Holzbohle

Die Holzbohle ist auf Baustellen, in Steinbrüchen und beim Rückbau ein vielseitiges Bauteil: Sie verteilt Lasten, schützt Oberflächen, schafft temporäre Wege und dient als sichere Unterlage für Maschinen und Werkzeuge. In Verbindung mit Anwendungen wie Betonabbruch und Spezialrückbau, Entkernung und Schneiden, Felsabbruch und Tunnelbau sowie der Natursteingewinnung übernimmt die Holzbohle eine stille, aber zentrale Rolle – etwa als Unterlegbohle für Hydraulikaggregate, als Auflager unter Bauteilen, die mit Betonzangen gelöst werden, oder als Prall- und Ablagefläche für Gesteinsblöcke, die mit Stein- und Betonspaltgeräten getrennt wurden.

Definition: Was versteht man unter Holzbohle

Unter einer Holzbohle versteht man eine massive, längliche Holzplanke mit größerer Dicke und Breite als gewöhnliche Bretter. Typisch sind Dicken ab etwa 40–100 mm und Breiten von 150–300 mm oder mehr. Bohlen bestehen meist aus Nadelholz (z. B. Fichte/Tanne, Kiefer) oder – für höhere Druckfestigkeit und Verschleiß – aus Hartholz (z. B. Buche, Eiche). Sie werden ungeachtet ihrer schlichten Form für vielfältige Aufgaben eingesetzt: als Unterlage zur Lastverteilung, als Fahrbahnbohle für temporäre Wege, als Schutz- und Trennlage zwischen Bauteil und Untergrund sowie als Bestandteil einfacher Abstütz- und Stapelkonstruktionen (z. B. Stapelholz, Kreuzverbau). Im Bau- und Rückbaukontext werden Holzbohlen wegen ihres günstigen Verhältnisses von Gewicht zu Tragverhalten, ihrer Bearbeitbarkeit und ihrer rutschhemmenden Oberfläche geschätzt.

Einsatzspektrum auf der Baustelle und im Rückbau

Holzbohlen kommen in zahlreichen Arbeitssituationen vor – von der Entkernung bis zum Fels- und Tunnelvortrieb. Sie verbessern die Arbeitssicherheit, erleichtern die Logistik und schützen Bauteile sowie Geräte.

Lastverteilung und Abstützung

  • Unterlage für Hydraulikaggregate, um Punktlasten zu reduzieren und Einsinken in weichen Untergrund zu verhindern.
  • Ablage- und Prallbohlen unter Betonteilen, die mit Betonzangen getrennt, angeknackt oder zum Absenken vorbereitet werden.
  • Unterleg- und Keilbohlen zur Sicherung von Gesteinsblöcken oder Betonstücken, die zuvor mit Stein- und Betonspaltgeräten oder Steinspaltzylindern gelöst wurden.
  • Zwischenlagen beim Stapeln von Segmenten, Schuttrinnen oder Rohrleitungen, um Kanten zu schützen und Lasten gleichmäßig zu übertragen.

Zugänge und Wege

Als Fahrbahnbohle oder Bohlenweg schaffen Holzbohlen temporäre, tragfähige Übergänge über weiche Böden, Kabelkanäle und Leitungen. In Tunnelvortrieben und beim Felsabbruch verbessern sie die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen, schützen Schlauchleitungen und reduzieren Verschmutzungen im Arbeitsbereich.

Schutz- und Trennlagen

Als trennende und polsternde Lage verhindern Holzbohlen direkte Stahl-auf-Mineral-Kontakte, etwa zwischen Abbruchgerät und empfindlichen Oberflächen. Sie dienen als Scheuerlage, mindern Kantenbeschädigungen an Bauteilen und reduzieren unkontrollierte Abplatzungen beim Absenken oder Ablegen von Elementen.

Aufbau, Maße und Materialeigenschaften von Holzbohlen

Holzbohlen werden überwiegend aus technisch getrocknetem Vollholz gefertigt. Für die Praxis bewährt sind Abmessungen wie 50×200 mm, 60×240 mm, 80×240 mm oder 100×300 mm. Nadelholzbohlen sind leichter und gut handhabbar; Hartholzbohlen bieten höhere Druckfestigkeit und Abriebfestigkeit. Gefaste Kanten verringern Ausriss und Splitterbildung. Eine rauere Oberfläche ist rutschhemmender als stark gehobelte Flächen. Bei wiederkehrender Belastung profitieren Bohlen von ausreichender Dicke, damit temporäre Kerb- und Druckzonen nicht zum vorzeitigen Versagen führen.

Bezug zu Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräten

Im Zusammenspiel mit Geräten der Darda GmbH wirken Holzbohlen als sichernde und qualitätserhaltende Hilfsmittel. Sie verbessern den Arbeitsablauf, ohne in die Bearbeitung selbst einzugreifen:

  • Von Betonzangen gelöste Platten, Deckenfelder oder Wandstücke können kontrolliert auf vorbereitete Bohlenauflager abgelegt werden. Das reduziert Kantenabplatzungen am Beton und begrenzt Rückpralleffekte.
  • Beim Einsatz von Stein- und Betonspaltgeräten sowie Steinspaltzylindern sichern Unterlegbohlen gelöste Blöcke gegen Wegrollen und verteilen die Auflagerlast auf tragfähigen Untergrund.
  • Holzbohlen entschärfen Kontaktzonen zwischen Bauteil und Untergrund, wenn kombiniertes Trennen und Absenken mit Multi Cutters, Kombischeren oder Stahlscheren geplant ist.
  • Hydraulikaggregate finden auf Bohlen einen ebenen, rutschhemmenden Stand; Schläuche lassen sich entlang von Bohlenwegen geordnet und geschützt führen.

