Baulogistik

Baulogistik umfasst die ganzheitliche Planung, Steuerung und Überwachung aller Material-, Geräte- und Personenflüsse auf Baustellen. Sie sorgt dafür, dass die richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitstehen – von der Baustelleneinrichtung über Anliefer- und Entsorgungsprozesse bis hin zur Rückführung von Geräten. Gerade im Betonabbruch, beim Spezialrückbau sowie im Fels- und Tunnelbau ist eine präzise Baulogistik entscheidend, da Zugänglichkeiten begrenzt, Sicherheitsanforderungen hoch und Taktzeiten eng sind. Werkzeuge und Systeme der Darda GmbH wie Betonzangen sowie Stein- und Betonspaltgeräte stellen besondere logistische Anforderungen an Energieversorgung, Flächenmanagement und Abläufe – und ermöglichen zugleich erschütterungsarme, kontrollierte Prozesse.

Definition: Was versteht man unter Baulogistik

Unter Baulogistik versteht man das Zusammenspiel aus strategischer Planung und operativer Umsetzung aller logistischen Abläufe auf einer Baustelle. Dazu gehören Materialwirtschaft, Gerätebereitstellung, Verkehrs- und Zufahrtssteuerung, Lager- und Flächenmanagement, Entsorgungs- und Recyclinglogistik, Energie- und Medienversorgung sowie Informationsflüsse. Ziel ist es, Bau- und Rückbauprozesse sicher, termingerecht, wirtschaftlich und umweltverträglich zu realisieren. In Projekten mit Betonabbruch, Entkernung und Schneidarbeiten, Felsabbruch, Tunnelbau oder Natursteingewinnung berücksichtigt Baulogistik neben Terminen und Mengen vor allem die Geräteeigenschaften (z. B. Hydraulikleistung für Hydraulikaggregate, Schlauchwege, Gerätemassen), Tragfähigkeiten von Flächen und Tragwerken, Emissionsgrenzen sowie behördliche Auflagen.

Kernprozesse und Aufgaben der Baulogistik

Die Baulogistik strukturiert Bau- und Rückbauprojekte in handhabbare, aufeinander abgestimmte Abläufe. Sie plant im Voraus, steuert in Echtzeit und dokumentiert zur Nachverfolgung. Zu den wesentlichen Aufgabenfeldern zählen:

  • Baustelleneinrichtung: Zufahrten, Lager- und Umschlagflächen, Ladezonen, Wegeführungen, Hebezeuge, Medienanschlüsse
  • Anlieferlogistik: Koordinierte Lieferzeitfenster, Slot-Management, Entladekonzepte, innerstädtische Verkehrslenkung
  • Gerätemanagement: Auswahl, Verfügbarkeit, Wartung, Energieversorgung (z. B. Hydraulikaggregate), Einsatzplanung nach Takt
  • Materialfluss: Just-in-time/Just-in-sequence, Zwischenlager, Pufferzonen, Schnittstellen zwischen Gewerken
  • Entsorgungs- und Recyclinglogistik: Sortenreine Trennung, behälter- und wegeoptimierte Abfuhr, Rückverfolgbarkeit
  • Arbeits- und Umweltschutz: Lärm- und Staubreduktion, Erschütterungsbegrenzung, sichere Verkehrswege, Notfallkonzepte
  • Dokumentation und Steuerung: Mengenerfassung, Lieferscheine, Geräte- und Betriebsstunden, Auslastung, Nachweise

Baulogistik im Rückbau: Besonderheiten bei Betonabbruch und Spezialrückbau

Rückbauprojekte erfordern eine fein abgestimmte Logistik, weil Bauwerke häufig unter Nutzung verbleibender Bereiche, in dicht bebauten Lagen oder in sensiblen Umgebungen bearbeitet werden. Baulogistik koordiniert hier die Reihenfolge von Entkernung, Schneiden, Trennen und Abtransport, abgestimmt auf Tragwerkszustände und Sicherheitszonen.

Selektiver Materialfluss

Beim selektiven Rückbau werden Baustoffe bereits am Ort der Entstehung getrennt. Das Logistikkonzept definiert Behälter, Wege und Abholrhythmen für Beton, Bewehrungsstahl, Mauerwerk, Holz, Kunststoffe und Gefahrstoffe. Kurze, kreuzungsarme Wege reduzieren Unfall- und Staubrisiken.

