgruppen
Betonzangen
Bei Betonzangen stehen Schnitt- und Presskräfte, bewegte Backen und die Hydraulik im Fokus. Wichtige Prüfpunkte sind Zustand der Schneiden und Brechbacken, Verschleiß an Bolzen, Buchsen und Lagerstellen, Risse im Rahmen, korrekter Sitz von Schutzblechen, einwandfreie Funktion von Sperrventilen, Dichtheit der Zylinder, gleichmäßige Öffnungs- und Schließbewegung sowie die Stabilität unter Last. Achten Sie auf untypische Geräusche, Schiefstellung der Backen oder auffällige Erwärmung. Beschädigte Messer oder gelängte Bolzen führen zu unkontrollierten Kräften und müssen ersetzt werden. Kennzeichnungen wie Tragfähigkeit, Betriebsdruck und Seriennummer müssen lesbar sein.
Stein- und Betonspaltgeräte
Stein- und Betonspaltgeräte sowie Steinspaltzylinder arbeiten mit hohen Spaltkräften, die über Bohrlöcher in das Material eingebracht werden. Die Sicherheitsprüfung umfasst die Kontrolle der Spaltzylinder auf Risse, Gratbildung und Oberflächenbeschädigungen, die Inspektion von Keilen, Federn und Zugstangen, die Dichtheit von Anschlüssen, Kupplungen und Schlauchleitungen, den Zustand von Knickschutz und Scheuerschutz sowie die korrekte Druckeinstellung am Aggregat. Der Rückzug des Spaltmechanismus muss vollständig und gleichmäßig erfolgen. Bohrlochdurchmesser, -tiefe und Achsflucht sind vor dem Einsatz zu prüfen, damit keine Querlasten entstehen. Abplatzschutz und ein sicherer Gefahrenbereich sind vorzusehen, da Splitterflug auftreten kann.
Hydraulikaggregate
Hydraulikaggregate versorgen die Anbauwerkzeuge mit Energie. Zu prüfen sind Ölstand und Ölqualität, Dichtheit des Systems, Filterzustand, Funktion und Rückstellkräfte von Bedienelementen, Lesbarkeit des Manometers, Druckbegrenzung, Not-Halt und Schutzvorrichtungen. Schwingungs- und Geräuschverhalten liefern Hinweise auf Kavitation oder Lagerschäden. Der zulässige Betriebsdruck muss reproduzierbar erreicht werden; eine abweichende Druckkurve deutet auf Verschleiß oder Fehljustage hin. Schlauchsätze sind auf Alterung, Scheuerstellen und Kupplungsverschlüsse zu kontrollieren. Elektrische Ausrüstung und Kraftstoffsysteme (falls vorhanden) sind auf sichere Funktion zu prüfen.
Kombischeren, Multi Cutters und Stahlscheren
Bei diesen Werkzeugen liegt der Fokus auf der Integrität der Schneiden, der Geradführung, dem Zustand der Drehdurchführung (falls vorhanden) sowie der Halte- und Endlagensicherung. Unregelmäßige Schnittflächen, Gratbildung oder Materialausbrüche an den Messern weisen auf Überlast oder Materialermüdung hin. Die Sicherheitsprüfung verifiziert, dass die Schere unter maximal zulässiger Last geschlossen hält, die Ventile dicht schließen und kein kriechender Druckabfall auftritt.
Tankschneider
Tankschneider erfordern eine besonders sorgfältige Sicherheitsprüfung, da mögliche Medienreste, Dämpfe oder dünnwandige Bereiche zusätzliche Gefährdungen schaffen können. Vor dem Einsatz sind Freimessung, Reinigung und die Eignung des Verfahrens sicherzustellen. Das Gerät selbst wird hinsichtlich Schneidkopf, Antriebseinheit, Hydraulik und Schutzsystemen geprüft; die Steuerung muss präzise reagieren, Kühl- und Spülfunktionen (falls vorhanden) müssen zuverlässig arbeiten. Es gilt: Nur in freigegebenen Bereichen und mit geeigneter persönlicher Schutzausrüstung arbeiten.
Sicherheit im Einsatz: typische Einsatzbereiche
Betonabbruch und Spezialrückbau
In Abbruchprojekten wirken wechselnde Lasten, Erschütterungen und Abrieb. Sicherheitsprüfungen legen besonderes Augenmerk auf strukturelle Integrität, Haltevorrichtungen, Ventile und Schläuche. Betonzangen müssen Bauteile sicher fassen und kontrolliert trennen; Stein- und Betonspaltgeräte dürfen keine unkontrollierten Risse erzeugen, die Bauteile zum Absturz bringen. Der Arbeitsbereich ist zu räumen, herabfallende Teile sind einzuplanen.
Entkernung und Schneiden
In Innenräumen kommen Staub, Lärm, Medienleitungen und beengte Verhältnisse hinzu. Funktionsfähige Not-Halt-Einrichtungen, intakte Schlauchschutze und eine zuverlässige Druckregelung sind zwingend. Hydraulikaggregate benötigen ausreichende Frischluftzufuhr; austretendes Öl ist sofort zu beseitigen. Werkzeuge mit Umschaltfunktionen (Schneiden/Pressen) müssen klar erkennbar und sicher bedienbar sein.
