Porenbetonstein ist ein leichter, mineralischer Mauerstein mit feiner, gleichmäßiger Porenstruktur. Er verbindet geringe Rohdichte mit guter Wärmeisolierung und hoher Formgenauigkeit. Im Neubau wird er für tragende und nicht tragende Wände eingesetzt; im Bestand begegnet er häufig bei Innenwänden und aussteifenden Scheiben. Für Rückbau, Entkernung und selektiven Betonabbruch ist die Werkstoffcharakteristik entscheidend, da sie die Wahl geeigneter Verfahren und Werkzeuge beeinflusst – insbesondere bei Arbeiten mit Betonzangen oder hydraulischen Stein- und Betonspaltgeräten der Darda GmbH, die vibrationsarm und kontrolliert wirken.
Definition: Was versteht man unter Porenbetonstein
Porenbetonstein (auch autoklavierter Porenbeton, APB, oder Gasbeton) ist ein dampfgehärteter Leichtbaustoff auf Basis von Quarzsand, Kalk und/oder Zement, Wasser sowie einem Treibmittel. Die entstehenden, im ganzen Gefüge fein verteilten Luftporen senken die Rohdichte und verbessern die Wärmedämmung. Porenbetonsteine werden meist als maßhaltige Plansteine mit glatten Lagerflächen für Dünnbettmörtel geliefert. Sie unterscheiden sich von Leichtbetonsteinen: Porenbeton ist nicht gefügedicht, sondern porös und wird autoklaviert; seine Druckfestigkeit ist moderat, sein Brandverhalten sehr gut.
Materialeigenschaften und Herstellung von Porenbetonsteinen
Die mikroporöse Struktur prägt die Baustellenpraxis – von der Verarbeitung bis zum späteren Rückbau. Für Planung und Ausführung sind folgende Eigenschaften maßgeblich:
Herstellung im Überblick
- Rohstoffe mischen: Quarzsandmehl, Bindemittel (Kalk/Zement), Wasser, Treibmittel.
- Aufschäumen: Reaktion setzt Wasserstoff frei, es bilden sich gleichmäßig verteilte Poren.
- Vorfestigung: Der „grüne“ Kuchen wird in Blöcke/Steine geschnitten.
- Autoklavieren: Dampfhärtung bei Druck und Temperatur erzeugt die endfesten mineralischen Phasen.
Typische Kennwerte
- Rohdichteklassen: ca. 0,30–0,70 kg/dm³ (baustellenüblich 0,35–0,60).
- Druckfestigkeitsklassen: etwa 2–6 N/mm², ausreichend für viele tragende Wände im Wohn- und Verwaltungsbau.
- Wärmeleitfähigkeit: ca. 0,08–0,20 W/(m·K), abhängig von Rohdichte.
- Brandverhalten: nicht brennbar, sehr gute Feuerwiderstandsdauer bei entsprechender Wanddicke.
- Schallschutz: moderat; akustische Leistung steigt mit Rohdichte und Wandstärke.
Formate, Systembauteile und Bemessungshinweise
Porenbetonsteine werden als Plansteine, Planblöcke und Ergänzungselemente (U-Schalen, Stürze) angeboten. Die hohe Maßhaltigkeit ermöglicht Dünnbettmörtel (Lagerfuge ~1–3 mm), was Wärmebrücken reduziert. Tragende Außenwände lassen sich ein- oder mehrschalig ausführen; die Kombination mit ringförmigen Ortbetonbalken und Stahlbetonbauteilen ist üblich.
Planungsschwerpunkte
- Wanddicken und Festigkeitsklasse auf Lasten, Aussteifung und Anschlüsse abstimmen.
- Details an Öffnungen: lastabtragende Stürze, druckfeste Auflager, Anschlüsse an Decken.
- Feuchte- und Schlagregenschutz bei einschaligen Außenwänden berücksichtigen.
- Befestigungen: geeignete Dübel/Anker für Porenbeton verwenden, Zug-/Querkraft nachweisen.
Anwendungen im Hochbau
Porenbetonstein eignet sich für tragende Außen- und Innenwände, nicht tragende Trennwände, Brandwände sowie Vorsatzschalen. Im Bestand finden sich häufig Trennwände in Sanitär- und Installationskernen, die bei Entkernung selektiv zurückgebaut werden.
Typische Einsatzfelder
- Wohnungsbau: wärmedämmende Außenwände, Innenwände mit guter Bearbeitbarkeit.
- Nutzbauten: nicht tragende Wände und Schächte mit hohen Brandschutzanforderungen.
- Aufstockungen und Umbauten: geringes Eigengewicht ist konstruktiv vorteilhaft.
Bearbeitung und Zuschnitt auf der Baustelle
Die weiche Gefügestruktur erlaubt das Zuschneiden mit Handsäge, Bandsäge oder Steintrennsägen. Schlitze für Installationen werden gefräst oder gestemmt. Für präzise Anpassungen empfiehlt sich staubarmes Arbeiten mit Absaugung.
Einfluss auf spätere Rückbauverfahren
Die geringe Festigkeit und poröse Struktur begünstigen kontrolliertes Abtragen. Bei selektivem Rückbau in der Entkernung und im Betonabbruch und Spezialrückbau werden häufig manuell geführte, hydraulische Werkzeuge genutzt, die geringe Erschütterungen erzeugen und Bauteile gezielt lösen.
Selektiver Rückbau: Verfahren und Werkzeuge
Die Wahl der Methode orientiert sich an Wanddicke, Bewehrung, angrenzenden Bauteilen und Emissionsschutz. Für Porenbetonwände ohne Bewehrung haben sich folgende Vorgehensweisen bewährt:
Vibrationsarme Trennung und Abtrag
- Betonzangen: kontrolliertes „Abbeißen“ von Wandbereichen, vorteilhaft für segmentweisen Rückbau in Innenräumen mit begrenzter Logistik. Die geringe Festigkeit des Porenbetons ermöglicht hohe Abtragsraten bei niedriger Rückwirkung.
