Die Schubstange ist ein zentrales Maschinenelement zur linearen Kraftübertragung in hydraulischen und mechanischen Werkzeugen für Abbruch, Rückbau und Gesteinsbearbeitung. In Werkzeugen der Darda GmbH wie Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräten, hydraulischen Kombischeren HCS8 oder Stahlscheren leitet sie die vom Antrieb erzeugte Kraft geradlinig zu Backen, Wedges oder Hebelmechaniken weiter. Ihre Auslegung beeinflusst Funktion, Präzision und Lebensdauer der Werkzeuge im Betonabbruch und Spezialrückbau, bei der Entkernung, im Felsabbruch, Tunnelbau, in der Natursteingewinnung und bei Sondereinsätzen.
Definition: Was versteht man unter Schubstange
Unter einer Schubstange versteht man ein stabförmiges Bauteil, das als Schubglied Druck- und häufig auch Zugkräfte linear überträgt. Sie verbindet Antriebs- und Arbeitsglied, etwa den Kolben eines Hydraulikzylinders mit einer Hebelkinematik oder direkt mit einem Werkzeug wie einer Zange oder einem Keilsystem. In hydraulischen Werkzeugen wird die kraftübertragende Stange am Zylinder oft als Kolbenstange bezeichnet; je nach Konstruktion übernimmt diese Kolbenstange die Funktion der Schubstange oder wirkt über eine zusätzliche Betätigungsstange auf das Werkzeug. Gemeinsam ist allen Bauformen: Die Schubstange führt die Bewegung und hält die Lasten aus, ohne sich dauerhaft zu verformen, zu knicken oder unzulässig zu verschleißen.
Aufbau und Funktionsweise der Schubstange in hydraulischen Werkzeugen
Die Schubstange bildet das lineare Bindeglied zwischen Antrieb und Arbeitsorgan. Sie nimmt Druck- und, konstruktiv vorgesehen, auch Zugkräfte auf, wird an Gabelköpfen, Gelenkzapfen oder Kugelgelenken gelagert und führt die Bewegung präzise entlang einer Achse. In hydraulischen Anwendungen treibt der Öldruck den Kolben an, der seine Bewegung über Kolbenstange und ggf. nachgeschaltete Schubstangen und Hebel direkt auf Keile, Zangenarme oder Schneidköpfe überträgt. Entscheidend sind ein passender Durchmesser gegen Knickgefahr, geeignete Werkstoffe und Oberflächen gegen Verschleiß sowie spielfreie, zugleich bewegliche Lagerstellen.
Schubstange im Hydraulikzylinder
In vielen Werkzeugen übernimmt die Kolbenstange die Aufgabe der Schubstange. Sie verfährt unter Öldruck, ist gegen Querkräfte zu schützen und muss eine hochwertige Oberflächenqualität aufweisen, damit Dichtungen und Führungen zuverlässig arbeiten. Wo zusätzliche Kinematikstufen nötig sind, schließt sich an die Kolbenstange eine separate Betätigungs- oder Schubstange an, die die Bewegung in das Werkzeug überleitet.
Schubstange im Kniehebel und in Hebelkinematiken
In Betonzangen und Kombischeren sind Kniehebelmechaniken üblich. Hier wandelt die Schubstange den Zylinderhub in eine drehende Bewegung der Zangenarme. Der Vorteil: hohe Endkraft bei kompakter Bauform. Die Stange ist dabei auf Druck ausgelegt, während die Kinematik die Kräfte auf Bolzen und Lager verteilt. Kleine Winkelfehler werden über Gelenkköpfe ausgeglichen.
Einsatz in Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräten und weiteren Werkzeugen
Die Rolle der Schubstange variiert je nach Werkzeugtyp, ist aber stets mit der zuverlässigen Kraftübertragung verbunden, die für kontrollierten Abbruch und präzises Spalten erforderlich ist.
- Betonzangen: Die Schubstange überträgt den Zylinderhub auf die Zangenarme. Über Kniehebel steigt die Schließkraft in der Endlage stark an – wichtig für das Abtrennen von Betonstegen und das Zerkleinern bewehrter Bauteile bei Betonabbruch und Spezialrückbau.
