Die Magerrinne ist ein bewährtes Entwässerungs- und Stabilisierungselement im Verkehrs- und Tiefbau. Sie wird vor Ort aus magerem Beton hergestellt, dient der sicheren Ableitung von Oberflächen- und Sickerwasser und stabilisiert angrenzende Beläge, Bordsteine oder Böschungen. In Bestandsanlagen werden Magerrinnen häufig saniert oder zurückgebaut – etwa im Rahmen von Betonabbruch und Spezialrückbau sowie bei der Erneuerung von Belägen. Hier spielt die kontrollierte, erschütterungsarme Bearbeitung von Beton eine zentrale Rolle, bei der im professionellen Umfeld unter anderem Betonzangen sowie Stein- und Betonspaltgeräte der Darda GmbH eingesetzt werden.
Definition: Was versteht man unter Magerrinne
Unter einer Magerrinne versteht man eine in Ortbetonbauweise hergestellte Rinne bzw. Bettung aus magerem Beton (geringer Zementgehalt, relativ trockene Konsistenz). Sie bildet ein wasserführendes Profil – meist als Mulde oder Trapez – und wird entlang von Fahrbahnrändern, an Böschungsfüßen, neben Stützkonstruktionen oder als Hinterfüllung hinter Bordsteinen angeordnet. Ziel ist die geordnete Sammlung und Ableitung von Niederschlagswasser, die Reduzierung von Erosion sowie die Lastverteilung unter angrenzenden Schichten. Magerrinnen kommen im Straßen- und Wegebau, auf Industrieflächen, an Hanglagen und in Tunnelbauwerken als Seitenmulde zum Einsatz.
Aufbau und Querschnittsformen
Magerrinnen werden lage- und neigungsgerecht in ein vorbereitetes Planum eingebaut. Das Rinnenprofil richtet sich nach der hydraulischen Beanspruchung, der Baubreite und der angrenzenden Konstruktion.
- Trapezförmige Rinne: universell, gut herstellbar, unempfindlich gegen Kantenabplatzungen.
- Dreieck-/Kehlprofil: platzsparend entlang von Bordsteinen oder Mauern.
- Halbrundes Profil: günstig für die Selbstreinigung bei geringer Schmutzfracht.
- Muldenförmige Ausbildung: breite, flache Ableitung auf Hof- und Industrieflächen.
Materialkunde: Magerbeton für Rinnen
Magerbeton ist ein betonähnlicher Baustoff mit reduziertem Bindemittelanteil und abgestimmter Gesteinskörnung. Er lässt sich erdfeucht einbauen, wird lagenweise verdichtet und härtet zu einem ausreichend druckfesten, wasserbeständigen Körper aus.
Wichtige Anforderungen
- Ausreichende Druckfestigkeit und Abriebwiderstand für die vorgesehene Nutzung.
- Frost- und Tausalzbeständigkeit bei freier Bewitterung.
- Standfeste, rissarme Oberfläche durch passende Sieblinie und Verdichtung.
- Funktionsgerechte Anbindung an Tragschichten, Bordrückhalt und Einläufe.
- Ggf. kapillarbrechende Schicht oder Geotextil zur Trennung vom Untergrund.
Planung und Bemessung im Straßen- und Wegebau
Die hydraulische Leistungsfähigkeit einer Magerrinne ergibt sich aus Querschnitt, Oberflächenrauigkeit und Längsgefälle. Ein stetiges Gefälle, kurze Fließwege zu Einläufen sowie sorgfältig gestaltete Übergänge sind entscheidend. Bei angrenzenden Belägen (Pflaster, Asphalt, Betonplatten) sorgt die Rinne zugleich für Kantenstabilität und verringert Ausspülungen.
Typische Einbauorte
- Fahrbahnränder und Mittelinseln mit begrenztem Einbautiefenraum.
- Böschungsfuß an Einschnitten zur Erosionskontrolle.
- Hinterfüllung und Rückhalt von Bordsteinen in Pflasterflächen.
