Ein Schweißgerät ist ein zentrales Arbeitsmittel im Metallbau, im Rückbau und in der Instandsetzung. Ob temporäre Hilfskonstruktionen, Adapterplatten für Anbauwerkzeuge oder Reparaturen an Stahlkomponenten – das thermische Fügen von Metallen ergänzt mechanische Verfahren wie Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte oder Stahlscheren. In vielen Einsatzbereichen der Darda GmbH, etwa beim Betonabbruch und Spezialrückbau, in der Entkernung und beim Schneiden sowie im Felsabbruch und Tunnelbau, ist das Zusammenspiel von Heißarbeiten und kalten Trenn- und Spaltmethoden entscheidend für Sicherheit, Qualität und Effizienz.
Definition: Was versteht man unter Schweißgerät
Ein Schweißgerät ist eine Stromquelle mit Regel- und Vorschubeinrichtung, die den Lichtbogen zum thermischen Fügen metallischer Werkstoffe bereitstellt. Es wandelt Netz- oder Generatorstrom in einen für das jeweilige Verfahren geeigneten Schweißstrom um und steuert Parameter wie Stromstärke, Spannung und Lichtbogencharakteristik. Zum Schweißgerät gehören je nach Verfahren Elektrodenhalter oder Brenner, eventuell Drahtvorschub und Schutzgasversorgung. Ziel ist die Herstellung einer dauerhaften, stoffschlüssigen Verbindung mit einer definierten Schweißnahtgeometrie und -festigkeit.
Aufbau und Funktionsweise eines Schweißgeräts
Moderne Geräte arbeiten meist als Inverter: Sie gleichrichten und takten die elektrische Energie hochfrequent, um einen stabilen Lichtbogen, geringe Verluste und kompakte Bauformen zu erzielen. Wichtige Baugruppen sind Gleichrichter, Leistungselektronik, Steuerung, Kühlung, (bei MIG/MAG) Drahtvorschub und die Anschlüsse für Massekabel und Brenner.
Einschaltdauer und Leistungsreserven
Die Einschaltdauer (ED) gibt an, wie lange ein Schweißgerät bei einer bestimmten Stromstärke innerhalb von zehn Minuten belastbar ist (z. B. 60 % ED bei 200 A). Auf der Baustelle sind Reserven wichtig, weil Umgebungstemperatur, Kabellänge und Generatorbetrieb die nutzbare Leistung beeinflussen.
Stromversorgung auf der Baustelle
Schweißgeräte werden über 230 V oder 400 V gespeist. Beim Generatorbetrieb sind ausreichende Scheinleistung, Spannungsstabilität und Schutzmaßnahmen zu beachten. Paralleler Betrieb weiterer Verbraucher – etwa Hydraulikaggregate – sollte koordiniert werden, um Spannungseinbrüche zu vermeiden. Lange Verlängerungen erhöhen Spannungsabfälle; querschnittsstarke Leitungen und kurze Wege sind vorteilhaft.
Schweißverfahren im Rückbau, Stahl- und Anlagenbau
Je nach Aufgabe kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Auswahlkriterien sind Material, Blechdicke, Zugänglichkeit, Qualitätsanspruch und Witterung.
- Lichtbogenhandschweißen (E-Hand): robust, wenig empfindlich gegen Wind, ideal für Montage, Ankerplatten, Reparaturen. Trockene, passende Elektroden sind entscheidend, insbesondere bei höherfesten Stählen.
- MIG/MAG: hohe Abschmelzleistung, produktiv in Werkstatt und auf der Baustelle mit mobilem Drahtvorschub. Schutzgaslogistik und Windschutz sind einzuplanen.
- WIG: präzise, saubere Nähte, gut für dünnwandige Teile, Anlauffreies Arbeiten bei Edelstahl (mit Formiergas). Geringere Abschmelzleistung, dafür hohe Nahtqualität.
- Kohlenlichtbogen-Fugenhobeln (mit Inverter): zum Ausarbeiten von Fehlstellen oder dem Öffnen von Rissen vor der Reparaturschweißung.
Materialkunde und Wärmeeinfluss
Das Schweißen verändert das Gefüge in der Wärmeeinflusszone (WEZ). Vorwärmen, Zwischenlagentemperatur und kontrolliertes Abkühlen reduzieren die Gefahr wasserstoffinduzierter Risse. Elektroden und Zusatzwerkstoffe müssen zum Grundwerkstoff passen; Feuchtigkeit in umhüllten Elektroden ist zu vermeiden.
Schweißen an hochfesten und verschleißfesten Bauteilen
Komponenten wie Greiferarme oder Messer von Stahlscheren und Betonzangen können aus hochfesten oder vergüteten Stählen bestehen. Ungeeignete Wärmeführung kann Härte und Zähigkeit negativ beeinflussen. Reparaturen sind mit geeigneten Zusatzwerkstoffen, definierten Vorwärmtemperaturen und Verfahren durchzuführen. Schweißungen an sicherheitsrelevanten Bauteilen sollten nur nach Freigabe und nach anerkannten Regeln ausgeführt werden.
Typische Anwendungen im Betonabbruch und Spezialrückbau
Schweißgeräte werden im Umfeld von Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräten sowie Stahlscheren vor allem für Hilfskonstruktionen und Anpassungen genutzt. Beispiele:
- Herstellen und Anschweißen von Anschlagpunkten und Hebelaschen an Stahlträgern vor dem kontrollierten Trennen mit Stahlscheren oder Multi Cutters.
