Niedrige Vibrationspegel sind ein zentrales Qualitätsmerkmal bei Arbeiten im Betonabbruch, in der Entkernung, beim Felsabbruch sowie im Tunnel- und Sondereinsatz. Wo Bauwerke erhalten, Nachbargebäude geschützt oder sensible Anlagen betrieben werden, entscheidet ein vibrationsarmes Vorgehen über die technische Machbarkeit und die Akzeptanz des Projekts. Methoden wie das Spalten von Beton und Fels sowie das zerkleinernde Greifen von Bauteilen mit Betonzangen ermöglichen kontrollierte Abläufe mit reduzierten Erschütterungen. Die Darda GmbH steht für Werkzeuge und Arbeitsweisen, die in diesen Szenarien etabliert sind, ohne auf schlagende oder impulsartige Verfahren angewiesen zu sein.
Definition: Was versteht man unter niedrige Vibrationspegel
Vibrationen sind mechanische Schwingungen, die von einer Quelle auf Menschen, Maschinen und Bauwerke übertragen werden. Von niedrigen Vibrationspegeln spricht man, wenn die Schwingungsintensität (typisch als Beschleunigung in m/s² oder als Schwinggeschwindigkeit in mm/s bewertet) so gering ist, dass weder die Gesundheit der Beschäftigten unzulässig belastet noch die Standsicherheit, Gebrauchstauglichkeit oder Funktion sensibler Einrichtungen beeinträchtigt wird. Unterschieden wird zwischen Emission (an der Quelle) und Immission (am Ort der Einwirkung). Für die Beurteilung relevant sind Höhe, Frequenz und Dauer der Schwingungen sowie die Übertragungswege im Bauwerk und im Boden.
Ursachen, Messgrößen und Bewertung von Vibrationen
Vibrationen entstehen durch schlagende, stoßartige oder ungleichförmige Kräfte. In der Praxis wirken an Bauteilen und Gestein insbesondere Impulsbelastungen, Rotationsunwuchten, Trennkräfte beim Schneiden sowie hydraulische Druckschwankungen. Bewertet wird häufig der Effektivwert (RMS) der Beschleunigung und bei Bauwerksreaktionen die partielle Schwinggeschwindigkeit; zusätzlich fließen Frequenzanteile und Expositionsdauer in die Beurteilung ein. Grenz- und Auslösewerte sind von nationalen Regelwerken und dem Stand der Technik abhängig und sollten projektspezifisch geprüft werden.
Typische Quellen auf Baustellen
- Schlagende Werkzeuge (z. B. Abbruchhämmer) mit hohen Impulsen und breitem Frequenzspektrum.
- Rotierende Aggregate mit Unwuchten oder ungleichförmigem Lauf.
- Trenn- und Schneidprozesse mit Rückstößen und Resonanzanregungen.
- Hydraulische Druckpulsationen in Leitungen und Komponenten.
- Vibrationsarme Alternativen: Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte, Steinspaltzylinder, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren sowie Tankschneider, die auf schlagfreie, kontinuierliche Kraftanwendung setzen.
Messpraxis und Dokumentation
Ein praxisgerechtes Konzept umfasst Referenzmessungen vor Arbeitsbeginn, die Erfassung in drei Achsen, die Protokollierung von Arbeitszyklen sowie die Festlegung von Interventionswerten. In sensibler Umgebung wird ergänzend an Nachbargebäuden, Fundamenten oder empfindlichen Anlagen gemessen. Die Dokumentation sollte Messpunkte, Messgeräte, Bewertungsgrößen, Betriebszustände und Zeitstempel enthalten.
Techniken für vibrationsarmen Betonabbruch und Fels
Vibrationsarme Verfahren kombinieren kontinuierliche Druckkräfte mit einem kontrollierten Arbeitsablauf. Statt Energie stoßartig einzuleiten, werden Bauteile zerkleinert, getrennt oder gespalten. Das senkt Schwingungsamplituden, reduziert Resonanzen und schont angrenzende Strukturen. Bewährte Ansätze sind das Zerkleinern von Beton mit Betonzangen und das Spalten von Beton oder Fels mit Stein- und Betonspaltgeräten für kontrollierten Abbruch sowie Steinspaltzylindern. Passend ausgelegte Hydraulikaggregate stellen die erforderlichen Drücke bereit und erlauben eine fein dosierbare Kraftübertragung.
