Nebenraumabbruch

Beim Nebenraumabbruch werden Bauteile in unmittelbar angrenzenden Räumen selektiv, kontrolliert und meist unter laufender Nutzung der Umgebung zurückgebaut. Das Vorgehen zielt auf minimale Erschütterungen, geringe Geräuschemissionen und staubarmes Arbeiten ab. Im Fokus stehen kompakte, hydraulische Verfahren und Werkzeuge, die sich präzise führen lassen und sich für den Betonabbruch und Spezialrückbau, die Entkernung und das Schneiden sowie für Sondereinsätze eignen. In diesem Kontext kommen bei der Darda GmbH unter anderem Betonzangen sowie Stein- und Betonspaltgeräte mit passenden Hydraulikaggregaten zum Einsatz; je nach Material und Randbedingung werden sie durch Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren oder Tankschneider ergänzt.

Definition: Was versteht man unter Nebenraumabbruch

Unter Nebenraumabbruch versteht man den teilweisen oder vollständigen Rückbau von Bauteilen (z. B. Wänden, Decken, Unterzügen, Schächten oder Fundamenten) in Räumen, die an aktive Nutzungsbereiche angrenzen. Charakteristisch sind enge Platzverhältnisse, eingeschränkte Tragfähigkeiten der Bestandsstruktur, limitierte Zugänge und hohe Anforderungen an Sauberkeit, Emissionsminderung und Terminlogistik. Anders als beim großflächigen Abbruch wird im Nebenraum selektiv, erschütterungsarm und mit hoher Maßhaltigkeit gearbeitet, um angrenzende Bauteile zu erhalten und den Betrieb im Hauptbereich nicht zu stören.

Methoden und Techniken für den erschütterungsarmen Nebenraumabbruch

Die Wahl der Methode richtet sich nach Bauteildicke, Bewehrungsanteil, Zugänglichkeit, zulässiger Lasteinleitung und Emissionsgrenzen. Häufig bewährt sich die Kombination aus Spalten, Quetschen und Schneiden:

  • Stein- und Betonspaltgeräte mit Steinspaltzylindern: Bohren, Spaltzylinder ansetzen, Risse kontrolliert führen, Bauteile kraftschlüssig lösen – besonders geeignet für massige oder stark bewehrte Bauteile bei geringem Erschütterungsniveau.
  • Betonzangen: Bauteile und Kanten abschnittsweise quetschen und abbeißen; präzises Arbeiten an Anschlüssen, Aussparungen und Kanten. Ideal für selektiven Rückbau im Bestand.
  • Kombischeren und Multi Cutters: Flexibles Trennen von Mischbauteilen, Profilen, Blechen, Kabeltrassen und leichten Stahlbauteilen in einem Arbeitsgang.
  • Stahlscheren: Trennen von Bewehrungsstahl, Profilstahl, Trägern und Einbauten ohne Funkenflug wie beim Trennschleifen.
  • Tankschneider: Schneiden von Behältern, Leitungen und Gehäusen aus Stahlblech, wenn im Nebenraum metallische Einbauten rückzubauen sind.

Spalten statt Schlag

Das Spalten von Beton und Fels ersetzt schlagintensive Verfahren und reduziert Erschütterungen, Sekundärschäden und Lärmemissionen. Der kontrollierte Rissverlauf erleichtert das anschließende Abheben oder die Zerkleinerung mit Betonzangen.

Betonzange im Bestand

Betonzangen ermöglichen das schrittweise Abtragen von Bauteilen, das Öffnen von Wand- und Deckenausschnitten sowie das gezielte Freilegen von Bewehrung. In Kombination mit Hydraulikaggregaten sind sie in engen Räumen handlich und energieeffizient.

Schneiden von Bewehrung und Einbauten

Nach dem Spalten oder Quetschen werden Armierungen, Anker, Profile und Einbauten mit Stahlscheren, Kombischeren oder Multi Cutters sauber getrennt. Das unterstützt eine sortenreine Materialtrennung und kurze Taktzeiten.

Typische Anwendungsfälle

  • Innenabbruch in Krankenhäusern, Laboren, Schulen und Bürogebäuden bei laufendem Betrieb
  • Selektives Öffnen von Wänden und Decken für neue Leitungsführungen, Schächte und Treppenläufe
  • Rückbau von Maschinenfundamenten und Betonauflagerungen in Industriehallen
  • Abtragen von Aussteifungen, Aufkantungen und Brüstungen in engen Bestandsverhältnissen
  • Spezialrückbau in sensiblen Bereichen, etwa bei erhöhten Anforderungen an Staub- und Lärmschutz

Planung, Ablauf und Baustellenorganisation

Ein strukturierter Ablauf reduziert Risiken und Stillstandzeiten. Bewährt hat sich ein sequenzielles Vorgehen:

