Eine Rohbauöffnung ist der im Tragwerk oder Mauerwerk hergestellte Durchlass, der später Fenster, Türen, Schächte, Leitungsführungen oder größere Durchbrüche für technische Anlagen aufnimmt. Sie bildet die Grundlage für exakte Einbauten und beeinflusst damit Funktion, Sicherheit und Bauablauf. Ob im Neubau oder im Bestand: Präzision beim Öffnungsmaß, eine passende Ausführung der Leibungen und ein korrekt bemessener Sturz sind entscheidend. In der Praxis werden Rohbauöffnungen im Beton und Mauerwerk entweder im Zuge der Herstellung vorgesehen (Aussparungen) oder später hergestellt beziehungsweise erweitert – etwa bei Umnutzungen, Entkernungsarbeiten oder dem selektiven Rückbau. Hier kommen, je nach Bauaufgabe, beispielsweise Betonzangen für präzise Laibungen, Stein- und Betonspaltgeräte für Rohbauöffnungen, Hydraulikaggregate, Kombischeren oder Stahlscheren der Darda GmbH zum Einsatz, wenn kontrolliert und materialgerecht gearbeitet werden soll.
Definition: Was versteht man unter Rohbauöffnung
Unter einer Rohbauöffnung versteht man das Öffnungsmaß im tragenden oder nichttragenden Bauteil, bevor Ausbaugewerke ihre Bauteile montieren. Das betrifft insbesondere Tür- und Fensteröffnungen in Wänden, Deckendurchbrüche für Treppenläufe, Aufzugsschächte, Leitungs- und Lüftungsschächte sowie Öffnungen für Installationen. Das Rohbaumaß unterscheidet sich vom späteren lichten Maß, weil Montagefugen, Dichtsysteme, Laibungsausbildungen oder Zargenbreiten berücksichtigt werden müssen. Tragwerksrelevante Elemente wie der Sturz und die seitlichen Auflager gehören funktionsseitig zur Rohbauöffnung. In Betonbauteilen entstehen Rohbauöffnungen häufig durch Aussparungskörper in der Schalung; im Mauerwerk werden sie durch Auslassen von Steinen und das Setzen eines Sturzes gebildet. Bei nachträglich hergestellten Öffnungen erfolgt die Ausbildung durch kontrolliertes Trennen oder Spalten des Materials, inklusive fachgerechter Behandlung der Bewehrung.
Planung, Maße und Toleranzen der Rohbauöffnung
Das Öffnungsmaß wird aus dem Einbauteil und den notwendigen Fugen und Dichtungen abgeleitet. Planerisch ist festzulegen, wie Leibungen, Sturz, Brüstung oder Sohlbank ausgebildet werden und welche Montagetoleranzen einzuhalten sind. Gerade bei vorgefertigten Bauelementen führt ein zu kleines oder zu großes Rohbaumaß zu Mehraufwand, Verzögerungen oder zu Kompromissen bei der Abdichtung. Im Betonbau ist zusätzlich die Lage der Bewehrung zu berücksichtigen, um die Lastabtragung an den Rändern der Öffnung sicherzustellen.
- Rohbaumaß: Maß der Öffnung im Rohzustand, inkl. Laibungen und Sturz.
- Lichtes Maß: Freier Durchgang nach Einbau der Elemente (Türblatt, Zarge, Fensterrahmen).
- Montagefuge: Raum für Toleranzausgleich, Dämmung und Abdichtung.
- Leibung: Seitenflächen der Öffnung; material- und funktionstauglich auszubilden.
- Sturz: Lastabtragendes Bauteil über der Öffnung, statisch zu bemessen.
Bei großen Öffnungen ist die Baufolge entscheidend: erst temporär abstützen, dann schneiden, spalten oder zerkleinern, schließlich die Kanten herstellen und die Auflager ertüchtigen. Für präzise Ergebnisse im Bestand sind kontrollierte Verfahren wie das Spalten von Beton oder das Zangenverfahren sinnvoll, um Erschütterungen zu begrenzen und angrenzende Bauteile zu schonen.