- Industrie- und Lagerflächen zur Linienentwässerung.
- Seitenmulden im Tunnel zur Sammlung und Führung von Wasser.
Herstellung: Arbeitsschritte auf der Baustelle
- Abstecken und Höhenvorgabe: Festlegen von Achse, Querschnitt und Gefälle.
- Erdaushub und Planum: Tragfähiger, profiltreuer Untergrund ohne Weichstellen.
- Tragschicht: ggf. Frostschutz oder Schottertragschicht, eben und verdichtet.
- Schalung/Profilierung: Lehren oder Formschalungen für das Sollprofil.
- Einbau Magerbeton: erdfeucht, lagenweise, mit gleichmäßiger Verdichtung.
- Gefälle- und Profilkontrolle: sofortige Korrektur bei Abweichungen.
- Oberflächenbearbeitung: glätten oder leicht aufrauen je nach Nutzung.
- Nachbehandlung: Feuchthalten zum Schutz vor Frühschwinden und Rissbildung.
- Fugen/Anschlüsse: geordnete Übergänge zu Einläufen, Rosten, Bordsteinen.
Qualitätssicherung
- Messung von Längsgefälle und Querschnittsgeometrie.
- Prüfung der Ebenheit und des Rinnenverlaufs ohne Wasseransammlungen.
- Dokumentation der Einbaubedingungen und Nachbehandlung.
- Bei Bedarf Druckfestigkeitskontrollen über Probekörper.
Instandhaltung und typische Schadensbilder
Durch Bewitterung, Frost-Tau-Wechsel, Verkehrseinwirkungen und Sedimenteintrag können Schäden entstehen. Häufig sind Ausbrüche an Kanten, Setzungen infolge Unterspülung, Schwindrisse oder Verkrautungen, die den Abfluss beeinträchtigen. Regelmäßige Reinigung, Vegetationsentfernung und die Nachprofilierung lokaler Fehlstellen sichern die Funktion. Bei strukturellen Schäden oder geänderter Nutzung ist der Abschnittsweise Rückbau und Neubau oft die wirtschaftlichste Lösung.
Rückbau, Sanierung und selektives Arbeiten an Magerrinnen
Im Rahmen von Betonabbruch und Spezialrückbau sowie bei Entkernung und Schneiden ist der geordnete Rückbau von Magerrinnen Teil vieler Bauabläufe: beim Austausch von Bordsteinen, der Neuordnung der Entwässerung oder der Umnutzung von Flächen. In der Praxis haben sich hydraulische Handwerkzeuge bewährt, die präzises, vibrations- und geräuscharmes Arbeiten ermöglichen. Betonzangen erlauben das kontrollierte Auskneifen und Brechen der Rinne in kompakten Abschnitten. Stein- und Betonspaltgeräte erzielen durch Keil- oder Zylinderspalttechnik trennscharfe Risse mit geringer Randbeschädigung – hilfreich nahe sensibler Infrastruktur wie Leitungen oder Kabeltrassen. Bei vorhandenen Rinnenrosten, Rahmen oder Einlaufteilen können Kombi- oder Stahlscheren zum Abtrennen von metallischen Komponenten genutzt werden. Die Werkzeuge werden über Hydraulikaggregate der Darda GmbH betrieben, was einen mobilen Einsatz auch in beengten Bereichen ermöglicht.
Typische Arbeitsschritte beim Rückbau
- Freilegen und Reinigen des Rinnenverlaufs, Lokalisieren angrenzender Leitungen.
- Trennen der Anbindungen an Pflaster/Beläge entlang definierter Schnittkanten.
- Abbauen von Rosten und Rahmen, Sortentrennung der Materialien.
- Kontrolliertes Brechen oder Spalten der Rinnenabschnitte mit geeigneten Werkzeugen.
- Herausheben, Zwischenlagern und Abtransport, staub- und erschütterungsarm.
- Profilgerechte Herstellung des Untergrunds für Neubau oder alternative Systeme.
