Die Riegelwand ist ein in Planung, Bauausführung und Rückbau häufig anzutreffendes Wandsystem. Sie kommt als Innenwand in Leichtbauweise, als ausfachende Wand in Rahmenkonstruktionen sowie als Teil von Pfosten-Riegel-Fassaden vor. Für den Bestand und insbesondere für den selektiven Rückbau ist der systematische Aufbau entscheidend: Aussteifende Ständer (Pfosten) und querlaufende Riegel tragen Beplankungen oder Ausfachungen aus Holzwerkstoffen, Mauerwerk, Beton oder Glas. Bei Eingriffen wie Entkernung, Betonabbruch und Spezialrückbau lassen sich Riegelwände erschütterungsarm trennen; je nach Material eignen sich beispielsweise Betonzangen für selektiven Betonabbruch oder Stein- und Betonspaltgeräte für Ausfachungen der Darda GmbH als technische Optionen, wenn mineralische oder bewehrte Ausfachungen vorhanden sind.
Definition: Was versteht man unter Riegelwand
Unter einer Riegelwand versteht man eine Wand in Ständer-Riegel-Bauweise, bei der vertikale Ständer (Pfosten) und horizontale Riegel ein tragendes Grundgerüst bilden. Dieses Grundgerüst nimmt eine Beplankung (zum Beispiel Gipsfaser- oder Holzwerkstoffplatten) oder eine Ausfachung (zum Beispiel Mauerwerk oder Betonplatten) auf. Riegelwände können nichttragend als Raumtrennwände ausgeführt sein oder als aussteifende beziehungsweise lastabtragende Bauteile in Rahmenkonstruktionen dienen. Historisch findet sich die Konstruktion im Fachwerk; im modernen Bauwesen unter anderem als Metallständerwand, Holzständerwand und als Pfosten-Riegel-Fassade. Auch in Skelettbauten aus Stahlbeton bezeichnet man horizontal verlaufende Bauteile häufig als Riegel, sodass der Begriff „Riegelwand“ in der Praxis teils als Wand mit ausgeprägter Riegelfunktion verstanden wird.
Aufbau und Bauteile einer Riegelwand
Der konstruktive Aufbau beeinflusst Tragverhalten, Brandschutz, Schallschutz und die Art des späteren Rückbaus. Typische Bauteile sind:
- Ständer (Pfosten): vertikale Tragelemente aus Holz, Stahlblechprofilen oder Stahlprofilen, an Boden- und Deckenanschlüssen befestigt.
- Riegel: horizontale Querriegel zur Lastverteilung, Aufnahme von Öffnungen und als Auflager für Beplankungen.
- Beplankung/Ausfachung: Plattenwerkstoffe, Mauerwerk, Beton- oder Natursteinplatten, Glasfelder bei Fassaden.
- Anschlussdetails: Dübel, Schrauben, Nieten, Schweißnähte oder Einbauteile in Stahlbeton, inklusive Anschlussfugen mit Dicht- und Brandschutzfunktionen.
- Installationsraum: Hohlraum für Leitungsführung, oft mit Mineralwolle zur Schalldämmung ausgefüllt.
- Oberflächen: Putz, Anstrich, Bekleidungen oder Fassadenaufbauten mit Witterungsschutz.
Konstruktionsprinzip und Bauarten
Riegelwände lassen sich grob in Innenwände der Leichtbauweise, ausfachende Wände in Skelettbauten sowie Pfosten-Riegel-Fassaden gliedern. Jede Bauart bringt spezifische Anforderungen an Planung, Montage und Rückbau mit sich.
Innenwände in Holz- und Metallständerbauweise
Im Innenausbau sind nichttragende Ständerwände weit verbreitet. CW-/UW-Profile oder Holzständer bilden das Gerüst; doppellagige Beplankungen verbessern Brandschutz und Schallschutz. Bei der Entkernung werden Beplankungen schrittweise entfernt und Profile demontiert. Treffen Ständerwände auf massive Einbindungen (etwa aufbetonierte Sockel, Bewehrungsanschlüsse oder ausbetonierte Sturzbereiche), können Betonzangen für das Abbeißen von bewehrten Randzonen oder Stein- und Betonspaltgeräte für erschütterungsarme Trennungen an mineralischen Teilen in Betracht kommen.
