Die Glastürdemontage verbindet präzises Handwerk, sichere Handhabung spröder Materialien und sorgsame Koordination mit angrenzenden Gewerken. In der Praxis tritt sie häufig im Rahmen von Entkernungen, Umbauten oder Spezialrückbauarbeiten auf. Gerade im Bestand treffen Glastüren auf Stahlzargen, Aluminiumprofile, Betonpodeste oder Mauerwerkslaibungen – Schnittstellen, an denen nach dem Ausbau des Glases oft Befestigungen, Einbauteile und Verankerungen zu lösen sind. Hier knüpfen Verfahren aus dem selektiven Rückbau an, etwa kontrollierte Trenn- und Spaltmethoden, wie sie auch bei der kontrollierten Bearbeitung mit Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten der Darda GmbH eine Rolle spielen. Ziel ist stets die bruchfreie Demontage, die Bewahrung angrenzender Bauteile sowie eine saubere Materialtrennung für Wiederverwendung und Recycling.
Definition: Was versteht man unter Glastürdemontage
Unter Glastürdemontage versteht man den fachgerechten Ausbau von Glasinnentüren und Außen-Glasanlagen – beispielsweise Dreh-, Pendel- und Schiebetüren aus Einscheibensicherheitsglas (ESG) oder Verbundsicherheitsglas (VSG) – einschließlich der dazugehörigen Beschläge, Zargen, Schließsysteme und Befestigungen. Der Begriff umfasst die Planung (Bestandserfassung, Risikoanalyse), die Absicherung der Arbeitsumgebung, die bruchsichere Handhabung der Glaselemente, die Demontage der Beschlagtechnik sowie die nachlaufenden Arbeiten an Rahmen, Dübeln, Ankern und Einbauteilen. Bestandteil sind außerdem die sachgerechte Verpackung, der sichere Transport und die getrennte Erfassung der Materialfraktionen.
Planung und Vorbereitung: Bestandsaufnahme, Risikoanalyse und Schnittstellen
Eine sorgfältige Vorbereitung bestimmt Sicherheit, Tempo und Qualität. Zunächst werden Glasart (ESG/VSG), Abmessungen, Türgewicht und Beschlagsysteme (Bodentürschließer, Oberflur-Schließer, Patch-Beschläge, Laufwagen, Bodenführungen) erfasst. Ebenso wichtig: die Anschlusssituation an Zargen, Laibungen, Pfosten-Riegel-Konstruktionen oder Betonpodeste. Werden Stahlprofile oder Einbauteile in Beton erwartet, sollte die spätere Bearbeitung von Befestigungen überlegt werden – etwa durch schonende Trenn- und Pressverfahren an Metallbauteilen oder punktuelle, erschütterungsarme Betonbearbeitung. In der Entkernungspraxis kommen dazu je nach Aufgabe Stahlscheren, Multi Cutters oder Kombischeren sowie – für selektive Eingriffe an Beton – Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte der Darda GmbH in Betracht. Leistungsfähige Hydraulikaggregate für hydraulische Werkzeuge liefern die Antriebsenergie, wenn hydraulische Werkzeuge eingesetzt werden.
Arbeits- und Gesundheitsschutz
Glas ist spröde und bricht ohne Vorankündigung. Eine konsequente Sicherung ist unverzichtbar und schließt Dritte ein, die sich im Gebäude bewegen. Maßnahmen sind stets objektspezifisch zu planen und müssen sich am Stand der Technik orientieren.
- Absperrung und Unterfangung: Arbeitsbereich großflächig absperren, Glasflächen abkleben (Splitterbindung), geeignete Abstützungen bereithalten.
- Persönliche Schutzausrüstung: Schnittschutzhandschuhe, Augenschutz, Sicherheitsschuhe, bei Bedarf Helm und Unterarmschutz; bei Trennarbeiten Staub- und Lärmschutz.
- Lastaufnahme und Transport: geprüfte Vakuumsauger, Tragehilfen, Transportgestelle; maximale Traglasten beachten.
- Gefahrenprävention: Glas nie ungesichert lösen, keine punktuellen Schläge an Kanten, bei Vorbeschädigungen erhöhte Vorsicht; Notfallablauf (kontrolliertes Ablegen, Bereich räumen) vorab klären.
