Ersatzbaustoffe sind ein zentraler Baustein der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Sie entstehen aus aufbereiteten mineralischen Reststoffen und ersetzen Primärrohstoffe wie Natursteinkörnungen. Im Betonabbruch, beim Spezialrückbau sowie im Felsabbruch tragen eine präzise Demontage und materialschonende Zerkleinerung maßgeblich zur Qualität der Recyclingfraktionen bei. Werkzeuge wie Betonzangen für den Rückbau und Stein- und Betonspaltgeräte ermöglichen eine sortenreine Trennung und schonen zugleich angrenzende Bauteile – ein Vorteil für die spätere Nutzung der gewonnenen Materialien als Ersatzbaustoff.
Definition: Was versteht man unter Ersatzbaustoff
Unter Ersatzbaustoff versteht man mineralische Baustoffe, die aus Sekundärquellen stammen und Primärbaustoffe funktional ersetzen. Dazu zählen Recycling-Baustoffe aus Beton- und Mauerwerksbruch (z. B. rezyklierte Gesteinskörnungen für Tragschichten oder Beton), Asphaltgranulat, aufbereitete Böden und Gesteine sowie industrielle Nebenprodukte mit bautechnischer Eignung. Ersatzbaustoffe werden in qualitätsgesicherten Prozessen gewonnen, aufbereitet und hinsichtlich Umweltverträglichkeit und technischer Eigenschaften geprüft. Sie kommen insbesondere in Verkehrswegebau, Tiefbau, Erd- und Leitungsbau, im Betonbau mit RC-Anteilen sowie in temporären Bauhilfsschichten zum Einsatz. Rechtliche und normative Anforderungen können je nach Material, Region und Einsatzszenario variieren und sollten generell frühzeitig berücksichtigt werden.
Materialarten und Eigenschaften von Ersatzbaustoffen
Ersatzbaustoffe unterscheiden sich nach Herkunft, Aufbereitung und Zielanwendung. Typische Gruppen und ihre Merkmale:
- Recycling-Baustoffe aus Beton- und Mauerwerksabbruch: überwiegend mineralische Gesteinskörnungen; geeignet für Tragschichten, Frostschutzschichten und – bei geeigneter Qualität – als Gesteinskörnung im Beton.
- Asphaltgranulat: wiederverwendbar in Asphaltmischungen oder als ungebundene Schicht; entscheidend sind Bindemittelgehalt und Korngrößenverteilung.
- Aufbereitete Böden und gebrochene Natursteinnebenprodukte: nutzbar als Verfüllmaterial, Planumsschutzschicht oder zum Hinterfüllen.
- Industrielle Nebenprodukte mit bautechnischem Potenzial: je nach Herkunft für definierte Anwendungen verwendbar; es sind Eignungsprüfungen und Umweltbewertungen maßgeblich.
Wesentliche Eigenschaften sind Kornzusammensetzung, Rohdichte, Wasseraufnahme, Frost- und Tausalzbeständigkeit, Widerstand gegen Abrieb und Zerkleinerung, Reinheit (Fremdstoffgehalt) sowie eluatbezogene Kennwerte. Eine hohe Ausgangsqualität aus dem Rückbau erleichtert die Erfüllung technischer und umweltbezogener Anforderungen.
Anwendungen in Betonabbruch und Spezialrückbau
Bei Rückbaumaßnahmen entscheidet die Wahl der Methode über Menge, Reinheit und Korngrößen der entstehenden Fraktionen. Betonzangen eignen sich für das gezielte Brechen von Beton unter gleichzeitiger Bewehrungsfreilegung. Stein- und Betonspaltgeräte erlauben erschütterungsarme Teilrückbauten in sensiblen Bereichen. So entstehen definierte Brocken und geringere Feinanteile – günstig für die nachfolgende Aufbereitung zum Ersatzbaustoff.
Selektiver Rückbau und sortenreine Trennung
Selektives Demontieren, getrenntes Erfassen von Beton, Mauerwerk, Asphalt und Metall sowie das frühe Entfernen von Anhaftungen und Störstoffen schaffen die Basis für hochwertige Recyclingkörnungen. In Bereichen mit dichtem Bestand, bei Nachbarbebauung oder schwingungssensitiven Anlagen sind Spaltverfahren und präzise Zangenarbeit sinnvoll, um Substanz zu schonen und Materialströme sauber zu trennen.
Abtrennen der Bewehrung und Vorzerkleinerung
Das gezielte Abtrennen der Bewehrung reduziert Metallanteile in der mineralischen Fraktion und steigert die Aufbereitungsqualität. Neben Betonzangen können Kombischeren, Stahlscheren und Multi Cutters für das Schneiden von Stahl und Profilen eingesetzt werden. Durch passende Vorzerkleinerung entstehen Kornbänder, die Brech- und Siebprozesse effizienter machen und den Anteil verwertbarer Ersatzbaustoffe erhöhen.
Aufbereitung: Vom Rückbau zum qualitätsgesicherten Ersatzbaustoff
Die Herstellung von Ersatzbaustoffen folgt einem strukturierten Prozess:
- Vorabscheidung von Fremdstoffen (Metalle, Holz, Kunststoffe), Entfernen von Anhaftungen und Störstoffen.
- Brechen in abgestimmten Stufen zur gezielten Kornform und -verteilung.
- Sieben und Klassieren in definierte Korngruppen gemäß Verwendungszweck.