Fassaden-Riegelwände (Pfosten-Riegel-Fassade)
Außenliegende Pfosten-Riegel-Systeme bestehen aus vertikalen Pfosten und horizontalen Riegeln, die Verglasungen oder opake Paneele halten. Die Lastabtragung erfolgt über punktuelle Verankerungen in Decken oder Stützen. Beim Rückbau sind die Reihenfolge des Paneelabtrags, das Lösen von Halterungen und die kontrollierte Trennung der Verankerungen maßgeblich. Sind parapetartige Betonbrüstungen oder Stahlbetonrähme integriert, kommt selektiver Betonabbruch in Betracht, bei dem erschütterungsarme Verfahren wie der Einsatz von Betonzangen vorteilhaft sein können.
Riegelwände mit mineralischer Ausfachung
In Bestandsbauten finden sich ausgemauerte oder mit Betonplatten ausfachte Riegelwände. Solche Ausfachungen weisen häufig Mörtelfugen, lokale Bewehrung oder Natursteinanteile auf. Für präzise Öffnungen, kontrolliertes Lösen von Bindern und die Minimierung von Erschütterungen bieten sich Stein- und Betonspaltgeräte an. Wo Bewehrung zu trennen ist, können ergänzend Scherenwerkzeuge zum Einsatz kommen, während Hydraulikaggregate die erforderliche Energieversorgung sicherstellen.
Planung, Tragverhalten und Anschlussdetails
Das Tragverhalten einer Riegelwand ergibt sich aus der Interaktion von Rahmen (Ständer und Riegel) und Beplankung/Ausfachung. Nichttragende Wände dienen primär der Raumtrennung, können jedoch als Scheibe horizontale Lasten abtragen. Lastabtragende Varianten benötigen statisch nachgewiesene Anschlüsse, geeignete Aussteifung und einen abgestimmten Fugenplan. Planungsrelevante Aspekte sind:
- Brandschutz: Feuerwiderstandsdauer, Abschottungen an Durchführungen, brandsichere Anschlussfugen.
- Schallschutz: Schichtenaufbau, Entkopplungen, Hohlraumdämmung.
- Wärme- und Feuchteschutz: Dampfbremse, Hinterlüftung, Witterungsbeständigkeit bei Fassaden.
- Festlegung der Anschlusspunkte: Dübel- und Ankerbemessung, Verankerung in Stahlbetonbauteilen, Korrosionsschutz.
Für Planung und Ausführung gelten die einschlägigen technischen Regeln. Deren Anwendung und die Abstimmung mit dem Tragwerksplaner sind zwingend; verbindliche Einzelangaben können hier nicht ersetzt werden.
Rückbau von Riegelwänden in der Praxis
Beim Rückbau ist die Reihenfolge der Arbeitsschritte entscheidend, um Verformungen und unkontrollierte Lastumlagerungen zu vermeiden. Im Bereich Entkernung und Schneiden sowie beim Betonabbruch und Spezialrückbau haben sich kontrollierte, materialgerechte Verfahren bewährt.
- Erkundung und Dokumentation: Bauteilaufbau, Befestigungen, Leitungsführung, mögliche Gefahrstoffe erfassen.
- Trennen von Medien und Ausbau von Schadstoffen nach den geltenden Vorgaben.
- Entnahme der Beplankungen/Paneele von oben nach unten; temporäre Abstützungen bei tragender Funktion.
- Lösen der Riegel- und Pfostenverbindungen, kontrolliertes Absenken größerer Elemente.
- Trennung der Verankerungen in Decken/Stützen; bei Betonankern erschütterungsarm schneiden oder brechen.
