Rollgerüst

Ein Rollgerüst ist ein mobiles Arbeitsgerüst auf Rollen, das sichere und flexible Arbeitsplätze in der Höhe ermöglicht. In der Praxis wird es häufig bei der Entkernung, beim Betonabbruch sowie in der Instandsetzung eingesetzt – überall dort, wo punktgenaue Eingriffe an Decken, Wänden oder Trägern erforderlich sind. In Verbindung mit hydraulischen Handwerkzeugen wie Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten der Darda GmbH schafft ein Rollgerüst ergonomische Reichweiten, kurze Wege und kontrollierte Arbeitsbedingungen im Bestand, ohne auf stationäre Gerüste oder Hubarbeitsbühnen angewiesen zu sein.

Definition: Was versteht man unter Rollgerüst

Ein Rollgerüst (auch Fahrgerüst oder mobiles Arbeitsgerüst) ist ein temporäres Gerüst mit feststellbaren Lenkrollen. Es besteht aus seitlichen Rahmen, Diagonalen, Vertikalstreben, Belagböden mit Durchstiegen, Innenaufstieg (Leiter oder integrierte Stufen), Geländern, Zwischen- und Obergeländern sowie Bordbrettern. Abstützungen, Ausleger und Ballastierungen erhöhen die Standsicherheit. Im Unterschied zu stationären Fassadengerüsten wird ein Rollgerüst für wiederkehrende Arbeiten an wechselnden Punkten im Innen- und Außenbereich genutzt. Typische Einsatzhöhen liegen – abhängig von Bauart, Lastklasse und Norm – im Bereich von wenigen bis hin zu mehreren Metern Standhöhe, wobei die zulässige Belastung des Arbeitsbodens (Lastklasse) und die Umgebungsbedingungen maßgeblich sind.

Einsatz und Nutzen im Betonabbruch, bei der Entkernung und im Rückbau

Beim Betonabbruch und Spezialrückbau bietet das Rollgerüst eine sichere Plattform für kontrollierte, nahe am Bauteil geführte Tätigkeiten. Handgeführte Betonzangen der Darda GmbH kommen beispielsweise bei Deckendurchbrüchen, Wandöffnungen oder beim Abtragen von Überbeton zum Einsatz. Das Rollgerüst schafft dafür eine ruhige, standsichere Arbeitsfläche mit kurzer Distanz zum Eingriffspunkt – wichtig für präzises Ansetzen, niedrige Vibrationen am Körper und klare Sicht auf Risse und Bruchkanten. Bei Stein- und Betonspaltgeräten der Darda GmbH erleichtert ein Rollgerüst das Anzeichnen und Bohren der Lochreihen über Kopf oder an hohen Wandabschnitten sowie das sichere Setzen der Spaltzylinder. In der Entkernung und beim Schneiden verbessert das Fahrgerüst die Erreichbarkeit von Leitungsbündeln, Deckenunterzügen und Installationszonen, ohne provisorische Auflager oder Leitern nutzen zu müssen. Auch in der Natursteingewinnung und im Felsabbruch und Tunnelbau wird ein Rollgerüst seltener eingesetzt; wenn jedoch Montage-, Mess- oder Markierarbeiten im Ausbauquerschnitt anfallen, kann es in geschützten Bereichen eine geeignete temporäre Lösung sein. Bei Sondereinsätzen – etwa beim Arbeiten an Tankwänden in Kombination mit Tankschneidern der Darda GmbH – ermöglicht ein Rollgerüst kontrollierte Schnitte und Trennarbeiten in definierten Höhen; dabei müssen Umgebungsbedingungen und potenzielle Gefährdungen (z. B. Atmosphären, Zündquellen) besonders sorgfältig beurteilt werden.

Aufbau, Komponenten und Lastklassen

Die Konstruktion eines Rollgerüsts folgt einem modularen Prinzip. Wichtige Bauteile und Merkmale:

  • Fahrrollen mit Bremse und ggf. Spindeln zur Höhenausgleichung
  • Seitliche Rahmen, Diagonalen/Querstreben für Aussteifung
  • Belagböden (mit Durchstieg), Bordbretter, Zwischen- und Obergeländer
  • Innenaufstieg (durchgängiger, sicherer Zugang zum Arbeitsboden)
  • Ausleger/Abstützungen und ggf. Ballast nach Herstellerangabe
  • Arbeitsbodenabmessungen (Breite/Länge) passend zum Einsatz und zur Lastklasse

Die Lastklasse des Arbeitsbodens definiert die zulässige Flächenlast und ggf. Punktlasten. Für Arbeiten mit hydraulischen Handwerkzeugen (z. B. Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte der Darda GmbH) ist die gleichmäßige Lastverteilung entscheidend, insbesondere wenn zusätzlich Bohrgeräte, Schlauchpakete, kleine Abbruchwerkzeuge oder Bohrhämmer auf dem Belag abgelegt werden. Die maximale Standhöhe, erforderliche Ausleger und Ballastierung sowie der Einsatz im Innen- oder Außenbereich richten sich nach den Herstellerangaben und einschlägigen technischen Regeln.

