Der Randstein – häufig auch Bordstein oder Kantenstein genannt – bildet die seitliche Begrenzung von Fahrbahnen, Gehwegen, Plätzen und Grünflächen. Er ordnet Verkehrsflächen, schützt Beläge vor Ausbrüchen, führt Oberflächenwasser und schafft barrierearme Übergänge. In Planung, Bau, Instandsetzung und Rückbau berührt der Randstein zahlreiche Gewerke: vom Straßen- und Tiefbau über Entwässerung und Stadtgestaltung bis hin zu Arbeiten im Betonabbruch und Spezialrückbau. In diesen Zusammenhängen kommen je nach Aufgabe unter anderem Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte, Hydraulikaggregate, Kombischeren sowie weitere hydraulische Werkzeuge zum Einsatz.
Definition: Was versteht man unter Randstein
Ein Randstein ist ein linienförmiges Bauteil aus Beton oder Naturstein, das Verkehrs- und Freianlagen seitlich begrenzt, schützt und entwässert. Er nimmt horizontale Lasten aus Verkehr, Räumdienst und Einfassungen auf, verhindert seitliches Ausbrechen der Beläge und bildet Höhenunterschiede zwischen Flächen (zum Beispiel Hochbord zwischen Fahrbahn und Gehweg). Je nach Anforderung gibt es unterschiedliche Profile wie Hochbord, Rundbord, Flachbord und Sonderprofile mit Entwässerungs- oder taktilen Funktionen.
Aufbau, Materialien und Normen von Randsteinen
Randsteine werden aus Beton oder Naturstein gefertigt. Betonbordsteine zeichnen sich durch hohe Maßgenauigkeit und standardisierte Oberflächen aus; Natursteinbordsteine (beispielsweise aus Granit oder Basalt) sind besonders widerstandsfähig gegen Frost- und Tausalzbeanspruchung und werden häufig in hochwertigen Gestaltungsbereichen eingesetzt. Die Produktion und Qualität orientieren sich in Europa je nach Produktgruppe an geltenden technischen Regeln (etwa Normen für Beton- oder Natursteinbordsteine sowie Regelwerke des Straßenbaus). Konkrete Anforderungen variieren regional; Planende und Ausführende berücksichtigen die jeweils gültigen Vorgaben für Maße, Toleranzen, Biegezugfestigkeit, Frost-Tausalz-Beständigkeit und Rutschhemmung.
Funktionen und Profile im Verkehrswegebau
Randsteine erfüllen mehrere Funktionen in einem Bauteil:
- Begrenzung und Führung von Verkehrsflächen
- Lastabtragung und Kantenstabilisierung angrenzender Beläge
- Wasserführung, Einfassung von Entwässerungsrinnen
- Barrierearme Übergänge (zum Beispiel abgesenkte Bordsteine)
- Schutz empfindlicher Flächen wie Pflaster oder Grünbereiche
Typische Profilformen
Häufig eingesetzt werden Hochbordsteine zur klaren Trennung von Fahrbahn und Gehweg, Rundbordsteine an Einmündungen und Kreuzungen sowie Flachbordsteine in Einfahrten oder zur Ausbildung barrierearmer Querungen. Sonderprofile integrieren Entwässerungsöffnungen oder taktile Elemente. Abmessungen (Längen, Höhen, Sichtkanten) richten sich nach Nutzung, Verkehrsbelastung und Gestaltung.
Einbau: Unterbau, Bettung und Fugen
Ein fachgerechter Einbau ist entscheidend für die Dauerhaftigkeit:
- Tragfähiger Untergrund mit frostunempfindlichem Aufbau
- Fundament aus Magerbeton oder zementgebundener Tragschicht
- Setzen der Randsteine in Mörtel- oder Betonbett, Ausrichtung in Höhe und Linie
- Hinterfüllung zur Aufnahme horizontaler Kräfte
- Fugenbildung und -verfüllung je nach Material, Nutzung und Entwässerungskonzept
Entwässerung und Details
Randsteine leiten Oberflächenwasser entlang der Kante. Dafür sind Gefälle, Gefällswechsel und Übergänge zu Einläufen präzise auszuführen. In Bereichen mit Querungen werden Absenkungen geplant, die Barrierefreiheit, Wasserführung und Verkehrssicherheit vereinen. Anschlüsse an Rinnenplatten, Schrammborde und Einbauten (Schächte, Leitungen) sind besonders sorgfältig auszubilden.
