Schraubanker

Schraubanker – oft auch Betonschrauben, Schraubdübel oder Betonschraubanker genannt – sind mechanische Verankerungselemente zur schnellen, sicheren und häufig wieder lösbaren Befestigung in Beton und, mit Einschränkungen, in dichtem Naturstein. Im Umfeld der Darda GmbH kommen sie typischerweise dort zum Einsatz, wo bei Betonabbruch und Spezialrückbau, bei der Entkernung und beim Schneiden, im Felsabbruch und Tunnelbau sowie in der Natursteingewinnung temporäre oder dauerhafte Ankerpunkte benötigt werden. Dazu zählen etwa Hilfskonstruktionen und Anschlagpunkte für die Positionierung von Betonzangen für präzise Abbrüche oder für Konsolen und Abstützungen beim Arbeiten mit Stein- und Betonspaltgeräte im Einsatz.

Definition: Was versteht man unter Schraubanker

Ein Schraubanker ist ein in ein vorgebohrtes Loch eingeschraubtes Ankerelement, dessen Spezialgewinde beim Setzen tragfähige Gewindegänge in das Basismaterial schneidet. Lasten werden über Formschluss direkt in den Beton oder in dichten Stein eingeleitet. Schraubanker bestehen üblicherweise aus Stahl (verzinkt) oder aus nichtrostendem Stahl, sind in verschiedenen Kopfformen (Sechskantkopf, Senkkopf, Innengewinde) verfügbar und decken Zug- und Querlasten ab. Charakteristisch sind die schnelle Montage, die Möglichkeit der Demontage durch Ausschrauben sowie die im Vergleich zu Verbundsystemen geringe Aushärtezeit – denn sie entfällt.

Aufbau und Funktionsweise von Schraubankern

Das Tragverhalten beruht auf einem schneidenden, teils sägezahnartigen Gewinde, das beim Einschrauben in das vorgebohrte Loch einen formschlüssigen Eingriff in den Beton erzeugt. Die Einschraubtiefe und der Bohrdurchmesser sind hierfür zentral: Sie definieren die wirksame Gewindelänge und damit die Lastabtragung. Je nach Randabstand, Bauteildicke und Betongüte werden die Grenzzustände Betonversagen (Kegelzugbruch, Randabplatzung) und Stahlbruch bemessen. In gerissenem Beton werden geeignete Schraubanker verwendet, die für Rissweiten innerhalb der Zulassung ausgelegt sind. Bei dynamischen Beanspruchungen – etwa Vibrationsanregungen durch Abbruchwerkzeuge – ist eine ausreichende Vorspannung und ein kontrolliertes Montage-Drehmoment wichtig, um Setzerscheinungen zu minimieren.

Typen von Schraubankern und geeignete Untergründe

Schraubanker unterscheiden sich nach Kopfform, Werkstoff, Gewindegeometrie und Zulassungsbereich. Für die Praxis sind drei Aspekte entscheidend: Basismaterial, Korrosionsbeanspruchung und Montagezugang. In Anwendungen der Darda GmbH dominieren Betonuntergründe; bei Naturstein ist eine Fall-zu-Fall-Betrachtung erforderlich.

Beton und Stahlbeton

In nichtgerissenem und gerissenem Beton (z. B. C20/25 bis C50/60) sind Betonschrauben weit verbreitet. Sie werden in Vorsteckmontage gesetzt und erlauben kurze Randabstände und geringe Achsabstände – im Rahmen der jeweiligen Zulassung. Für temporäre Hilfskonstruktionen, etwa Konsolen zur Positionierung von Betonzangen oder Anschlagpunkten für das Arbeiten mit Stein- und Betonspaltgeräten, wird häufig eine lösbare Befestigung bevorzugt. Hier spielt der Schraubanker seine Stärken aus: er ist schnell montiert, bei Bedarf nachziehbar und rückstandarm demontierbar.

Fels und Naturstein

In dichtem Naturstein (z. B. Granit, Basalt) können Schraubanker funktionieren, sofern der Stein ausreichend homogen und fest ist. Die Streuung der Materialeigenschaften ist jedoch größer als in Beton. Vor der Nutzung – etwa beim Felsabbruch und Tunnelbau oder in der Natursteingewinnung – sind Vorversuche und Ausziehprüfungen sinnvoll. In schichtigen oder verwitterten Gesteinen ist besondere Vorsicht geboten. Für kritische Punkte werden alternative Verankerungssysteme geprüft.

