Randfundament

Ein Randfundament ist ein tragendes Bauteil am äußeren Abschluss eines Bauwerks. Es überträgt Lasten aus Wänden, Stützen oder Randbalken in den Baugrund, stabilisiert die Bodenplatte gegen Kantenverformungen und schützt die Gebäudehülle vor Frost und Feuchtigkeit. In Bestandsbauten ist das Randfundament häufig ein zentraler Ansatzpunkt für selektiven Rückbau, Anpassungen oder Sanierungen – etwa bei Umbauten, Anbauten oder Teilabbruch. In solchen Situationen kommen im professionellen Umfeld häufig Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräte zum Einsatz, um kontrolliert, erschütterungsarm und mit hoher Maßhaltigkeit vorzugehen.

Definition: Was versteht man unter Randfundament

Unter einem Randfundament versteht man das entlang der Außenkanten eines Bauwerks angeordnete Fundament, meist als durchlaufendes Streifenfundament oder als verstärkter Randbalken einer Bodenplatte ausgebildet. Es übernimmt die Lastabtragung von aufgehenden Bauteilen, begrenzt Setzungen an Bauwerkskanten und dient als konstruktive Verstärkung gegen Torsion, Kippmomente und Schub. Je nach Baugrund, Gebäudeklasse und klimatischen Bedingungen kann es als frostfreies Fundament mit entsprechender Tiefe, als gedämmte Frostschürze oder als kombinierter Randbalken der Bodenplatte ausgeführt sein. Im Bestand sind Randfundamente oft stark bewehrt und lokal verdichtet, was beim Rückbau eine differenzierte Werkzeug- und Verfahrenswahl erfordert.

Aufbau, Dimensionierung und Bewehrung eines Randfundaments

Randfundamente werden in der Regel aus Stahlbeton hergestellt. Die Dimensionierung richtet sich nach vertikalen Einwirkungen (ständige und veränderliche Lasten), horizontalen Lasten aus Wind oder Erddruck, den Baugrundkennwerten und der Geometrie des Bauwerks. Konstruktiv entscheidend sind die ausreichende Fundamentbreite zur Aufnahme der Sohlpressungen, eine frostsichere Gründungstiefe sowie eine angemessene Rissbreitenbegrenzung durch Bewehrung. Bei Bodenplatten fungiert der Randbereich häufig als verstärkter Randbalken mit erhöhter Querkraft- und Biegezugtragfähigkeit.

Material, Bewehrung und Anschlussdetails

Typisch sind Normalbetone mit einer Betondruckfestigkeit, die zur Lastaufnahme und Expositionsklasse passt. Die Bewehrung wird auf Biegung, Querkraft und Zwangsbeanspruchungen ausgelegt; dabei sind Eckbereiche und Stoßstellen besonders zu beachten. Häufig kommen Anschlussbewehrungen zur Bodenplatte, Fugenbänder oder Injektionsfugen zur Abdichtung sowie Fundamenterder im Randbereich zum Einsatz. Eine saubere Last- und Dichtungsführung im Kantenbereich ist wesentlich für Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit.

Abdichtung, Frostschutz und Baugrund

Der Übergang zwischen Randfundament und aufgehenden Bauteilen benötigt eine funktionsgerechte Abdichtung. In frostgefährdeten Lagen ist eine frostfreie Gründung oder ein wirksamer Frostschutz (beispielsweise über Dämmung und Drainage) einzuplanen. Der Baugrund wird hinsichtlich Tragfähigkeit, Verformung und Wasserverhältnissen beurteilt, da Randfundamente sensibel auf ungleichmäßige Setzungen reagieren.

Lebenszyklus: Errichtung, Nutzung, Instandsetzung und Rückbau

Während der Errichtung sind Schalungsführung, Betoneinbau und Verdichtung an Bauteilkanten qualitätskritisch. In der Nutzung wirken auf Randfundamente neben Lasten auch Umwelteinflüsse wie Feuchtewechsel und Temperaturgradienten. Instandsetzungen betreffen häufig Abdichtungen, Risse und korrosionsgefährdete Zonen. Beim Rückbau ist der Randbereich prädestiniert für selektive Eingriffe – etwa bei Teilentkernung, Öffnungen oder dem Abtragen von Fundamentkanten, ohne angrenzende Bauteile zu schädigen. Hier werden häufig erschütterungsarme Techniken bevorzugt, die kontrollierte Sollbruchlinien oder Spaltvorgänge erzeugen.