- Stein- und Betonspaltgeräte: Die Schubstange treibt, je nach Bauart, einen Keil oder eine Druckplatte an, die die Spaltkräfte in eine Bohrung oder eine vorgegebene Nut einleitet. So lassen sich kontrollierte Risse initiieren – etwa im Felsabbruch, Tunnelbau oder bei der Natursteingewinnung.
- Kombischeren und Multi Cutters: Die Schubstange arbeitet mit Hebeln und Gelenken zusammen, um Schneid- und Presskräfte bereitzustellen. Gleichmäßige Kraftübertragung verbessert Schnittbild und Werkzeugführung bei Entkernungs- und Schneidarbeiten.
- Stahlscheren und Tankschneider: Hohe Druckkräfte treffen auf zähe Werkstoffe. Die Schubstange muss Biegeeinflüsse durch außermittige Belastung sicher aufnehmen und eine hohe Ermüdungsfestigkeit gewährleisten.
Auslegung: Kräfte, Knicken und Lebensdauer
Die Dimensionierung der Schubstange entscheidet über Sicherheit und Effizienz. Neben dem maximalen Systemdruck und der resultierenden Kolbenkraft sind Geometrie, Lagerabstand und Einsatzbedingungen maßgeblich.
- Knickung: Der Schlankheitsgrad bestimmt die kritische Drucklast. Kürzere freie Längen, größere Durchmesser und geeignete Lagerbedingungen (z. B. beidseitig gelenkig) erhöhen die Knicksicherheit. Randbereiche wie Bohrungen oder Gewinde sind knickkritisch und bedürfen konstruktiver Sorgfalt.
- Festigkeit: Dauerfest ausgelegte Querschnitte reduzieren Ermüdung unter wechselnden Lasten, Schwingungen und Schocklasten – typisch bei Abbruch, Rückbau und Sondereinsätzen.
- Geradheit und Führung: Präzise gefertigte Stangen mit engen Toleranzen sichern ruhigen Lauf, vermeiden Querkräfte in Dichtungen und halten die Kinematik spielfrei.
- Temperatur und Medien: Umgebungstemperatur, Feuchtigkeit, Staub und Korrosionsmedien beeinflussen Werkstoffwahl und Korrosionsschutz – relevant auf Baustellen, im Tunnel und in Steinbrüchen.
Berechnungshinweise
Für die Vorbemessung werden aus dem maximalen Betriebsdruck Kolbenkräfte abgeleitet und auf die Schubstange übertragen. Sicherheitsbeiwerte berücksichtigen Lastspitzen, ungünstige Hebelstellungen und Toleranzketten. Die freie Knicklänge ergibt sich aus der Kinematik und den Lagerbedingungen; daraus folgt der notwendige Durchmesser. Im Feinentwurf sind Übergänge zu Bohrungen und Gabelköpfen mit großzügigen Radien auszuführen, um Kerbspannungen zu vermeiden.
Werkstoffe, Oberflächen und Fertigung
Bewährte Werkstoffe sind vergütete Stähle mit hoher Zähigkeit und guter Randschichthärte. Oberflächen werden fein geschliffen oder poliert, häufig zusätzlich veredelt (z. B. korrosions- und verschleißbeständig). Eine geringe Rauheit verbessert die Dichtungsverträglichkeit und reduziert Abrieb. Induktiv gehärtete Lagerstellen und hartverchromte oder entsprechend beschichtete Gleitbereiche erhöhen die Standzeit – besonders bei staubiger Umgebung im Betonabbruch und in der Natursteingewinnung.
Lagerstellen und Verbindungselemente
Gelenkköpfe, Gabelköpfe und Bolzen übertragen Kräfte von der Schubstange auf Zangenarme, Keile oder Schneidköpfe. Für eine spielfreie, zugleich leichtgängige Kinematik sind Passungen, Hüllmaße und Schmierung entscheidend. Axiale Sicherungen und verschleißfeste Buchsen begrenzen Spiel, erleichtern die Instandhaltung und schützen die Stange vor Kerben und Riefen. Bei außermittiger Belastung helfen kugelige Lager, Winkelfehler aufzunehmen.
Montage, Wartung und Instandhaltung
Eine sachgerechte Handhabung erhält die Funktionssicherheit von Schubstangen in Werkzeugen der Darda GmbH und minimiert Stillstände auf der Baustelle.
