Raumgerüst

Ein Raumgerüst ist ein dreidimensional aufgebautes Gerüstsystem, das Arbeitsplätze, Wege und Lastabtrag in mehreren Ebenen ermöglicht. Es schafft sicheren Zugang zu Bauteilen mit komplexer Geometrie, überbrückt große Spannweiten und stützt Arbeitsbühnen, Traggerüste oder temporäre Plattformen. Im Betonabbruch und Spezialrückbau, bei Entkernung und Schneidarbeiten, im Felsabbruch und Tunnelbau sowie in Sondereinsätzen bildet das Raumgerüst die logistische und sicherheitstechnische Grundlage, um Werkzeuge wie Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren, Tankschneider und die dazugehörigen Hydraulikaggregate der Darda GmbH positionsgenau und kontrolliert einzusetzen.

Definition: Was versteht man unter Raumgerüst

Ein Raumgerüst ist ein modular zusammengesetztes, räumlich wirkendes Gerüst, dessen Lastabtragung nicht nur linear (in Längsrichtung) oder flächig (in einer Ebene), sondern dreidimensional erfolgt. Es besteht aus vertikalen Stielen, horizontalen Riegeln, Diagonalen und Decklagen, die zu kubischen beziehungsweise räumlichen Einheiten verbunden werden. Raumgerüste werden als Arbeits-, Schutz- oder Traggerüste genutzt, um Personen, Material und Arbeitsprozesse sicher zu führen. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo herkömmliche Fassadengerüste nicht ausreichen – etwa bei Atrien, Hallen, Brücken, Maschinenfundamenten, Schächten, Kesseln oder in Bestandsstrukturen mit vielen Einbauten.

Aufbau und Funktionsweise von Raumgerüsten

Raumgerüste basieren auf Systembauteilen, die in Rastermaßen verbunden werden. Durch die räumliche Aussteifung über Diagonalen und Knotenverbindungen entsteht ein tragfähiges Volumen, das Lasten aus Eigengewicht, Personen, Werkzeugen, Material und Arbeitskräften auf die Standflächen ableitet. Arbeitslagen werden über Beläge realisiert, die rutschhemmend und tragfähig ausgeführt sind; Geländer, Zwischenholme und Bordbretter sichern die Ebenen gegen Absturz und Materialabwurf.

Im Rückbau unterscheidet man funktional zwischen Arbeitsgerüsten (Zugang und Bearbeitung), Schutzgerüsten (Fang- und Schutzaufgaben) und Traggerüsten (temporäre Stützung). Raumgerüste können diese Funktionen kombinieren, etwa wenn eine Bearbeitungsebene mit höherer Lastklasse gleichzeitig als Traggerüst für Bauteile dient, die mit Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten schrittweise ausgebaut werden.

Systemarten, Module und Anpassbarkeit

Die Praxis unterscheidet modulare Systemgerüste und konventionelle Rohr-Kupplungskonstruktionen. Modulsysteme bieten definierte Knoten mit wiederkehrenden Anschlussmöglichkeiten, was die räumliche Anordnung beschleunigt und die Lastabtragung planbar macht. Rohr-Kupplung ermöglicht maximale Geometriefreiheit, etwa in Anlagen, Schächten oder gekrümmten Bauwerken.

Räumliche Rasterung

Die Wahl des Rasters beeinflusst Tragfähigkeit, Nutzungsbreite und Materialbedarf. Kleinere Raster bringen höhere Steifigkeit und günstigere Durchbiegungen, was bei Schneid- und Pressarbeiten mit hydraulischen Werkzeugen der Darda GmbH die Standfestigkeit spürbar verbessert. Größere Raster sind materialeffizient, erfordern jedoch eine gezielte Aussteifung und häufigere Verankerungen.

Lastklassen, Belastungen und Bemessung im Rückbau

Raumgerüste werden nach Lastklassen bemessen, die zulässige Flächenlasten, Punktlasten und Verkehrslasten definieren. Bei Abbrucharbeiten treten zusätzliche Beanspruchungen auf: dynamische Anteile aus Schneiden, Spalten, Nachbrechen, Vibrationen und kurzzeitige Punktlasten durch Lagerung von Reststücken oder Maschinenkomponenten.

  • Flächenlasten: Materialbevorratung, Werkzeuggewicht, Personenverkehr.
  • Punkt- und Linienlasten: Auflager von Betontafeln, Trägern oder Natursteinen, die mit Betonzangen gelöst und abgelegt werden.
  • Dynamische Einwirkungen: Impulse beim kontrollierten Absetzen, Reaktionskräfte von Stein- und Betonspaltgeräten oder beim Blech- und Tankschneiden.