Erschütterungsarm arbeiten

Wenn Erschütterungen zu minimieren sind, rücken Verfahren mit kontrollierter Kraftübertragung in den Fokus. Hier ermöglichen Betonzangen das trennende Abbeißen von Stahlbeton mit begrenzter Schwingungsabgabe. Stein- und Betonspaltgeräte arbeiten mit Keil- oder Zylindersystemen, die Spannungen im Werkstoff aufbauen und rissbildend, leise und präzise spalten – vorteilhaft nahe sensibler Infrastruktur.

Energie- und Medienversorgung

Eine sichere, leistungsfähige Versorgung mit Hydraulikdruck, Strom und gegebenenfalls Wasser ist zentral. Hydraulikaggregate für die Energieversorgung werden in der Baulogistik so positioniert, dass Schlauchwege kurz, Stolpergefahren minimiert und Lüftung sowie Abgasführung berücksichtigt sind. Wartungsfenster und Ersatzteilbereitstellung werden in die Taktplanung integriert.

Geräteeinsatz planen: Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte und weitere Systeme

Die Auswahl und der logistische Einsatz von Werkzeugen beeinflussen Taktzeiten, Emissionen und Flächenbedarf. Wichtige Kriterien im Planungsprozess sind:

  • Zugänglichkeit: Öffnungsweiten, Reichweiten, Mindestabstände, Aufstellflächen
  • Tragfähigkeit: Deckenlasten, Auflager, temporäre Abstützungen, Schwellen für Punkt- und Flächenlasten
  • Energiebedarf: Hydraulikleistung, elektrische Anschlusswerte, Lastgänge, Redundanzen
  • Emissionsgrenzen: Lärm, Staub, Erschütterungen, Funkenflug bei Stahlscheren und Tankschneidern
  • Stoffströme: Menge und Größe der anfallenden Stücke, Greif- und Abtransportkonzepte
  • Sicherheit: Absperrungen, Last- und Gefahrenzonen, Not-Halt, Medienabschaltungen

Betonzangen im Betonabbruch

Betonzangen kommen in der Entkernung, beim trennenden Rückbau von Bauteilen und im selektiven Betonabbruch zum Einsatz. Baulogistisch wichtig sind Aufstell- und Schwenkbereiche, Schutz vor Abplatzern, die Koordination mit Hebezeugen sowie eine taktgenaue Entsorgung der gebrochenen Beton- und Stahlanteile.

Stein- und Betonspaltgeräte im kontrollierten Rückbau

Bei begrenzten Erschütterungen oder in tragwerkskritischen Bereichen erlauben Stein- und Betonspaltgeräte ein schrittweises Öffnen von Bauteilen. Logistisch sind Bohrlochbilder, Spaltfolge, Keil- oder Zylinderlogik, Rückzugswege und die sichere Handhabung der anfallenden Bruchstücke zu planen.

Hydraulikaggregate und Schnittstellen

Hydraulikaggregate versorgen Betonzangen, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren und Tankschneider. Die Baulogistik bestimmt Stellplätze, Schlauchtrassen, Schutz gegen Beschädigung sowie Betankungs- und Wartungsabläufe. Kurze Wege und klare Markierungen erhöhen Sicherheit und Produktivität.

Einsatzbereiche und ihre logistischen Anforderungen

Betonabbruch und Spezialrückbau

Hier dominieren enge Zeitfenster, eingeschränkte Flächen und hohe Sicherheitsanforderungen. Baulogistik richtet Ablade- und Ladezonen ein, taktet Entsorgerfahrzeuge und koordiniert Geräteeinsätze mit Abschrankungen und Staubschutzmaßnahmen.

Entkernung und Schneiden

In Gebäuden mit aktiver Nutzung sind Lärm, Staub, Vibrationen und Brandschutz präzise zu steuern. Schneidarbeiten werden mit Entsorgungslogistik und Brandschutzwachen verzahnt. Für Betonzangen und Multi Cutters sind tragfähige Wege und Deckenlasten vorab nachzuweisen.

Felsabbruch und Tunnelbau

In Tunnelquerschnitten und Felsbereichen zählen Belüftung, Gasführung, Beleuchtung und Notwege. Steinspaltzylinder ermöglichen kontrollierte Abträge. Die Logistik plant die Reihenfolge von Bohren, Spalten, Ausräumen und Fördern im Takt der Ortsbrust.

Natursteingewinnung

Stein- und Betonspaltgeräte unterstützen die Gewinnung und Formatierung von Natursteinblöcken. Entscheidend sind geordnete Abfuhr, witterungsgeschützte Lagerflächen und eine sichere Wegeführung für schwere Lasten.

