Pfostenriegel

Pfostenriegel beschreibt eine Konstruktionsweise von Fassaden, bei der senkrechte Pfosten und waagerechte Riegel ein tragendes Raster für Verglasungen oder Paneele bilden. Diese Bauart ist im Neubau ebenso verbreitet wie in der Sanierung und erlaubt großflächige, transparente Gebäudehüllen. Im Kontext von Rückbau, Entkernung und Spezialrückbau spielt die Pfosten-Riegel-Fassade eine wichtige Rolle, weil Befestigungen häufig an Betonbauteilen wie Brüstungen, Randbalken oder Geschossdecken verankert sind. Dadurch ergeben sich Schnittstellen zu Verfahren des Betonabbruchs und zu Werkzeugen wie Betonzangen für selektiven Betonabtrag oder Stein- und Betonspaltgeräten, die eine erschütterungsarme Trennung im Bestand ermöglichen.

Definition: Was versteht man unter Pfostenriegel

Unter Pfostenriegel versteht man die Pfosten-Riegel-Konstruktion einer Fassade, bei der ein filigranes Stabwerk die Lasten aus Eigengewicht, Wind und gegebenenfalls Nutzungsbeanspruchungen aufnimmt und in das Primärtragwerk ableitet. Die Pfosten (vertikale Stäbe) sind die primär tragenden Elemente; die Riegel (horizontale Stäbe) verbinden die Pfosten und lagern Verglasungen oder opake Felder. Typische Materialien sind Aluminium, Stahl oder Holz, häufig mit thermisch getrennten Profilen und integrierten Dicht- und Entwässerungsebenen. Im Unterschied zu Elementfassaden werden Pfosten-Riegel-Fassaden meist stückweise auf der Baustelle montiert. Die Befestigung erfolgt in der Regel über Konsolen an Beton- oder Stahlbauteilen, wodurch die Schnittstelle zum Rohbau besonders relevant ist.

Aufbau, Befestigung und statische Wirkungsweise

Die Pfosten-Riegel-Fassade ist als Vorhangfassade konzipiert: Sie ist nicht tragend für Geschosslasten, übernimmt aber die Ableitung von Wind- und Eigenlasten in das Gebäude. Der Aufbau folgt einem klaren Schichtenprinzip aus Tragstruktur, Dichtungen, Wärmetrennung und Bekleidung.

Pfosten, Riegel und Verbindung

Pfosten werden in regelmäßigen Achsabständen an der Rohbaukante verankert. Riegel werden über formschlüssige Knoten oder Stecksysteme angeschlossen. Verbindungen berücksichtigen Längenänderungen, Toleranzen und Bewegungen des Gebäudes. Lasten werden meist geschossweise über Konsolen in Betonbrüstungen oder Randunterzüge eingeleitet.

Verglasung und Paneele

Verglasungen (z. B. Isolier- oder Dreifachgläser) und opake Felder werden linienförmig gelagert. Klemmleisten, Druckprofile und Dichtprofile sichern die Bauteile. Abhängig von der Fugenbildung sind auch strukturverklebte Lösungen möglich, bleiben konstruktiv jedoch dem Pfosten-Riegel-Prinzip treu.

Abdichtung und Entwässerung

Mehrstufige Dichtungsebenen und Entwässerungskanäle führen Feuchtigkeit nach außen ab. Die thermische Trennung minimiert Wärmebrücken an Pfosten und Riegeln. Anschlussdetails an den Rohbau müssen luftdicht, schlagregendicht und wärmebrückenarm ausgeführt sein.

Typische Einsatzfelder und Randbedingungen

Pfosten-Riegel-Fassaden finden sich in Büro- und Verwaltungsbauten, Bildungs- und Kulturbauten, Hochhäusern sowie im Hallen- und Industriebau. Anforderungen ergeben sich aus Windbeanspruchung, Brandschutz, Schallschutz und Energieeffizienz. In der Sanierung sind Modul- oder Teilersatzlösungen üblich, bei denen einzelne Riegel oder Felder ausgetauscht werden, ohne die gesamte Fassade zu erneuern.