- Fertigen von Adapter- und Grundplatten für die Montage oder Positionierung von Werkzeugen und Schutzabdeckungen.
- Temporäre Aussteifungen und Abfangungen, bevor Betonbauteile mit Betonzangen gezielt zerkleinert werden.
- Reparaturschweißungen an Stahlteilen von Vorrichtungen und Arbeitsbühnen, sofern Werkstoff, Verfahren und Freigaben passen.
Kalttrennen statt Heißarbeiten: Abgrenzung und Kombination
Im Rückbau sind kalte Verfahren oft vorteilhaft: Sie erzeugen keine Zündquellen und minimieren Sekundärschäden. Betonzangen reduzieren Bewehrung und Beton ohne Flamme; Stein- und Betonspaltgeräte öffnen Bauteile kontrolliert und geräuscharm. Beim Öffnen von Tanks und Behältern sind Tankschneider als kaltes Trennverfahren eine wichtige Option. Schweißen bleibt ergänzend dort sinnvoll, wo Metalle verbunden, unterstützt oder angepasst werden müssen.
Arbeitssicherheit, Brandschutz und Heißarbeitsfreigabe
Schweißarbeiten gehören zu den Heißarbeiten. Je nach Umgebung sind organisatorische und technische Maßnahmen erforderlich, um Personen, Bauwerk und Betrieb zu schützen. Dies gilt besonders in der Entkernung, beim Schneiden in Bestandsgebäuden und im Sondereinsatz.
- Gefährdungsbeurteilung, Freigabe für Heißarbeiten und Brandschutzkonzept erstellen.
- Brenn- und Brandlasten räumen, Abschottungen und Funkenvorhänge vorsehen, Löschmittel bereithalten.
- Explosionsgefährdete Bereiche meiden; Behälter und Leitungen nur im sicheren, freigemessenen Zustand bearbeiten.
- Lüften, Absaugen, geeignete PSA nutzen; Schweißrauch und UV-Strahlung beachten.
- Brandwache während der Arbeiten und ausreichende Nachkontrolle einplanen.
Nahtvorbereitung, Ausführung und Prüfung
Gute Verbindungen beginnen mit der Vorbereitung: Trennfugen reinigen, Oxide und Beschichtungen entfernen, Kanten anfasen, Spalt und Wurzel öffnen. Heftpunkte fixieren die Lage. Stringerlagen verbessern Durchschweißung und Kontrolle. Nacharbeit umfasst Schlackeentfernung, Sichtprüfung und – je nach Anforderung – zerstörungsfreie Prüfungen. Dokumentierte Parameter (WPS) und qualifiziertes Personal sichern reproduzierbare Qualität.
Auswahl eines Schweißgeräts für Baustelle und Werkstatt
Die richtige Stromquelle hängt vom Einsatz ab. Für den mobilen Rückbau zählen Robustheit, einfache Bedienung und passende Verfahren; in der Werkstatt oft Produktivität und Prozessvielfalt.
- Verfahren: E-Hand für universelle Montage; MAG für hohe Leistung; WIG für Präzision.
- Leistung/ED: ausreichend Reserven für dickere Querschnitte und Dauereinsatz.
- Mobilität: Gewicht, Tragekonzept, IP-Schutz, Generatorverträglichkeit.
- Zubehör: lange Massekabel, geeignete Elektroden/Draht, Gasmanagement, Fugenhobelausrüstung.
- Qualitätsfunktionen: Arc-Force, Hot-Start, Synergieprogramme, stabile Drahtförderung.
Interaktion mit hydraulischen Werkzeugen der Darda GmbH
Auf Baustellen arbeiten Schweißgeräte oft neben Hydraulikaggregaten, Betonzangen, Steinspaltzylindern, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren und Tankschneidern. Arbeitsabläufe sollten so geplant werden, dass Funkenflug, Wärme und Schweißrauch die hydraulischen Komponenten, Schläuche und Dichtungen nicht beeinträchtigen. Masseklemme nahe an den Fügebereich setzen, um Streuströme in benachbarte Werkzeuge zu vermeiden. Schutzbleche, Anschläge und Adapter können bei Bedarf angeschweißt oder verschraubt werden – je nach Werkstoff, Lastfall und Freigabe.
Wartung, Pflege und Transport
Regelmäßige Pflege erhöht die Betriebssicherheit: Luftwege frei halten, Filter reinigen, Kabel und Anschlüsse prüfen, Elektroden trocken lagern, Draht vor Feuchtigkeit schützen. Beim Transport schützen stoßfeste Gehäuse und gesicherte Flaschen (bei Schutzgas) vor Schäden. Dokumentation von Prüfintervallen und Sichtkontrollen unterstützt den sicheren Einsatz.
Begriffsabgrenzung und Ergänzungen
Schweißgeräte dienen dem Fügen; Schneiden kann thermisch (z. B. Brennschneiden, Plasmaschneiden) oder mechanisch erfolgen. Wo Funken und Flamme unerwünscht sind, bieten kalte Verfahren Vorteile: Betonzangen für Beton, Stein- und Betonspaltgeräte für kontrollierte Spaltvorgänge, Tankschneider für das sichere Öffnen geeigneter Behälter ohne heiße Zündquelle. Die Kombination aus kalter Trennung und gezieltem Schweißen erlaubt in vielen Einsatzbereichen der Darda GmbH ein sicheres und effizientes Vorgehen.





