- Stein- und Betonspaltgeräte: Aufbringen von Spaltkräften über Bohrlochkegel oder Spaltzylinder. Geeignet zum gezielten Einleiten von Risslinien, zum Öffnen von Wandfeldern und zum Lösen von Anschlussbereichen, etwa an Stahlbetonstützen.
Hydraulik und Systemgedanke
Hydraulisch angetriebene Handwerkzeuge benötigen passende Hydraulikaggregate für Handwerkzeuge. Bei kombinierten Rückbauaufgaben – z. B. Porenbetonwand mit angrenzendem Stahlbetonringbalken – kann ein Wechsel zwischen Betonzangen, Steinspaltzylindern und, wo Stahl freigelegt wird, Stahlscheren sinnvoll sein. Der emissionsarme, segmentweise Abtrag ist insbesondere in der Entkernung und Schneiden sowie im Sondereinsatz in sensiblen Bereichen von Vorteil.
Arbeitsabfolge beim kontrollierten Rückbau
- Bauteilanalyse: Wanddicke, eventuelle Bewehrung, Anschlüsse und Installationen klären.
- Staub- und Splitterschutz: Abschottungen, Absaugung und Wassernebel planen.
- Vorschwächung: Einbringen von Bohrlochreihen für Stein- und Betonspaltgeräte oder Vornuten für Betonzangen.
- Segmentweiser Abtrag: von oben nach unten, Bauteilstabilität ständig kontrollieren.
- Materialtrennung: Porenbeton, Mörtelreste und Stahl separieren, Transportwege kurz halten.
Schnittstellen zu Stahlbeton und Bewehrung
Porenbetonwände schließen häufig an Stahlbetondecken, -stützen und Ringbalken an. Beim Rückbau werden Übergänge zuerst entschärft. Betonzangen können Auflagerbereiche freilegen; für den anliegenden Stahlbeton kommen je nach Randbedingungen Betonzangen in höherer Leistungsklasse oder Stein- und Betonspaltgeräte zum Einsatz. Freigelegte Bewehrung lässt sich anschließend mit Stahlscheren schneiden. Dieser abgestimmte Ablauf ist im Betonabbruch und Spezialrückbau gängig.
Arbeitsschutz und Emissionskontrolle
Das geringe Eigengewicht reduziert Handhabungsrisiken, gleichwohl sind Staub und Bruchkanten zu beachten. Hydraulisch arbeitende Zangen und Spaltgeräte ermöglichen eine erschütterungsarme Vorgehensweise. Schutzmaßnahmen umfassen:
- Staubminderung: Absaugung, punktuelles Befeuchten, abgeschottete Arbeitsbereiche.
- Lärmreduktion: hydraulische Werkzeuge bevorzugen, Stoßenergie begrenzen.
- Sicherheit gegen unkontrolliertes Kippen: segmentweise Demontage, Abfangungen.
Bauphysik: Wärme-, Brand- und Schallschutz
Porenbetonsteine bieten sehr guten Wärmeschutz durch die geschlossene Porenstruktur; im Neubau reduzieren Dünnbettfugen Wärmebrücken. Brandschutz ist eine Kernstärke des Materials, weshalb es in Brandwänden und Installationsschächten verbreitet ist. Der Schallschutz erfordert bei leichten Wänden erhöhte Aufmerksamkeit; höhere Rohdichte oder mehrschalige Systeme verbessern die Werte.
Typische Fehlerbilder und Qualitätssicherung
Zu den häufigsten Problemen zählen spröde Bruchkanten, ausgerissene Befestigungen bei ungeeigneten Dübeln und ungleichmäßige Fugen. In der Ausführung helfen:
- Saubere Lagerfugen im Dünnbettverfahren, Ebenheit prüfen.
- Geeignete Befestigungssysteme für Porenbeton (Zug- und Querlast beachten).
- Feuchteschutzdetails an Außenwänden sorgfältig umsetzen.
Nachhaltigkeit, Recycling und Entsorgung
Porenbeton ist mineralisch und kann zu granuliertem Material aufbereitet werden, etwa als Verfüll- oder Ausgleichsstoff in definierten Anwendungen. Selektiver Rückbau mit Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten erleichtert die Materialtrennung. Regionale Vorgaben zu Wiederverwendung und Verwertung sind zu berücksichtigen.
Einsatzbereiche der Darda GmbH im Kontext Porenbeton
Im praktischen Umgang mit Porenbetonstein bestehen vielfältige Berührungspunkte zu den Werkzeug- und Einsatzsegmenten der Darda GmbH:
- Entkernung und Schneiden: leise, kontrollierte Demontage von Trennwänden und Schächten mit Betonzangen.
- Betonabbruch und Spezialrückbau: kombinierter Einsatz aus Stein- und Betonspaltgeräten, Steinspaltzylindern und Betonzangen an Übergängen zu Stahlbeton.
- Sondereinsatz: Arbeiten in sensiblen Bereichen, in denen Erschütterungen und Lärm zu minimieren sind.
Planungs- und Ausführungstipps für den Bestand
Bei Umnutzungen und Umbauten mit Porenbetonwänden empfiehlt sich eine frühzeitige Rückbauplanung. Erkundungen zu Wandaufbau, Ankern und eventuell versteckten Bewehrungen reduzieren Überraschungen. Ein abgestimmtes Vorgehen – Vorschwächung, Spalten, Zerkleinern, Separieren – beschleunigt die Baustellenlogistik und erhöht die Sicherheit.





