Schnittstellen zu Beton, Mauerwerk und Stahltragwerken

Die Befestigung der Pfosten erfolgt häufig an Betonbrüstungen, Stahlträgern oder Mauerwerksbändern. Konsolen, Ankerplatten und Dübel sind die funktionalen Schnittstellen zwischen Fassade und Rohbau. Bei Änderungen des Fassadenrasters, beim Rückbau oder bei der Entkernung müssen diese Verbindungen gelöst und die Auflagerbereiche angepasst oder vollständig entfernt werden. An Betonbauteilen ist dabei ein erschütterungsarmer und kontrollierter Materialabtrag oft zielführend, um Schäden am verbleibenden Tragwerk zu vermeiden.

Rückbau und Entkernung von Pfosten-Riegel-Fassaden

Der Rückbau von Pfosten-Riegel-Fassaden erfordert eine klare Arbeitsfolge, abgestimmte Sicherungsmaßnahmen und geeignete Trenn- und Abbruchtechniken. Ziel ist ein sicheres, lärm- und vibrationsarmes Vorgehen, das angrenzende Bauteile schützt, Wiederverwendung ermöglicht und Stoffströme sauber trennt.

Reihenfolge im Rückbau

  1. Sicherungen und Arbeitsplätze einrichten: Absturzsicherung, Glasfang, Tragewege, Absetzflächen.
  2. Entlasten und lösen: Druckleisten, Deckleisten und Dichtprofile entfernen, Verglasungen und Paneele kontrolliert ausbauen.
  3. Demontage der Riegel: Verbindungsmittel lösen, Riegel sequentiell entnehmen und sichern.
  4. Demontage der Pfosten: Abhängung und temporäre Abstützung prüfen, Pfosten aus Konsolen heben.
  5. Lösen der Konsolen und Anker: Verschraubungen trennen, Befestigungen am Rohbau entfernen oder bündig abtrennen.
  6. Bearbeitung der Rohbaukante: Ausbrüche, Restdübel und Ankerzonen plan herstellen; falls erforderlich kontrollierter Betonabtrag.

Werkzeuge und Verfahren im Kontext der Darda GmbH

Für die Demontage kommen je nach Werkstoff und Randbedingungen unterschiedliche Verfahren in Betracht. Im Bereich Betonabbruch und Spezialrückbau haben sich hydraulische, vibrationsarme Techniken bewährt:

  • Betonzangen: Lokales Ausbrechen von Betonkanten an Brüstungen oder Deckenrändern, Freilegen von Konsolen und Ankerplatten, Reduzieren von Querschnitten vor dem Abtrennen. Geeignet für selektiven Abtrag im Bestand.
  • Stein- und Betonspaltgeräte sowie Steinspaltzylinder: Erzeugen kontrollierter Spaltfugen in Beton, z. B. um Ankerzonen oder Randstreifen erschütterungsarm zu lösen. Besonders nützlich in sensiblen Bereichen und beim Spezialrückbau.
  • Kombischeren, Stahlscheren und Multi Cutters: Trennen von Aluminium- und Stahlprofilen der Pfosten und Riegel, Abschneiden von Ankern, Zuggliedern und Konsolenbauteilen.
  • Hydraulikaggregate: Energieversorgung der hydraulischen Werkzeuge mit hohem Leistungsgewicht, auch in beengten Situationen der Entkernung und beim Fassadenrückbau.

Die Auswahl des Verfahrens richtet sich nach Bauart der Fassade, Materialstärken, Zugänglichkeit, Vorgaben zu Lärm und Erschütterungen sowie dem gewünschten Grad der Wiederverwendung der ausgebauten Komponenten.

Besondere Herausforderungen im Spezialrückbau

Bei innerstädtischen Projekten, an Hochhausfassaden oder unter laufender Nutzung des Gebäudes sind Emissionen, Bauzeitenfenster und Logistik entscheidend. Pfosten-Riegel-Felder sind oft großformatig, sodass Tragfähigkeit temporärer Abhängungen und Transportwege sorgfältig zu planen sind. Bei historischen Fassaden oder sensiblen Anschlüssen ist ein schrittweises Vorgehen mit kleinteiligen Trennarbeiten vorteilhaft.

