Erddruck beschreibt den seitlich auf Bauwerke oder Gestein wirkenden Druck von Boden und Fels. Er ist ein zentrales Thema in Geotechnik, Abbruch und Rückbau: Von der Baugrubensicherung über Stützwände bis zu unterirdischen Bauwerken beeinflusst Erddruck die Stabilität, den Arbeitsablauf und die Auswahl geeigneter Verfahren. In Bereichen wie Betonabbruch und Spezialrückbau, Entkernung und Schneiden, Felsabbruch und Tunnelbau sowie der Natursteingewinnung entscheidet das richtige Verständnis des Erddrucks darüber, wie Eingriffe sicher und materialgerecht geplant und umgesetzt werden. In der Praxis werden dafür häufig hydraulische Werkzeuge eingesetzt, etwa Betonzangen der Darda GmbH für das kontrollierte Öffnen von Stahlbetonquerschnitten oder Stein- und Betonspaltgeräte der Darda GmbH für schwingungsarme Trennungen in Gestein und Beton.
Definition: Was versteht man unter Erddruck
Unter Erddruck versteht man den auf eine vertikale oder geneigte Fläche wirkenden seitlichen Druck von Boden oder Fels. Er entsteht durch das Eigengewicht des Erdmaterials, zusätzliche Auflasten sowie durch Wasserdrücke im Porenraum. Man unterscheidet im Wesentlichen den aktiven Erddruck (bei geringer Wandverschiebung vom Boden weg), den passiven Erddruck (bei Bewegung der Wand in das Erdreich) und den Ruhedruck (bei praktisch starrer Wand). Größe und Verteilung des Erddrucks hängen ab von Materialkennwerten wie Reibungswinkel und Kohäsion, der Lagerungsdichte, der Wandrauigkeit, der Geometrie und vom Wasserhaushalt. In der Baupraxis werden Erddrücke für Bauzustände und Endzustände getrennt betrachtet, da sich während Rückbau, Entkernung oder beim Felsabtrag die Verhältnisse dynamisch ändern.
Grundlagen und Einflussgrößen des seitlichen Erddrucks
Die Erddruckhöhe ist nie konstant, sondern resultiert aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Für den sicheren Abbruch und für Arbeiten im Fels gilt: Je genauer diese Einflussgrößen erfasst werden, desto gezielter lassen sich Bauabläufe, Sicherungen und Werkzeugwahl festlegen.
Aktiver, passiver und Ruhedruck
Der aktive Erddruck stellt sich ein, wenn sich eine Stützkonstruktion geringfügig vom Boden löst. Der Druck nimmt dabei gegenüber dem Ruhezustand ab. Beim passiven Erddruck wird das Erdreich verdrängt; der Widerstand steigt dabei deutlich an. Zwischen diesen Grenzzuständen liegt der Ruhedruck, der insbesondere bei steifen, kaum verschieblichen Bauteilen relevant ist, etwa bei massiven Kelleraußenwänden oder kurzen Stützwandabschnitten. Für Planung und Rückbau ist wesentlich, welcher Zustand im jeweiligen Bauzustand vorliegt und wie sich Bewegungen während der Arbeiten auswirken.
Materialkennwerte und Hinterfüllungszustand
Reibungswinkel, Kohäsion, Trockendichte, Kornverteilung und Verdichtungsgrad prägen die Erddruckentwicklung. Eine stark verdichtete Hinterfüllung kann während des Einbaus erhöhte Drücke erzeugen. Auch Wandrauigkeit und Neigung der Hinterfüllung beeinflussen die Druckverteilung. Bei Rückbauarbeiten an Stützwänden oder Untergeschossen wird der Verdichtungszustand oft unterschätzt – mit direkten Auswirkungen auf die Schnitt- und Abbruchfolge.
Grundwasser und Porenwasserdruck
Wasser trägt hydrostatischen Druck bei und vermindert die effektive Spannung im Boden. Steigende Porenwasserdruckniveaus können Erddrücke erhöhen, während funktionierende Dränagen entlasten. In Bau- und Rückbauzuständen sind Wasserstände zu beobachten und gegebenenfalls temporär zu regeln.
Auflasten und dynamische Einflüsse
Verkehr, Baustofflager, Baustellengeräte und Erschütterungen wirken als zusätzliche Lasten auf die Hinterfüllung. Diese Auflasten können lokal und zeitlich variieren, was die Erddruckverteilung unmittelbar verändert. Im urbanen Rückbau ist deshalb die Logistikfläche so zu wählen, dass keine unzulässigen Zusatzlasten nahe der Stützkonstruktionen entstehen.
Erddruck im Betonabbruch und Spezialrückbau
Sobald Bauteile Erddruck aufnehmen, bestimmt er die Rückbaureihenfolge. Das gilt für Kelleraußenwände, Stützwände, Verbau (z. B. Spundwände, Bohrpfahl- oder Schlitzwände) sowie für temporäre Aussteifungen. Ziel ist, die vorhandenen Erddruckpfade zu verstehen und kontrolliert umzubauen, bevor tragende Elemente entfernt oder geschwächt werden.