Besondere Randbedingungen
- Schutz bestehender Beläge und Bordränder vor Randabplatzungen.
- Minimaler Eintrag von Feinteilen in die Kanalisation, ggf. Wasserführung umleiten.
- Beachtung von Lärm-, Staub- und Erschütterungsvorgaben im urbanen Umfeld.
- Arbeiten in Abschnitten zur Aufrechterhaltung der Entwässerungsfunktion.
Anwendungen im Tunnel- und Ingenieurbau
In Tunneln und Galerien übernehmen Magerrinnen die Funktion von Seitenmulden zur Sammlung von Infiltrations- und Reinigungswasser, häufig mit Gefälle zu Schächten. Während der Bauphase werden provisorische Rinnen aus magerem Beton oder Spritzbetonprofilen angelegt und später rückgebaut oder dauerhaft ausgebildet. Aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse und strenger Auflagen sind Werkzeuge mit geringem Emissionsprofil vorteilhaft. Stein- und Betonspaltgeräte und Betonzangen der Darda GmbH werden hier zur selektiven Rinnenanpassung oder beim Ausbau von Bestandsabschnitten eingesetzt – insbesondere im Felsabbruch und Tunnelbau, wenn Erschütterungen zu minimieren sind.
Schnittstellen zu Pflaster- und Bordsteinbau
Magerrinnen dienen häufig als Rückhalt und Bettung hinter Bordsteinen und als Anschlusselement an Pflasterbeläge. Bei der Sanierung von Pflasterflächen ist das partielle Entfernen der Rinnenkörper üblich, um Setzungen zu beheben oder den Wasserlauf neu zu ordnen. Betonzangen ermöglichen ein punktgenaues Abspalten ohne das angrenzende Pflaster zu lockern. Kleinere metallische Einbauteile können mit handgeführten Scheren gelöst werden. Eine passgenaue Wiederherstellung der Rinne ist entscheidend für die Dauerhaftigkeit der gesamten Fläche.
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
Magerbeton reduziert den Zementbedarf und damit verbundene Emissionen. Beim Rückbau lässt sich der Beton in der Regel sortenrein aufnehmen und als Recycling-Baustoff wiederverwenden. Selektive, kontrollierte Verfahren – etwa das Spalten statt des großflächigen Zertrümmerns – verbessern die Qualität des RC-Materials und verringern Lärm- und Staubemissionen. Dies ist in sensiblen Bereichen ein Vorteil und unterstützt die Zielsetzungen im Sondereinsatz.
Sicherheit und Umweltschutz
Bei Herstellung, Betrieb und Rückbau von Magerrinnen sind allgemeine Arbeitsschutz- und Umweltschutzanforderungen zu beachten: sichere Baustellenlogistik, Staubbindung, Schutz vor Betonwasser in Gewässernähe und das Vermeiden von Stolperkanten. Angaben zu Ausführung und Bemessung sind projektbezogen zu prüfen; rechtliche Vorgaben und Regelwerke können je nach Region variieren und sind grundsätzlich zu berücksichtigen.
Begriffsabgrenzung und Varianten
Magerrinnen unterscheiden sich von vorgefertigten Rinnensystemen (z. B. aus Polymerbeton oder Stahlbeton) durch die Herstellung vor Ort und die flexible Profilierung. Je nach Nutzung können alternative Entwässerungslösungen wie Mulden- oder Sickerrigolen zum Einsatz kommen. Die Wahl hängt von hydraulischen Anforderungen, Bauzeit, Untergrund, Wartungsstrategie und den Schnittstellen zu angrenzenden Bauteilen ab. Beim Austausch bestehender Magerrinnen gegen andere Systeme ist ein schonender Rückbau essenziell, um Bauzeiten kurz zu halten und den Bestand zu schützen – ein Einsatzfeld, in dem Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte der Darda GmbH eine präzise Vorgehensweise unterstützen.





















