Schiffsabbruch – häufig auch als Schiffsrecycling oder Schiffszerlegung bezeichnet – ist ein vielschichtiger Prozess aus Demontage, Trennung und Sortierung von Werkstoffen. Im Mittelpunkt stehen sichere Arbeitsabläufe, ein umweltverträglicher Umgang mit Gefahrstoffen sowie eine effiziente Zerlegung von Rumpf, Aufbauten und Ausrüstung. Neben Stahl- und Verbundkonstruktionen treten dabei immer wieder Bauteile aus Beton oder zementgebundenen Vergussmassen auf, etwa bei Maschinenfundamenten, Kabeldurchführungen oder Ballastierungen. Hier können – je nach Situation – Betonzangen für präzises Abtragen oder Stein- und Betonspaltgeräte sinnvoll beitragen, während für Rumpfsektionen und Tanks Stahl- und Kombischeren, Multi Cutters sowie spezialisierte Tankschneider für Tanksektionen in Betracht kommen. Die Ausrüstung wird in der Regel über Hydraulikaggregate versorgt und muss für enge Räume an Bord, Dock- und Ufersituationen geeignet sein.
Definition: Was versteht man unter Schiffsabbruch
Unter Schiffsabbruch versteht man die planmäßige, sichere und möglichst emissionsarme Zerlegung eines ausgedienten Schiffes in seine Bestandteile, um Wertstoffe zurückzugewinnen und Schadstoffe ordnungsgemäß auszubauen. Die Arbeiten finden typischerweise im Trockendock, an Piers oder auf spezialisierten Abwrackwerften statt. Der Prozess umfasst das Entleeren und Reinigen von Tanks, das selektive Demontieren von Ausrüstung, das Zerschneiden von Rumpfsektionen sowie die sortenreine Trennung von Metallen, Kunststoffen, Hölzern und mineralischen Baustoffen. Je nach Bauart und Zustand kommen thermische Verfahren oder kalte Trenntechniken zum Einsatz, etwa hydraulische Scheren, Tankschneider, Multi Cutters und – für mineralische Bauteile – Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräte.
Ablauf des Schiffsabbruchs: von der Ankunft bis zur Zerlegung
Ein fachgerechter Schiffsabbruch folgt einer klaren Reihenfolge: Zunächst erfolgen Dokumentenprüfung und Gefährdungsbeurteilung; anschließend wird das Schiff in eine sichere Lage verbracht (z. B. Aufpallen im Dock), Restmedien werden entfernt, Tanks inertisiert und gereinigt. Danach beginnt die selektive Demontage von Ausrüstung und Innenausbau, gefolgt von der strukturellen Zerlegung des Rumpfes in handhabbare Sektionen, die sortenrein weiterverarbeitet werden. Während Stahl- und Verbundteile überwiegend durch Schneiden und Scheren getrennt werden, erfordern vergossene Maschinenfundamente oder zementäre Vergütungen häufig die mechanische Zerkleinerung oder das kontrollierte Spalten. In jedem Schritt sind Emissionen (Funken, Lärm, Vibration), Belastungen für Personal und Umwelt sowie begrenzte Zugänge an Bord zu berücksichtigen.
Methoden und Trenntechniken im Vergleich
Kalttrennung mit hydraulischen Scheren
Hydraulische Stahlscheren, Kombischeren und Multi Cutters trennen Bleche, Profile, Traversen, Rohre und Kabel ohne Flamme. Das ist in sensiblen Bereichen mit Restgasen oder in engen Räumen vorteilhaft, da Funkenflug und Wärmeeintrag minimiert werden. Tankschneider sind auf das Öffnen und Portionieren von Behältern und Tanksektionen ausgelegt, sofern diese zuvor sicher gereinigt und freigemessen wurden.
Thermisches Schneiden
Autogen- oder Plasmaschnitt ist bei großen Blechdicken und langen Trennschnitten effizient. Wo Heißschnitt wegen Brand- oder Explosionsgefahr nicht angezeigt ist, kann die Kombination aus Vorbohren, Anreißen, Kalttrennen und kontrolliertem Abheben der Segmente die sichere Alternative sein.
