Die Ankerbohrung ist ein zentrales Verfahren im Ingenieur- und Spezialtiefbau, im Bestandsschutz sowie in Bereichen wie Betonabbruch, Felsabbruch und Tunnelbau. Sie schafft das Bohrloch für Verpressanker, Felsnägel, Rockbolts, Mikropfähle oder Nachverankerungen in Beton und Fels. In der Praxis begegnet sie ebenso im Spezialrückbau und bei Entkernungen: Temporäre Anker stabilisieren Bauteile vor dem Schneiden, während im Rückbau eingebundene Zugglieder und Ankerköpfe gezielt freigelegt und entfernt werden. In diesen Arbeitsschritten können Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte von Darda eine Rolle spielen, etwa beim Freilegen von Ankerköpfen, beim kontrollierten Lösen von Bauteilbereichen rund um Bohrungen oder beim Abtrennen von Ankerstäben, stets mit dem Ziel eines präzisen, erschütterungsarmen und kontrollierten Vorgehens.
Definition: Was versteht man unter Ankerbohrung
Unter einer Ankerbohrung versteht man das Herstellen eines Bohrlochs in Beton oder Fels zur Aufnahme eines Verankerungselements (z. B. Stab, Litzenbündel, Gewindestange). Die Lastübertragung erfolgt über Verbund (zementöse Injektion, Harz) und/oder mechanische Endverankerung in den Untergrund. Anker können temporär oder dauerhaft ausgeführt sein und dienen der Aufnahme von Zugkräften, der Hangsicherung, der Aussteifung von Baugruben, der Stabilisierung von Bauwerken sowie der Sicherung von Ortsbrust und Ausbruch im Tunnelbau.
Ablauf und Technik der Ankerbohrung
Die Ankerbohrung folgt einem klaren technischen Ablauf: Planung und Absteckung, Wahl des Bohrverfahrens, Bohren, Bohrlochreinigung, Einbau des Ankerelements, Verpressung bzw. Verklebung, ggf. Nachverpressung, Aushärtung und Prüfung. In Bauteilen aus Beton wird häufig kern- oder schlagbohrend gearbeitet, im Fels kommen drehschlagende Verfahren mit Spülung und Imlochhammer zum Einsatz. Von der Qualität der Bohrung hängt die Verbundqualität und damit die Tragfähigkeit ab. Die Bohrung muss Achse, Neigung und Tiefe innerhalb enger Toleranzen einhalten, das Bohrklein ist vollständig zu entfernen, bevor Injektionsmörtel eingebracht wird. Bei Rückbau- oder Sanierungsaufgaben werden Anker nach dem Entspannen abschnittsweise freigelegt und kontrolliert entfernt; Betonzangen erlauben dabei das präzise Abtragen des Deckbetons im Kopfbereich, während Stein- und Betonspaltgeräte genutzt werden können, um massive Betonblöcke entlang vorhandener oder gezielt hergestellter Bohrungen erschütterungsarm zu lösen.
Bohrverfahren und werkstoffgerechtes Arbeiten
Die Wahl des Bohrverfahrens richtet sich nach Untergrund, Bauteildicke, Bewehrungsdichte und Ankerkonzept. Ziel ist ein möglichst geradliniges, sauberes Bohrloch mit reproduzierbarer Rauheit für eine sichere Verbundwirkung.
Bohrverfahren in Beton
In bewehrtem Beton sind Kernbohrungen mit Diamantwerkzeugen präzise und erschütterungsarm; alternativ werden drehschlagende Verfahren genutzt. Die Ermittlung und Markierung der Bewehrung hilft, Kollisionen zu vermeiden. Für Nachverankerungen im Bestand ist die Randabstands- und Achsabstandsplanung essenziell, um Betonkanten nicht zu schwächen. Beim Freilegen von Ankerzonen oder beim Entfernen von Betonüberdeckungen kommen Betonzangen der Darda GmbH zum Einsatz, um kontrolliert Material abzutragen und die Ankerkomponenten zugänglich zu machen.
Bohrverfahren in Fels
In Felsuntergründen werden drehschlagende Bohrhämmer mit Luft- oder Wasserspülung verwendet; bei größeren Tiefen und harten Gesteinen ist der Imlochhammer üblich. Ziel ist eine optimierte Bohrlochausbildung mit gleichmäßiger Wandstruktur. Bei Blockteilung oder Vortriebsarbeiten im Tunnelbau werden Bohrbilder so angeordnet, dass sie sowohl die spätere Ankerinstallation als auch kontrollierte Trennvorgänge unterstützen. Stein- und Betonspaltgeräte können Bohrungen nutzen, um massive Felskörper nach dem Bohren zu spalten, beispielsweise im Felsabbruch oder in der Natursteingewinnung.