Rohbauöffnung in Beton und Mauerwerk: Unterschiede
Die materialeigenen Eigenschaften bestimmen die Vorgehensweise bei Planung und Herstellung. Während Mauerwerk druckfest, aber zugempfindlich ist, verbindet Stahlbeton Druck- und Zugtragfähigkeit über die Bewehrung. Das wirkt sich auf Sturzbildung, Aussparungen und die nachträgliche Herstellung aus.
Betonwände und -decken
In Betonbauteilen werden Rohbauöffnungen idealerweise bereits in der Schalplanung vorgesehen. Aussparungskörper sichern exakte Kanten, die Bewehrung wird entsprechend ergänzt (Randbewehrung, Bewehrungsumlenkung). Müssen Öffnungen nachträglich hergestellt oder erweitert werden, ist der Umgang mit der Bewehrung entscheidend. Verfahren mit Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten ermöglichen das gezielte Trennen oder Spalten des Betonquerschnitts. Bewehrungsstäbe werden anschließend mit Stahlscheren oder Multi Cutters sauber getrennt. So lassen sich Durchbrüche für Türen, Installationsschächte oder Auflagerfreilegungen herstellen, ohne die Lastabtragung unbeabsichtigt zu stören. Hydraulikaggregate der Darda GmbH versorgen die eingesetzten Werkzeuge konstant mit der erforderlichen Leistung – wichtig für Reproduzierbarkeit und Taktzeiten.
Mauerwerkswände
Im Mauerwerk ist die Ausbildung des Sturzes über der Rohbauöffnung maßgebend. Für nachträgliche Durchbrüche wird meist abschnittsweise gearbeitet: temporäre Abstützung, vorsichtiges Öffnen der Fugen, Abtragen einzelner Steine, Herstellen des Sturzes, dann Ausbau bis auf das Zielmaß. Bei dichter, hochfest gebrannten Formaten oder bei Natursteinmauerwerk können Steinspaltzylinder und kompakte Stein- und Betonspaltgeräte helfen, Risse zu initiieren und kontrolliert zu führen, bevor die Laibungen nachgearbeitet werden. Die geringere Erschütterung im Vergleich zu schlagenden Verfahren schont angrenzendes Mauerwerk.
Herstellung und Erweiterung im Bestand
Im Bestand entstehen Rohbauöffnungen häufig im Rahmen von Umbauten, energetischen Erneuerungen, Nutzungsänderungen oder beim selektiven Rückbau. Eine sorgfältige Planung minimiert Risiken für Tragwerk, Nachbarflächen und technische Anlagen. Vor Beginn sind Leitungen zu lokalisieren, Lastpfade zu klären und Staub-, Lärm- sowie Erschütterungsschutz zu definieren.
Statische Vorsorge und Baufolge
Grundsätzlich ist die Tragfähigkeit umliegender Bauteile zu prüfen. Temporäre Abstützungen, das schrittweise Öffnen und das sofortige Ertüchtigen der Auflager sind bewährte Maßnahmen. Angaben zu Sturzdimensionen oder Bewehrungsnachweisen erfolgen projektbezogen durch Planende und sind einzuhalten. Bauordnungsrechtliche und arbeitsschutzrechtliche Anforderungen sind zu berücksichtigen.
Verfahren und Werkzeuge für präzise Rohbauöffnungen
Die Wahl des Verfahrens richtet sich nach Material, Bauteildicke, Bewehrungsgrad und Randbedingungen wie Erschütterungsempfindlichkeit. Folgende hydraulische Verfahren sind in der Praxis verbreitet:
- Betonzangen: Greifen, Quetschen und Zerkleinern von Betonbauteilen und Laibungsbereichen; Kanten können etappenweise hergestellt und Nacharbeiten minimiert werden.
- Stein- und Betonspaltgeräte: Einbringen definierter Spaltkräfte im Bohrloch oder in Fugen; geeignet für erschütterungsarme Öffnungen in Beton, Naturstein und Mauerwerk.