- Saubere Montageflächen und korrekte Ausrichtung verhindern Querkräfte und punktuelle Belastungen.
- Vorgaben zu Anzugsmomenten und Bolzensicherungen einhalten; Lagerstellen leicht fetten, sofern vorgesehen.
- Regelmäßige Sichtprüfung auf Riefen, Korrosion, Lackabplatzungen und beginnende Biegungen; frühzeitiger Tausch verschlissener Buchsen.
- Dichtungs- und Führungszustand des Zylinders prüfen, um Folgeschäden an der Schubstange durch Partikel und Fehlführung zu vermeiden.
- Transport- und Ablagehilfen nutzen, um Beschädigungen der Oberfläche zu verhindern.
Typische Schadensbilder und Fehlersuche
Im rauen Einsatz bei Entkernung, Felsabbruch und Sondereinsätzen treffen Stöße, Staub und wechselnde Lasten auf die Kinematik. Häufige Befunde lassen sich mit klaren Maßnahmen adressieren.
- Kratzer und Riefen durch Partikel: Dichtungen prüfen, Schutzkappen und Abstreifer sauber halten, beschädigte Stangenflächen instandsetzen oder austauschen.
- Biegung/Verzug durch Querkräfte: Führung prüfen, Ausrichtung der Lagerpunkte korrigieren, Knicklänge konstruktiv reduzieren.
- Spiel in Gelenken: Bolzen und Buchsen ersetzen, Passungen herstellen, Schmierzustand anpassen.
- Korrosion: Oberflächenschutz verbessern, Feuchtigkeitseintrag begrenzen, geeignete Beschichtungen wählen.
- Undichtigkeiten am Zylinder: Dichtungen tauschen und Führungen inspizieren, um Folgeschäden an der Schubstange zu vermeiden.
Sicherheit und Betrieb
Der sichere Umgang mit Schubstangen umfasst das Arbeiten innerhalb der vorgesehenen Druck- und Lastgrenzen, den Schutz vor Quetsch- und Scherstellen und die Kontrolle von Befestigungselementen. Hinweise in den technischen Unterlagen sind zu beachten. Eingriffe an druckführenden Bauteilen dürfen nur im drucklosen Zustand erfolgen. Prüfintervalle sollen dem Einsatzprofil angepasst werden, insbesondere bei häufigen Lastwechseln und Schockbelastungen.
Umweltbedingungen und Einsatzumgebungen
Baustellen im Betonabbruch, Tunnelbau und in Steinbrüchen stellen hohe Anforderungen an Schubstangen: Staub, Schlamm, Spritzwasser und Temperaturschwankungen wirken auf Lager und Oberflächen. Schutzmanschetten, effektive Abstreifer, korrosionsbeständige Beschichtungen und geeignete Schmierstoffe erhöhen die Betriebssicherheit. Bei der Natursteingewinnung und Sondereinsätzen sind zudem unregelmäßige Lastpfade und kantige Kontaktflächen zu berücksichtigen.
Auswahlkriterien für Schubstangen in hydraulischen Werkzeugen
Wesentliche Kriterien sind die geforderte Endkraft am Werkzeug, der verfügbare Hub, die Kinematik (direkt bzw. über Kniehebel), die freie Knicklänge, die Umgebungsbedingungen und die Wartungsstrategie. In Betonzangen spricht eine kraftsteigernde Hebelkinematik für eine robuste, kurz geführte Schubstange, während in Stein- und Betonspaltgeräten die kontrollierte, geradlinige Keilbetätigung und eine sehr glatte Oberfläche priorisiert werden.
Abgrenzung zu Kolbenstange und Zugstange
Die Kolbenstange ist das integrale Verbindungselement im Hydraulikzylinder; sie führt den Kolben nach außen und überträgt Kräfte. Eine Schubstange kann diese Kolbenstange sein oder ein nachgelagertes Bauteil in der Kinematik. Eine Zugstange ist demgegenüber primär für Zugkräfte optimiert. In vielen Werkzeugen der Darda GmbH müssen Schubstangen sowohl Druck- als auch Zuglasten sicher beherrschen, etwa beim Öffnen und Schließen von Zangen oder beim Rückhub von Keilsystemen.





