- Abbruch mineralischer Ausfachungen: Betonzangen zum Abbeißen bewehrter Bereiche; Stein- und Betonspaltgeräte zum spaltenden Lösen ohne Schlag und mit reduzierter Vibration.
- Sortenreine Trennung und Abtransport: Metall, Holz, Glas, mineralische Bestandteile getrennt erfassen.
Erschütterungsarme Verfahren
In schwingungssensiblen Umgebungen, etwa in Krankenhäusern, Laboren oder denkmalgeschützten Gebäuden, sind erschütterungsarme und staubarme Verfahren vorteilhaft. Das kontrollierte Spalten von Beton- oder Natursteinausfachungen reduziert Lärm und Erschütterungen. Für bewehrte Betonbereiche bieten Betonzangen ein präzises Abtrennen bei gleichzeitigem Zerkleinern, wodurch der Materialabtransport erleichtert wird.
Energieversorgung und Schneidtechnik
Hydraulisch betriebene Werkzeuge werden typischerweise über Hydraulikaggregate zur Energieversorgung gespeist. Je nach Material können neben Betonzangen auch Kombischeren, Stahlscheren oder Multi Cutters zum Trennen von Profilen, Bewehrungen und Paneelbefestigungen eingesetzt werden. Die Auswahl richtet sich nach Werkstoff, Bauteildicke und gewünschter Schnittqualität.
Sicherheit, Umweltschutz und Dokumentation
Sicherheit hat beim Arbeiten an Riegelwänden oberste Priorität. Lastabtragende Funktionen sind vor Eingriffen zu beurteilen; temporäre Sicherungen sind frühzeitig vorzusehen. Generell gilt:
- Staub- und Lärmminderung durch geeignete Verfahren und Absaugung/Wassernebel.
- Begrenzung von Erschütterungen, insbesondere bei sensibler Nachbarschaft oder empfindlichen Anlagen.
- Absturzsicherung an Fassaden, geordnete Lastabtragung beim Lösen großformatiger Elemente.
- Nachweisführung über Entsorgung und Recycling, nachvollziehbare Trenn- und Wiegebelege.
Rechtliche Anforderungen sind projekt- und standortspezifisch und sollten frühzeitig mit den Beteiligten abgestimmt werden; eine verbindliche Einzelfallberatung wird hier nicht geleistet.
Typische Schäden, Instandsetzung und Ertüchtigung
Im Lebenszyklus von Riegelwänden treten Schadensbilder auf, die Planung und Sanierung beeinflussen: Korrosion an Stahlankern, Feuchte- und Schimmelprobleme bei unzureichender Dampfbremse, Delamination von Beplankungen, Setzungsrisse an Anschlussstellen sowie Rissbildungen in Betonbrüstungen. Instandsetzungen reichen vom Austausch einzelner Paneele und Verbindungsmitttel über das Nachrüsten von Brandschutzdetails bis zur Ertüchtigung der Anschlüsse. Bei notwendigen Öffnungen in mineralischen Ausfachungen sind präzise, kontrollierte Trennverfahren zweckmäßig, um Folgeschäden zu minimieren.
Einordnung in die Einsatzbereiche der Darda GmbH
Riegelwände berühren mehrere Einsatzbereiche: In der Entkernung und Schneiden stehen das geordnete Zerlegen von Beplankungen, das Trennen von Profilen und das Lösen der Verankerungen im Mittelpunkt. Im Betonabbruch und Spezialrückbau betrifft dies insbesondere ausfachende Beton- und Mauerwerksfelder, parapetartige Brüstungen oder integrierte Stahlbetonriegel, bei denen Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte für kontrollierte, erschütterungsarme Eingriffe eingesetzt werden können. In Sonderfällen, etwa in beengten Situationen oder schwingungssensiblen Bereichen, ist die Kombination aus hydraulisch betriebenen Werkzeugen und sorgfältiger Arbeitsfolge ein wesentlicher Faktor für Qualität und Sicherheit.





















