Ein Schwerlastkran ist das zentrale Hebezeug, wenn sehr große Bauteile, Stahlkonstruktionen, Brückensegmente oder massive Betonbauteile sicher bewegt, versetzt oder rückgebaut werden müssen. In vielen Projekten dient er als logistisches Rückgrat: Er hebt, hält, dreht und positioniert Bauteile, während trennende Werkzeuge wie Betonzangen, Kombischeren oder Stein- und Betonspaltgeräte die eigentliche Trennung vornehmen. So lassen sich im Betonabbruch, in der Entkernung, im Spezialrückbau sowie im Felsabbruch und Tunnelbau Arbeitsabläufe präzise und erschütterungsarm steuern.
Definition: Was versteht man unter Schwerlastkran
Ein Schwerlastkran ist ein Kran mit hoher Tragfähigkeit für große Lastmomente und Ausladungen. Er ist konstruiert, um Lasten im zweistelligen bis hin zum vierstelligen Tonnenbereich sicher zu heben oder zu verfahren. Typisch sind leistungsfähige Ausleger- und Mastsysteme (Teleskop- oder Gittermast), umfangreiche Ballastierung, präzise Steuerungen und umfangreiche Lastmomentbegrenzungen. In Bauausführung, Industrie, Infrastrukturprojekten sowie im Rück- und Spezialrückbau wird der Schwerlastkran eingesetzt, um große Beton- und Stahlkomponenten kontrolliert zu bewegen, oft in enger Verzahnung mit hydraulischen Trenn- und Spaltwerkzeugen.
Aufbau, Komponenten und Funktionsprinzip
Schwerlastkrane bestehen aus Fahrgestell oder Unterwagen, Drehbühne, Ausleger- und Mastsystem, Hubwerken, Abspannungen, Seilen, Rollen, Hakenflaschen sowie dem Ballast. Abstützungen und Abstützplatten verteilen die Kräfte im Untergrund. Das Lastmoment ergibt sich aus Lastgewicht und Ausladung; daraus folgen die Lastkurven, nach denen der Kran geführt wird. Moderne Systeme begrenzen Bewegungen aktiv, wenn zulässige Momente erreicht sind, und erhöhen damit die Betriebssicherheit.
Tragfähigkeit, Ausladung und Hubhöhe
Wesentliche Kennwerte sind Tragfähigkeit, maximale Hubhöhe, Ausladung, Rüstzustand und zulässige Windgeschwindigkeiten. Für Rückbauarbeiten ist häufig nicht die Maximaltraglast entscheidend, sondern die nutzbare Kapazität bei großer Ausladung, um Bauteile über Hindernisse hinweg aufzunehmen oder in engen Innenstädten über Dach zu heben.
Lastkurven und Arbeitsbereichsbegrenzung
Lastkurven definieren die zulässige Last je Ausladung und Rüstzustand (Ballast, Auslegerkonfiguration, Abstützweite). Arbeitsbereichsbegrenzungen, Anti-Kollisions- und Anemometer-Systeme unterstützen den sicheren Betrieb, insbesondere wenn parallel Trennarbeiten mit Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten stattfinden.
Bauarten und typische Anwendungsfelder
Schwerlastkrane treten in unterschiedlichen Bauarten auf, die je nach Baustellenumfeld Vor- und Nachteile haben.
- Raupenkrane: sehr hohe Tragmomente, gute Geländegängigkeit, verfahrbar mit Last (je nach Modell und Lastfall), bewährt für Großmontagen, Brücken und schwere Rückbaueinheiten.
- Mobilkrane (All-Terrain): flexibel, schnelle Rüstzeiten, wirtschaftlich für wechselnde Einsatzorte, häufig in urbanem Spezialrückbau.
- Gittermast-Großkrane und Ringkrane: Spitzenklasse für extreme Lasten und Ausladungen bei Großprojekten.
- Portale und Gantry-Systeme: stationäre Schwerlastlösungen mit Traversen, geeignet für segmentweises Anheben, z. B. in Hallen oder an Tunnelportalen.
- Schwimmkrane: für Hebungen an und auf dem Wasser, etwa bei Brücken- oder Kaianlagenarbeiten.
Einsatz von Schwerlastkranen im Betonabbruch und Spezialrückbau
Im kontrollierten Rückbau werden massive Bauteile oft zuerst lastfrei gemacht, dann mit dem Schwerlastkran aufgenommen, gesichert und kontrolliert abgelassen. In dieser Sequenz greifen trennende Werkzeuge ein: Betonzangen schneiden Armierung und Betonstegreste, Stein- und Betonspaltgeräte erzeugen definierte Sollbruchstellen mit geringer Erschütterung. Kombischeren, Multi Cutters und Stahlscheren trennen Profile, Träger und Tanks, während der Kran Lasten hält und Lastpfade sichert.