Für die Arbeitslagen, auf denen Betonzangen, Kombischeren oder Multi Cutters eingesetzt werden, sind Trag- und Breitenklasse so zu wählen, dass Geräte, Aggregate und Material in Summe die Grenzwerte nicht überschreiten. Verankerungen, Aussteifungen und Lastabträge sind auf die realen Arbeitsabläufe abzustimmen, insbesondere wenn Bauteile abschnittsweise aus dem Bestand herausgetrennt werden.

Planung: Schnittstellen zwischen Raumgerüst und Arbeitsverfahren

Die Planung eines Raumgerüsts beginnt mit dem Arbeitskonzept: Welche Bauteile werden in welcher Reihenfolge gelöst, wie werden sie zerteilt, gesichert, transportiert und entsorgt? Im Betonabbruch und Spezialrückbau verknüpfen sich diese Fragen mit der Werkzeugwahl der Darda GmbH, denn Schneiden, Pressen und Spalten stellen unterschiedliche Anforderungen an Arbeitsraum, Kantenabstände, Auflager und Sicherung.

  1. Festlegen der Bearbeitungsebenen und Zugänge, inklusive Flucht- und Materialwege.
  2. Dimensionieren der Lastklassen für Arbeits- und Materialzonen.
  3. Positionieren von Hydraulikaggregaten, Schlauchführung und Tropfschutz.
  4. Planen von Anschlagpunkten, Absetzflächen und Zwischenlagerung.
  5. Festlegen von Staub-, Lärm- und Erschütterungsmaßnahmen.

Ein durchgängiges Materialflusskonzept ist entscheidend: Von der Lösung des Bauteils über die Zwischenablage auf dem Gerüst bis zum Abtransport. Kurze Wege und klare Trennungen zwischen Personen- und Lastbewegungen erhöhen Sicherheit und Produktivität.

Einsatz auf dem Raumgerüst: Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte und ergänzende Werkzeuge

Betonzangen der Darda GmbH werden auf Raumgerüsten bevorzugt eingesetzt, wenn bewehrte Bauteile in kontrollierter, leiser und erschütterungsarmer Arbeitsweise rückgebaut werden sollen. Durch das Zerkleinern in handhabbare Stücke lassen sich Lastspitzen auf die Gerüstlagen begrenzen. Stein- und Betonspaltgeräte eignen sich für massive, dickwandige Bauteile, bei denen das Aufweiten kontrollierte Rissführung erzeugt und das Abbrechen ohne Schlagenergie erfolgt. So werden Erschütterungen im Bestand reduziert – ein Vorteil bei sensiblen Umgebungen wie Krankenhäusern, Laboren oder denkmalgeschützten Strukturen.

Stein- und Betonspaltgeräte, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren und Tankschneider der Darda GmbH ergänzen die Bearbeitung, wenn Profile, Bleche, Kabeltrassen, Leitungen, Tanks oder Behälter demontiert werden. Für die Nutzung auf Arbeitslagen sind rutschhemmende Beläge, Kantenfreiheit, ausreichende Kopffreiheit und gesicherte Werkzeugablagen vorzusehen.

Werkstückführung und Absetzflächen

Beim Arbeiten mit Betonzangen oder Spaltgeräten ist das kontrollierte Absetzen entscheidend. Absetzflächen sollten eben, tragfähig und gegen Wegrollen gesichert sein. Bordbretter verhindern das Abrutschen kleiner Bruchstücke. Größere Elemente werden mit Anschlagmitteln gesichert und über Flaschenzüge, Winden oder Hebezeuge geführt.

Hydraulikaggregate und Schlauchmanagement auf dem Gerüst

Hydraulikaggregate der Darda GmbH liefern den Betriebsdruck für Betonzangen, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren, Tankschneider und Stein- und Betonspaltgeräte. Auf Raumgerüsten müssen Standorte so gewählt werden, dass Tragfähigkeit, Belüftung und Zugänglichkeit gewährleistet sind. Eine Schlauchführung ohne Stolperstellen ist Pflicht; Durchführungen sind gegen Kantenschäden zu schützen, Tropf- und Leckagebereiche vorzuhalten.

  • Aufstellflächen lastklassenkonform und eben herstellen.
  • Schlauchwege markieren, gegen Absturz sichern und mechanisch schützen.
  • Bedienbereiche frei halten, Not-Aus erreichbar anordnen.
  • Brandlasten minimieren, Zündquellen fernhalten.