Betonzangen im kontrollierten Rückbau
Betonzangen zerkleinern Bauteile durch Druck- und Scherkräfte. Die Rissbildung erfolgt lokal und fortschreitend, wodurch die Anregung des Bauwerks gering bleibt. Diese Methode bewährt sich im Betonabbruch und Spezialrückbau, bei der Entkernung und beim Schneiden sowie in Bereichen mit schwingungsempfindlicher Nutzung. Durch abschnittsweises Arbeiten können Lastpfade gezielt verändert und Schwingungen zusätzlich minimiert werden.
Stein- und Betonspaltgeräte im Fels und Massivbeton
Beim Spalten werden Bohrlöcher gesetzt, in denen Keile oder Spaltzylinder kontrolliert Querdehnungen erzeugen. Das Bauteil oder Gestein öffnet sich entlang vorgesehener Bruchlinien, ohne stoßartige Energie abzugeben. Dieses Prinzip ist im Felsabbruch und Tunnelbau sowie in der Natursteingewinnung etabliert und kommt im städtischen Umfeld zur Anwendung, wenn Erschütterungen und Sekundärschäden zu vermeiden sind.
Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren und Tankschneider
Schneidende und scherende Werkzeuge trennen Stahl, Träger, Bewehrungen, Leitungen, Bleche oder Tankmäntel mit kontinuierlicher Kraft. Das reduziert Vibrationen gegenüber schlagenden Verfahren. In Sondereinsätzen sowie bei industriellen Rückbauten ist der vibrationsarme Schnitt ein wichtiger Beitrag zum Schutz angrenzender Anlagen und installierter Technik.
Planung: Erschütterungsarme Verfahren systematisch auswählen
Die Wahl des Verfahrens richtet sich nach Bauteilgeometrie, Material, Bewehrung, Zugänglichkeit, Randbedingungen aus Nachbarschaftsschutz und Betriebsabläufen sowie nach zulässigen Schwingungswerten. Eine frühzeitige Verfahrensplanung mit Abgleich zu Immissionszielen und Messkonzepten ist entscheidend. Geräteauswahl, Dimensionierung der Hydraulikaggregate, Transport- und Ansetzpunkte sowie die Abbruchreihenfolge sollten so festgelegt sein, dass Schwingungen begrenzt und Übertragungswege unterbrochen werden.
Schritte der Arbeitsvorbereitung
- Bestandsaufnahme: Material, Bewehrung, Bauteilabtrag, Randbedingungen.
- Schutzgüter definieren: Bauwerke, sensible Anlagen, Betriebsbereiche, Ruhezeiten.
- Verfahrensmix festlegen: Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte, Schneidtechniken kombinieren.
- Hydraulikleistung auslegen: Förderstrom, Druck, Leitungsführung, Kupplungen.
- Mess- und Eingriffskonzept: Messpunkte, Grenz-/Interventionswerte, Protokollierung.
- Sequenz und Lastabtrag: Vortrennungen, Unterstützungen, Abschnitte, Kran- oder Greiflogistik.
- Unterweisung und Probeabschnitt: Parameter prüfen, Resonanzen identifizieren, anpassen.
Arbeits- und Gesundheitsschutz bei Vibrationen
Vibrationen können die Gesundheit beeinträchtigen, insbesondere als Hand-Arm- oder Ganzkörpervibration. Eine Reduktion der Exposition beginnt mit der Auswahl vibrationsarmer Verfahren, setzt sich fort mit bedarfsgerechter Leistung, ergonomischer Handhabung und geeigneter Organisation der Arbeitszeiten. Konkrete Grenz- und Auslösewerte sind von geltenden Arbeitsschutzregelungen abhängig und projektbezogen zu berücksichtigen.
Technische und organisatorische Maßnahmen
- Vibrationsarme Werkzeuge bevorzugen: Betonzangen, Spaltgeräte, Scheren, Tankschneider.
- Leistung passend dosieren: Hydraulikdruck und -strom nicht höher als nötig.
- Wartung: Spiel, Verschleißflächen und Lager minimieren, Hydraulikölzustand und Filter prüfen.
- Kraftfluss entkoppeln: Auflager entdämmen, Bauteile vortrennen und abstützen.
- Exposition begrenzen: Wechsel der Tätigkeiten, Pausen, Rotationspläne.
- Temperatur und Griff: Rutschsichere Griffe, Hände warm und trocken halten.
