Maschinenschraube

Maschinenschrauben sind zentrale Verbindungselemente im Maschinen- und Anlagenbau. Im Umfeld der Betonabbruch- und Rückbautechnik sichern sie tragende Baugruppen, Werkzeugträger und Gehäuse – etwa an Betonzangen in Abbruchanwendungen, an Stein- und Betonspaltgeräten der Übersicht, an Hydraulikaggregaten für die Energieversorgung sowie Scheren- und Zangenwerkzeugen der Darda GmbH. Ihre korrekte Auswahl, Montage und Wartung beeinflusst die Betriebssicherheit unmittelbar, insbesondere unter Stoß-, Vibrations- und Wechselbelastung, wie sie beim Betonabbruch, bei der Entkernung oder im Felsabbruch auftreten.

Definition: Was versteht man unter Maschinenschraube

Eine Maschinenschraube ist eine metallische Schraube mit metrischem ISO-Gewinde (Regel- oder Feingewinde), die ein Bauteil über eine Mutter oder eine Gewindebohrung kraft- und/oder formschlüssig verbindet. Sie erzeugt durch das Anziehen eine definierte Vorspannkraft, die Bauteile flächig klemmt und Lasten vorwiegend über Reibung überträgt. Im Unterschied zu Holz- oder Blechschrauben sind Maschinenschrauben für metallische Gegenstücke ausgelegt und folgen genormten Abmessungen, Kopf- und Antriebsformen (z. B. Sechskant, Innensechskant, Senkkopf). Typische Festigkeitsklassen sind 8.8, 10.9 und 12.9 für unlegierte/legierte Stähle.

Aufbau, Formen und Gewinde von Maschinenschrauben

Maschinenschrauben bestehen aus Kopf, Schaft mit Gewinde und – je nach Norm – einem Schaftteil ohne Gewinde. Kopf- und Antriebsform bestimmen die Auflage, die Krafteinleitung in das Bauteil sowie die Zugänglichkeit bei der Montage.

Typische Kopf- und Antriebsformen

  • Sechskantschraube (z. B. nach ISO 4014/4017) für robuste, gut zugängliche Verschraubungen an Flanschen, Lagerböcken und Werkzeugträgern.
  • Zylinderkopfschraube mit Innensechskant (z. B. nach ISO 4762) für kompakte Bauweisen, etwa bei Gehäusen und Klemmschalen an Betonzangen.
  • Senkschraube (z. B. nach ISO 10642) zur bündigen Oberfläche, wenn Bauraum oder Kantenfreiheit erforderlich sind.

Gewindearten und Passung

  • Regelgewinde (M… x Regelsteigung) als universeller Standard für Maschinenverbindungen.
  • Feingewinde für höhere Selbsthemmung, feinfühligere Vorspannung und besseren Ausnutzungsgrad in dünnwandigen oder hochbelasteten Verbindungen.
  • Linksgänge kommen selten zum Einsatz, z. B. bei rotationsinduzierter Losdrehtendenz.

Längenwahl und Einschraubtiefe

  • Die Gewindeeinschraubtiefe in Stahl sollte im Regelfall mindestens 1× Nenndurchmesser betragen (bei Aluminium größer), damit die Mutter- bzw. Gewindebohrung das Schraubenmaterial ausnutzen kann.
  • Der glatte Schaftbereich kann zur Scherführung genutzt werden (Passschraube/Bohrung passend), wenn Querkräfte dominant sind.

Normen, Festigkeitsklassen und Werkstoffe

Für Maschinenschrauben sind Festigkeits- und Maßnormen maßgeblich. In Abbruch- und Rückbauanwendungen dominieren hochfeste Stähle mit Festigkeitsklassen 8.8, 10.9 und 12.9 (mechanische Eigenschaften nach ISO 898-1). Edelstahl (z. B. A2/A4) wird im Schwermaschinenbau seltener verwendet, da die Festigkeiten meist geringer und die Gefahr von Reibkorrosion in dynamischen Klemmlagen höher ist.

Oberflächen und Korrosionsschutz

  • Zinklamellen- oder Zink-Nickel-Beschichtungen für verbesserten Korrosionsschutz bei geringer Reibwertstreuung.
  • Phosphatierte/geschwärzte Oberflächen in Kombination mit Montagepasten zur Reibwertstabilisierung.
  • Feuerverzinkung nur bei passenden Toleranzen und Anforderung an Schichtdicken – Achtung auf Reibbeiwert und Einschraubspiel.
  • Vermeidung von Wasserstoffversprödung bei hochfesten Schrauben: geeignete Beschichtungsverfahren und Wärmebehandlung berücksichtigen.

Lasten und Bemessung im Abbruch- und Rückbauumfeld

Bei Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräten sowie Scheren treten kombinierte Beanspruchungen aus Zug, Scherung, Biegung und Querkraft vor dem Hintergrund von Stößen, Schlägen und Vibrationen auf. Konstruktionen sollten als Klemmverbindung mit ausreichender Vorspannung ausgeführt werden, sodass Querkräfte über Reibung laufen und die Schraube möglichst wenig auf Scherung beansprucht wird. Relevante Bemessungsgrößen sind Vorspannkraft, Setzbetrag, Reibbeiwert, Temperatur und dynamische Lastkollektive. Für Berechnungen wird im Maschinenbau häufig nach anerkannten Regeln der Technik vorgegangen (z. B. Bemessungsgrundlagen analog VDI-Methodik), wobei Bauteil- und Reibwertstreuungen angemessen zu berücksichtigen sind.