Typische Schadensbilder im Randbereich

  • Risse infolge Zwang, Temperaturschwankungen oder Setzungsdifferenzen
  • Abplatzungen an Kanten durch mechanische Einwirkungen oder Korrosion der Bewehrung
  • Feuchteeintritte an Anschluss- und Arbeitsfugen
  • Frostschäden bei unzureichender Tiefe oder mangelndem Schutz

Rückbau von Randfundamenten: Verfahren und Arbeitsschritte

Der Rückbau von Randfundamenten erfordert eine abgestimmte Vorgehensweise, um Tragreserven im Bestand nicht unkontrolliert zu reduzieren, Anbauteile zu schützen und Emissionen zu begrenzen. Je nach Randbedingungen werden Betonsägen, Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte und ergänzend Werkzeuge zur Bewehrungstrennung eingesetzt. Hydraulisch angetriebene Systeme mit externen Hydraulikaggregaten erlauben kontrollierte Prozessschritte mit hoher Reproduzierbarkeit.

Vorbereitung und Freilegung

Vor Beginn werden Medienleitungen lokalisiert, Bauteilaufbauten sondiert und der Arbeitsbereich freigelegt. In der Phase „Entkernung und Schneiden“ werden nichttragende Schichten entfernt und, falls erforderlich, Trennschnitte gesetzt, um Lastpfade zu sichern und klare Rückbauabschnitte zu definieren.

Segmentierung, Spalten und Zerkleinern

  1. Einrichten von Trennschnitten und Sollbruchlinien entlang der gewünschten Kantenführung.
  2. Einbohren von Keillöchern in definierten Abständen.
  3. Einsatz von Stein- und Betonspaltgeräten bzw. Steinspaltzylindern, um das Randfundament kontrolliert zu öffnen und in Segmente zu zerlegen – erschütterungsarm und mit geringer Rissausbreitung.
  4. Nachbrechen und Profilieren mit Betonzangen zur formgenauen Kantenherstellung und zur Freilegung von Bewehrungsstahl.
  5. Trennen der freiliegenden Bewehrung mit Stahlscheren oder geeigneten Schneidwerkzeugen; bei komplexen Querschnitten können Kombischeren oder Multi Cutters Vorteile bieten.
  6. Geordnete Entnahme der Teilstücke und Abtransport.

Diese Sequenz ermöglicht selektiven Rückbau im Randbereich, wie er etwa beim „Betonabbruch und Spezialrückbau“ in innerstädtischen Lagen erforderlich ist. In sensiblen Umgebungen mit strengen Emissionsanforderungen werden Spaltverfahren bevorzugt, während Zangen eine präzise Nachbearbeitung erlauben.

Besondere Randbedingungen

Bei angrenzenden Bauteilen mit geringer Toleranz gegen Erschütterungen – beispielsweise in der Nähe empfindlicher Installationen oder im „Sondereinsatz“ – bietet das kontrollierte Spalten mit hydraulischen Zylindern Vorteile. In Bereichen mit hoher Bewehrungsdichte kann eine Kombination aus Spalten und Zerkleinern sinnvoll sein, um die Stahlanteile gezielt freizulegen und mit Stahlscheren zu trennen.

