Ein Schutzhelm ist im professionellen Abbruch, im Fels- und Tunnelbau sowie bei der Natursteingewinnung unverzichtbar. Wo Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte, Hydraulikaggregate, Stahlscheren, Kombischeren, Tankschneider und Multi Cutters eingesetzt werden, treffen hohe Energien, Splitterflug, Erschütterungen und bewegte Lasten aufeinander. Der Kopfschutz reduziert das Risiko schwerer Kopfverletzungen durch herabfallende Teile, umherfliegende Fragmente und Anstoßen an Kanten – etwa bei der Entkernung, beim Betonabbruch und Spezialrückbau oder im Sondereinsatz. Für die sichere Anwendung der Produkte der Darda GmbH ist ein passender, korrekt eingestellter Schutzhelm daher ein zentraler Baustein der persönlichen Schutzausrüstung.
Definition: Was versteht man unter Schutzhelm
Ein Schutzhelm (auch Sicherheitshelm, Bauhelm oder Industriehelm) ist eine persönliche Schutzausrüstung zum Schutz des Kopfes vor mechanischen Einwirkungen wie Schlag, Durchdringung, herabfallenden Objekten und seitlichen Belastungen. Er besteht aus einer tragenden Helmschale, einer inneren Tragekonstruktion mit Dämpfungselementen sowie optionalem Kinnriemen und Zubehör wie Visieren oder Gehörschutz. Im Umfeld von Betonabbruch und Spezialrückbau, Entkernung und Schneiden, Felsabbruch und Tunnelbau, Natursteingewinnung und Sondereinsatz – also dort, wo Produkte der Darda GmbH angewendet werden – dient der Schutzhelm als primäres System gegen Kopfverletzungen. Rechtliche Anforderungen können je nach Land variieren; maßgeblich sind die jeweils gültigen Regelwerke und die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung.
Normen, Kennzeichnungen und Leistungsanforderungen
Industrieschutzhelme werden in Europa üblicherweise nach EN 397 geprüft. Die Norm legt unter anderem Anforderungen an Stoßdämpfung, Durchdringungsfestigkeit, Flammbeständigkeit und Kinnriemenverhalten fest. Optional geprüfte Eigenschaften können erweiterte Temperaturbereiche (z. B. Kälte oder Hitze), seitliche Verformung oder Schutz gegen Metallspritzer umfassen. Für Arbeiten mit möglicher elektrischer Gefährdung existieren Spezialanforderungen (z. B. isolierende Helme nach einschlägigen Normen). Für Tätigkeiten mit Absturzgefahr werden häufig Helme mit festem Kinnriemen bevorzugt; hier ist auf die Zweckbestimmung und die jeweilige Normauslegung zu achten, da sich Anforderungen zwischen Industrie- und Bergsportkonzepten unterscheiden können. Kennzeichnungen im Helm geben Auskunft über Norm, Herstellerangaben, Produktionsdatum und ggf. Temperatur- oder Isolationskennwerte. Diese Informationen bilden die Grundlage für Auswahl, Benutzung und Austausch – verbindlich ist stets die herstellerseitige Anleitung im Rahmen der geltenden Vorschriften.
Gefährdungen und typische Einsatzszenarien
Bei der Anwendung von Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräten, Steinspaltzylindern, Multi Cutters, Stahlscheren und Tankschneidern entstehen unterschiedliche Gefährdungen, die den Einsatz geeigneter Schutzhelme erforderlich machen:
- Herabfallende Betonteile oder Natursteinbrocken beim Vortriebs- oder Rückbauprozess
- Splitterflug und Abplatzungen beim Trennen, Knacken, Spalten und Zerschneiden von Beton und Stahl
- Rückfederungen und unkontrollierte Bewegungen von Bauteilen beim Lösen statischer Zwängungen
- Anstoßen an Träger, Schalung, Rohrleitungen und Kanten in engen Bereichen der Entkernung
- Hydraulische Gefährdungen durch platzende Schläuche, austretendes Medium oder Druckspitzen an Aggregaten
- Witterungseinflüsse, schlechte Beleuchtung und Lärm, etwa in Tunnelröhren und Kavernen
Bezug zu Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräten
Beim Arbeiten mit Betonzangen können infolge des Quetsch- und Scherprozesses spröde Abplatzungen und scharfkantige Splitter entstehen. Stein- und Betonspaltgeräte erzeugen kontrollierte Rissbildung und Spaltvorgänge, die zu plötzlichem Freiwerden von Spannungen führen. In beiden Fällen reduziert ein korrekt eingestellter Schutzhelm mit zuverlässiger Stoßdämpfung und – bei Tätigkeiten mit Absturzpotenzial – sicherem Kinnriemen die Risiken durch unvorhersehbare Fragment- oder Bauteilbewegungen.
