Die Ortskanalisation ist das Rückgrat der kommunalen Abwasserentsorgung. Sie sammelt Schmutz- und Regenwasser, führt es über Schächte, Haltungen und Sonderbauwerke sicher ab und verbindet Grundstücke mit der Kläranlage. Planung, Bau, Betrieb, Sanierung und – wo erforderlich – der geordnete Rückbau erfordern präzise Verfahren, die in dicht bebauten Räumen, unter Verkehr und in beengten Baugruben verlässlich funktionieren. Hier spielen kontrollierte, vibrationsarme Arbeitsweisen eine zentrale Rolle, etwa beim selektiven Abbruch von Betonbauteilen, beim Öffnen von Schächten oder beim Entfernen schadhafter Rohrabschnitte. Werkzeuge wie Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräte der Darda GmbH werden dabei häufig in den Einsatzbereichen Betonabbruch und Spezialrückbau, Entkernung und Schneiden sowie Felsabbruch und Tunnelbau genutzt – stets zweckmäßig und ohne unnötige Eingriffe in die Umgebung.
Definition: Was versteht man unter Ortskanalisation
Unter Ortskanalisation versteht man die Gesamtheit der öffentlichen Abwasseranlagen innerhalb eines Ortes oder Stadtteils. Dazu zählen Leitungen in offener oder unterirdischer Bauweise, Schächte, Hausanschlussleitungen bis zur Grundstücksgrenze, Regenwasser- und Mischwasserkanäle, Sonderbauwerke wie Stauraumkanäle, Regenüberläufe, Drossel- und Messbauwerke, Pumpwerke sowie die zugehörige Betriebstechnik. Die Ortskanalisation dient der sicheren Ableitung von Schmutz-, Regen- oder Mischwasser und verbindet das Einzugsgebiet mit der weiterführenden Ableitung und der Kläranlage. Sie unterliegt hydraulischen, statischen und betrieblichen Anforderungen, die von Topografie, geologischem Untergrund, Bebauungsstruktur, Verkehrsflächen und dem verknüpften Entwässerungssystem abhängen.
Aufbau, Systeme und Komponenten
Ortskanalisationen werden als Mischsystem (gemeinsame Ableitung von Schmutz- und Regenwasser) oder als Trennsystem (separate Leitungen) betrieben. Zentrale Bauteile sind Schächte, Haltungen, Verbindungen, Einläufe, Übergabepunkte und Sonderbauwerke zur Steuerung des Abflusses. Werkstoffe reichen von Stahlbeton und Polymerbeton über Steinzeug bis zu Kunststoffrohren. Gefälle, Rohrdurchmesser, Einbindehöhen und die Lage der Hausanschlüsse werden hydraulisch dimensioniert, um Rückstau zu vermeiden und die Selbstreinigung sicherzustellen.
- Schächte: Zugang für Inspektion, Reinigung, Ein- und Ausbindungen, Richtungs- oder Gefällewechsel
- Haltungen: geradlinige Leitungsabschnitte zwischen zwei Schächten
- Hausanschlüsse: Übergabepunkt vom Privatgrundstück zum öffentlichen Netz
- Sonderbauwerke: Regenrückhalt, Drosseln, Überläufe, Pumpwerke, Messstellen
- Baustoffe: Beton/Stahlbeton für Tragfähigkeit, Steinzeug und Kunststoff für chemische Beständigkeit
Bau, Neubau und Erweiterung
Der Leitungsbau erfolgt in offener Bauweise, grabenlos oder kombiniert. In innerstädtischen Situationen stehen Arbeitssicherheit, Emissionsminderung und die Schonung angrenzender Infrastruktur im Vordergrund. Wo Fels ansteht oder massive Betonbauteile angepasst werden müssen, sind präzise, kontrollierte Verfahren gefragt. Stein- und Betonspaltgeräte ermöglichen in Felsabbruch und Tunnelbau die erschütterungsarme Öffnung von Leitungsgräben und Baugruben. Beim Einpassen von Schächten oder beim Öffnen von Durchbrüchen in Bestandsbauwerken kommen Betonzangen zum selektiven Ausbau von Stahlbeton zum Einsatz; Bewehrungen lassen sich mit Stahlscheren oder Kombischeren schneiden. Hydraulikaggregate versorgen die Anbauwerkzeuge mit der erforderlichen Leistung, auch in beengten Räumen.
