Kreisschneider sind Werkzeuge und Vorrichtungen, mit denen präzise Kreisöffnungen, Ausschnitte und zylindrische Bohrungen in Materialien wie Beton, Mauerwerk, Naturstein, Stahlblech oder Verbundwerkstoffen hergestellt werden. Im Umfeld von Rückbau, Entkernung und Trennarbeiten dienen sie dazu, runde Durchbrüche für Leitungen, Anker, Flansche oder Überwachungsöffnungen anzulegen und Schnittkanten definierter Geometrie zu erzeugen. In der Praxis werden Kreisschneider von handgeführten Lochsägen über verstellbare Kreisbohrer bis hin zu diamantbestückten Kernbohrsystemen verstanden. Gerade im Betonabbruch ist der Kreisschnitt oft ein vorbereitender Schritt, bevor hydraulische Werkzeuge der Darda GmbH – etwa Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräte – kontrolliert Material trennen, lösen oder in transportfähige Segmente überführen.
Definition: Was versteht man unter Kreisschneider
Unter einem Kreisschneider versteht man ein Werkzeug, das durch rotierende Bewegung einen kreisförmigen Schnittverlauf erzeugt. Die Spanne reicht von einstellbaren Schneidarmen für Bleche über Lochsägen (Hartmetall/HSS) bis zu diamantbesetzten Bohrkronen für mineralische Werkstoffe. Ziel ist eine runde Öffnung mit vorgegebenem Durchmesser, definierter Kantenqualität und möglichst geringer Randbeschädigung. Im Bauwesen wird der Begriff häufig als Oberbegriff für Kreisbohrer und Kernbohrer verwendet, die mittels Kernbohrkrone einen Materialzylinder aus dem Werkstück herauslösen. Wesentliche Merkmale sind die Zentrierung (z. B. durch Zentrierbohrer oder Bohrständer), die Schnittenergie (Drehmoment, Vorschub) und die Art der Schneidkante (Hartmetallzähne oder Diamantsegmente). In Verbindung mit hydraulischen Abbruchprozessen erlaubt der Kreisschnitt eine kontrollierte Krafteinleitung und kann Rissbildung gezielt beeinflussen oder Bewehrung sichtbar machen.
Kreisschneider im Betonabbruch: Rolle, Ablauf und Vorteile
Im Betonabbruch und Spezialrückbau werden Kreisschneider eingesetzt, um runde Öffnungen herzustellen, Kanten vorzudefinieren und Spannungen abzubauen. Typisch sind Kernbohrungen für Ankerpunkte, Entlastungsbohrungen entlang geplanter Trennfugen sowie exakte Durchbrüche für Leitungsführungen. Der kreisförmige Schnitt liefert eine saubere, reproduzierbare Geometrie, minimiert Ausbruchkanten und erleichtert die anschließende Bearbeitung mit Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten der Darda GmbH.
Aufbau und Funktionsprinzip
Kreisschneider arbeiten kreisförmig um eine definierte Achse. Die Schnittkräfte ergeben sich aus Drehzahl, Drehmoment und Vorschub, während die Kühlschmierung (Nass- oder Trockenschnitt) den Verschleiß steuert. Ein starrer Bohrständer erhöht Präzision und Sicherheit, die Zentrierung verhindert Taumeln und Ausbrechen. Die Wahl der Bestückung richtet sich nach dem Werkstoff: Hartmetall für Metalle und Holzwerkstoffe, gesinterte oder gelötete Diamantsegmente für Beton, Naturstein und Asphalt.
Schneidwerkzeuge und Bestückung
- Hartmetall- oder HSS-Lochsägen: geeignet für Bleche, Profile, Sandwichpaneele; begrenzte Schnitttiefe.
- Verstellbare Kreisbohrer: flexibel im Durchmesser; bevorzugt bei dünnen Blechen, Abdeckungen und Flanschen.
- Diamant-Kernbohrkronen: Standard im Beton und in Gestein; hohe Maßhaltigkeit, gute Kantenqualität bei richtiger Kühlung.
Zentrierung, Führung und Antrieb
- Zentrierbohrer: kurz vorlaufend, stabilisiert den Anriss und verhindert Verlaufen.
- Bohrständer: sorgt für rechtwinklige Führung, gerade bei größeren Durchmessern und großen Bohrtiefen.
- Antriebe: elektrisch oder hydraulisch; Drehzahl- und Drehmomentabstimmung auf Kronendurchmesser und Material.
Nass- und Trockenschnitt
- Nassschnitt: Kühlung mit Wasser reduziert Staub, verbessert Standzeit und Schnittbild, bindet jedoch Schlämme (entsprechende Entsorgung beachten).