Trennen, Sichern, Absenken
Die Kombination aus krangeführtem Halten und lokalem Trennen reduziert unkontrollierte Bruchbilder. Lasttraversen, Anschlagmittel und Anschlagpunkte werden so gewählt, dass Zugrichtungen mit den vorgesehenen Schnitt- oder Spaltfugen harmonieren. So lassen sich großformatige Deckenfelder oder Wandpaneele sauber ausheben und am Boden weiter zerlegen.
Schnittführung und Sequenzplanung
Bei dickeren Bauteilen wird häufig in mehreren Lagen gearbeitet: Vorbohren, Spaltzylinder setzen, Betonzangen an Restquerschnitten ansetzen, anschließend Ausheben mit minimaler Auslenkung. Multi Cutters und Stahlscheren beschleunigen das Trennen von Bewehrungskörben oder Hohlprofilen, insbesondere bei Mischbauweise.
Hydraulikaggregate und Hilfsgeräte
Hydraulikaggregate für den krannahen Einsatz versorgen krannahe Werkzeuge mit Energie, wenn Anschlüsse auf der Baustelle begrenzt sind. So können Betonzangen, Kombischeren oder Steinspaltzylinder auch an exponierten Orten betrieben werden, die nur per Kran zugänglich sind. Der Kran fungiert dabei als Positionierhilfe und Sicherheitsreserve.
Felsabbruch, Tunnelbau und Natursteingewinnung
In Fels- und Tunnelprojekten werden Schwerlastkrane genutzt, um schwere Geräte, Schalungen, Tübbinge oder Gesteinsblöcke zu bewegen. Steinspaltzylinder und Stein- und Betonspaltgeräte erlauben im Verbund mit dem Kran erschütterungsarme Lösungen, wenn Sprengen ausgeschlossen ist. In der Natursteingewinnung lassen sich aufgeschlossene Blöcke nach dem Spalten mit Traversensystemen sicher heben und verladen.
Lastaufnahmemittel, Anschlagtechnik und Zusatzausrüstung
Die Wahl der Lastaufnahmemittel ist für Sicherheit und Effizienz entscheidend. Anschlagmittel und Traversen müssen zur Geometrie des Bauteils, den Schnittfugen und den Werkzeugangriffspunkten passen.
- Traversen und Spreiztraversen zur Reduzierung von Anschlagwinkeln und zum lastschonenden Heben großflächiger Elemente.
- Schäkel, Ketten- und Textilanschlagmittel mit geprüften Kapazitäten, abgestimmt auf die Lastkurve des Krans.
- Greif- und Zangensysteme für spezielle Geometrien; bei Beton und Mauerwerk oft in Verbindung mit Betonzangen oder dem Vorbereiten durch Spalttechnik.
- Fang- und Sicherungsnetze oder Sekundärsicherungen, wenn Bauteile beim Trennen nachgeben können.
Planung, Logistik und Baustellenorganisation
Eine Schwerlasthubplanung betrachtet Tragfähigkeit, Rüstzustand, Weg der Last, Bodenkennwerte und Verkehrsführung. Im urbanen Rückbau zählen Arbeitsfenster, Emissions- und Lärmvorgaben sowie die Koordination mit Trenn- und Spaltarbeiten.
Tragfähigkeitsnachweise und Untergrund
Abstützdrücke werden mittels Matten und Stahlplatten in den Baugrund eingeleitet. Ein belastbarer Nachweis des Untergrunds und der Abstützweite ist zentral, insbesondere bei hohen Lastmomenten.
Witterung und Betriebsgrenzen
Wind, Temperatur und Sichtverhältnisse beeinflussen Hubfreigaben. Die Grenzen des Krans sind einzuhalten; Arbeiten mit Betonzangen, Kombischeren oder Spaltgeräten werden daran gekoppelt, damit Schnitt- oder Spaltvorgänge nicht in kritische Bereiche fallen.
Kommunikation und Sicht
Einweisung, eindeutige Zeichen, Funkdisziplin und klare Verantwortlichkeiten sind festzulegen. Sichtlinien zwischen Kranführer, Anschläger und Bediener der hydraulischen Werkzeuge müssen gewährleistet sein.