Planung und Bemessung für den Einsatz im Rückbau und in der Gewinnung

Die Auswahl eines Schraubankers richtet sich nach Lastniveau, Lastart (Zug, Scherung, kombinierte Beanspruchung), Untergrund, Randbedingungen (Randabstände, Bauteildicke), Umgebungseinflüssen und Montagegegebenheiten. In Aufgabenfeldern der Darda GmbH – ob Betonabbruch und Spezialrückbau oder Entkernung und Schneiden – sind zusätzlich temporäre Lastfälle und wechselnde Situationen zu berücksichtigen.

  • Bohrdurchmesser und Bohrlochtiefe passend zum Anker
  • Einschraubtiefe in Abstimmung mit Zug- und Querlasten
  • Rand- und Achsabstände gemäß Bemessung
  • Betonzustand: gerissen/nichtgerissen, Feuchte, Temperatur
  • Korrosionsschutz: verzinkt oder nichtrostend je Umgebung
  • Erforderliches Montage-Drehmoment und Kontrolle
  • Geplante Demontage und Oberflächeninstandsetzung

Lastabtragung an temporären Konsolen und Führungshilfen

Beim Arbeiten mit Betonzangen oder bei dem Einsatz von Stein- und Betonspaltgeräten werden häufig Hilfskonsolen, Führungshilfen oder Anschläge befestigt. Hier wirken:

  • Querlasten aus Eigengewicht der Hilfskonstruktion und Werkzeugführung
  • Zuglasten aus Vorspannung und Montage
  • Zusätzliche dynamische Anteile durch Vibrationen

Die Bemessung berücksichtigt die maßgebende Kombination. Eine ausreichende Bauteildicke minimiert das Risiko von Randabplatzungen. Große Unterlegscheiben können die Auflagerpressung verteilen, ersetzen aber keine statische Prüfung.

Montage: Schritt für Schritt

  1. Anzeichnen und Markieren der Bohrpunkte mit Beachtung von Rand- und Achsabständen.
  2. Bohren mit dem vorgegebenen Bohrdurchmesser und Tiefenanschlag. Bewehrung wird nach Möglichkeit umgangen; bei Kontakt wird die Position angepasst.
  3. Reinigen des Bohrlochs: Ausblasen, Ausbürsten, erneut Ausblasen. Reststaub reduziert die Tragfähigkeit.
  4. Einschrauben des Schraubankers bis zur geforderten Einschraubtiefe. Der Kopf soll plan aufliegen.
  5. Anziehen mit dem spezifizierten Montage-Drehmoment, vorzugsweise mit Drehmomentschlüssel.
  6. Einbau des anzuschließenden Bauteils (Konsole, Halterung, Schiene) und Kontrolle der Auflage.
  7. Dokumentation der Montageparameter und stichprobenartige Prüfzugversuche bei kritischen Punkten.

Werkzeuge und Qualitätssicherung

Für eine reproduzierbare Montage werden benötigt: Bohrhammer mit geeignetem Bohrer, Tiefenanschlag, Ausbläser oder Handpumpe zur Lochreinigung, Drehmomentschlüssel, Messmittel für Tiefe und Randabstand sowie bei Bedarf ein tragbares Prüfsystem für Ausziehversuche. In der Praxis der Darda GmbH wird dies oft mit den Arbeitsabläufen rund um Hydraulikgeräte abgestimmt, wenn Hilfskonstruktionen für Betonzangen oder das Positionieren von Stein- und Betonspaltgeräten zu befestigen sind.

Besondere Anforderungen im Betonabbruch und Spezialrückbau

Rückbauprojekte sind geprägt von wechselnden Untergründen, Feuchtigkeit, Staub und Erschütterungen. Schraubanker bieten hier eine saubere, schnelle und lösbare Fixierung. In gerissenem, gealtertem Beton sind Systeme zu wählen, die dafür ausgelegt sind. Randnahe Befestigungen werden nur mit ausreichendem Randabstand gesetzt; wo dies nicht möglich ist, wird die Last durch zusätzliche Anker oder konstruktive Maßnahmen verteilt.

Entkernung und Schneiden

Beim Entkernen müssen temporäre Leitern, Schutzverkleidungen, Kabelwege oder Führungsschienen befestigt werden. Schraubanker erlauben kurze Montagezeiten und, nach Abschluss der Arbeiten, eine rasche Demontage. Für präzise Schnitte und das sichere Führen von Geräten – auch in Kombination mit Betonzangen – ist die kontrollierte Vorspannung durch definiertes Drehmoment hilfreich.

Felsabbruch und Tunnelbau

In Felshohlräumen und Stollen dienen Schraubanker häufig der Fixierung leichter Konsolen, Arbeitsbühnen-Details oder Schutznetze. Aufgrund der inhomogenen Geologie ist das Tragverhalten schwerer vorhersagbar als in Beton. Es empfehlen sich lokale Ausziehversuche und konservative Annahmen zur Lastabtragung. Feuchte und aggressive Atmosphären sprechen für geeignete Werkstoffe mit verbessertem Korrosionswiderstand.