- Trockenschnitt: mobil und schnell, erfordert Staubabsaugung und abgestimmte Segmentierung der Krone.
Kombination mit hydraulischen Abbruchwerkzeugen
Der Kreisschnitt ist kein Selbstzweck, sondern Teil eines abgestimmten Prozessdesigns. In Kombination mit hydraulischen Werkzeugen der Darda GmbH lassen sich Kräfte und Trennverläufe so steuern, dass Bauteile sicher, leise und erschütterungsarm gelöst werden. Kreisschnitte dienen als Entlastungs- oder Startpunkte, als Fixierung für Absetz- und Hebeösen oder zur Freilegung von Armierung, bevor Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräte gezielt ansetzen.
- Kernbohren zur Aufnahme von Spreiz- oder Keilsystemen, danach Spalten mit Stein- und Betonspaltgeräten.
- Runde Ausschnitte schaffen definierte Kanten, die Betonzangen kontrolliert brechen können.
- In Stahl- und Mischkonstruktionen kreisförmige Vorbereitungen, anschließend Trennen mit Kombischeren, Stahlscheren oder Multi Cutters.
- Bei Behältern und Tanks kreisförmige Öffnungen, anschließend segmentierendes Trennen mit Tankschneider-Konzepten.
Betonzangen: saubere Bruchinitiation
Eine kreisförmig geschwächte Zone reduziert unkontrollierte Abplatzungen. Betonzangen können an der kreisrunden Kante Material gezielt quetschen und brechen, während Bewehrung sichtbar wird und gegebenenfalls separat getrennt werden kann.
Stein- und Betonspaltgeräte: Bohrlochgeometrie als Schlüssel
Für das Spalten sind Durchmesser, Tiefe und Achsgenauigkeit der Bohrlöcher entscheidend. Kreisschneider im Sinne präziser Kernbohrungen liefern reproduzierbare Bohrlochqualitäten, die Spaltkeile sicher führen, Lasten gleichmäßig verteilen und Rissverläufe planbar machen.
Metallische Strukturen: Kombischeren, Stahlscheren, Multi Cutters
Bei Stahlplatten oder Verbunddecken schaffen Kreisöffnungen Ansatzpunkte für Schneidwerkzeuge, erleichtern das Einfädeln und reduzieren Materialverspannungen. Das senkt Schneidkräfte und verbessert Schnittbild und Taktzeit.
Anwendungen in den Einsatzbereichen
Kreisschneider werden in unterschiedlichen Szenarien genutzt – von der Leitungstrasse über Inspektionsöffnungen bis zur segmentweisen Demontage großer Bauteile. Die folgenden Beispiele zeigen typische Anwendungen in den Einsatzbereichen der Darda GmbH.
Betonabbruch und Spezialrückbau
Kernbohrungen bilden sichere Aufnahmepunkte für Hebe- oder Aufhängeeinrichtungen und definieren Bruchkanten, bevor Betonzangen Bauteile zerkleinern. Entlastungsbohrungen entlang geplanter Trennlinien vermindern Rissausbreitung in nicht zu beschädigende Zonen.
Entkernung und Schneiden
Beim Rückbau im Bestand sorgen kreisförmige Durchbrüche für die Führung neuer Installationen. Die saubere Kante erleichtert das anschließende Anarbeiten, etwa mit Kombischeren an Stahlprofilen oder mit Multi Cutters in Mischmaterialien.
Felsabbruch und Tunnelbau
In Fels und Hartgestein liefern diamantbesetzte Bohrkronen präzise Bohrlöcher, die als Ansatzpunkte für Stein- und Betonspaltgeräte dienen. So entstehen kontrollierte Risslinien und maßhaltige Ausschnitte auch in beengter Umgebung.
Natursteingewinnung
Bei der Gewinnung und Bearbeitung von Naturstein helfen Kreisschnitte, Passöffnungen und technische Bohrungen anzulegen, ohne den Block unkontrolliert zu schwächen. Nachgelagerte Spaltvorgänge werden berechenbarer.
Sondereinsatz
In Spezialfällen – etwa bei Tanks, Silos oder dicken Stahlblechen – erzeugen Kreisschneider Eintrittsöffnungen und definierte Konturen, an denen Tankschneider oder Stahlscheren sicher ansetzen können. Das reduziert Funkenflug, Wärmeeintrag und Verzug.
Planung und Ausführung
Eine sorgfältige Arbeitsvorbereitung senkt Risiken, verkürzt Taktzeiten und erhöht die Schnittqualität. Die folgenden Schritte haben sich bewährt:
- Bestandsaufnahme: Material, Bewehrungsdichte, Einbauteile, Leitungen orten (z. B. durch geeignete Prüfverfahren).