Materialwahl und Qualitätskriterien

Die Auswahl richtet sich nach Einsatzdauer, erwarteter Last und Umgebungseinflüssen. Nadelholz (z. B. Fichte/Tanne) ist leicht und vielseitig; Hartholz (z. B. Buche, Eiche) widersteht besser punktuellen Druckspitzen, etwa unter Kanten von Beton- oder Gesteinsblöcken. Übliche Festigkeitsklassen aus dem Bauwesen dienen als grobe Orientierung; für sicherheitsrelevante Abstützungen sind jedoch stets projektspezifische Nachweise erforderlich. Eine mittlere Holzfeuchte unterstützt Formstabilität; staunasse Bohlen verlieren Rutschhemmung und tragen Feuchte in angrenzende Bauteile ein.

Verarbeitung und Kanten

Gefaste Längskanten reduzieren Kerbwirkung und Splitter. Eine leicht strukturierte Oberfläche verbessert die Griffigkeit. Vorbohren verhindert Rissbildung bei Verschraubungen, wenn Bohlen temporär fixiert werden.

Tragverhalten und Lastverteilung

Holz arbeitet anisotrop: Faserverlauf, Auflagerbreite und Stützweiten bestimmen das Tragverhalten. Für die Praxis gilt: Je größer die Kontaktfläche, desto geringer die Bodenpressung und das Risiko des Einsinkens. Unter konzentrierten Lasten (z. B. Kantenauflager gelöster Bauteile) empfiehlt sich der Einsatz von zwei oder mehr Bohlen, quer zur Hauptlast angeordnet und – falls nötig – im Kreuzverbau. Vereinfachte Faustwerte ersetzen jedoch keine statische Bemessung; für sicherheitskritische Anwendungen sind belastbare Nachweise erforderlich.

Rutschhemmung und Witterungseinfluss

Nässe, Öl und Staub mindern die Reibung. Riffelungen, Besandung oder die Kombination mit Gummimatten erhöhen die Rutschhemmung. Bei Frost wird Holz spröder; Sicht- und Tastprüfung vor Einsatz ist sinnvoll. Direkte, langanhaltende Bewitterung reduziert die Lebensdauer – trockene, belüftete Lagerung erhöht die Nutzungsdauer.

Praxis im Betonabbruch, Tunnelbau und der Natursteingewinnung

Im Betonabbruch dienen Bohlen als Auflager beim kontrollierten Auseinandernehmen von Bauteilen. In der Entkernung tragen sie Leitungsbündel, schützen Bodenbeläge und definieren Verkehrswege. Beim Felsabbruch und im Tunnelbau helfen Bohlen, unebene Untergründe zu entschärfen, Schlauchführungen zu ordnen und Geräte wie Hydraulikaggregate schwingungsarm abzustellen. In der Natursteingewinnung werden Bohlen zum Unterbauen, Keilen und Sichern von Rohblöcken genutzt – insbesondere, wenn mit Stein- und Betonspaltgeräten Risse angelegt und Blöcke gelöst werden. Für Sondereinsätze gilt, mögliche Zündquellen und Medien (Öl, Sauerstoff) zu berücksichtigen: Holz ist brennbar und daher von heißen Arbeitsbereichen fernzuhalten.

Alternativen und Kombinationen

Als Alternativen kommen Stahlplatten, Kunststofffahrbahnplatten oder Gummimatten in Betracht; häufig bewährt sich die Kombination: Holzbohlen als tragende und formgebende Lage, ergänzt durch Gummi zur Rutschhemmung oder Stahl für punktuell höhere Druckfestigkeit. Die Wahl hängt von Untergrund, Lastniveau, Platzverhältnissen und Wiederverwendbarkeit ab.

Lebensdauer, Pflege und Nachhaltigkeit

Regelmäßige Inspektionen auf Risse, Ausbrüche und Quetschzonen erhöhen die Sicherheit. Beschädigte Bohlen werden konsequent ausgesondert oder auf kürzere Längen gekürzt und geringer belastet weiterverwendet. Trockene, geschützte Lagerung verhindert Verformungen und Bewuchs. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff; Wiederverwendung und sortenreine Verwertung am Lebensende unterstützen die Ressourcenschonung.

Arbeitsschutz und organisatorische Hinweise

Beim Hantieren mit Bohlen sind Quetsch- und Scherstellen zu vermeiden; Hilfsmittel wie Tragegriffe, Hebel oder Zangen erleichtern die Ergonomie. Unterlagen sind gegen Wegrutschen zu sichern; Auflagerflächen werden von Schlamm, Öl und losem Schutt gereinigt. Beim Ablegen von Bauteilen – etwa nach dem Lösen mit Betonzangen oder dem Spalten mineralischer Werkstoffe – sind Fall- und Kippbereiche frei zu halten und mit klarer Kommunikation abzusichern. Die dargestellten Hinweise sind allgemeiner Natur und ersetzen keine objektbezogene Planung oder statische Nachweise.