Bohrparameter: Durchmesser, Tiefe und Toleranzen
Bohrdurchmesser, -tiefe und Neigung leiten sich aus Ankertyp, Lastniveau und Untergrund ab. Übliche Bohrdurchmesser für Stab- und Litzenanker liegen im Bereich weniger Zentimeter bis in den zweistelligen Zentimeterbereich; die effektive Verpresslänge wird ingenieurmäßig festgelegt. Toleranzen für Achsabweichung und Neigung sind gering zu halten, um Krafteinleitungen im Bauteil und in der Verpresszone nicht zu beeinträchtigen. In Randbereichen und bei dünnen Bauteilen sind Mindestabstände maßgebend, um Abplatzungen zu vermeiden.
Bohrlochreinigung und Verpressung
Die Qualität der Bohrlochreinigung entscheidet maßgeblich über die Verbundfestigkeit. Bohrmehl, Wasser und Schlämme müssen vollständig entfernt werden, bevor Injektionsmörtel oder Harz eingebracht wird.
Reinigungs- und Injektionsablauf
- Reinigen durch Ausblasen und Ausbürsten in Wiederholungen, ggf. Ausspülen mit Wasser; danach erneut Ausblasen bis trocken oder gemäß Vorgabe.
- Einbringen des Ankerelements mit Zentrierhilfen, Einhaltung der Setztiefe und Verpresslänge.
- Injektion von Zementleim oder Mörtel von unten nach oben (Verdrängungsprinzip), Vermeidung von Hohlräumen, dokumentierte Mörtelmenge.
- Nachverpressung bei Bedarf, Wartezeit bis zur Tragfähigkeit beachten.
Wichtig sind temperatur- und zeitabhängige Aushärtungsbedingungen sowie ein gleichmäßiger Mörtelverbund. Bei Rückbau von verpressten Ankern können Stein- und Betonspaltgeräte Bohrkanäle nutzen, um Beton im Bereich der Verpressbirne kontrolliert zu lösen, etwa wenn Kernbohrungen allein nicht ausreichen. Hydraulikaggregate der Darda GmbH versorgen in solchen Fällen die angeschlossenen Werkzeuge mit der erforderlichen Energie.
Tragwirkung und Systeme
Die Tragwirkung beruht auf Mantelreibung und Endauflagerung im tragfähigen Untergrund; sie wird durch die Rauheit der Bohrlochwand, die Verpressqualität und die Länge der Verbundzone bestimmt. Verbreitete Systeme sind Injektionsanker, Litzenanker, Gewindeanker und Felsnägel. Sie können temporär oder dauerhaft ausgeführt werden, mit entsprechendem Korrosionsschutz (z. B. Hüllrohre, zweistufiger Verbund, Füllstoffe). Die Wahl des Systems richtet sich nach Nutzungsdauer, Lastniveau und Umgebungseinflüssen.
Qualitätssicherung und Prüfungen
Zur Sicherstellung der geforderten Zugtragfähigkeit gehören dokumentierte Bohrprotokolle, Verpressnachweise, Materialchargen, Kontroll- und Eignungsprüfungen. Üblich sind Probebelastungen (Einzelprüfungen, Eignungsprüfungen) sowie Sichtprüfungen der Ankerköpfe und Abdichtungen. Prüfabläufe sind projektspezifisch festgelegt und orientieren sich an anerkannten Regelwerken. Angaben in diesem Zusammenhang sind generell zu verstehen und ersetzen keine objektbezogene Planung.
Ankerbohrung im Betonabbruch und Spezialrückbau
Im Rückbau werden Ankerbohrungen zweifach relevant: zur temporären Stabilisierung vor Trenn- und Schneidarbeiten sowie beim Entfernen vorhandener Anker. Beim Freilegen von Ankerköpfen, Ankerplatten und Verankerungszonen ermöglicht eine Betonzange der Darda GmbH das gezielte Abtragen des Betons bei gleichzeitig geringer Randbeschädigung. Für massive Fundament- oder Widerlagerbereiche, die Anker enthalten, können Stein- und Betonspaltgeräte über vorhandene oder neu gesetzte Bohrungen genutzt werden, um große Betonstücke kontrolliert zu lösen und transportgerecht zu zerteilen. Stahlscheren und Multi Cutters werden verwendet, um Ankerstäbe, Litzen oder Einbauteile zu trennen, nachdem sie entspannt oder lastfrei gemacht wurden. Dieses Zusammenspiel unterstützt einen erschütterungsarmen Spezialrückbau mit hoher Maßhaltigkeit.
