Fachunternehmererklärung

Die Fachunternehmererklärung ist im Bauwesen, im Abbruch und im Spezialrückbau ein zentrales Dokument. Sie dient der nachvollziehbaren Bestätigung, dass Arbeiten fachgerecht, sicher und nach dem anerkannten Stand der Technik erbracht wurden. Gerade bei mechanischen Trenn- und Spaltverfahren mit hydraulischen Werkzeugen – etwa beim Einsatz von Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräten, Hydraulikaggregaten, Steinspaltzylindern, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren oder Tankschneidern – schafft sie Transparenz gegenüber Auftraggeber, Bauüberwachung und Behörden. Sie ordnet Verfahren, Qualifikation und Prüfergebnisse ein, ohne Werbung, sondern mit dem Fokus auf Qualität, Sicherheit und Dokumentation.

Definition: Was versteht man unter Fachunternehmererklärung

Unter einer Fachunternehmererklärung versteht man die schriftliche Bestätigung eines fachkundigen Unternehmens, dass die beauftragten Leistungen regel- und normgerecht, unter Beachtung der einschlägigen technischen Regeln, Sicherheits- und Umweltanforderungen sowie gemäß den vertraglich abgestimmten Verfahren ausgeführt wurden. Sie enthält üblicherweise Angaben zu Leistungsscope, eingesetzten Methoden und Geräten, Qualifikation des Personals, Prüf- und Messprotokollen, Abnahmen und eventuellen Abweichungen mit Begründung. Die konkrete Ausgestaltung kann je nach Projekt, Auftrag und regionalen Vorgaben variieren.

Typische Inhalte und Aufbau einer Fachunternehmererklärung

Eine belastbare Fachunternehmererklärung ist klar gegliedert, präzise und nachvollziehbar. Sie benennt, was, wie, womit und unter welchen Randbedingungen geleistet wurde. Im Rück- und Abbruchkontext mit hydraulischen Trenn- und Spaltverfahren haben sich folgende Bausteine bewährt:

  • Leistungsumfang: Beschreibung der bearbeiteten Bauteile (z. B. Stahlbetonwände, Fundamentkörper, Natursteinblöcke, Tanks), Mengen und Grenzen des Auftrags.
  • Verfahren und Geräte: Benennung der eingesetzten Werkzeuge (z. B. Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte, Steinspaltzylinder, Stahlscheren, Tankschneider) und der zugehörigen Hydraulikaggregate einschließlich relevanter Parameter.
  • Technische Parameter: Angaben zu Hydraulikdruck, Spalt- bzw. Schneidkräften, Greifweiten, Backenkonfigurationen, Schnittabfolgen und Sicherungsmaßnahmen.
  • Qualifikation: Nachweis der Befähigung des Bedienpersonals und der Aufsicht (z. B. Schulungen, Unterweisungen, Erfahrung im Spezialrückbau).
  • Arbeitsschutz und Umwelt: getroffene Maßnahmen zu Sicherheit, Lärm-, Staub- und Erschütterungsminimierung, Verkehrs- und Brandschutz, kontrollierte Medienfreimachung (z. B. bei Tankdemontagen).
  • Prüf- und Messprotokolle: Stichproben, Abnahmen, Messwerte (z. B. Emissionen, Toleranzen), Sicht- und Maßkontrollen, Funktionsprüfungen.
  • Dokumentation: Fotodokumentation, Geräte-Identifikationen, Wartungs- und Prüfnachweise, Chargen und Seriennummern relevanter Komponenten.
  • Entsorgung und Verwertung: Angaben zur selektiven Trennung, Materialklassifizierung und Übergabe an Entsorgungs- oder Verwertungswege.

Fachunternehmererklärung bei hydraulischen Trenn- und Spaltverfahren

Bei mechanischen Kalttrennverfahren ist die Dokumentation besonders wichtig, weil die Vorteile – geringe Funkenbildung, reduzierter Staubaustrag, vibrationsarme Trennung – projekt- und bauteilabhängig wirken. Die Fachunternehmererklärung hält fest, warum das gewählte Verfahren zweckmäßig war und wie es umgesetzt wurde. Beispiele:

Betonzangen im Betonabbruch und Spezialrückbau

Bei der Demontage von Stahlbetonbauteilen mit dem fachgerechten Einsatz von Betonzangen sind Abfolge, Greifposition, Backentyp und der Umgang mit Bewehrung entscheidend. Eine stichhaltige Erklärung dokumentiert die Trennschnitte, Zwischenabstützungen, das Vorgehen zum Freilegen von Bewehrung sowie die Abführung der Teilstücke. Sie benennt die Grenzbedingungen (Deckenstärken, Betongüte) und belegt die Einhaltung der Sicherheitsabstände.