Auswahlkriterien: Welcher Schutzhelm für welche Arbeit?
Die Auswahl erfolgt auf Basis der Gefährdungsbeurteilung und der Bedingungen am Einsatzort. Die nachfolgenden Kriterien haben sich für Anwendungen mit den Produkten der Darda GmbH bewährt:
- Arbeitsumgebung: Betonabbruch/Entkernung (enge Räume, Anstoßgefahr), Felsabbruch/Tunnel (Steinschlag, Feuchte), Natursteingewinnung (Witterung, UV, Temperatur), Sondereinsatz (Spezialverfahren, begrenzte Fluchtwege)
- Mechanischer Schutz: Stoßdämpfung, Durchdringungsfestigkeit und ggf. seitliche Verformung
- Temperaturbereich: Kälte- oder Hitzebeständigkeit für Wintereinsätze, Tunnelatmosphäre oder heiße Verfahren wie Tankschneiden
- Elektrische Einflüsse: Auswahl geeigneter Modelle bei potenzieller elektrischer Gefährdung
- Kinnriemen: Sicherer Halt bei Arbeiten in der Höhe, auf Gerüsten, in Schächten und im Tunnel
- Kompatibilität: Schnittstellen zu Gehörschutz, Visier oder Atemschutz; Halterungen für Stirnlampe
- Sichtbarkeit: Signalfarben oder reflektierende Elemente für schlechte Sichtverhältnisse
- Material und Komfort: Gewicht, Belüftung, Schweißband, Drehverschluss zur Feinjustierung
Benutzung, Einstellung und Tragekomfort
Ein Schutzhelm schützt nur dann zuverlässig, wenn er korrekt sitzt. Die Innenausstattung wird so eingestellt, dass die Schale rundum anliegt, ohne zu drücken. Der Drehverschluss fixiert den Umfang, der Kinnriemen wird so gespannt, dass zwei Finger zwischen Band und Kinn passen. Zubehör wie Gehörschutzkapseln, Visier oder Stirnlampe muss sicher einrasten und die Balance des Helms erhalten. Unterziehhauben sollten dünn sein, um den Sitz nicht zu beeinträchtigen. Bei staubintensiven Arbeiten – etwa beim Abbrechen von Betonbauteilen mit Betonzangen – empfiehlt sich die Kombination aus Helm, Augen- und Atemschutz; die Kompatibilität ist vorab zu prüfen.
Kompatibilität mit hydraulischen Arbeitsgeräten
Hydraulikaggregate und Trennwerkzeuge erzeugen Lärm, Vibrationen und mitunter Ölnebel. Der Helm sollte mit Kapselgehörschutz kombinierbar sein, gegebenenfalls mit Visier gegen Splitterflug. Bei beengten Zugängen – typisch für die Entkernung – verhindern kompakte Helmschalen mit guter Gewichtsverteilung das Hängenbleiben und reduzieren Ermüdung.
Wartung, Prüfung und Austausch
Regelmäßige Kontrollen verlängern die Nutzungsdauer und erhalten die Schutzwirkung. Grundsätze sind:
- Tägliche Sichtprüfung: Schale auf Risse, Dellen, Verfärbungen; Aufhängung auf poröse Bänder, gebrochene Stege
- Funktionsprüfung: Fester Sitz von Drehverschluss, Kinnriemen, Halterungen für Zubehör
- Reinigung: Milde Mittel, lauwarmes Wasser; keine Lösungsmittel, die Kunststoffe schädigen könnten
- Lagerung: Trocken, vor UV und Hitze geschützt; nicht dauerhaft im Fahrzeuginnenraum
- Austausch: Nach starkem Schlag, bei erkennbaren Schäden oder Ablauf der empfohlenen Nutzungsdauer gemäß Herstellerangabe
Aufkleber, Bohrungen oder eigenmächtige Modifikationen können die Schutzfunktion beeinträchtigen und sind zu vermeiden. Für Kennzeichnung und Dokumentation eignen sich vorgesehene Bereiche oder neutrale Markierungen, die das Material nicht angreifen.