Bei Arbeiten in Innenräumen sind Emissionen und Belüftung zu berücksichtigen. Hydraulikaggregate sind so zu platzieren, dass Abwärme abgeführt und Lärm gedämpft wird; bei sensiblen Bereichen helfen Kapselungen und akustische Abschirmungen. Maßnahmen sind objektspezifisch zu planen und stets an den allgemeinen Regeln der Technik auszurichten.

Raumgerüst in Entkernung und Schneiden

In der Entkernung dient das Raumgerüst als feinmaschiges Wegenetz durch den Bestand. Leichte Systemlagen können nahe an Bauteile herangeführt werden, um Leitungen, Trassen und Ausbauteile mit Multi Cutters, Stahlscheren oder Betonzangen demontieren zu können. Beim Schneiden von Öffnungen, Durchbrüchen oder Trennschnitten ist darauf zu achten, dass Kantenbereiche auf dem Gerüst frei zugänglich und sicher begehbar sind, ohne dass Geländer entfernt werden müssen. Temporäre Zwischensicherungen, klappbare Geländer oder versetzte Arbeitslagen schaffen sichere Zugänge.

Materiallogistik

Rückbau erzeugt Materialflüsse in beide Richtungen: Ersatzmaterial, Hilfsstoffe und Ausrüstung hinauf; Abbruchgut hinab. Rutschen, Big Bags, Behälter, Hubzüge und Lastenaufzüge binden das Gerüst in den logistischen Prozess ein. Die Lasten sind vorab zu bilanzieren, damit keine unzulässigen temporären Häufungen entstehen.

Raumgerüst im Betonabbruch und Spezialrückbau

Wo Bauteile statisch sensibel sind, unterstützt ein Raumgerüst den schrittweisen, lastarmen Abtrag. Die Kombination aus Traggerüst und Arbeitsgerüst ermöglicht es, Bauteile vor dem Trennen abzufangen, mit Betonzangen zu zerkleinern und schrittweise zu entnehmen. Stein- und Betonspaltgeräte sind hilfreich, um geräuscharm Rissfugen zu erzeugen, die anschließend über Zangen nachbearbeitet werden. Das reduziert Erschütterungen und schützt angrenzende Bauteile.

Bei bewehrten Elementen wird die Schnittfolge so festgelegt, dass Zugkräfte in der Bewehrung kontrolliert abgebaut werden. Hierfür sind Arbeitsabstände, Werkzeugaufnahmen und Abstützungen zu koordinieren. Das Raumgerüst stellt hierfür die Plattformen, Anschlagpunkte und Zugänge bereit.

Einsatz im Felsabbruch, Tunnelbau und bei Sondereinsätzen

In Schächten, Stollen und Kavernen schafft ein Raumgerüst sichere Arbeitsstände vor Ortbeton-, Mauerwerks- oder Felsflächen. Stein- und Betonspaltgeräte der Darda GmbH können dadurch auch in schwierig zugänglichen Bereichen eingesetzt werden, ohne maschinelle Großgeräte heranführen zu müssen. Beim Tankschneiden in Industrieanlagen dienen Raumgerüste als umlaufende Arbeitsplattformen, um Mantelbleche, Domöffnungen und Einbauten kontrolliert zu trennen und abzutragen. In Sondereinsätzen – etwa in denkmalgeschützten Bauwerken – erlaubt die modulare, rückstandsarme Montage eine Anpassung an sensible Oberflächen und unregelmäßige Geometrien.

Umwelt- und Immissionsschutz

Raumgerüste erleichtern die Umsetzung von Staub-, Lärm- und Schutzmaßnahmen: Einhausungen, Vorhänge, Nebel- oder Sprühstäube können direkt an den Gerüstlagen geführt werden. Werkzeuge wie Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte unterstützen eine erschütterungsarme und oft leisere Arbeitsweise, was in innerstädtischen Lagen oder bei laufendem Betrieb von Vorteil ist.

Arbeitsschutz, Organisation und Qualifikation

Gerüste dürfen nur durch fachkundige Personen geplant, aufgebaut, verändert und freigegeben werden. Der Betrieb erfolgt nach den geltenden Regeln des Gerüstbaus und des Arbeitsschutzes. Für Arbeiten mit hydraulischen Werkzeugen sind unter anderem Absturzsicherung, Lastmanagement, sichere Werkzeugführung, Unterweisung, persönliche Schutzausrüstung und eine klare Kommunikation maßgeblich. Angaben in Herstellerunterlagen der Darda GmbH, Betriebsanweisungen und Baustellenanweisungen sind einzuhalten. Rechtliche Vorgaben sind objektspezifisch zu prüfen; verbindliche Bewertungen erfolgen durch befähigte Personen und zuständige Stellen.