  1. Bestandsaufnahme: Pläne, Bewehrungsdetektion, Leitungsortung, Materialerkundung (z. B. Schadstoffe) und Nutzungsanforderungen der Nachbarbereiche klären.
  2. Statische Bewertung: Tragreserven, Lastabtrag und temporäre Sicherungen (Abstützen, Unterfangen) definieren.
  3. Schutz- und Trennmaßnahmen: Staubdichte Abtrennungen, Unterdruckhaltung, Luftreinigung, Schutzbeläge, Erschütterungs- und Lärmschutz einrichten.
  4. Trennschnitte und Vorarbeiten: Kernbohrungen für Spaltzylinder, Sollbruchstellen, kontrollierte Trennschnitte.
  5. Rückbau in Abschnitten: Spalten, Quetschen, Schneiden – von klein nach groß, von frei nach eingespannt, stets mit tragwerksplanerischer Rückkopplung.
  6. Handling und Logistik: Zerkleinerte Elemente sichern, transportieren, Materialströme sortenrein führen.
  7. Abschluss und Kontrolle: Reinigung, Oberflächenprüfung, Messprotokolle und Dokumentation.

Geräteauswahl und Systemkombinationen

Die Auswahl orientiert sich an Randbedingungen des Nebenraums:

  • Bauteildicke und Bewehrungsgrad: Massige Bauteile bevorzugt mit Stein- und Betonspaltgeräten erschließen; anschließendes Quetschen mit Betonzangen.
  • Zugang und Tragfähigkeit: Kompakte Werkzeuge mit externen Hydraulikaggregaten minimieren Eigengewicht im Raum; Transport über Treppen oder Aufzüge berücksichtigen.
  • Emissionsvorgaben: Spaltverfahren und hydraulisches Quetschen für niedrige Lärm- und Staubwerte; Wassernebel für Staubbindung.
  • Materialmix: Kombischeren und Multi Cutters für heterogene Bauteile; Stahlscheren für dickwandige Profile; Tankschneider bei Behältern und Leitungen.
  • Taktung: Wechselbare Vorsatzwerkzeuge und modulare Hydraulik erleichtern die Anpassung an wechselnde Arbeitsschritte.

Arbeitsschutz, Emissionen und rechtliche Rahmenbedingungen

Im Nebenraumabbruch stehen Sicherheit und Emissionskontrolle im Vordergrund. Dazu zählen kollektive Schutzmaßnahmen, staubarme Verfahren und eine kontinuierliche Überwachung. Anforderungen können je nach Projekt aus allgemein anerkannten Regeln der Technik und örtlichen Vorgaben resultieren; eine projektspezifische Abstimmung ist stets erforderlich.

Schutz- und Präventionsmaßnahmen

  • Staubminderung durch Wassernebel, Unterdruckhaltung und dichte Abtrennungen
  • Erschütterungs- und Lärmmessung in sensiblen Bereichen; Arbeiten in definierten Zeitfenstern
  • Sichere Lastwege, rutschfeste Abdeckungen, kontrolliertes Ablegen von Bauteilen
  • Persönliche Schutzausrüstung und unterwiesenes Personal
  • Freigaben vor Eingriffen in tragende Bauteile; klare Kommunikationswege

Materialtrennung, Recycling und Dokumentation

Eine sortenreine Trennung senkt Entsorgungskosten und verbessert die Verwertungsquote. Bereits beim Rückbau wird nach Materialströmen getrennt, um kurze Wege und saubere Fraktionen zu erzielen.

  • Betonbruch separieren; Bewehrung mit Stahlscheren lösen und getrennt abführen
  • Metalle, Kunststoffe, Holz und Dämmstoffe getrennt sammeln
  • Schadstoffhaltige Materialien gemäß geltenden Vorgaben gesondert behandeln
  • Laufende Dokumentation von Mengen, Fraktionen und Messwerten

Qualitätskriterien und Erfolgskontrolle

Qualität zeigt sich in präzisen Kanten, geringen Sekundärschäden und eingehaltenen Emissionsgrenzen. Neben Sichtprüfungen sind Mess- und Fotoprotokolle hilfreich.

  • Saubere Anschlussflächen für Neuaufbau
  • Eingehaltene Toleranzen bei Öffnungen und Aussparungen
  • Nachweis geführter Erschütterungs- und Staubwerte
  • Vollständige Material- und Entsorgungsnachweise

Herausforderungen und Lösungen im Nebenraumabbruch

Typische Herausforderungen sind unbekannte Leitungsführungen, unklare Bewehrungsverläufe, begrenzte Lastreserven und enge Zeitfenster. Lösungsansätze bestehen in vorausschauender Planung und in der Kombination geeigneter Werkzeuge.

  • Vorerkundung mit Ortung und Sondagen, Pilotbohrungen für Spaltpunkte
  • Temporäre Abstützungen, abschnittsweises Arbeiten, Lastmonitoring
  • Kombination aus Stein- und Betonspaltgeräten und Betonzangen für kontrollierte, leise Prozessketten
  • Flexible Ergänzung durch Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren oder Tankschneider je nach Material und Lage