Schlammsilo

Ein Schlammsilo ist ein zentraler Baustein der Baustellen- und Werkslogistik, wenn bei Betonabbruch, Entkernung, Bohren, Sägen oder in der Natursteingewinnung mineralischer Schlamm anfällt. Es bevorratet, entmischt und konditioniert feinkörnige Wasser-Feststoff-Gemische aus Beton- und Gesteinsbearbeitung, damit Klarwasser für den Prozesskreislauf zurückgewonnen und Feststoffe geordnet ausgetragen werden können. Im Zusammenspiel mit Werkzeugen wie Betonzangen sowie Stein- und Betonspaltgeräten der Darda GmbH trägt das Schlammsilo dazu bei, Materialströme zu trennen, Staub durch Nassprozesse zu binden und die Entsorgung planbar zu machen – ohne werbliche Zielsetzung, sondern als Bestandteil einer technisch sauberen Prozesskette.

Definition: Was versteht man unter Schlammsilo

Unter einem Schlammsilo versteht man einen meist zylindro-konischen Behälter zur Zwischenlagerung und Vorklärung von mineralischen Schlämmen (z. B. Beton-, Bohr- oder Sägeschlamm). Durch Schwerkraftsedimentation – optional unterstützt durch innere Beruhigungszonen, Leitbleche oder Flockung – trennen sich Feststoffe vom Prozesswasser. Am Konus wird der entwässerte Schlamm über Austragshilfen abgezogen, während oberseitig Klarwasser abgenommen und in den Kreislauf zurückgeführt oder in nachgeschaltete Aufbereitung (z. B. Filterpresse, Dekanter) geleitet wird. Schlammsilos werden stationär in Werken und mobil auf Baustellen des Betonabbruchs, Spezialrückbaus, Felsabbruchs, Tunnelbaus und der Natursteingewinnung eingesetzt.

Technischer Aufbau und Funktionsweise

Ein Schlammsilo besteht typischerweise aus einem zylindrischen Oberteil zur Beruhigung des Zuflusses und einem konischen Unterteil zur Schlammbündelung. Zulaufleitungen münden tangential oder zentral unterhalb der Wasseroberfläche ein, um Turbulenzen zu reduzieren. Innenliegende Prall- und Leitbleche schaffen Beruhigungszonen, die das Absetzen fördern. Am Konus sorgen steile Winkel für einen sicheren Gleitwinkel der Feststoffe; Austragsschieber, Drehkolbenpumpen oder Austragsschnecken überführen den Schlamm in Container. Füllstandsmessungen (Hydrostatik, Radar), Probenahmestutzen und Entlüftungen gehören zur Ausrüstung. Optional verhindern Rührwerke das „Brückenbilden“ stark feiner oder thixotroper Schlämme. Die Klarwasserentnahme erfolgt über höhenverstellbare Wehre oder Schwimmabzüge, um unterschiedliche Sedimentationslagen zu berücksichtigen.

Schlammarten aus Abbruch, Schneiden und Gewinnung

Art und Verhalten des Schlamms bestimmen die Auslegung des Silos:

  • Betonschlamm: entsteht beim Nassbohren, -sägen und beim Nassbrechen mit Staubbindung; enthält Zementfeinmehl, Gesteinskörnungen und Zuschläge. Typisch sind erhöhte pH-Werte und feinstkörnige Anteile, die langsamer sedimentieren.
  • Bohrschlamm aus Felsabbruch und Tunnelbau: mineralisch, Kornband je nach Gestein (Granit, Kalkstein, Gneis), teilweise mit Bohrspülmitteln; setzt oft schneller ab, kann jedoch zur Verfestigung neigen.
  • Sägeschlamm aus Entkernung und Schneiden: sehr feine Fraktionen bis in den Schluff-/Tonbereich, hoher Wasseranteil, neigt zu Schichtbildung.