Ankerbohrung im Felsabbruch und Tunnelbau
Im Fels wird die Ankerbohrung zur Stabilisierung von Stützkörpern, Ortsbrust und Strossen eingesetzt. Radiale Bolzen und Felsnägel sichern den Ausbruch, während gezielte Bohrbilder für Vor- und Nachsicherung sorgen. Bei Bedarf lassen sich Ankerbohrungen mit Spaltbohrungen kombinieren: Nach dem Sichern können Stein- und Betonspaltgeräte Felsabschnitte entlang der Bohrungen lösen, etwa bei Portalaufweitungen oder beim kontrollierten Abtrag übergroßer Blöcke. Die Bohrgenauigkeit ist entscheidend für die richtige Ankerneigung und die Lage der Verbundzone im tragfähigen Gestein.
Ankerbohrung in der Natursteingewinnung
In der Natursteingewinnung dienen Bohrungen sowohl zur Fixierung von Blöcken mittels temporärer Anker als auch zur vorbereitenden Trennung. Anker stabilisieren den Bestand gegen Kippen und Gleiten, bis Trennschnitte oder Spaltvorgänge abgeschlossen sind. Steinspaltzylinder der Darda GmbH benötigen definierte Bohrlöcher und können anschließend die Separation großer Natursteinblöcke auslösen. So werden Sicherheit und Prozesskontrolle erhöht, insbesondere bei empfindlichen Gesteinen und engen Randabständen.
Arbeitssicherheit, Umwelt und Nacharbeiten
Ankerbohrungen erzeugen Lärm, Staub und Spülwassermengen. Maßnahmen wie Absaugung, Staubbindung, Spülwassermanagement und kontrollierter Materialaustrag sind vorzusehen. Persönliche Schutzausrüstung ist obligatorisch. Im Rückbau sind Restmörtel, Bohrklein und Metallteile ordnungsgemäß zu entsorgen. Beim Abtrennen von Ankerstäben sind Funkenflug und Materialrückfederungen zu berücksichtigen; Werkzeuge wie Betonzangen, Stahlscheren oder Kombischeren sind zweckentsprechend und gemäß Herstellerangaben zu verwenden.
Planung und Praxis-Tipps für hohe Verbundqualität
- Untergrund erkunden: Festigkeit, Schichtung, Wasserandrang und vorhandene Risse beeinflussen Bohrverfahren und Verpresskonzept.
- Bohrbild optimieren: Rand- und Achsabstände einhalten, Neigung und Tiefe einmessen; Kollision mit Bewehrung vermeiden.
- Bohrloch sauber halten: Mehrfaches Ausblasen und Bürsten; auf trockene, staubfreie Oberflächen achten, sofern das Injektionssystem dies verlangt.
- Verpressen dokumentieren: Mörteltyp, Menge, Druck und Zeiten erfassen; bei Bedarf Nachverpressung einplanen.
- Rückbau vorausdenken: Zugänglichkeit von Ankerköpfen sicherstellen; Freilegung mit Betonzangen und das kontrollierte Lösen größerer Blöcke mittels Stein- und Betonspaltgeräten berücksichtigen.
Einsatzbereiche und Schnittstellen zu Werkzeugen der Darda GmbH
Ankerbohrungen stehen in engem Zusammenhang mit mehreren Einsatzbereichen: Betonabbruch und Spezialrückbau, Entkernung und Schneiden, Felsabbruch und Tunnelbau, Natursteingewinnung sowie Sondereinsatz. Je nach Aufgabe werden Anker hergestellt, entspannt, freigelegt oder vollständig entfernt. In diesen Prozessketten können Betonzangen sowie Stein- und Betonspaltgeräte sinnvoll ergänzt werden durch Hydraulikaggregate für Darda Werkzeuge, die eine mobile, modulare Energieversorgung bieten. Bei metallischen Einbauteilen kommen, je nach Situation, Multi Cutters oder Stahlscheren zum Abtrennen von Ankerstäben, Bügeln und Platten in Betracht. Die Auswahl richtet sich nach Materialquerschnitt, Zugänglichkeit und gefordertem Trennschnitt.





