Selektiver Rückbau mineralischer Bauteile
Wo Beton, Mörtel oder Vergussmassen auftreten – etwa bei Maschinenfundamenten, flammhemmenden Kabeldurchführungen, lokal betonierten Sockeln oder ballastierten Bereichen – kommen Betonzangen für die gezielte Abtragung sowie Stein- und Betonspaltgeräte für erschütterungsarme, sprengmittelfreie Trennungen in Frage. Diese Verfahren reduzieren die Übertragung von Vibrationen auf angrenzende Strukturen und sind für Arbeiten in Dockanlagen, an Kaikanten oder in unmittelbarer Nähe empfindlicher Ausrüstung geeignet.
Relevante Werkzeugkategorien und typische Anwendungen
- Stahlscheren: Abschnittweise Zerlegung von Rumpfplatten, Spanten, Stringern und Profilträgern; Reduktion auf transportfähige Größen.
- Kombischeren: Wechsel zwischen Schneiden und Quetschen, nützlich bei Mischkonstruktionen oder beengten Zugängen.
- Multi Cutters: Trennen von Rohrleitungen, Kabeltrassen, dünnwandigen Profilen und Anbauteilen im Rahmen der Entkernung.
- Tankschneider: Öffnen, Nachschneiden und Portionieren von Tankbereichen und Behältern nach Freimessung und Reinigung.
- Betonzangen: Abtragen von Betonverguss, Freilegen eingemauerter Einbauten, Entfernen lokaler Fundamentierungen auf Decks oder im Maschinenraum.
- Stein- und Betonspaltgeräte / Steinspaltzylinder: Erschütterungsarme Trennung massiger Betonteile, z. B. bei Dockbauwerken, Kaiblocken oder schweren Ballastkörpern.
- Hydraulikaggregate: Energieversorgung der Werkzeuge an Bord, auf dem Pier oder im Dock; modular an unterschiedliche Leistungsbedarfe anpassbar.
Einsatzbereiche im Kontext des Schiffsabbruchs
- Betonabbruch und Spezialrückbau: Selektives Entfernen von Fundamenten, Vergussbereichen und kaiseitigen Betonbauteilen; Einsatz von Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräten für kontrollierte Abtragungen.
- Entkernung und Schneiden: Schrittweises Ausräumen von Innenbereichen, Trennen von Rohrleitungen, Kabeln, Sekundärstahl und Anbauteilen mit Multi Cutters, Kombischeren und Stahlscheren.
- Felsabbruch und Tunnelbau: Schnittstellen entstehen im Hafen- und Dockumfeld, etwa bei der Anpassung von Helling- oder Dockbereichen aus Fels; spaltende Verfahren sind hier als ergänzende Technik relevant.
- Natursteingewinnung: Im unmittelbaren Schiffsabbruch selten, jedoch relevant bei Hafenumbauten, wenn Natursteinmauern oder Blockverbauten weichen müssen.
- Sondereinsatz: Arbeiten unter beengten, emissionskritischen oder vibrationssensiblen Bedingungen; priorisiert werden kalte, hydraulische Verfahren und erschütterungsarme Spalttechnik.
Sicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz
Im Schiffsabbruch stehen der Schutz von Personal, Umwelt und Infrastruktur an erster Stelle. Dazu gehören das sichere Freimessen und Reinigen von Tanks, das kontrollierte Handling potenziell gefährlicher Rückstände, die Minimierung von Funken, Lärm und Vibrationen sowie eine wirksame Absaugung von Stäuben. Anforderungen können je nach Standort variieren; verbindliche Vorgaben sind stets den geltenden Regelwerken und Behördenvorgaben zu entnehmen. Hydraulisch betriebene Scheren, Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte unterstützen eine kühle, kontrollierte Trennung und helfen, Brand- und Zündquellen zu reduzieren – insbesondere in engen Räumen und bei Restmedien.