- Vermessung und Leitungsabsteckung, Ermittlung von Leitungsbestand und Fremdleitungen
- Baugrubensicherung, Grundwasserhaltung und Materiallogistik
- Fels- oder Betonbearbeitung bei Bedarf mit Stein- und Betonspaltgeräten, Betonzangen und Multi Cutters
- Leitungsverlegung, Anschlussarbeiten, Verdichtung und Oberflächenwiederherstellung
- Prüfen, Spülen, Dokumentieren und Inbetriebnahme
Beengte Baugruben und innerstädtische Randbedingungen
In dicht bebauten Straßenräumen begrenzen Lärm-, Staub- und Erschütterungsvorgaben die Wahl der Verfahren. Hydraulische Spalttechnik reduziert Vibrationen und schont angrenzende Leitungen. Selektive Demontage mit Betonzangen minimiert unkontrollierte Brüche und erleichtert die Trennung von Beton und Bewehrung. Diese Vorgehensweise ist besonders bei Sondereinsatz-Lagen hilfreich, etwa bei Havarien, wenn unter Verkehr oder in unmittelbarer Nähe sensibler Gebäude gearbeitet werden muss.
Sanierung, Instandhaltung und Rückbau
Regelmäßige Reinigung, TV-Inspektion, Dichtheitsprüfung und Zustandsbewertung sichern die Funktionsfähigkeit. Viele Schäden lassen sich grabenlos sanieren (zum Beispiel mit Lining oder Kurzlinern). Ist ein Austausch unvermeidlich, unterstützt kontrollierter Betonabbruch den punktgenauen Freilegungs- oder Ausbauvorgang. In Betonabbruch und Spezialrückbau werden Betonzangen eingesetzt, um defekte Schachtwände, Aufsätze oder Fundamentreste abschnittsweise auszubauen. Stein- und Betonspaltgeräte erleichtern das Aufsprengen dicker Betonplatten oder das Öffnen verpresster Verbindungskörper ohne schädliche Erschütterungen. Kombischeren, Multi Cutters und Stahlscheren trennen Einbauten aus Stahl oder duktilem Guss, etwa Leitungsbügel, Geländer, Profile oder Träger in Pumpwerksbauwerken. Tankschneider kommen bei Arbeiten an Speicher- oder Beckenanlagen der Ortsentwässerung zum Einsatz, wenn metallische Behälter oder Einbauteile zurückgebaut werden müssen.
- Schachterneuerung: selektiver Abtrag von Aufsätzen, Konen und Segmentringen
- Rohrersatz: kontrolliertes Öffnen der Baugrube, Zuschneiden und Ausbau des Altrohrs
- Havariebeseitigung: schnelle, sichere Freilegung schadhafter Stellen ohne Zusatzschäden
- Stilllegung/Umlegung: geordneter Rückbau alter Leitungen und Bauwerke
Punktuelle Reparatur versus Komplettaustausch
Punktuelle Reparaturen halten Verkehrs- und Umweltbelastung niedrig, wenn die Statik es erlaubt. Ist die Substanz großflächig geschädigt, empfiehlt sich der Austausch. In beiden Fällen begünstigen vibrationsarme, präzise Verfahren die Qualität der Anschlussbereiche und reduzieren Folgeschäden, etwa an Pflasterdecken, Leitungsnahbereichen oder angrenzenden Fundamenten.
Materialien, Bearbeitung und Schnitttechniken
Beton und Stahlbeton prägen Schächte, Sohlplatten, Auflager und Sonderbauwerke. Steinzeug- und Kunststoffrohre sind verbreitet in Haltungen und Hausanschlüssen. Die Bearbeitung erfolgt materialgerecht: Spalten (Stein- und Betonspaltgeräte) für massive, spröde Bauteile; Quetschen/Pressen (Betonzangen) für selektiven Abtrag von Stahlbeton; Schneiden (Multi Cutters, Stahlscheren) für Bewehrung, Profile und Rohre aus Metall. Hydraulikaggregate stellen die Energieversorgung bereit und erlauben – gerade in beengten Schächten – eine kompakte, mobile Arbeitsweise. Im Einsatzbereich Entkernung und Schneiden werden Einbauten entfernt, bevor Liner eingebracht oder neue Bauteile montiert werden.
Hydraulik, Betrieb und Leistungsfähigkeit
Hydraulische Leistungsfähigkeit, Rückstauverhalten und Speichervolumen bestimmen die Dimensionierung und Betriebsweise der Ortskanalisation. Abflusssteuerung, Sedimentmanagement und Starkregenvorsorge beeinflussen, wo und wie Umbauten vorzunehmen sind. Bauliche Eingriffe wie das Anheben von Schachtabdeckungen, das Erstellen zusätzlicher Überläufe oder das Umlegen von Haltungen erfordern sorgfältige Arbeitsplanung, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Prüfen, Messen, Dokumentieren
Zur Qualitätssicherung dienen Reinigung, TV-Befahrung, Dichtheitsprüfungen und Gefällekontrollen. Prüfschritte werden projektspezifisch festgelegt und dokumentiert. Vorgaben aus allgemein anerkannten Regeln der Technik und kommunalen Bestimmungen sind zu beachten; die Hinweise in diesem Text sind allgemein und nicht rechtsverbindlich.