Auswahl für Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte

In Werkzeugträgern, Messerhaltern, Flanschen von Hydraulikzylindern und Gehäuseverschraubungen sollten Schrauben so gewählt werden, dass die geforderte Vorspannkraft mit ausreichender Sicherheit erreicht wird und Wartung/Inspektion praktikabel bleiben.

Praxisorientierte Auswahlkriterien

  • Festigkeitsklasse: 10.9/12.9 bei hochbelasteten, dynamischen Verbindungen; 8.8 für Standardanbauten und Abdeckungen.
  • Kopf-/Antriebsform: Sechskant für robuste Zugänglichkeit am Gerät; Innensechskant, wo Bauraum begrenzt ist.
  • Gewinde: Regelgewinde für universelle Wartbarkeit; Feingewinde bei kurzen Klemmwegen oder erhöhter Losdrehsicherheit.
  • Beschichtung: Reibwertstabile Systeme wählen; bei Außenmontage erhöhten Korrosionsschutz vorsehen.
  • Schraubensicherung: chemische Sicherungen (mittelfest/hochfest) oder keilsichernde Elemente, wenn starke Vibrationen auftreten.
  • Unterlegscheiben: hochfeste Scheiben unter hochfesten Schrauben; bei Senkköpfen auf ausreichende Auflage und Freistiche achten.

Montage: Drehmoment, Vorspannung und Sicherung

Die Montagequalität entscheidet über Lebensdauer und Sicherheit einer Verbindung. Ziel ist eine reproduzierbare Vorspannkraft bei minimaler Streuung.

  1. Bauteilflächen reinigen, Grate und Lack im Auflagebereich entfernen; geeignete Unterlegscheiben verwenden.
  2. Schrauben und Muttern prüfen (Kennzeichnung, Gewindezustand). Oberfläche/Schmierzustand dokumentieren.
  3. Reibwert definieren (trocken, geölt, pastebeschichtet). Der Anziehdrehmomentwert ist reibwertabhängig.
  4. Vormontage im Kreuzgang bis zum Setzen, danach Endanzug mit Drehmomentschlüssel oder Drehwinkelverfahren.
  5. Bei sicherheitsrelevanten Verbindungen: zweite Person für Gegenkontrolle; Markierung der Schraubenkopfstellung für Sichtkontrolle.
  6. Sicherungsmittel gemäß Einsatzfall: mittelfeste Schraubensicherung für servicefähige Verbindungen; mechanische Sicherungen bei starker Vibration.

Reibwert und Drehmoment

Zu niedriges Drehmoment führt zu unzureichender Vorspannung und Losdrehen, zu hohes Drehmoment zu Überdehnung oder Gewindeschäden. Kalibrierte Werkzeuge und konsistente Schmierung reduzieren Streuungen. Bei wiederholter Montage sollten Schrauben in hochbeanspruchten Bereichen erneuert werden.

Wartung und Inspektion im harten Baustellenbetrieb

In den Einsatzbereichen Betonabbruch, Entkernung, Tunnelbau und Natursteingewinnung sind regelmäßige Sicht- und Funktionsprüfungen sinnvoll. Wartungspläne der Darda GmbH sind einzuhalten, ohne über die Herstellervorgaben hinauszugehen.

Kontrollpunkte

  • Nachziehen nach der ersten Betriebsphase (Setzvorgänge); danach intervalldefiniert nach Lastprofil.
  • Kontrolle auf Rost, Kopfabrundung, Gewindeauszüge, Längung, Risse im Kopf-Schaft-Übergang.
  • Prüfung der Auflageflächen auf Eindrückungen/Kantenpressung; gegebenenfalls hochfeste Scheiben nachrüsten.
  • Dokumentation von Drehmomentwerten und Austauschdaten für Rückverfolgbarkeit.

Korrosion und Umwelteinflüsse

Betonschlämme, Feuchtigkeit, Chloride (z. B. in Tausalzen) und Abriebstaub begünstigen Korrosion. Ein abgestimmter Oberflächenschutz, geeignete Dichtscheiben an exponierten Stellen und regelmäßige Reinigung erhöhen die Dauerhaltbarkeit. Verzichten Sie auf unverträgliche Materialpaarungen, um Kontaktkorrosion zu vermeiden. Bei hohen Temperaturen (Hydrauliknähe) sind Beschichtung und Werkstoff hinsichtlich Tempereinsatzgrenzen zu prüfen.

Typische Fehlerbilder und Ursachen

  • Losdrehen/Vibrieren: unzureichende Vorspannung, zu glatte Auflageflächen ohne Sicherung, wechselnde Reibwerte.
  • Scherbruch: Querlastübertragung über Schraubenschaft statt Reibschluss; fehlende Passung/Passstifte.
  • Gewindeauszug: zu geringe Einschraubtiefe oder weiches Gegenmaterial ohne ausreichende Gewindelänge.
  • Kopfrisse/Überdehnung: Überschreiten des zulässigen Anziehdrehmoments; falsche Festigkeitsklasse.
  • Korrosionsschäden: unpassende Beschichtung; fehlende Reinigung; Kontaktkorrosion.
  • Wasserstoffversprödung: hochfeste Schrauben mit kritischer Beschichtung oder fehlender Nachbehandlung.

Dokumentation und Hinweise

Für sicherheitsrelevante Verbindungen an Geräten der Darda GmbH ist eine nachvollziehbare Dokumentation von Bauteilstand, Schraubenspezifikation, Montagezustand (Reibwert, Drehmoment/Drehwinkel) und Wartung sinnvoll. Normkonforme Auswahl und Montage nach anerkannten Regeln der Technik unterstützen die Betriebssicherheit. Rechtliche Anforderungen können je nach Einsatzland variieren; die Hinweise sind allgemeiner Natur und nicht fallbezogen.