Vibrations- und erschütterungsarmes Arbeiten

Erhöhte Anforderungen an Erschütterungsbegrenzung sprechen für Spaltverfahren und gezieltes Zerkleinern. Stein- und Betonspaltgeräte minimieren Schwingungseinträge in angrenzende Bauteile. In Kombination mit Betonzangen lassen sich Randbereiche präzise nacharbeiten, ohne das Tragwerk zu überlasten.

Trennen von Ankern und Dübeln

Je nach Verankerung werden Anker bündig abgetrennt oder vollständig aus dem Beton gelöst. Stahlscheren und Kombischeren ermöglichen das Trennen der metallischen Verbindungen; bei tieferliegenden Ankerzonen kann ein lokales Spalten des Betons den zerstörungsfreien Ausbau unterstützen.

Montage, Instandsetzung und Austausch einzelner Riegel

Im Bestand werden häufig einzelne Riegel, Dichtprofile oder Verglasungen ersetzt. Dabei sind Toleranzen, Setzungen und Bewegungsfugen zu beachten. Vor einer Teilöffnung ist zu prüfen, ob Riegel als horizontale Aussteifung dienende Funktionen übernehmen. Temporäre Sicherungen verhindern Lastumlagerungen.

Qualitätssicherung und Dokumentation

Maßkontrollen, Funktionsprüfungen von Beschlägen, Sichtprüfungen der Dichtebenen und dokumentierte Entwässerungstests sichern die Gebrauchstauglichkeit. Für Rückbauarbeiten sind Stoffstromnachweise, Sortierkonzepte und Nachweise der ordnungsgemäßen Entsorgung bzw. Wiederverwertung von Glas, Aluminium, Stahl und Dichtstoffen sinnvoll.

Arbeitssicherheit, Logistik und Umweltschutz

Arbeiten an Pfosten-Riegel-Fassaden erfordern konsequenten Absturzschutz, Glasbruchsicherung und eine klare Trennung der Arbeitsbereiche. Beim Einsatz hydraulischer Werkzeuge sind Schlauchführung, Druckprüfung und ein sauberer Stand der Hydraulikaggregate wesentlich. Lärm- und Staubreduzierung sowie die Verwendung erschütterungsarmer Verfahren schützen Nutzerinnen und Nutzer des Gebäudes sowie die Umgebung. Rechtliche Vorgaben zu Arbeitsschutz, Abfallmanagement und Gefahrstoffen sind allgemein zu beachten; projektspezifische Anforderungen sind im Vorfeld mit den zuständigen Stellen abzustimmen.

Planung und Kalkulation: Methodenwahl für Rückbau und Entkernung

Die Methodenwahl orientiert sich an Bauteildicken, Verankerungsart, Zugänglichkeit, Terminvorgaben und Emissionsgrenzen. Ein kombiniertes Vorgehen aus selektivem Trennen der Profile und lokalem Betonabtrag an Ankerzonen hat sich bewährt. Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte tragen dazu bei, Rohbaukanten plan herzustellen und die Basis für nachfolgende Ausbau- oder Fassadenarbeiten zu schaffen.

Begriffsabgrenzung und Praxis

In der Praxis werden Pfosten-Riegel-Fassaden auch als Stabfassaden bezeichnet. Sie unterscheiden sich von vorgefertigten Elementfassaden durch die bauortseitige Montage der einzelnen Stäbe und Felder. Für Planung, Montage, Instandsetzung sowie Rückbau gilt: Die Schnittstellen zum Rohbau und die Wahl geeigneter Trenn- und Abbruchwerkzeuge entscheiden über Bauzeit, Qualität und Emissionen. Die Produktlösungen der Darda GmbH decken hierbei insbesondere Aufgaben in Betonabbruch und Spezialrückbau, Entkernung und Schneiden sowie Sondereinsatz ab, ohne den konstruktiven Charakter der Pfosten-Riegel-Konstruktion zu verändern.