Stein- und Betonspaltgeräte im Felsabbruch und Tunnelbau

Beim Spalten von Fels oder Massivbeton mit Stein- und Betonspaltgeräten im Felsabbruch werden Bohrlochbilder, Spaltfolgen und erforderliche Spaltkräfte angegeben. Die Erklärung erläutert den Grund für das vibrationsarme Vorgehen, die Wahl der Bohrlochdurchmesser sowie die Sicherung gegen Ausbruch von Kanten. Insbesondere in Tunnelquerschnitten wird die Staub- und Lärmbilanz sachlich beschrieben.

Spezielle Werkzeuge im Sondereinsatz

Für Tankschneider, Stahlscheren oder Multi Cutters gilt: Medienfreimachung, Explosionsschutz und Funkenmanagement werden einsatzbezogen dokumentiert. Schnittpläne, Freigaben und temporäre Abschottungen sind nachvollziehbar darzustellen.

Rechtlicher Rahmen und technische Regeln

Die Fachunternehmererklärung orientiert sich an allgemein anerkannten Regeln der Technik sowie an vertraglichen und behördlichen Vorgaben. Dazu zählen Regelwerke zum Arbeits- und Gesundheitsschutz, zum Umweltschutz und zur ordnungsgemäßen Entsorgung. Konkrete Anforderungen können je nach Region, Auftrag und Bauteilart abweichen. Deshalb sollte die Erklärung stets klar auf die im Projekt vereinbarten Standards Bezug nehmen, ohne Einzelfallrechtsberatung zu ersetzen.

Qualifikation, Befähigung und Verantwortlichkeiten

Die Erklärung benennt verantwortliche Personen, deren Befähigung und deren Aufgaben im Projekt. Dazu gehören Bedienerinnen und Bediener von Hydraulikaggregaten und Zangen, Aufsicht führende Personen und Fachbauleitung. Für den Einsatz von Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten sind Unterweisungen zur Gerätesicherheit, zur richtigen Backen- oder Zylinderwahl sowie zur Gefährdungsbeurteilung zu dokumentieren. Wartungs- und Prüfintervalle der Geräte sind in geeigneter Form nachzuweisen.

Technische Parameter und Messwerte richtig dokumentieren

Die Aussagekraft einer Fachunternehmererklärung steigt mit belastbaren Mess- und Prüfwerten. Bewährt haben sich:

  • Hydraulikdaten: eingestellter Betriebsdruck, beobachtete Spalt- oder Schneidkräfte im Rahmen der Gerätespezifikation.
  • Bauteilangaben: Betongüte, Bewehrungsgrad, Mauerwerksart, Gesteinskategorie, Feuchtegrad.
  • Prozessparameter: Bohrlochabstände beim Spalten, Schnittfolge bei kombinierten Trennschritten, Greifweiten und Öffnungswege der Betonzange.
  • Schutzmaßnahmen: Staubbindung, Absaugung, Abschrankung, Abstützungen, Gerüst- und Hebemittelkonzept.
  • Kontrollen: Sichtprüfungen, Maßprüfungen, funktionsbezogene Checks an Hydraulikleitungen und Kupplungen.

Schnittstellen zu Statik, Bauüberwachung und Abnahme

Bei statisch relevanten Bauteilen sind Arbeitsschritte oft mit der Bauüberwachung abzustimmen. Die Fachunternehmererklärung verweist nachvollziehbar auf Freigaben, Zwischenabnahmen und auf Sicherungsmaßnahmen wie temporäre Abstützungen oder Etappenschnitte. Insbesondere beim Einsatz von Betonzangen an tragenden Wänden oder beim Spalten massiver Fundamente wird die Resttragfähigkeit dokumentiert, soweit dies vereinbart ist.

Selektiver Rückbau, Ressourcenschonung und Entsorgungswege

Hydraulische Kalttrennverfahren unterstützen die saubere Trennung von Materialfraktionen. Das erleichtert Wiederverwendung und Recycling. In der Erklärung werden sortenreine Trennschritte, Aufbereitung und Übergabepunkte sachlich beschrieben. So lassen sich Stoffströme und Verwertung transparent machen, ohne Wertungen, aber mit klarer Dokumentation der Wege.