- Abbruch von Kellerwänden unter Erddruck: Freilegen, temporär abstützen, erst danach schneiden oder spalten.
- Rückbau von Stützwänden: Hinterfüllung abschnittsweise entlasten, dann selektiv trennen.
- Umbauten von Baugrubenverbauten: Wechsel von Aussteifung auf Verankerung oder umgekehrt erfordert angepasste Schnittfolge.
Werkzeugwahl und Arbeitsweise
Für kontrollierte Trennungen unter seitlichem Druck kommen vibrationarme Verfahren zum Einsatz. Betonzangen der Darda GmbH ermöglichen das schrittweise Öffnen von Stahlbetonquerschnitten bei gleichzeitig guter Kontrolle von Bruchfortschritt und Krafteinleitung. Stein- und Betonspaltgeräte der Darda GmbH setzen keilförmige Spaltkräfte ein, um Zugspannungen gezielt zu erzeugen – nützlich beim Entlasten massiger Bauteile oder beim Freilegen hinterfüllter Strukturen. Hydraulikaggregate sichern dabei die Energieversorgung, während Stahlscheren oder Kombischeren für Stahlträger, Aussteifungen und Bewehrung eingesetzt werden können. Die Auswahl folgt immer dem Bauzustand, nicht umgekehrt.
Sichere Reihenfolge unter seitlichem Erddruck
Eine tragfähige Reihenfolge senkt Risiken und vermeidet ungewollte Umlagerungen. Die nachfolgende, praxisnahe Abfolge hat sich bewährt, muss jedoch stets an die örtlichen Verhältnisse angepasst werden.
- Bestandsaufnahme: Ermitteln, welche Bauteile Erddruck aufnehmen, einschließlich temporärer Elemente.
- Lastpfade definieren: Festlegen, wie Erddruck während der Arbeiten abgetragen wird (z. B. Aussteifungen, Anker, Gegengewichte).
- Sicherung herstellen: Temporäre Stützen, Ausfachungen oder Entlastungen einbauen, Wasserstände beobachten.
- Selektives Trennen: Abschnitte klein halten, Schnitte oder Spaltbohrungen so setzen, dass Resttragfähigkeit erhalten bleibt.
- Schrittweises Entfernen: Elemente in kontrollierter Reihenfolge lösen; Messwerte beobachten und dokumentieren.
- Rückbau Sicherungen: Erst nach bestätigter Stabilität und – falls erforderlich – nach Anpassung der Hinterfüllung.
Überwachung während des Eingriffs
Bewegungs- und Setzungskontrollen verbessern die Sicherheit. Messlatten, Rissmonitore oder, bei sensiblen Maßnahmen, Inklinometer und Piezometer liefern Hinweise auf Umlagerungen. Bei auffälligen Veränderungen ist die Abbruchfolge anzupassen.
Erddruck im Felsabbruch und Tunnelbau
Im Fels wirkt neben dem Schutt- oder Lockererdruck der Fels- bzw. Gebirgsdruck. Er resultiert aus Eigengewicht, tektonischen Spannungen und Entlastungsvorgängen. Beim Vortrieb oder bei Aushieben treten Umlagerungen auf, die sich auf Stützsysteme und Arbeitsräume auswirken. Kontrollierte Spaltverfahren helfen, Spannungen zu lenken und Risse gezielt zu führen.
Kontrolliertes Spalten statt unkontrolliertem Sprödbruch
Stein- und Betonspaltgeräte der Darda GmbH sowie Steinspaltzylinder der Darda GmbH erzeugen planbare Spaltlinien und reduzieren Vibrationen. In druckbeaufschlagtem Fels oder an Tunnelkonturen lässt sich so der Bruchverlauf steuern, was die Stabilität temporärer Sicherungen begünstigt. Bei der Herstellung von Nischen, Querschlägen oder Anschlüssen wird der Erddruck (bzw. Felsdruck) damit seltener plötzlich umgelagert.
Erddruck bei der Natursteingewinnung
In Steinbrüchen beeinflussen in-situ Spannungen und Trennflächen den Abbau großer Blöcke. Durch gezieltes Ansetzen von Steinspaltzylindern der Darda GmbH lassen sich horizontale und vertikale Spannungszustände kontrolliert abbauen, ohne großflächige Sprödbrüche zu provozieren. Die Erddruck- bzw. Felsdrucksituation bestimmt dabei Lage und Abfolge der Spaltbohrungen.
Einfluss der Hinterfüllung und Verdichtung
Die Art der Hinterfüllung prägt die spätere Druckverteilung. Gut durchlässige, lagenweise eingebaute Materialien mit maßvoller Verdichtungsenergie verringern ungünstige Drücke. Nahe an starren Bauteilen eingesetzte schwere Verdichtungsgeräte können kurzfristig sehr hohe Erddrücke erzeugen. Für Rückbau und Entkernung gilt: Vor Arbeiten an hinterfüllten Bauteilen ist der Hinterfüllungszustand zu prüfen und gegebenenfalls abschnittsweise zu entlasten.