Bei mechanischen Verfahren wie dem Spalten mit Stein- und Betonspaltgeräten oder dem Zerkleinern mit Betonzangen fällt primär grobes Material an; wo zur Staubbindung Wasser eingesetzt wird, entsteht feinkörniger Nassabraum, der im Schlammsilo gepuffert und getrennt werden kann. In der Natursteingewinnung und im Felsabbruch und Tunnelbau ergänzen Schlammsilos die Materiallogistik, indem sie Bohr- und Sägeschlämme von Klarwasser trennen, das für Kühlschmierung und Staubbindung erneut verwendet werden kann.

Prozesskette: Vom Abbruch zur Wasser- und Feststofftrennung

  1. Primärzerlegung von Bauteilen, z. B. mit Betonzangen im Betonabbruch und Spezialrückbau oder Stein- und Betonspaltgeräten im Felsabbruch.
  2. Nassbetrieb/Staubbindung beim Entkernen und Schneiden; Entstehung von Beton- oder Sägeschlamm.
  3. Förderung des Schlamm-Wasser-Gemischs via Rinne, Schlauch oder Pumpe in das Schlammsilo.
  4. Beruhigung und Sedimentation im Silo; Ausbildung einer Klarwasserzone.
  5. Abzug des Klarwassers in den Kreislauf; bei Bedarf Zusatzaufbereitung.
  6. Austrag des verdickten Schlamms in Container oder nachgeschaltete Entwässerung.
  7. Dokumentation, Zwischenlagerung und Verwertung/Entsorgung des Schlamms je nach Materialqualität.

Hydraulisch angetriebene Werkzeuge der Darda GmbH werden über Hydraulikaggregate betrieben. Deren Durchsatz und Taktung beeinflussen indirekt die Schlammfracht (z. B. bei nass geführten Trennschritten), was bei der Siloauslegung berücksichtigt werden sollte.

Auslegung und Dimensionierung

Die Dimensionierung orientiert sich an den zu erwartenden Volumenströmen, Feststofffrachten und Sedimentationseigenschaften:

Wesentliche Bemessungsparameter

  • Zulaufmenge [m³/h] und Feststoffgehalt [%]: definieren die notwendige Verweilzeit.
  • Kornspektrum und Dichte: bestimmen Absetzgeschwindigkeit und Konuswinkel.
  • Viskosität und Thixotropie: beeinflussen Rührwerksbedarf.
  • Rückgewinnungsquote Klarwasser: leitet die Wehroder Schwimmabzugsauslegung ab.
  • Baustellenlogistik: Containermaß, Kran-/Staplerzugänglichkeit, Stellfläche.

Größenordnungen und Reserven

Für wechselnde Baustellenbelastungen sind Sicherheitszuschläge üblich, etwa 20–30 % Volumenreserve. Bei stark feinen Sägeschlämmen verlängert eine größere Zylinderhöhe die Beruhigungszeit. Ein ausreichend steiler Konus und ein definierter Austrag verhindern Brückenbildung.

Betrieb, Überwachung und Sicherheit

Ein sicherer Betrieb umfasst regelmäßige Sichtkontrollen der Klarwasserqualität, Füllstandsüberwachung und die Prüfung des Austrags. Sensorische Füllstandsmessung und Überlaufwehre reduzieren das Risiko von Überläufen. Bei Bedarf kann ein Bypass auf eine Reserveeinheit oder einen Puffertank vorgesehen werden. Der Aufstellort sollte tragfähig und gegen Anfahrschäden gesichert sein. Arbeiten am Silo erfolgen unter Beachtung von Absturzsicherung und Gefährdungsbeurteilung; der Betrieb mit alkalischem Betonschlamm bedingt geeignete Schutzausrüstung.

Umweltaspekte und Wasserrecycling

Schlammsilos ermöglichen die Rückführung von Prozesswasser und die kontrollierte Abgabe von Feststoffen. Je nach Zusammensetzung können eine pH-Justierung und die Dosierung von Flockungsmitteln sinnvoll sein. Rechtliche Anforderungen an wasserrechtliche Einleitungen und abfallrechtliche Einstufungen können bestehen und sind projektspezifisch zu prüfen. Eine emissionsarme Baustelle profitiert von kurzen Leitungswegen, abgedeckten Silos und staubarmen Austrägen.