Natursteingewinnung

Bei der Gewinnung von Naturstein werden Schraubanker vor allem für temporäre Befestigungen genutzt: Markierungen, leichte Führungshilfen oder das Sichern von Versorgungsleitungen. Die Bohrung muss in tragfähigem, unverwittertem Gestein erfolgen. An stark geklüfteten Stellen wird auf andere Methoden ausgewichen.

Rückbau, Demontage und Oberflächeninstandsetzung

Ein Vorteil von Schraubankern ist die rückstandsarme Demontage: Nach dem Ausschrauben verbleibt eine Bohrung, die bei sichtbaren Bauteilen mit geeignetem Mörtel verfüllt und geglättet werden kann. Eine Wiederverwendung desselben Ankers an sicherheitsrelevanten Punkten wird in der Regel vermieden. Bei temporären Einrichtungen – etwa beim Arbeiten mit Stein- und Betonspaltgeräten oder Betonzangen – trägt dies zu kurzen Taktzeiten und geordneten Bauzuständen bei.

Vergleich zu alternativen Verankerungssystemen

Gegenüber Spreizdübeln benötigen Schraubanker kein Setzwerkzeug und erzeugen ihre Verankerung über das geschnittene Gewinde. Das reduziert Montagevariablen und erlaubt häufig geringere Randabstände. Im Vergleich zu Verbundankern entfällt das Aushärten, dafür sind Bohrlochqualität und Drehmomentkontrolle entscheidend. Für sehr hohe Lasten, randnahe Befestigungen mit begrenzter Bauteildicke oder stark rissige Untergründe können andere Systeme Vorteile bieten. Im Rückbau überzeugen Schraubanker vor allem durch Geschwindigkeit, Demontierbarkeit und geringe Nacharbeit an der Oberfläche.

Arbeitsschutz, Umgebungseinflüsse und Dokumentation

Beim Bohren und Setzen sind persönliche Schutzausrüstung, Staubabsaugung und Lärmschutz zu berücksichtigen. Feuchte, Tausalze oder chemische Einflüsse beeinflussen die Dauerhaftigkeit; die Werkstoffwahl (z. B. verzinkt oder nichtrostend) erfolgt entsprechend der Umgebung. Drehmomente werden dokumentiert, kritische Befestigungen stichprobenartig geprüft. Eine klare Kennzeichnung temporärer Ankerpunkte erleichtert die Kontrolle während der wechselnden Bauzustände.

Häufige Fehler in der Praxis

  • Falscher Bohrdurchmesser oder unzureichende Bohrlochtiefe
  • Unzureichende Bohrlochreinigung; Reststaub mindert Tragfähigkeit
  • Unterschreiten von Rand- und Achsabständen
  • Überdrehen des Ankers durch zu hohes Drehmoment
  • Montage in gerissenem Beton ohne geeigneten Ankertyp
  • Unpassende Werkstoffwahl für feuchte oder aggressive Umgebungen
  • Fehlende Dokumentation und ausbleibende Stichprobenprüfungen

Praxisbezüge zu Anwendungen der Darda GmbH

In typischen Projekten werden Schraubanker genutzt, um temporäre Konsolen, Führungshilfen und Schutzsysteme in Beton zu befestigen, wenn mit Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräten, Steinspaltzylindern, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren oder Tankschneidern gearbeitet wird. Ziel ist eine sichere, kontrollierte Arbeitsumgebung, in der Geräte präzise positioniert, Leitungen geordnet geführt und Schutzbereiche klar abgegrenzt sind.

Temporäre Anschlagpunkte und Hilfskonsolen

Für Anschlagpunkte und Hilfskonsolen an Betonkanten oder Wänden sind Schraubanker häufig die erste Wahl: kurze Montagezeiten, direktes Anziehen, definierte Vorspannung. Nach Abschluss der Arbeiten wird demontiert und die Oberfläche instandgesetzt.

Führungshilfen beim Arbeiten mit Betonzangen

Beim Abtragen von Bauteilen mit Betonzangen unterstützen fest verschraubte Führungshilfen eine reproduzierbare Werkzeugführung. Die Anker werden so angeordnet, dass Randabstände eingehalten und Kantenabplatzungen vermieden werden.

Schutzsysteme, Abschrankungen und Leitungsführung

Schraubanker fixieren Schutznetze, Abschrankungen und Kabelwege. In beengten Bereichen – etwa beim Tunnelbau – ist die lösbare Befestigung hilfreich, um Bauzustände schnell anzupassen.