Sondereinsatz

Bei Einsätzen unter besonderen Rahmenbedingungen – etwa beengten Innenstädten, denkmalgeschützten Bereichen oder Industrieanlagen – sind Genehmigungen, Nachbarschaftsschutz, Rettungswege und Emissionsmanagement eng mit der Einsatzplanung von Betonzangen, Stahlscheren und Tankschneidern zu verknüpfen.

Flächen- und Verkehrsmanagement auf der Baustelle

Flächen sind knapp und müssen mehrfach genutzt werden. Baulogistik plant statisch geeignete Zwischenlager, sichere Verkehrswege und wendet Einbahnstraßenkonzepte an, um Kreuzungen zu minimieren. Für schwere Bauteile werden temporäre Schutz- und Lastverteilplatten vorgesehen.

Lieferzeitfenster und Slot-Management

Gestaffelte Anlieferungen vermeiden Staus und Stillstände. Digitale Avisen, klare Einfahrhinweise und definierte Entladepunkte reduzieren Such- und Wartezeiten. Für Gefahrgut und Heißarbeiten gelten gesonderte Zeitfenster.

Energie- und Medienlogistik

Die Bereitstellung von Strom, Hydraulikdruck, Druckluft und Wasser erfolgt abgestimmt auf Geräteleistung und Takt. Für Hydraulikaggregate werden Lastgänge, Spitzenlasten und Redundanzen betrachtet. Medienwege sind zu sichern, zu kennzeichnen und regelmäßig zu prüfen.

Wartung und Betriebsbereitschaft

Vorausschauende Wartung verhindert Ausfälle. Die Baulogistik plant Prüfintervalle, Ersatzteilpuffer, Öl- und Verschleißteilmanagement sowie geregelte Servicetätigkeiten außerhalb der Spitzenzeiten.

Arbeits-, Umwelt- und Nachbarschaftsschutz

Sicherheits- und Umweltschutz sind integrale Bestandteile der Baulogistik. Maßnahmen zur Staubbindung, zur Begrenzung von Erschütterungen und zur Lärmminderung sind früh zu planen. Absperrungen, Leit- und Warnsysteme, Last- und Sperrzonen sowie klare Rettungs- und Fluchtwege erhöhen die Sicherheit.

Entsorgungs- und Recyclinglogistik

Sortenreine Trennung und dokumentierte Abfuhr sind grundlegend. Für Beton, Stahl, Kunststoffe und weitere Fraktionen werden geeignete Behälter und Abholrhythmen festgelegt. Ziel ist die Erhöhung der Wiederverwendungs- und Recyclingquoten.

Planungstiefe, Taktung und Informationsflüsse

Eine klare Taktplanung strukturiert den Bauablauf. Modellbasierte Mengenermittlungen, digitale Lieferscheine und laufende Mengennachverfolgung schaffen Transparenz. Schnittstellen zu Nachunternehmern werden mit eindeutigen Verantwortlichkeiten, Übergabepunkten und Zeitfenstern definiert.

Kennzahlen und Steuerung

Leistungskennzahlen wie Lieferpünktlichkeit, Warte- und Umrüstzeiten, Geräteauslastung, Massenströme, Stillstände sowie Emissionswerte unterstützen die Steuerung. Kontinuierliche Verbesserungen senken Kosten und Risiken.

Praxisleitfaden: Baulogistik schrittweise umsetzen

  1. Ausgangslage klären: Rahmenbedingungen, Genehmigungen, Emissionsgrenzen, Tragfähigkeiten
  2. Prozesse planen: Takte, Lieferfenster, Geräte- und Personaldisposition, Entsorgungslogistik
  3. Flächen organisieren: Zufahrten, Lager, Ladezonen, Medienwege, Absperrungen
  4. Geräteeinsatz abstimmen: Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte, Hydraulikaggregate, Hebezeuge
  5. Sicherheit und Umwelt: Schutzmaßnahmen, Unterweisungen, Notfallkonzepte, Dokumentation
  6. Steuern und nachhalten: Kennzahlen erfassen, Abweichungen analysieren, Maßnahmen anpassen

Schnittstellenmanagement mit Gewerken und Behörden

Erfolgreiche Baulogistik lebt von Abstimmung. Regelkommunikation mit ausführenden Gewerken, Entsorgern und – sofern notwendig – Behörden sorgt für klare Zuständigkeiten. Zeitkritische Arbeiten wie Schneiden, Spalten oder Tankschneiden werden in genehmigungskonforme Zeitfenster gelegt und mit Verkehrs- sowie Nachbarschaftsmanagement harmonisiert.