Herstellung und Natursteingewinnung
Betonrandsteine entstehen in industriellen Fertigungsverfahren mit definierten Rezepturen und Nachbehandlung. Natursteinrandsteine werden aus Rohblöcken gewonnen, auf Länge gespalten, gefräst oder gesägt und bearbeitet. In der Natursteingewinnung und beim Dimensionieren von Blöcken können Steinspaltzylinder und Stein- und Betonspaltgeräte eine präzise, kontrollierte Trennung entlang natürlich vorhandener oder vorgebohrter Linien ermöglichen. Diese Verfahren reduzieren Erschütterungen und schonen das Rohmaterial, was die Maßhaltigkeit der späteren Randsteine unterstützt.
Instandhaltung, Austausch und Rückbau
Im Betrieb sind Randsteine mechanischen und klimatischen Einflüssen ausgesetzt. Typische Schadensbilder sind Abplatzungen an Kanten, Setzungen durch unzureichende Hinterfüllung, Risse infolge Frost-Tausalz-Wechsel sowie Verschiebungen durch Verkehrs- und Räumdienstlasten.
Instandsetzung
Je nach Schadensart werden einzelne Steine neu gesetzt, Fugen erneuert oder Abschnitte komplett ausgetauscht. Dabei sind Linienführung, Höhenlage und Entwässerungsfunktion wiederherzustellen. In sensiblen Umfeldern – etwa an Bestandsbauten oder unter beengten innerstädtischen Bedingungen – ist eine erschütterungs- und lärmarme Vorgehensweise maßgeblich.
Rückbauverfahren mit hydraulischen Werkzeugen
Der selektive Rückbau von Randsteinen, Bordfundamenten und angrenzenden Betonstrukturen kann mit unterschiedlichen Verfahren erfolgen. Betonzangen zerkleinern Ortbetonfundamente und fest mit dem Untergrund verbundene Bauteile kontrolliert; die gezielte Spalttechnik mit Stein- und Betonspaltgeräten öffnet Spannungsfugen und trennt massive Randsteine oder Betonriegel mit geringem Erschütterungseintrag. Hydraulikaggregate versorgen die Werkzeuge mobil; Kombischeren und Multi Cutters kommen ergänzend zum Trennen von Bewehrungsstählen, Bändern oder Einbauten zum Einsatz. Diese Arbeitsweisen ordnen sich typischerweise den Einsatzbereichen Betonabbruch und Spezialrückbau sowie Entkernung und Schneiden zu.
Randsteine im Kontext von Barrierefreiheit und Stadtgestaltung
Barrierearme Übergänge mit niedrigen Bordhöhen und klaren taktilen Kanten verbessern die Orientierung für alle Verkehrsteilnehmenden. Gleichzeitig müssen Wasserführung und Räumsicherheit gewährleistet bleiben. In Kurvenbereichen wird der Bordverlauf so geplant, dass sowohl Führungswirkung als auch Überrollbarkeit in Einfahrten und Querungen passen. Material- und Oberflächenwahl beeinflussen die städtebauliche Wirkung – robuste Natursteinbordsteine in repräsentativen Räumen, maßhaltige Betonbordsteine in funktional geprägten Bereichen oder Kombinationen daraus.
Sicherheit, Umweltschutz und Arbeitsorganisation
Arbeiten an Randsteinen finden häufig im öffentlichen Verkehrsraum statt. Temporäre Verkehrsführung, Absperrungen und Staubschutz sind daher integraler Bestandteil der Arbeitsvorbereitung. Bei Rückbau- und Anpassungsarbeiten unterstützen hydraulische Verfahren mit Zangen und Spaltgeräten eine kontrollierte, erschütterungsarme Vorgehensweise, was benachbarte Leitungen und Bauwerke schont. Abfälle und Ausbauasphalt sind getrennt zu erfassen; Natursteinbordsteine lassen sich oft wiederverwenden, Betonbordsteine werden dem Recycling zugeführt. Rechtliche Vorgaben zu Lärm, Staub, Arbeitssicherheit und Entsorgung sind projektspezifisch zu prüfen und allgemein einzuhalten.