- Stahlscheren und Multi Cutters: Trennen von Bewehrungsstahl, Profilen und Einbauteilen im Öffnungsbereich; wichtig für eine saubere Freilegung der Laibung.
- Kombischeren und Betonzangen: Für gemischte Bauteile mit Beton- und Stahlanteil, z. B. bei Verbundkonstruktionen oder ausgesteiften Öffnungsrändern.
- Hydraulikaggregate: Versorgung der Werkzeuge mit gleichbleibendem Druck und Durchfluss; Grundlage für reproduzierbare Schnitte, Spaltvorgänge und Taktung.
Im Vergleich zu schlagenden Verfahren lässt sich mit hydraulischem Spalten und Zangenarbeit oft eine bessere Kontrolle der Bruchlinien und eine Reduktion sekundärer Beschädigungen erreichen. Das ist insbesondere bei Entkernung, sensiblen Bestandskonstruktionen oder in bewohnten Gebäuden relevant.
Ausbildung von Leibungen, Sturz und Auflagern
Die Qualität der Rohbauöffnung zeigt sich in den Leibungen und Auflagern. Gerade Kanten, ausreichende Druckfestigkeit und ein definierter Verbund zur bestehenden Struktur sind für den späteren Einbau entscheidend. Bei Betonöffnungen sind eventuell Betondeckung und Bewehrungsenden zu schützen oder nachzuarbeiten; Mauerwerk erfordert eine saubere Verzahnung und hohlraumfreie Füllung. Der Sturz ist nach statischen Anforderungen zu bemessen; Auflagerlängen und Lagerfugen müssen die Lasten zuverlässig einleiten.
Einbauteile und Befestigungspunkte
Je nach Ausbau ist Vorsorge für Zargendübel, Ankerschienen, Konsolen oder Leitungsdurchführungen zu treffen. In Beton können Einbauteile integriert oder nachträglich verankert werden; im Mauerwerk sind geeignete Befestigungssysteme zu wählen. Eine planvolle Vorhaltung dieser Punkte vermeidet nachträgliche Eingriffe in frisch hergestellte Leibungen.
Rohbauöffnungen in Decken und Schächten
Deckendurchbrüche für Treppen, Lifte oder gebäudetechnische Anlagen erfordern besondere Sorgfalt. Lastumlagerungen, Feuerwiderstand und Schallschutz sind zu beachten. Häufig werden Öffnungen abschnittsweise vergrößert: Zunächst Entlastung und Sicherung, dann das kontrollierte Trennen oder Spalten der Decke, schließlich die Kantenherstellung und Brandschutzmaßnahmen. Betonzangen können Plattenränder zerkleinern, während Stein- und Betonspaltgeräte das Bauteil vorab trennen, um definierte Bruchflächen zu erhalten. Freigelegte Bewehrung wird mit Stahlscheren behandelt, bevor Laibungen und Auflager ertüchtigt werden.
Baustellenschutz, Umwelt und Arbeitssicherheit
Beim Herstellen von Rohbauöffnungen sind staubarme Arbeitsweisen, geeignete Absaugung, Abschottung und die persönliche Schutzausrüstung einzusetzen. Erschütterungen und Lärm sind zu minimieren, insbesondere in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern oder Bestandsgebäuden mit laufender Nutzung. Hydraulische Verfahren mit Zangen- und Spalttechnik ermöglichen eine kontrollierte Vorgehensweise. Abbruchmaterial ist sortenrein zu trennen; Bewehrungsstahl kann mit Stahlscheren oder Multi Cutters in transportgerechte Längen gebracht werden, was die Entsorgung und Verwertung erleichtert. Rechtliche Vorgaben zu Emissionen, Abfall und Arbeitsschutz sind generell einzuhalten.