Wasserführung und Dränage
Ohne funktionierende Dränagen steigt der Porenwasserdruck und damit der seitliche Druck. Temporäre Wasserhaltungen, Filterkiesen und saubere Anschlussdetails verringern diese Lasten. In Rückbauphasen sollte der Wasserstand überwacht werden, weil bereits kleine Änderungen zu spürbaren Druckdifferenzen führen können.
Typische Fehlerquellen im Umgang mit Erddruck
- Unterschätzte Bauzustände: Bauwerke verhalten sich während des Rückbaus anders als im Endzustand.
- Unbeachtete Auflasten: Materiallager und Geräte nahe der Hinterfüllung erhöhen lokal den Erddruck.
- Vernachlässigte Wasserstände: Ansteigendes Grundwasser führt zu zusätzlichen Drücken.
- Überdrehte Verdichtung: Zu hohe Verdichtungsenergie nahe der Wand steigert den Erddruck bereits beim Einbau.
- Fehlende Abschnittsbildung: Großflächige Trennungen fördern unkontrollierte Umlagerungen.
Werkzeuge im Kontext Erddruck: Anwendungshinweise
Hydraulische Werkzeuge ermöglichen kontrollierte Eingriffe unter seitlichem Druck. Betonzangen der Darda GmbH eignen sich zum Öffnen und Rückbau von Stahlbetonwänden, während Stein- und Betonspaltgeräte der Darda GmbH Spannungen in massigen Bauteilen und Felsstrukturen gezielt abbauen. Stahlscheren der Darda GmbH trennen Aussteifungen, Bewehrungen und Stahlprofile; Kombischeren der Darda GmbH decken gemischte Materialien ab. Hydraulikaggregate der Darda GmbH stellen die Energieversorgung bereit. Für das Herstellen von Öffnungen unter Erddruck können Multi Cutters der Darda GmbH eingesetzt werden, wenn definierte Schnitte mit kompakter Bauform gefragt sind. Die Werkzeugwahl richtet sich stets nach Bauzustand, Material und zulässiger Erschütterung.
Planung und Bemessung – geotechnische Einordnung
Bemessungen von Stützkonstruktionen und Rückbauschritten beruhen auf anerkannten geotechnischen Verfahren. Üblich ist die Differenzierung von aktiven, passiven und Ruhedruckzuständen samt Berücksichtigung von Wasser, Auflasten, Wandgeometrien und Reibungsverhältnissen. Für die Bau- und Rückbaupraxis bedeutet das: Bauzustände definieren, Nachweise führen, Überwachung vorsehen und Schritte an Messwerte anpassen. Angaben zu Grenzzuständen und Teilsicherheitskonzepten sind nach den jeweils geltenden Regelwerken zu führen; Aussagen hierzu sind stets allgemein zu verstehen.
Praxisbeispiele aus den Einsatzbereichen
Die folgenden Szenarien zeigen, wie Erddruck die Auswahl von Verfahren und Werkzeugen beeinflusst:
- Betonabbruch und Spezialrückbau: Rückbau einer Kelleraußenwand unter seitlichem Druck. Zunächst temporäre Aussteifung setzen, dann mit Betonzangen der Darda GmbH abschnittsweise öffnen und die Hinterfüllung kontrolliert entlasten.
- Entkernung und Schneiden: Herstellung einer Öffnung in einer erdberührten Wand. Vorsorglich Druckpfade durch Hilfsabstützung sichern, Schnittfolge festlegen und mit Multi Cutters der Darda GmbH sowie Stahlscheren der Darda GmbH die Bewehrung kontrolliert trennen.
- Felsabbruch und Tunnelbau: Vortriebsnahe Nischen im druckbeaufschlagten Bereich durch Spaltbohrungen vorbereiten. Mit Stein- und Betonspaltgeräten der Darda GmbH Bruchlinien setzen, um Umlagerungen zu begrenzen.
- Natursteingewinnung: Lösen großer Blöcke entlang natürlicher Klüfte. Steinspaltzylinder der Darda GmbH bauen Querspannungen ab und ermöglichen kontrollierte Blockgewinnung.
- Sondereinsatz: Arbeiten in sensiblen Umgebungen mit strengen Erschütterungs- und Lärmvorgaben. Hydraulische, schlagfreie Trennverfahren begrenzen zusätzliche Erddruckumlagerungen.
Umgang mit Erddruck: praktische Empfehlungen
Wer Erddruck berücksichtigt, arbeitet sicherer und effizienter. Wichtig sind klare Bauzustandskonzepte, saubere Abschnittsbildung, ein waches Auge auf Wasserstände und Auflasten sowie geeignete, vibrationsarme Trennverfahren. Je kontrollierter die Krafteinleitung, desto geringer das Risiko ungewollter Umlagerungen – gerade im Zusammenspiel von Hinterfüllung, Bauteilsteifigkeit und temporären Sicherungen spielt dies eine entscheidende Rolle.





