Wartung und typische Störungen

  • Brückenbildung und Rattholing: durch steile Konen, Austragshilfen und optionales Rührwerk vermeiden.
  • Verfestigung von Sediment: regelmäßiger Austrag, Spülstutzen und Reinigungsintervalle einplanen.
  • Schaumbildung: Zufluss beruhigen, Entschäumer nur nach Prüfung einsetzen.
  • Sensorverschmutzung: Messstellen zugänglich und spülbar anordnen.

Ein einfacher Wartungsplan mit Sichtprüfung, Funktionsprüfung der Schieber/Pumpen und periodischer Innenreinigung erhält die Verfügbarkeit.

Integration in Einsatzbereiche der Darda GmbH

In der Entkernung und beim Schneiden fallen bei Nassbohren und -sägen feine Schlämme an; das Schlammsilo reduziert Volumenspitzen und liefert Klarwasser zurück. Im Betonabbruch und Spezialrückbau erzeugen Betonzangen vorwiegend grobe Fraktionen; wo Wasser zur Staubbindung eingesetzt wird, nimmt das Silo den Feinanteil auf. Im Felsabbruch und Tunnelbau sowie der Natursteingewinnung entsteht Bohrschlamm, der im Silo vorgedickt und für die Weiterbehandlung bereitgestellt wird. Bei Sondereinsatzen – etwa in sensiblen Bereichen – unterstützt das Silo die Trennung von mineralischen Bestandteilen und Mischfraktionen.

Werkzeuge und Schnittstellen

Die Wahl des Trenn- und Zerkleinerungswerkzeugs beeinflusst Menge und Charakter des Schlamms. Stein- und Betonspaltgeräte sowie Steinspaltzylinder arbeiten bruchmechanisch und erzeugen wenig Feinschlamm; sie können den Bedarf an Nassschneiden reduzieren. Betonzangen, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren und Tankschneider werden je nach Material eingesetzt; wo bei metallischen Werkstoffen Kühl- oder Spülwasser genutzt wird, trennt das Schlammsilo die mineralische Feinkornfracht vom Kreislaufwasser. Hydraulikaggregate liefern die notwendige Antriebsenergie für die Werkzeuge und prägen damit Taktung und Förderlogik der nachgeschalteten Schlammbehandlung.

Best Practices für Klarwasserqualität

  • Ruhige Zuführung: Vermeidet Aufwirbelung und verbessert die Abscheidung.
  • Variabler Klarwasserabzug: Höheneinstellung an die aktuelle Schichtgrenze anpassen.
  • Probenahme und Dokumentation: Regelmäßige Kontrolle der Trennleistung und pH-Werte.
  • Skalierbare Puffer: Mobile Zusatzsilos oder Tanks für Belastungsspitzen vorsehen.

Planung in beengten Situationen

Auf innerstädtischen Baustellen mit begrenzter Fläche helfen kompakte, hohe Silogeometrien und modulare Komponenten. Kurze Schlauchwege reduzieren Sedimentationsverluste im Zulauf. Für die Entkernung eignen sich mobile Einheiten, die mit dem Baufortschritt versetzt werden können. Ein klarer Materialfluss – von der Bearbeitungsstelle über das Silo bis zum Container – minimiert Stillstandzeiten von Werkzeugen wie Betonzangen.

Typische Planungsfehler vermeiden

  • Unterschätzte Feinanteile: Feinstfraktionen verlängern die notwendige Verweilzeit; Reservevolumen einplanen.
  • Fehlende Austragshilfen: Zähe Schlämme benötigen geeignete Austragssysteme.
  • Unklare Schnittstellen: Zuständigkeiten für Wasserführung, Probenahme und Entsorgung früh definieren.
  • Unzureichender Unterbau: Tragfähigkeit und Setzungsarme Aufstellung sicherstellen.