Qualitätssicherung und Maßkontrolle
Eine Rohbauöffnung ist erst dann „fertig“, wenn die Maßhaltigkeit dokumentiert, die Kanten tragfähig und die Auflager entsprechend der Planung hergestellt sind. Geeignete Messmittel, eine eindeutige Bezugsebene und die Protokollierung der Maße (Rohbaumaß, lichter Durchgang, Diagonalen, Lot und Ebenheit) sichern den Einbau nachfolgender Bauteile. Bei nachträglichen Öffnungen sind außerdem Bewehrungsfreilegung, temporäre Sicherungen und die Entfernung von Versprüngen festzuhalten. Kleine Ungenauigkeiten lassen sich in der Regel über die Montagefuge kompensieren; systematische Abweichungen sind zu vermeiden.
Typische Fehler und wie man sie vermeidet
Fehler entstehen häufig durch unklare Maßvorgaben, fehlende Abstützung oder eine unpassende Wahl des Verfahrens. Zu schmale Auflager, unzureichende Sturzdimensionen oder beschädigte Leibungen führen zu Nacharbeiten und Risiken im Betrieb. Eine abgestimmte Baufolge, geeignete Werkzeuge und das frühzeitige Prüfen der Einbauteile verhindern die meisten Probleme.
- Unklare Differenz zwischen Rohbaumaß und lichtem Maß → frühzeitig Montagefugen definieren.
- Zu aggressive Bearbeitung nahe sensibler Bauteile → kontrollierte Zangen- oder Spalttechnik erwägen.
- Bewehrung unplanmäßig gekappt → vorab orten, Freischnitt mit Betonzangen, Trennung mit Stahlscheren.
- Randabplatzungen an Laibungen → abschnittsweises Zerkleinern statt großflächiger Schlagarbeit.
- Fehlende temporäre Abstützung → Lastpfade prüfen, unterstützende Systeme rechtzeitig stellen.
Einsatzbereiche und Bezug zur Praxis
Rohbauöffnungen begegnen Fachleuten in zahlreichen Einsatzbereichen der Darda GmbH: Im Betonabbruch und Spezialrückbau werden Öffnungen selektiv hergestellt, um Bauteile zu entlasten oder Abbruchabschnitte vorzubereiten. Bei Entkernung und Schneiden sind präzise Tür- und Fensteröffnungen erforderlich, ohne die Reststruktur zu beeinträchtigen. Im Felsabbruch und Tunnelbau werden Öffnungen als Anschlüsse, Nischen oder Installationsräume in Beton- und Felsverbauten geschaffen; hier leisten Stein- und Betonspaltgeräte wertvolle Dienste. In der Natursteingewinnung erleichtern kontrollierte Spaltverfahren die Maßhaltigkeit von Durchlässen oder technischen Aussparungen. Bei Sondereinsätzen – etwa in Anlagen mit hohen Anforderungen an Erschütterungsarmut – ermöglichen hydraulische Werkzeuge ein planbares Vorgehen. Besonders häufig stehen Betonzangen im Fokus, wenn Öffnungen in bewehrtem Beton herzustellen sind, während Stein- und Betonspaltgeräte für kontrollierte Trennvorgänge in massiven Bauteilen ohne großflächige Sekundärschäden geschätzt werden.
Materialgerechte Auswahl der Verfahren
Die Wahl zwischen Trennen, Spalten und Zerkleinern hängt von Bauteildicke, Bewehrungsanteil, Randabständen und Umgebungsanforderungen ab. Hydraulische Betonzangen überzeugen bei bewehrtem Beton durch kontrollierten Materialabtrag an der Laibung, Stein- und Betonspaltgeräte arbeiten vorteilhaft, wenn definierte Bruchflächen und geringe Erschütterungen gefordert sind. Kombischeren und Multi Cutters ergänzen die Bearbeitung gemischter Materialien, während Stahlscheren für die saubere Trennung von Bewehrungsstahl sorgen. Das Hydraulikaggregat als Energiequelle bleibt dabei das zentrale Element, um die Werkzeuge verlässlich und effizient zu betreiben.





