Risikobetrachtung und Arbeitsschutz
Schwerlasthübe erfordern technische und organisatorische Maßnahmen: gesicherte Sperrbereiche, redundante Anschlagpunkte bei unbekannten Bewehrungen, konservative Lastannahmen und regelmäßige Kontrolle der Anschlagmittel. Trennarbeiten werden so geplant, dass keine unkontrollierten Zwängungen entstehen. Hinweise zu Pflichten, Prüfintervallen und Eignung der Beteiligten sind nach den jeweils geltenden Vorschriften zu berücksichtigen, ohne den Einzelfall vorwegzunehmen.
Praxisnahe Szenarien aus den Einsatzbereichen
Im innerstädtischen Spezialrückbau kann ein Schwerlastkran Deckentafeln über Dach ausheben, während Betonzangen Reststege trennen. Bei der Entkernung und dem Schneiden industrieller Anlagen unterstützt der Kran das kontrollierte Absenken von Segmenten, die zuvor mit Kombischeren, Multi Cutters oder Stahlscheren getrennt wurden. Beim Rückbau von Brücken werden Felder vorgespannt, Bewehrung gezielt geöffnet und die Felder anschließend ausgehoben; ergänzend können Stein- und Betonspaltgeräte zur risskontrollierten Aufteilung dienen.
Auswahlkriterien für den passenden Schwerlastkran
Die Kranwahl ergibt sich aus Last, Geometrie, Ausladung, Baustellenzugang und Rüstaufwand. Zudem zählen Schnittstellen zu Werkzeugen und Arbeitsfolgen.
- Last- und Ausladungsspektrum mit Sicherheitsreserven, abgestimmt auf Lastkurven.
- Rüstzeit, Ballastlogistik, benötigter Aufstellraum und Tragfähigkeit des Untergrunds.
- Kompatibilität mit Traversen, Anschlagmitteln und krannahem Einsatz von Hydraulikaggregaten.
- Umfeldbedingungen: Lärm- und Erschütterungsvorgaben, Arbeitsfenster, Nachbarsicherung.
Werkzeuge und Systeme der Darda GmbH im Zusammenspiel mit Schwerlastkranen
Schwerlastkrane entfalten ihr Potenzial im Team mit präzisen Trenn- und Spaltwerkzeugen. Systeme der Darda GmbH bieten dabei eine differenzierte Werkzeugpalette für Beton, Stahl und Verbundbauteile, die sich krannahe einsetzen lässt.
Betonzangen für kontrollierte Bauteiltrennung
Betonzangen trennen Betonquerschnitte und schaffen die Voraussetzung für das sichere Ausheben großer Elemente. In Kombination mit Traversen lassen sich Paneele so greifen, dass Zange und Kran sich nicht behindern. Die Zange trennt Reststege, der Kran übernimmt Gewichtsanteile und verhindert Abplatzungen.
Stein- und Betonspaltgeräte bei schwingungssensiblen Aufgaben
Stein- und Betonspaltgeräte erzeugen definierte Spaltrisse ohne Schlag- oder Sprengerschütterungen. Der Schwerlastkran hält das Bauteil in Position, begrenzt Bewegungen und erlaubt ein sicheres Entnehmen in Abschnitten – hilfreich bei Krankenhäusern, Laboren oder denkmalgeschützten Nachbarbauten.
Kombischeren, Multi Cutters und Stahlscheren im Stahl- und Verbundrückbau
Kombischeren verbinden Schneid- und Pressfunktionen, Multi Cutters und Stahlscheren bearbeiten Profile, Träger und Bewehrung. Der Kran stabilisiert Bauteile, verhindert Klemmen der Schneidgarnituren und ermöglicht horizontfreies Trennen auch in großer Höhe.
Tankschneider für Sondereinsätze
Bei Sondereinsatzen wie dem Rückbau von Behältern und Tanks ist das Halten und Drehen durch den Kran essenziell. Tankschneider segmentieren die Mantelfläche, während der Kran kontrolliert trägt und abgelegte Segmente geordnet überführt.
Nachhaltigkeit und Emissionen im Schwerlastheben
Gezieltes Kombinieren von Schwerlasthebungen mit Spalt- und Zangentechnik reduziert Lärm, Staub und Erschütterung. Weniger Schlagenergie, weniger unkontrollierte Brüche und kürzere Rüst- sowie Schnittzeiten wirken sich positiv auf Emissionen und Baustellenumfeld aus. Planung, die Heben und Trennen als eine Einheit betrachtet, ist hier der Schlüssel.





