Vibrationsschutz für Bauwerke und Umgebung
Niedrige Schwingungspegel schützen Bestandskonstruktionen, Ausbauten und Anlagen. Empfindlich sind etwa historische Bausubstanz, Laboreinrichtungen, medizinische Geräte, präzise Messtechnik oder IT-Infrastrukturen. Maßnahmen reichen von strukturellen Trennschnitten über temporäre Abstützungen bis zur kontinuierlichen Immissionsüberwachung bei kritischen Arbeiten. Zeitliche Steuerung (z. B. Ruhezeiten) und transparente Kommunikation unterstützen die Akzeptanz.
Besondere Umgebungen
- Tunnel und Untertagebereiche mit enger Nachbarschaft zu Betriebseinrichtungen.
- Innerstädtische Lagen mit dicht bebautem Umfeld und sensibler Infrastruktur.
- Denkmalschutz und hochwertige Ausbauten mit begrenzter Toleranz für Erschütterungen.
- Industrieanlagen und Tanks, bei denen Erschütterungen zu Sekundärwirkungen führen können.
Hydraulikaggregate: Einfluss auf Vibrationspegel
Hydraulikaggregate prägen die Kraftübertragung maßgeblich. Ein gleichmäßiger Volumenstrom, geeignete Schlauchlängen, sauber verpresste Kupplungen und funktionierende Druckbegrenzungen verringern Druckpulsationen. Die Positionierung des Aggregats auf gedämpftem Untergrund, regelmäßige Wartung sowie die Abstimmung von Förderstrom und Druck auf das Werkzeug reduzieren Anregungen und steigern die Prozessstabilität.
Anwendungsbeispiele aus den Einsatzbereichen
In der Praxis zeigen sich die Vorteile niedriger Vibrationspegel in allen Einsatzbereichen der Darda GmbH: Beim Betonabbruch und Spezialrückbau ermöglichen Betonzangen und Kombischeren den schrittweisen Abtrag mit geringer Erschütterung. In der Entkernung und beim Schneiden werden Bauteile vorgetrennt und anschließend zerkleinert, um Anregungen zu minimieren. Im Felsabbruch und Tunnelbau werden Stein- und Betonspaltgeräte sowie Steinspaltzylinder genutzt, um Gestein ohne Stoßbelastungen zu lösen. In der Natursteingewinnung erlaubt das Spalten die Gewinnung definierter Blöcke mit geringem Einfluss auf den Felsverband. Für den Sondereinsatz bieten scherende und schneidende Verfahren, etwa Stahlscheren oder Tankschneider, kontrollierte Trennschnitte mit reduziertem Schwingungsniveau.
Betonabbruch und Spezialrückbau
Abschnittsweise arbeiten, Bauteile vor dem Lösen unterstützen, Betonzangen mit passender Hydraulikleistung betreiben: So bleiben Schwingungen niedrig und Lastumlagerungen beherrschbar.
Felsabbruch und Tunnelbau
Bohrlochplanung, Spaltparameter und Reihenfolge der Aktivierung steuern den Bruchverlauf. Durch den Verzicht auf schlagende Verfahren bleibt die Einwirkung auf das Umfeld gering.
Natursteingewinnung
Gezielte Spaltfugen, geringe Mikrorissbildung außerhalb des Gewinnungsblocks und minimierte Erschütterungen zeichnen das Verfahren aus.
Entkernung und Schneiden
Vortrennungen mit schwingungsarmen Trenntechniken und anschließendes Zerkleinern oder Abheben senken die Anregung von Sekundärstrukturen wie Installationen und Ausbauten.
Sondereinsatz
In Anlagen mit empfindlicher Peripherie sind scherende und spaltende Verfahren Mittel der Wahl, um Erschütterungen und mögliche Folgewirkungen gering zu halten.
Praxisnahe Tipps zur Reduktion von Schwingungen
- Vor dem Eingriff Trennschnitte setzen und Bauteile entkoppeln.
- Werkzeuge mit kontinuierlicher Kraft bevorzugen (Betonzangen, Spaltgeräte, Scheren).
- Spannungen abbauen: Lastabtrag planen, abstützen, in kleinen Abschnitten arbeiten.
- Hydraulikaggregate richtig dimensionieren und Druckspitzen vermeiden.
- Messung einplanen: Referenz, Monitoring, Interventionskriterien.
- Parameter laufend prüfen: Wenn Vibrationen steigen, Prozess anpassen.
- Transport- und Greifpunkte so wählen, dass pendelnde Massen vermieden werden.





