Felsabbruch und Tunnelbau
Im Tunnelbau verstärken sich Risiken durch begrenzte Fluchtwege, Felsdruck und Feuchtigkeit. Steinspaltzylinder sind auf Korrosion, Dichtheit und reproduzierbare Spaltleistung zu prüfen. Die Spaltfolge muss der Geologie angepasst sein; unkontrollierte Ablösungen sind zu vermeiden. Beleuchtung und Kommunikation sind Teil der Sicherheitsorganisation und werden in die Prüfplanung einbezogen.
Natursteingewinnung
Beim Gewinnen von Naturstein entscheidet die Qualität der Bohrlöcher über die Sicherheit: korrekte Durchmesser, rechtwinklige Ausrichtung, ausreichender Randabstand. Die Sicherheitsprüfung von Stein- und Betonspaltgeräten stellt sicher, dass die Spaltkräfte im vorgesehenen Bereich liegen und der Rückzug auch bei Verschmutzung erfolgt. Sichtbar beschädigte Keile oder Spaltelemente sind umgehend auszutauschen.
Sondereinsatz
Sondereinsätze beinhalten atypische Materialien, extrem niedrige oder hohe Temperaturen oder besondere Reinheitsanforderungen. Die Sicherheitsprüfung bewertet die Eignung von Dichtungen, Schläuchen und Ölen für die Einsatzbedingungen, die Funktion von Schutzsystemen und die Lesbarkeit von Kennzeichnungen. Gegebenenfalls sind zusätzliche Schutzmaßnahmen zu definieren.
Dokumentation, Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit
Eine nachvollziehbare Dokumentation erhöht die Rechtssicherheit und die technische Verfügbarkeit. Das Prüfprotokoll enthält Gerätedaten (Hersteller, Seriennummer, Baujahr), Datum, Umfang und Ergebnis der Prüfung, festgestellte Mängel, Maßnahmen, Fristen sowie die Identität der prüfenden Person. Auf dem Gerät selbst sollten nächster Prüftermin, zulässiger Betriebsdruck und die wesentlichen Betriebsgrenzen gut lesbar angebracht sein. Ohne vollständige Dokumentation gilt eine Sicherheitsprüfung als nicht abgeschlossen.
Qualifikation, Prüfmittel und Vorbereitung
Prüfende Personen benötigen fundierte Kenntnisse der Hydraulik, der jeweiligen Produktgruppen und der relevanten Vorschriften. Erforderliche Prüfmittel sind in funktionsfähigem, kalibriertem Zustand bereitzuhalten, etwa Manometer für den Betriebsdruck, Messmittel für Verschleißmaße oder geeignete Dichtheitsprüfmittel. Die Prüfvorbereitung umfasst die Reinigung, das Sichern gegen unbeabsichtigte Bewegung, das Einrichten eines abgesperrten Bereichs und die Bereitstellung von persönlicher Schutzausrüstung.
Typische Mängelbilder und Maßnahmen
Häufige Befunde sind Leckagen an Schlauch- und Schraubverbindungen, gequetschte oder gealterte Schläuche, eingelaufene Lagerstellen, gelockerte Bolzen, Haarrisse an hoch beanspruchten Rahmenpartien, ungleichmäßige Zangenbewegungen oder ein träge reagierendes Hydraulikaggregat. Maßnahmen reichen vom Nachziehen spezifizierter Verbindungen über den Austausch verschlissener Komponenten bis zur Außerbetriebnahme. Bei sicherheitsrelevanten Mängeln ist der Betrieb sofort zu stoppen, bis die Ursache behoben und eine erneute Sicherheitsprüfung durchgeführt wurde.
Besonderheiten bei Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräten
Betonzangen sind prädestiniert für die Trennung bewehrter Bauteile. Die Sicherheitsprüfung achtet auf das harmonische Zusammenspiel von Schneiden, Zylinder und Rahmen. Einseitiger Verschleiß oder Spiel in der Lagerung führt zu Versatz und erhöhtem Risiko von Bauteilabrissen. Stein- und Betonspaltgeräte wirken tief im Material: Die Prüfplanung umfasst hier zusätzlich die Bewertung der Bohrlochqualität, der Spaltfolge und der Ausdehnung des Gefahrenbereichs. Beide Gerätetypen profitieren von engmaschigen Sichtkontrollen im Schichtbetrieb, da kleine Veränderungen (etwa Ölnebel an der Dichtung, feine Gratbildung an Keilen) früh Hinweise auf größere Probleme liefern.
Integration in Instandhaltung und Gefährdungsbeurteilung
Eine wirksame Sicherheitsprüfung ist eng mit der Instandhaltung verzahnt. Zustandsdaten aus Prüfungen fließen in die Wartungsplanung ein, Verschleißgrenzen werden auf Praxisdaten abgestimmt, Ersatzteile rechtzeitig disponiert. Die Gefährdungsbeurteilung des Betriebs berücksichtigt Prüfintervalle, Qualifikation des Personals und die Anforderungen der jeweiligen Einsatzorte. So entsteht ein belastbares System, das Sicherheit, Verfügbarkeit und Qualität gleichermaßen unterstützt.





