  • Nutzen klarer Verkehrswege mit Antistolper-Konzept.
  • Werkzeuge gegen Herabfallen sichern, z. B. mit Fangsystemen.
  • Materialzonen definieren und überwachen.
  • Änderungen am Gerüst nur nach Freigabe.

Qualitätssicherung und Dokumentation

Vor Inbetriebnahme wird das Raumgerüst abgenommen und dokumentiert. Sichtprüfungen vor Arbeitsbeginn und nach außergewöhnlichen Ereignissen (Stöße, Witterung, Änderungen am Bauwerk) sind obligatorisch. Bei Rückbaufortschritt verändert sich die Statik des Bestands – Verankerungen und Lastpfade des Gerüsts sind entsprechend anzupassen und erneut freizugeben.

Probearbeiten und Sequenzen

Kurze Probesequenzen mit Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten zeigen, wie sich Bauteile verhalten und welche Reaktionskräfte auftreten. Erkenntnisse fließen in die Feinplanung ein: Lage zusätzlicher Diagonalen, Zwischenabstützungen, Anpassung der Absetzflächen oder die Reihenfolge von Schnitten und Spaltungen.

Typische Fehler vermeiden

Fehler entstehen oft durch unklare Lastannahmen, fehlende Absetzflächen, ungeplante Materialanhäufungen und unzureichende Schlauchführung. Ebenso kritisch sind provisorische Öffnungen in Belägen oder demontierte Geländer ohne gleichwertigen Ersatz. Bei Arbeiten mit Hydraulikaggregaten sind Leckage- und Brandschutz zu berücksichtigen; hierzu zählen ordnungsgemäße Auffang- und Absperrmaßnahmen, regelmäßige Dichtigkeitskontrollen sowie die sichere Lagerung von Betriebsstoffen.

Praxisbeispiele: Ablaufketten im Rückbau

Ein bewährtes Vorgehen in der Entkernung: Raumgerüst mit zwei Arbeitslagen, obere Lage für Demontage mit Multi Cutters und Stahlscheren, darunter liegende Materiallage mit erhöhter Lastklasse für Zwischenlagerung. Abgebundene Bauteile werden mit Betonzangen zerkleinert, über kurze Wege auf Absetzflächen verbracht, anschließend mittels Lastenaufzug oder Winde abgelassen. Bei massiven Bauteilen wird zunächst mit Stein- und Betonspaltgeräten eine Risslinie erzeugt, danach werden Segmente gelöst und in kontrollierter Größe ausgetragen.

Wartung und Pflege der Arbeitsumgebung

Sauberkeit und Ordnung auf den Gerüstlagen erhöhen die Sicherheit und Arbeitsqualität. Abgebrochene Kleinteile werden zeitnah entfernt, Beläge trocken gehalten, Schlauchleitungen aufgewickelt oder geführt. Werkzeuge der Darda GmbH sind gemäß Herstellervorgaben zu warten; Verschleißteile werden rechtzeitig ersetzt, um Leistungsabfall und Leckagen zu vermeiden.

Materialwahl und Kompatibilität

Bauteile des Raumgerüsts müssen miteinander kompatibel sein. Mischverwendungen bedürfen der gesonderten Bewertung. Beläge und Bordbretter mit erhöhter Schlagfestigkeit bewähren sich bei mechanischer Beanspruchung durch Abbruchgut. Für Bereiche mit Funkenflug (z. B. Tankschneider) sind geeignete Schutzauflagen, Abschirmungen und eine aufgeräumte Umgebung wesentlich.

Ergonomie und Effizienz

Kurze Greif- und Wegezeiten, ergonomische Arbeitshöhen und ausreichend große Arbeitsflächen verbessern Effizienz und Gesundheitsschutz. Das gilt besonders beim Führen von Betonzangen oder Kombischeren, die ein sicheres Stand- und Körpergefühl verlangen. Eine durchdachte Anordnung der Aggregate, Werkzeuge und Absetzstellen verhindert unnötige Lastwechsel und reduziert Ermüdung.

Koordination mit anderen Gewerken

Im Bestand arbeiten oft mehrere Gewerke parallel: Schadstoffsanierung, Entkernung, Trennschleifarbeiten, Haustechnik. Das Raumgerüst ist Schnittstelle und Verkehrsweg gleichermaßen; Koordination minimiert Stillstände und Doppelarbeiten. Zeitfenster für lärmintensive Abläufe, Lagerzonen und Sperrflächen sind verbindlich abzustimmen und sichtbar auszuschildern.