Materialflüsse, Recycling und Sortenreinheit
Die Qualität des Schiffsrecyclings misst sich am Grad der sortenreinen Trennung. Nach der Entkernung werden Stahlfraktionen, NE-Metalle, Kunststoffe, Hölzer und mineralische Stoffe getrennt und der Verwertung zugeführt. Für Beton- und Mörtelbereiche empfiehlt sich das Freilegen von Einbauteilen mit Betonzangen, gefolgt von einer kontrollierten Zerkleinerung oder dem Spalten, um Bewehrungen sortenrein zu gewinnen. Eine lückenlose Dokumentation von Mengenströmen erleichtert Nachweisführung und Qualitätssicherung.
Besonderheiten bei Beton und Verbundbauteilen an Bord und im Dock
Auch wenn der Schiffsrumpf überwiegend aus Stahl besteht, treten mineralische Werkstoffe an mehreren Stellen auf: vergossene Maschinenfundamente, ausbetonierte Kabel- oder Rohrdurchführungen, lokaler Ballast sowie betonierte Sockel in Deckshäusern. Darüber hinaus sind im Dock- und Pierbereich massige Betonbauteile üblich. Betonzangen ermöglichen das präzise Abtragen solcher Bereiche, ohne angrenzende Strukturen unnötig zu belasten. Wo Erschütterungen und Lärm zu minimieren sind – etwa an Kaikanten oder in dicht bebauten Hafenarealen – bieten Stein- und Betonspaltgeräte eine kontrollierte, sprengmittelfreie Alternative, um massive Körper in transportfähige Teile zu zerlegen.
Arbeiten in engen Räumen und begrenzten Bereichen
Schiffsabbruch bedeutet häufig Arbeiten in Schächten, Bilgen, Doppelböden und Tankräumen mit eingeschränktem Zugang. Kompakte, hydraulische Werkzeuge, die auch über Schläuche aus einem sicheren Bereich versorgt werden, unterstützen hier die Arbeitssicherheit. Multi Cutters und Kombischeren zeigen ihre Stärken beim Trennen von Rohrleitungen und Sekundärstahl; Betonzangen sind hilfreich, wenn vergossene Einbauten freigelegt werden müssen, ohne die Umgebung zu überlasten.
Planung, Logistik und Energieversorgung der Werkzeuge
Ein schlüssiges Versorgungskonzept mit Hydraulikaggregaten, Schlauchmanagement und ausreichender Reserveleistung ist entscheidend für Ablaufstabilität. So lassen sich Parallelarbeiten – etwa Entkernung, Stahltrennung und Betonabtrag – koordinieren. Kurze Wege, definierte Übergabepunkte und eine klare Kennzeichnung der Fraktionen reduzieren Stillstände und erhöhen die Prozesssicherheit.
Qualitätskriterien für saubere Trennschnitte und zuverlässige Prozesse
- Passende Methode: Heiß- oder Kalttrennung je nach Gefährdungslage, Materialstärke und Arbeitsumfeld.
- Stabile Handhabung: Sicheres Positionieren und Abstützen, ergonomische Werkzeugführung und ausreichender Arbeitsraum.
- Emissionskontrolle: Reduktion von Funken, Staub und Lärm; bedarfsgerechte Absaugung und Abschirmung.
- Sortenreinheit: Konsequentes Freilegen und getrenntes Führen der Materialien, insbesondere bei Verbund- und Verbautteilen.
- Dokumentation: Nachvollziehbare Protokollierung der Schritte, Freigaben und Materialströme.
Rolle der Darda GmbH im Kontext Schiffsabbruch
Die Darda GmbH ist auf hydraulische Trenn- und Abbruchtechnik spezialisiert. Im Umfeld des Schiffsabbruchs sind insbesondere Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte für mineralische Bauteile relevant, während Stahlscheren, Kombischeren, Multi Cutters und Tankschneider bei der Kalttrennung metallischer Strukturen eingesetzt werden können. Hydraulikaggregate der Darda GmbH stellen die notwendige Energieversorgung bereit. Die Auswahl geeigneter Werkzeuge richtet sich stets nach Material, Zugänglichkeit und Anforderungen an Sicherheit und Emissionsminderung.





