Planung und Ausschreibung: Maße, Qualitäten, Toleranzen
Für eine belastbare Ausschreibung sind Profil, Material, Sichtkante, Oberflächenbearbeitung, Abmessungen, Einbauart (Bettung, Fundament, Hinterfüllung) sowie Fugenfestlegungen eindeutig zu beschreiben. Toleranzen in Höhe, Versatz und Geradlinigkeit werden entsprechend der vorgesehenen Nutzung und den geltenden technischen Regeln festgelegt. Nachweise zur Materialqualität (z. B. Frost-Tausalz-Beständigkeit bei Beton, Gesteinskennwerte bei Naturstein) sowie zur Ausführung (Schnurgerüst, Gefälle, Verdichtung) sichern die geforderte Gebrauchstauglichkeit.
Randstein und Einsatzbereiche im Rückbau und Neubau
Im Betonabbruch und Spezialrückbau werden Bordfundamente, Aufkantungen und angrenzende Betonkörper mit Betonzangen gezielt zerkleinert, um Leitungen, Schächte oder Beläge zu schützen. Bei der Entkernung und Schneiden im Bestand – etwa bei der Umnutzung von Werksflächen zu öffentlichen Räumen – werden vorhandene Kantensteine selektiv gelöst, geschnitten oder gespalten, um neue Linienführungen zu schaffen. In der Natursteingewinnung kommen Steinspaltzylinder und Stein- und Betonspaltgeräte zum Aufschluss und zur Dimensionierung von Rohblöcken zum Einsatz, aus denen später Granit- oder Basaltbordsteine gefertigt werden. Bei Sondereinsatz in sensiblen Zonen – beispielsweise an Denkmälern oder in schwingungsempfindlicher Umgebung – ermöglichen spaltende Verfahren eine materialschonende Bearbeitung mit geringem Erschütterungseintrag.
Typische Detailfragen aus der Praxis
Übergänge und Absenkungen
Absenkungen für Querungen benötigen eine sorgfältige Abstimmung von Bordhöhe, Gefälle und Pflasteranschlüssen. Sichtkanten müssen sauber ausgebildet sein, um Stolperstellen zu vermeiden.
Bestandsschutz und Anpassungen
Bei Anpassungen im Bestand wird häufig nur der Verlauf verändert. Hier bewährt sich das Öffnen von Fugen und das schonende Anheben oder Entnehmen einzelner Steine, bevor das Fundament partiell erneuert wird. Spaltverfahren helfen, punktuell zu lösen, ohne angrenzende Beläge zu beschädigen.
Winterdienst und Kantenhaltbarkeit
Räumkräfte, Streumittel und Kettenfahrzeuge beanspruchen die Sichtkante. Runde Profile und hinreichende Hinterfüllung verringern Ausbrüche; bei Schäden lassen sich einzelne Elemente gezielt ersetzen.
Werkzeug- und Verfahrenswahl beim Rückbau von Randsteinen
Die Wahl des Verfahrens richtet sich nach Material, Querschnitt, Einbindung und Umfeld:
- Betonfundament mit Bewehrung: Zerkleinerung mit Betonzangen, Trennen verbleibender Stähle mit Kombischeren oder Multi Cutters, kontrolliertes Herausheben der Bordsteine.
- Massive Natursteinbordsteine: Lösen über vorgebohrte Spaltlinien mit Stein- und Betonspaltgeräten, minimierter Erschütterungseintrag, Erhalt für Wiederverwendung möglich.
- Schmale Aufkantungen oder Riegel: Kombination aus Spalten und Zangenarbeit, um Restquerschnitte zu reduzieren und manuell handhabbare Stücke zu erzeugen.
Hydraulikversorgung und Ergonomie
Hydraulikaggregate versorgen mobile Werkzeuge mit dem erforderlichen Druck- und Volumenstrom. Kurze Schlauchwege, aufgeräumte Baustellenlogistik und geeignete Hebezeuge verbessern die Ergonomie und reduzieren Stillstandszeiten.
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
Die Trennung von Materialien bereits beim Ausbau erleichtert Wiederverwendung und Recycling. Natursteinbordsteine können meist aufgearbeitet und erneut eingesetzt werden. Zerkleinerter Beton aus Bordfundamenten dient als Recycling-Baustoff, sofern die Qualität stimmt. Verfahren mit geringer Lärm- und Staubemission unterstützen Arbeiten in dicht bebauten Räumen und schonen Anwohnende sowie die Umwelt.





