Organisatorische Aspekte und Unterweisung
Der Schutzhelm ist Bestandteil eines abgestimmten PSA-Konzepts. Verantwortlichkeiten für Auswahl, Ausgabe, Unterweisung und Kontrolle sollten klar geregelt sein. Unterweisungen umfassen den korrekten Sitz, die Kombination mit weiterer PSA sowie Verhaltensregeln im Gefahrenbereich – etwa beim Arbeiten unter schwebenden Lasten oder beim Lösen vorgespannten Betons. Piktogramme und klare Signale vor Ort erhöhen die Akzeptanz und reduzieren Fehlanwendungen.
Anwendungsbeispiele aus Praxisfeldern der Darda GmbH
In den Einsatzbereichen der Darda GmbH ergeben sich typische Anforderungen an den Schutzhelm, die sich aus den Arbeitsverfahren und Umgebungsbedingungen ableiten.
Betonabbruch und Spezialrückbau
Beim Abtragen von Decken oder Wänden mit Betonzangen und Multi Cutters besteht Gefahr durch herabfallende Kanten und Abplatzungen. Ein Helm mit verlässlicher Stoßdämpfung, sicherem Kinnriemen und kompatiblem Gesichtsschutz reduziert das Risiko, insbesondere bei Überkopf-Arbeiten und beim Trennen von Bewehrung.
Entkernung und Schneiden
In Bestandsgebäuden sind Verkehrswege eng, Rohrleitungen ragen hervor, Beleuchtung ist oft provisorisch. Der Helm muss schlank bauend sein, Anstoßenergie aufnehmen und eine Stirnlampe tragen können. In Kombination mit Tankschneidern sind Schutzeigenschaften gegen Hitze und Funkenflug über Zubehör (Visiere, Tücher) zu berücksichtigen.
Felsabbruch und Tunnelbau
Beim Aufweiten, Spalten oder Lösen von Gestein mit Stein- und Betonspaltgeräten sowie Steinspaltzylindern treten Steinschlag und Splitterflug auf. Hier sind fester Kinnriemen, gute Sichtbarkeit und die Möglichkeit zur Befestigung von Lampen entscheidend. Feuchte und Kälte sprechen für geeignete Materialien und Stirnbänder, die auch bei Niedrigtemperatur elastisch bleiben.
Natursteingewinnung
In Brüchen wirken UV, Wind und Temperaturwechsel. Ein UV-beständiger, gut belüfteter Helm mit optionalen Reflexen erhöht Sicherheit und Komfort. Bei Trenn- und Spaltvorgängen sind Visier und Gehörschutz als Ergänzung sinnvoll, um die kombinierte Belastung durch Lärm und Splitter zu mindern.
Fehlanwendungen und typische Irrtümer
Stoßkappen ersetzen keinen Schutzhelm. Das Tragen des Helms verkehrt herum, eigenmächtige Bohrungen zur Zubehörmontage oder dicke Mützen unter der Schale reduzieren die Schutzwirkung. Nach jedem starken Aufprall ist von einer Beeinträchtigung auszugehen; der Helm sollte ausgetauscht werden. Auch eine scheinbar intakte Schale kann durch UV oder Chemikalien altern – regelmäßige Prüfungen sind unerlässlich.
Ergänzende PSA und Schnittstellen
Der Schutzhelm wirkt im Verbund mit Augen- und Gesichtsschutz, Gehörschutz und Atemschutz. Beim Arbeiten an Beton mit Betonzangen sind Schutzbrille oder Visier gegen Splitter, beim Schneiden von Metall Gehörschutz und gegebenenfalls ein Funkenvisier sinnvoll. Bei starker Staubentwicklung – etwa Quarzfeinstaub – sind geeignete Atemschutzlösungen zu kombinieren, ohne den Helmsitz zu beeinträchtigen. Schnittstellen wie Helmhalterungen, Adapter für Kapselgehörschutz und Lampenaufnahmen erleichtern eine sichere Integration.
Nachhaltigkeit und Entsorgung
Sachgemäße Pflege verlängert die Nutzungsdauer. Am Ende des Lebenszyklus können Komponenten getrennt und, soweit möglich, werkstofflich verwertet werden. Eine ordnungsgemäße Entsorgung richtet sich nach den lokalen Vorgaben. Durch sorgfältige Auswahl, Lagerung und Reinigung wird nicht nur Sicherheit gewährleistet, sondern auch der Ressourcenverbrauch reduziert.





