Auswahl geeigneter Werkzeuge für Randfundamente

Die Wahl zwischen Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräten richtet sich nach Bauteildicke, Bewehrungsgrad, Randabständen und Umgebungsanforderungen:

  • Spaltgeräte sind geeignet, wenn geringe Erschütterungen, wenig Lärm und ein minimaler Einfluss auf den Baubestand gefordert sind. Sie erzeugen planbare Rissbilder entlang vorgegebener Bohrlochreihen.
  • Betonzangen spielen ihre Stärken bei der formgenauen Konturierung und beim Zerkleinern bewehrter Randzonen aus, insbesondere nach einem vorangehenden Spaltvorgang.
  • Kombischeren und Multi Cutters können je nach Ausstattung sowohl Beton zerkleinern als auch Profile, Armierungen und Einbauteile trennen – hilfreich bei wechselnden Materialübergängen im Randbereich.
  • Hydraulikaggregate der Darda GmbH liefern die erforderliche Leistung für mobile, kompakte Systeme mit hoher Bedienkontrolle.

Sicherheit, Emissionen und Umfeldschutz

Staub- und Lärmminderung, erschütterungsarmes Arbeiten sowie eine sichere Führung von Lasten sind zentrale Anforderungen im Randbereich. Eine abgestimmte Wasservernebelung, punktgenaue Kraftapplikation und der Einsatz akustisch zurückhaltender Verfahren unterstützen den Schutz der Umgebung. Arbeiten sollten stets unter Beachtung der geltenden Regeln der Technik und der einschlägigen Arbeitsschutzanforderungen geplant und ausgeführt werden, ohne den Einzelfall zu verallgemeinern.

Bezug zu Einsatzbereichen: Vom Betonabbruch bis zum Tunnelbau

Randfundamente treten im „Betonabbruch und Spezialrückbau“ besonders häufig auf – etwa beim selektiven Abtragen von Gebäudekanten. Im Bereich „Entkernung und Schneiden“ dienen trennende Vorarbeiten der sauberen Segmentbildung. Parallelen bestehen zum „Felsabbruch und Tunnelbau“ sowie zur „Natursteingewinnung“: Das kontrollierte Spalten mit hydraulischen Zylindern, wie es die Darda GmbH anbietet, folgt demselben physikalischen Prinzip, wird jedoch auf den Werkstoff Beton mit Bewehrungsanteil angepasst. Der „Sondereinsatz“ umfasst Situationen mit eingeschränktem Zugang, sensibler Nachbarschaft oder strikten Emissionsvorgaben – typische Rahmenbedingungen an Bauwerksrändern.

Planung, Kalkulation und Machbarkeit

Für einen strukturierten Ablauf werden Bauteildaten (Dicke, Bewehrung, Betonfestigkeit), Baugrundbedingungen, Zugänglichkeit und Entsorgungswege erfasst. Die Kalkulation berücksichtigt den Mix aus Bohren, Spalten, Zerkleinern und Schneiden sowie erforderliche Sicherungsmaßnahmen. Probeabschnitte oder Vorversuche können helfen, Bohrlochrastern und Segmentgrößen zu optimieren und die Leistungsfähigkeit der Stein- und Betonspaltgeräte und Betonzangen im konkreten Bestand abzusichern.

Qualitätssicherung und Dokumentation

Die Dokumentation umfasst Bohr- und Spaltpläne, eingesetzte Werkzeugparameter, Nachweise zur Emissionsminderung und zur Schonung angrenzender Bauteile. Laufende Kontrollen der Kantenqualität, der Einhaltung von Toleranzen sowie die Überwachung von Erschütterungen und Lärm sichern die Ausführungsqualität. Für Bewehrungsschnitte ist die Rückverfolgbarkeit der Segmentierung bis zur Stahltrennung hilfreich, insbesondere wenn statische Resttragfähigkeiten aufrechtzuerhalten sind.

Praxisorientierte Hinweise für den Randbereich

Schmale Fundamentstreifen profitieren von eng geführten Spaltpunkten und kurzen Segmentlängen, um ungewollte Rissfortschritte zu vermeiden. Bei stark bewehrten Randbalken empfiehlt sich, zunächst durch Spalten die Betondeckung zu öffnen, anschließend mit Betonzangen das Gefüge zu zerkleinern und die freigelegte Bewehrung mit Stahlscheren zu trennen. In beengten Innenhöfen oder in aktiven Bestandsgebäuden unterstützt der Einsatz kompakter Hydrauliksysteme der Darda GmbH den sicheren, emissionsarmen Ablauf.