Arbeitssicherheit, Umwelt- und Gewässerschutz
Arbeiten in und an der Ortskanalisation erfolgen unter besonderen Sicherheitsanforderungen: beengte Räume, Gasgefahren, Wassereinbrüche, Verkehrslasten und unterirdische Leitungsdichte. Risikoarme Verfahren und geeignete Werkzeugwahl schützen Personal, Anlieger und Umwelt. Emissionsarme, präzise Arbeitsweisen – insbesondere die hydraulische Spalt- und Zangentechnik – reduzieren Lärm, Staub und Erschütterungen. Abfälle sind getrennt zu erfassen; Beton- und Bodenaushub werden ordnungsgemäß entsorgt oder recycelt, belastete Stoffe fachgerecht behandelt.
- Absicherung von Zugangspunkten, Lüftung und Gasmonitoring
- Trennungs- und Sperrmaßnahmen, Umleitung des Abflusses (Bypass)
- Schutz vor Rückstau und Grundwasser, Notfall- und Sondereinsatzplanung
- Staub- und Lärmminderung, Wasserschutz durch Auffang- und Filtermaßnahmen
Schnittstellen zu Straßenbau und Hochbau
Schachtabdeckungen liegen häufig in Fahrbahnen oder Gehwegen. Bauabläufe werden mit dem Straßenbau abgestimmt, um Setzungen und Kantenbildungen an Abdeckungen zu vermeiden. Beim Austausch von Schachtaufbauten erleichtern Betonzangen den präzisen Abtrag, ohne die umliegende Tragschicht zu schädigen. Stahlscheren und Multi Cutters beschleunigen das Trennen von Bewehrungen und metallischen Einbauten, etwa bei Pumpwerken, kleinen Regenbecken oder Gebäudedurchführungen.
Vertiefung: Auswahl geeigneter Werkzeuge für Arbeiten an Ortskanalisationen
Die Werkzeugwahl richtet sich nach Bauteil, Material, Platzverhältnissen und Umgebungsrisiken. Betonzangen sind vorteilhaft, wenn bewehrter Beton selektiv und kontrolliert abgetragen werden soll – etwa bei Schachtkonen, Segmentringen, Sohlplatten oder Fundamentaufkantungen. Der gezielte Materialabtrag erleichtert das Freilegen der Bewehrung und das saubere Herstellen von Anschlüssen. Stein- und Betonspaltgeräte eignen sich, wenn massive, spröde Bauteile oder Fels ohne störende Erschütterungen geöffnet werden müssen, beispielsweise beim Erweitern von Baugruben, beim Öffnen dicker Betonabdeckungen oder beim Durchbrechen von Fundamentstegen. In feuchten oder überstauten Bereichen ist der Verzicht auf Funkenflug und minimierte Vibrationen ein Sicherheitsgewinn. Kombischeren und Stahlscheren ergänzen die Arbeiten, indem sie Bewehrungsstähle, Profile und Einbauten abtrennen; Multi Cutters decken Rohrmaterialien und Mischaufgaben ab. Tankschneider werden punktuell benötigt, wenn im Zuge von Umbaumaßnahmen metallische Behälter oder Einbauteile in Speicher- und Beckenanlagen der Ortsentwässerung rückzubauen sind. Für Felsabbruch und Tunnelbau – etwa bei unterirdischen Entwässerungsstollen – bieten hydraulische Spaltverfahren eine kontrollierte Alternative zu schlagenden Methoden. Entscheidungskriterien sind u. a. Wandstärke, Bewehrungsgrad, Sprödbruchverhalten, Erschütterungsgrenzwerte, Zugänglichkeit, Unterwasseranteile, Schutz sensibler Leitungen sowie die geforderte Kantenqualität für den Anschluss an neue Bauteile.
Typische Schadensbilder und bautechnische Bearbeitung
Risse, Längs- und Querversätze, undichte Muffen, Wurzeleinwuchs, biogene Schwefelsäurekorrosion, Ablagerungen und Fremdwassereintritt sind häufige Befunde. Grabenlose Verfahren sanieren viele Defekte; wo der Ausbau erforderlich ist, helfen Betonzangen beim präzisen Entfernen geschädigter Betonbereiche, ohne gesunde Zonen zu beeinträchtigen. Stein- und Betonspaltgeräte öffnen dichte, starre Bauteile, wenn etwa korrodierte Auflager oder dicke Deckelplatten ersetzt werden. Saubere Schnitt- und Bruchkanten erleichtern den kraft- und wasserdichten Anschluss neuer Elemente und verbessern die Dauerhaftigkeit der Instandsetzung.





