- Geometrieplanung: Durchmesser, Achsversatz, Randabstände und Bohrtiefe festlegen; Bauteilstatik generell berücksichtigen.
- Werkzeugwahl: Hartmetall vs. Diamant, Nass-/Trockenschnitt, Drehzahl- und Drehmomentfenster, Befestigung am Bohrständer.
- Markierung und Zentrierung: Anriss sichtbar, Zentrierbohrer kurz vorlaufend; bei geneigten Flächen mit Anbohrhilfe arbeiten.
- Span- und Schlammabfuhr: Effektive Wasserführung und Absaugung, sichere Ableitung und Entsorgung.
- Kontrollschnitte: Bei großen Durchmessern schrittweise vorgehen, intermittierend kühlen.
- Nachbearbeitung: Kanten brechen, Oberfläche reinigen; Armierung freilegen, falls nachgelagertes Trennen oder Zangenarbeit geplant ist.
Qualität, Toleranzen und Schnittkanten
Maßhaltigkeit und Kantenqualität bestimmen die Verwendbarkeit der Öffnung. Wichtige Einflussgrößen sind Rundlauf, Vorschub, Segmentzustand und Kühlung. Im Beton verbessern stabile Bohrständer, korrekt segmentierte Kronen und konstante Kühlwassermengen das Ergebnis.
- Rundheit: durch spielfreie Führung und geeignete Drehzahl sichern.
- Kantenausbruch minimieren: geringes Taumeln, reduzierte Zustellung beim An- und Austritt, ggf. beidseitiges Anbohren.
- Wärmeeintrag kontrollieren: Pausen und ausreichende Kühlung verhindern Verbrennen von Segmenten und Gefügeschäden.
Arbeitsschutz und Umweltschutz
Sicherheit hat Vorrang. Kreisschneider erzeugen drehende Massenkräfte, Staub, Lärm und bei Nassschnitt Schlämme. Persönliche Schutzausrüstung, sichere Maschinenführung, Schutz vor Strom und Wasser sowie auf die Umgebung abgestimmte Absperrungen sind wesentlich. Anforderungen und Grenzwerte sind je nach Land und Projekt unterschiedlich; sie sollten generell projektspezifisch geprüft und eingehalten werden. Eine fachgerechte Erfassung und Entsorgung von Bohrschlämmen schützt Umwelt und Baustelle.
Häufige Fehlerbilder und Abhilfe
- Verkanten beim Anbohren: mit Zentrierbohrer arbeiten, Drehzahl reduzieren, Bohrständer nutzen.
- Ausbruchkanten: geringeren Vorschub fahren, beim Austritt stützen, ggf. beidseitig ansetzen.
- Überhitzung/Glasige Segmente: Kühlung erhöhen, Segmentbindung passend zum Material wählen, intermittierend schneiden.
- Verlust der Zentrierung: Verschleiß an Führung prüfen, Spiel eliminieren, Spannmittel erneuern.
- Armierungstreffer: Ortung vorab, bei Kontakt Drehmoment reduzieren und Schneidstrategie anpassen (z. B. Armierung gesondert trennen).
Wartung, Betriebsmittel und Standzeit
Regelmäßige Inspektion von Kronen, Zahnung, Aufnahme und Antrieb erhöht die Prozesssicherheit. Diamantkronen sollten bei stumpfem Schnittbild auf geeigneten Schleifkörpern abgerichtet werden; Lochsägen sind bei Zahnausbruch zeitnah zu ersetzen. Sauberes Kühlwasser, funktionsfähige Absaugung und dicht schließende Anschlüsse verlängern die Standzeit und verbessern die Schnittqualität. Lagerung trocken, stoßarm und vor Korrosion geschützt.
Auswahlkriterien für Kreisschneider
Die richtige Wahl hängt von Material, Durchmesser und Einbausituation ab. Für Beton und Naturstein sind diamantbesetzte Kernbohrkronen Standard; bei Stahlblechen und dünnwandigen Bauteilen spielen verstellbare Kreisbohrer und Lochsägen ihre Stärken aus. Tiefe, Zugang, Randabstände und Folgeschritte (z. B. Spalten mit Stein- und Betonspaltgeräten oder Zerkleinern mit Betonzangen) sollten von Beginn an berücksichtigt werden. So entsteht ein stimmiger Arbeitsablauf mit hoher Qualität und reproduzierbaren Ergebnissen.





