Demontageverfahren für unterschiedliche Glastürsysteme
Dreh- und Pendeltüren (ESG/VSG) mit Seiten- und Oberlichtern
Bei Dreh- und Pendeltüren sind Klemmbeschläge, Ecklager und Schließer maßgeblich. Zuerst wird die Türfläche als Einheit gesichert (Sauger, Abklebung), dann folgen Abdeckplatten, Einstellschrauben und Klemmen. Das Glasblatt wird unter Führung gelöst und gemeinsam auf das Transportgestell gesetzt. Seiten- und Oberlichter werden gesondert behandelt, häufig über Klemmprofile in der Laibung. Verbleibende Zargenteile oder Anker können später gezielt gelöst werden; bei umliegendem Beton oder Mauerwerk ist ein selektives Abtrennen der Befestigung sinnvoll, um die Laibung nicht zu schädigen.
Schiebetüren und Teleskopsysteme
Bei Schiebetüren stehen die Laufwagen, Abhänger und Laufschienen im Fokus. Nach Entlastung der Tür (Unterkeilen) werden Deckel der Laufschiene entfernt, Sicherungen an den Laufwagen gelöst und das Glasblatt nach unten abgehängt. Bodenführungen und Anschlagdämpfer folgen im Anschluss. Laufschienen können verdeckt in Nischen oder auf Betonstützen befestigt sein; bei festsitzenden Ankern lassen sich Metallteile oft mit Stahlscheren oder Multi Cutters lösen. Müssen Betonkanten geringfügig zurückgenommen werden, bieten Betonzangen in der selektiven Entkernung eine kontrollierte Bearbeitung, ohne großflächige Erschütterungen zu erzeugen.
Rahmenlose Ganzglastüren mit Bodentürschließer
Hier ist der Bodenschließerkasten entscheidend. Zuerst wird das Türblatt gesichert und aus den Patch-Beschlägen gelöst. Danach wird der Deckel des Bodenschließers geöffnet, die Achse getrennt und der Kasten geprüft. Sitzt der Kasten in Estrich oder Beton, erfolgt die Freilegung behutsam; kleine Rückbauten am Einbettbereich lassen sich in der Entkernung durch fein dosierte Betonabtragung realisieren. Abhängig von Randabständen und Armierung sind punktuelle Zangenhübe oder Spaltkeile (Stein- und Betonspaltgeräte) denkbar, um Material kontrolliert zu lösen.
Schritt-für-Schritt: Sicherer Ausbau einer ESG-Drehtür
- Arbeitsbereich absperren, Glasfläche beidseitig abkleben, Sauger ansetzen, Lastpfad planen.
- Abdeckungen an Beschlägen entfernen, Einstell- und Klemmschrauben definieren, Halterungen markieren.
- Türblatt kontrolliert entlasten und ausklinken; gemeinsam auf das Gestell umsetzen und fixieren.
- Beschläge, Dichtungen und Führungen demontieren; Kleinmaterial getrennt erfassen.
- Zargen- oder Ankerreste prüfen; Metallanker bei Bedarf mit Stahlscheren trennen, Mörtelreste abtragen.
- Glas verpacken (Kantenschutz, Fixierung), Transportweg freihalten, Ladungssicherung durchführen.
Materialtrennung, Verpackung und Transport
Eine saubere Trennung erleichtert die Wiederverwendung und reduziert Entsorgungskosten. ESG zerfällt bei Bruch in Krümel, VSG besitzt Folienverbund, der Schnitttechniken erfordert. Dichtungen, Profile, Stahlteile und Schrauben werden separat erfasst. Glasblätter erhalten Kanten- und Flächenschutz; Transportgestelle werden lastgerecht eingestellt, Schwerpunkt und Kippmomente sind zu berücksichtigen. Treppenhäuser und Aufzüge sind auf Tragfähigkeit zu prüfen.
- Glas: ESG und VSG getrennt; VSG-Folienverbund nur mit geeigneten Schneidverfahren öffnen.
- Metall: Profile, Bänder, Beschläge separat; bei Reprofilierung helfen Stahlscheren oder Kombischeren.
- Mineralisch: Mörtel, Estrichreste und kleine Betonteile getrennt führen.
Umgang mit verklebten, vergossenen oder beschädigten Elementen
Bei verklebten Profilen sind Schneidedrähte, Keile und abgestimmte Trennverfahren hilfreich; thermische Verfahren nur mit Bedacht und unter Beachtung brandschutztechnischer Anforderungen. Vergossene Beschlagkästen in Estrich/Beton werden präzise freigelegt, um Kantenabbrüche an Laibungen zu vermeiden. Selektive Betonabnahme mit Betonzangen oder der kontrollierte Einsatz von Stein- und Betonspaltgeräten kann hier Vorteile bringen, weil Lasten in kleinen Schritten eingeleitet werden. Bei vorgeschädigtem Glas gilt: zusätzliche Sicherungen anbringen, Personalabstand vergrößern, Zugriffe langsam und symmetrisch.