Praxisbeispiele aus den Einsatzbereichen

  • Betonabbruch und Spezialrückbau: Im Bereich Betonabbruch und Spezialrückbau erfolgt der Einsatz von Betonzangen für deckenschonende Demontage. Dokumentiert werden Schnittfolge, Zwischenabstützung, Umgang mit Bewehrung und der Abtransport der Teilstücke.
  • Entkernung und Schneiden: Kombination aus Multi Cutters und Stahlscheren. Erklärt werden Trennreihenfolge, Brandschutzmaßnahmen und die getrennte Erfassung metallischer Fraktionen.
  • Felsabbruch und Tunnelbau: Stein- und Betonspaltgeräte sowie Steinspaltzylinder für vibrationsarmes Lösen. Festgehalten werden Bohrbild, Spaltfolge, Sicherung gegen Nachbrüche und Staubreduktionsmaßnahmen.
  • Natursteingewinnung: Dokumentation der Spalttechnik, um Rohblöcke schonend zu lösen. Parametrierung der Spaltkräfte und Qualitätskontrolle der Bruchflächen.
  • Sondereinsatz: Tankschneider unter kontrollierten Bedingungen. Nachweis der Medienfreimachung, Gasfreimessungen, Funkenmanagement und Freigabekette.

Typische Fehler und wie man sie vermeidet

  • Unklare Verfahren: Fehlende Begründung für das gewählte Trenn- oder Spaltverfahren. Abhilfe: kurze, präzise Verfahrensdarstellung mit Parametern.
  • Unvollständige Gerätemerkmale: Keine Angaben zu Backen- oder Zylinderkonfiguration. Abhilfe: Aufnahme von Typ, Öffnungsweite, Spaltkraftbereich.
  • Fehlende Schutzmaßnahmen: Sicherheits- und Umweltaspekte nicht dokumentiert. Abhilfe: Maßnahmenliste mit Verantwortlichkeiten.
  • Keine Zwischenabnahmen: Kritische Schritte ohne Freigaben. Abhilfe: Meilensteine definieren und dokumentieren.
  • Dokumente verstreut: Protokolle und Fotos ohne Bezug. Abhilfe: eindeutige Zuordnung per Bauteil- oder Schritt-ID.

Ablauf von der Vorbereitung bis zur Übergabe

  1. Arbeitsvorbereitung: Gefährdungsbeurteilung, Wahl des Verfahrens (z. B. Betonzange oder Stein- und Betonspaltgerät), Schnitt- bzw. Spaltplan.
  2. Ressourcenplanung: Hydraulikaggregate, Werkzeuge, Backensätze, Spaltzylinder, Hebe- und Sicherungsmittel.
  3. Freigaben: Abstimmung mit Bauüberwachung, Dokumentation der Voraussetzungen (z. B. Medienfreimachung, Zugänge, Abschrankungen).
  4. Ausführung: Definierte Reihenfolge, Kontrollen, Zwischenabnahmen, Anpassungen bei Befundabweichungen.
  5. Qualitätssicherung: Messwerte, Sicht- und Maßprüfungen, Fotodokumentation, Wartungsnachweise.
  6. Abschluss und Übergabe: Zusammenführung der Unterlagen, Unterzeichnung der Fachunternehmererklärung, geordnete Übergabe an Auftraggeber.

Besonderheiten bei Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräten

Betonzangen: In der Erklärung sind Greifwege, Backenwahl und Schnittfolge so zu beschreiben, dass Randabbrüche und unkontrollierte Lastumlagerungen ausgeschlossen wurden. Relevante Punkte sind die Handhabung von Bewehrung, das Abstützkonzept und die Absetzstellen für Teilstücke.

Stein- und Betonspaltgeräte: Wichtig sind Angaben zu Bohrlochrastern, Spaltkeilpositionen, Spaltzyklen und zum kontrollierten Abfahren der Spaltkraft. In geschlossenen Räumen oder unter Tage wird die Emissionssituation (Staub, Lärm) mit den getroffenen Minderungsmaßnahmen dargestellt.

Digitale Nachvollziehbarkeit

Fotodokumentation, eindeutige Kennzeichnungen der Geräte, digitale Protokolle und strukturierte Dateibenennungen erhöhen die Prüfbarkeit. Eine klare Zuordnung von Messwerten zu Bauteilen und Arbeitsschritten stärkt die Beweiskraft der Fachunternehmererklärung und erleichtert spätere Nachweise, etwa bei Gewährleistungsfragen.

Nutzen für Auftraggeber und Projektbeteiligte

Eine sorgfältig erstellte Fachunternehmererklärung reduziert Rückfragen, unterstützt Abnahmen und erleichtert den Nachweis einer regelkonformen Leistung. Sie schafft Vertrauen, weil sie Verfahren, Qualifikation und Ergebnisse zusammenführt – insbesondere bei komplexen Aufgaben wie Betonabbruch, Entkernung, Felsabbruch, Tunnelbau, Natursteingewinnung oder Sondereinsätzen mit hydraulischen Schneid- und Spaltwerkzeugen der Darda GmbH. Die Darstellung bleibt sachlich: Es wird belegt, was vereinbart und ausgeführt wurde.