- Metallabscheidung, Windsichtung und ggf. Nassreinigung zur weiteren Qualitätssteigerung.
- Zwischenlagerung nach Materialart, Qualität und Feuchtehaushalt mit eindeutiger Kennzeichnung.
Schadstoffprüfung und Qualitätssicherung
Vor dem Einbau sind je nach Anwendung material- und umweltbezogene Prüfungen üblich. Dazu zählen stichprobenartige Kontrolluntersuchungen, eluatbasierte Bewertungen sowie die Dokumentation der Herkunft und der Aufbereitungsschritte. Solche Prüfungen erfolgen grundsätzlich nach den jeweils einschlägigen, regional gültigen Regelwerken. Angaben hier sind generell und ersetzen keine Einzelfallprüfung.
Technische Kennwerte und Eignungskriterien
Die Eignung als Ersatzbaustoff richtet sich nach dem Verwendungszweck. Im Straßen- und Tiefbau stehen Tragfähigkeit, Verdichtbarkeit und Frostbeständigkeit im Vordergrund; im Betonbau die Kornform, Festigkeit, Rohdichte, Wasseraufnahme und potenzielle Alkali-Kieselsäure-Reaktivität. Für die Praxis sind insbesondere relevant:
- Kornzusammensetzung und Kornform für Verdichtung und Zugänglichkeit des Mörtels im Beton.
- Reinheit und geringer Anteil an weichen Bestandteilen oder Störstoffen.
- Beständigkeit gegenüber Frost/Tausalz, Abrieb und Zerkleinerung.
- Konstante Qualität durch dokumentierte Aufbereitung und Lagerführung.
Ökologische und wirtschaftliche Aspekte
Ersatzbaustoffe sparen Primärrohstoffe, reduzieren Deponieraumbedarf und können Emissionen senken. Kurze Transportwege, geeignete Logistik und eine verlässliche Qualitätssicherung sind entscheidend für ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Frühzeitige Planung von Rückbau, Sortierung und Aufbereitung erhöht die Ausbeute hochwertiger Fraktionen und verkürzt Projektlaufzeiten.
Ersatzbaustoffe im Felsabbruch und Tunnelbau
Beim Felsabbruch und Tunnelbau fallen erhebliche Mengen an Gestein an. Durch gezielte Fragmentierung – etwa mittels Stein- und Betonspaltgeräten oder Steinspaltzylindern – lässt sich das Material so lösen, dass es für Schüttlagen, Dammbau oder als frostunempfindliche Schichten aufbereitet werden kann. Erschütterungsarme Spaltverfahren sind in sensiblen Umfeldern vorteilhaft und unterstützen eine geordnete Materiallogistik vom Ausbruch bis zur Wiederverwendung als Ersatzbaustoff.
Planung, Ausschreibung und Ausführung
Damit Ersatzbaustoffe verlässlich eingesetzt werden können, empfiehlt sich ein abgestimmtes Vorgehen:
- Rückbaukonzept mit Fokus auf selektive Demontage und sortenreine Erfassung.
- Materialkataster mit Prognose zu Mengen, Qualitäten und potenziellen Einsatzpfaden.
- Leistungsbeschreibungen mit anwendungsbezogenen Qualitäts- und Prüfanforderungen.
- Baubegleitende Qualitätssicherung, Dokumentation und Freigaben nach geltenden Regelwerken.
- Einbaukontrolle, Verdichtung und Nachweisführung gemäß Verwendungszweck.
Lagerung, Transport und Einbau
Getrennte Lager in befestigten, sauberen Bereichen reduzieren Vermischungen. Feuchte und Feinanteile sind zu steuern, um einheitliche Einbaubedingungen zu gewährleisten. Beim Transport gilt: geeignete Lade- und Entladetechnik, Abdeckung bei empfindlichen Fraktionen und klare Kennzeichnung. Der Einbau erfolgt lagenweise, mit geeigneter Verdichtung und stichprobenartigen Kontrollen der Schichtdicken und Dichten.
Grenzen und Risiken
Nicht jeder Abbruchstoff ist automatisch ein geeigneter Ersatzbaustoff. Kritisch sind z. B. schadstoffhaltige Anteile, ungeeignete Korngrößenverteilungen, reaktive Gesteine oder materialbedingte Quellen und Schwinden. Für bestimmte industrielle Nebenprodukte können besondere Anforderungen an Alterung, Lagerung und Eluatverhalten gelten. Eine umsichtige Planung und Prüfung reduziert Risiken und sichert eine regelwerkskonforme Nutzung.
Praxisbezug zu Produkten und Einsatzbereichen der Darda GmbH
In der Praxis zeigt sich: Je präziser der Rückbau, desto hochwertiger die resultierenden Ersatzbaustoffe. Betonzangen unterstützen das gezielte Lösen von Beton und das Freilegen der Bewehrung im Betonabbruch und Spezialrückbau. Stein- und Betonspaltgeräte kommen zum Einsatz, wenn Erschütterungen zu minimieren sind, etwa bei Entkernung und Schneiden im Bestand, im Felsabbruch oder bei Sondereinsätzen. Durch die Kombination dieser Verfahren mit nachgelagerter Aufbereitung entstehen Fraktionen, die sich als tragfähige, umweltverträgliche Ersatzbaustoffe für vielfältige Anwendungen eignen.





