Schnittstellen zu Entkernung, Betonabbruch und Spezialrückbau
Die Glastürdemontage ist häufig Teil eines größeren Rückbauschritts. Nach dem Glas-Ausbau bleiben Zargen, Anker oder Konsolen zurück. In der Entkernung werden Metallteile mit Stahlscheren oder Multi Cutters getrennt; liegen Anker tief in Beton, sind Betonzangen eine Option für randnahe, kontrollierte Abtragung. Müssen Aussparungen geschaffen oder Podeste selektiv reduziert werden, kommen – abhängig von Statik, Randabstand und Armierung – Stein- und Betonspaltgeräte zum Einsatz. Hydraulikaggregate speisen diese Werkzeuge zuverlässig, auch in beengten Innenräumen. Die gleichen Prinzipien der erschütterungsarmen Bearbeitung, die im Betonabbruch und Spezialrückbau üblich sind, helfen, Schäden an Bestand und angrenzenden Ausbauten zu vermeiden.
Qualitätskriterien und Dokumentation
Qualität zeigt sich an bruchfrei demontierten Glasflächen, unbeschädigten Kanten, sauberen Anschlussbereichen und vollständig erfassten Komponenten. Eine Fotodokumentation vor, während und nach der Demontage fördert Nachvollziehbarkeit. Wichtig sind Stücklisten der Beschläge, Kennzeichnung von Glas und Profilen (Standort, Maße, Zustand) sowie Notizen zu Besonderheiten (vorhandene Schäden, Sonderbefestigungen). Diese Unterlagen unterstützen Wiederverwendung und die sachgerechte Entsorgung.
Wiederverwendung, Recycling und Entsorgung
Ob Bauteile wieder eingesetzt werden können, hängt vom Zustand, den Maßen und den Anforderungen des Folgeprojekts ab. Unbeschädigte Glasblätter mit vollständiger Beschlagtechnik lassen sich oft in internen Projekten weiterverwenden. Recyclingpfade unterscheiden sich: ESG wird anders behandelt als VSG mit Folienverbund; Metalle gehen in den Altmetallkreislauf, mineralische Reste werden nach lokalen Vorgaben entsorgt. Rechtliche Vorgaben sind regional unterschiedlich; eine frühzeitige Abstimmung mit Entsorgern und Bauleitung ist daher generell sinnvoll.
Typische Fehler und praxisbewährte Lösungen
- Fehler: Türblatt wird gelöst, bevor die Last aufgenommen ist. Lösung: Sauger und Unterkeile setzen, Teamarbeit und Kommandos festlegen.
- Fehler: Schläge auf Glaskanten zur „Lockerung“. Lösung: Klemmen systematisch lösen, Spannungen abbauen, nie per Schlag arbeiten.
- Fehler: Falsche Reihenfolge bei Schiebetüren (Schiene zuerst). Lösung: Zuerst das Glas abhängen, dann Lauf- und Führungsprofile demontieren.
- Fehler: Anker werden aus Beton herausgerissen. Lösung: Metalltrenner (Stahlscheren/Multi Cutters) ansetzen oder Beton lokal mit Betonzange reduzieren.
- Fehler: Fehlender Splitterschutz. Lösung: Abklebung beidseitig, Schutzplanen, Mindestabstände einhalten.
Projektorganisation, Zeit- und Kostenfaktoren
Aufwand und Termine werden hauptsächlich von Zugänglichkeit, Türformaten, Glasart, Beschlagsystemen und erforderlichen Nacharbeiten an Zargen und Anschlüssen bestimmt. Nacht- oder Wochenendarbeiten können sinnvoll sein, um Nutzerströme zu entkoppeln. Im laufenden Gebäudebetrieb sind staub- und lärmreduzierte Verfahren vorteilhaft; hier zahlen sich selektive Trenn- und Spaltmethoden aus, wie sie in der Entkernung etabliert sind. Eine klare Taktung – Glas demontieren, Beschläge sichern, Metall trennen, Beton lokal bearbeiten, Flächen reinigen – minimiert Stillstände und verbessert die Sicherheit.





