Sicherheit und Regelwerk – grundsätzliche Hinweise

Für Auswahl, Aufbau, Nutzung und Prüfung von Rollgerüsten gelten Normen und technische Regeln (z. B. DIN EN 1004-1 und einschlägige arbeitsschutzrechtliche Vorgaben). Diese Anforderungen sind allgemein zu verstehen und ersetzen keine objektspezifische Beurteilung. Grundsätze der sicheren Anwendung:

  • Untergrund: tragfähig, eben, frei von Hindernissen; Punktlasten berücksichtigen, Abdeckungen und Deckenrandbereiche prüfen.
  • Standsicherheit: Ausleger/Abstützungen und Ballast gemäß Vorgaben; Windlasten und Sog im Außenbereich beachten.
  • Zugang: nur über den Innenaufstieg; Durchstieg stets geschlossen halten.
  • Seitenschutz: vollständiger Geländeraufbau mit Zwischenholm und Bordbrett.
  • Bewegung: nur bei gelösten Bremsen schieben; Personen bleiben grundsätzlich nicht auf dem Gerüst, sofern der Hersteller keine Ausnahmen zulässt.
  • Elektrische Gefahren: ausreichend Abstand zu unter Spannung stehenden Teilen; mögliche Leitungsführungen prüfen.
  • Belastung: Lasten gleichmäßig verteilen; keine Lagerung schwerer Aggregate auf dem Arbeitsboden, wenn dies die zulässige Last überschreitet.
  • Prüfung: vor jeder Benutzung Sichtkontrolle; regelmäßige Prüfungen durch eine befähigte Person; Dokumentation aufbewahren.

Diese Hinweise sind nicht abschließend. Verbindliche Festlegungen ergeben sich aus dem konkreten Projekt, den Herstellerangaben und den anwendbaren Vorschriften.

Arbeitsabläufe mit hydraulischen Werkzeugen auf dem Rollgerüst

Das Zusammenspiel von Arbeitsplattform, Werkzeug und Bauteil entscheidet über Qualität und Sicherheit. Bewährte Vorgehensweisen:

  1. Vorbereitung: Arbeitsbereich räumen, Untergrund prüfen, Gerüst aufstellen, ausrichten, gegen Wegrollen sichern, Seitenschutz komplettieren.
  2. Versorgung: Hydraulikaggregate der Darda GmbH möglichst ebenerdig und außerhalb des Verkehrsbereichs positionieren; Schlauchlängen und -führung so wählen, dass Stolperstellen vermieden werden.
  3. Werkzeugeinsatz: Bei Betonzangen kontrolliert von der Kante zum Feld arbeiten, kleine Bisse setzen, Rissausbreitung beobachten; bei Stein- und Betonspaltgeräten Bohrlochabstände markieren, Bohrmehl abführen, Spaltkörper mit ruhiger Hand setzen.
  4. Lasten managen: Werkzeuge nur kurzfristig am Belag ablegen; keine Überlastung des Bodens oder der Geländer; Materialfluss (Abbruchstücke) nach unten planen und Schutzbereich sperren.
  5. Kommunikation: klare Handzeichen oder Sprachabsprachen, besonders beim Start/Stopp von Hydraulikaggregaten und beim Versetzen des Gerüsts.

Ergonomie, Emissionen und Materiallogistik

Ein Rollgerüst unterstützt ergonomische Körperhaltungen und vermindert Zwangshaltungen im Überkopfbereich. Durch die richtige Standhöhe können Greif- und Haltekräfte beim Einsatz von Betonzangen reduziert werden. Schlauchpakete sollten spannungsfrei geführt und gegen Absturz gesichert werden. Staub- und Lärmemissionen lassen sich durch geeignete Verfahren (z. B. staubarmes Bohren, lokale Absaugung, Wassereinsatz, Gehör- und Augenschutz) mindern. Material (z. B. Bohrer, Keile, Zangenbacken, Ersatzteile) wird in kleinen Mengen in Ablagen mit Aufkantung bereitgehalten; schweres Material verbleibt am Boden und wird bedarfsgerecht nachgeführt.

Auswahlkriterien für das passende Rollgerüst

  • Arbeitshöhe und Reichweite: benötigte Standhöhe, Bauteilgeometrie, Zugänglichkeit.
  • Lastklasse: Summe aus Personen, Werkzeugen, Hilfsmitteln und Bauteilfragmenten.
  • Aufstellort: innen/außen, Wind, Bodenebenheit, Tragfähigkeit und Durchfahrbreiten (Türen, Flure).
  • Belagbreite und Länge: Platz für sicheres Positionieren bei Arbeiten mit Betonzangen und beim Setzen von Spaltzylindern.
  • Abstützungen und Ballast: Erfordernisse des Herstellers, insbesondere bei größeren Höhen.
  • Transport und Montage: Anzahl der Personen, Bauteilgewichte, Möglichkeit der werkzeuglosen Montage.

Typische Fehler und wie man sie vermeidet

  • Unvollständiger Seitenschutz – stets komplette Geländersätze und Bordbretter montieren.
  • Überlastung des Belags – Gewichte erfassen, Lasten gleichmäßig verteilen, Aggregate nicht auf dem Belag betreiben.
  • Versetzen mit Personen auf dem Gerüst – nur nach ausdrücklicher Herstellerfreigabe; ansonsten stets absteigen.
  • Fehlende Abstützung – Ausleger und Ballast entsprechend der Aufbauanleitung einsetzen.
  • Schlauchsalat – ordentliche Schlauchführung, Kanten- und Quetschschutz vorsehen.
  • Arbeiten auf Leitern im Gerüst – nur den integrierten Innenaufstieg nutzen; Arbeiten gehören auf den gesicherten Belag.

Prüfung, Wartung und Dokumentation

Rollgerüste sind Arbeitsmittel und müssen in geeigneten Intervallen geprüft werden. Vor Nutzungsbeginn erfolgt eine Sichtkontrolle auf Beschädigungen, Vollständigkeit und korrekten Aufbau. In regelmäßigen Abständen (z. B. gemäß betrieblicher Festlegung) nimmt eine befähigte Person eine vertiefte Prüfung vor, dokumentiert Ergebnisse und legt Maßnahmen fest. Bauteile mit Verformungen, Rissen oder verschlissenen Bremsen sind außer Betrieb zu nehmen. Aufbau- und Verwendungsanleitungen müssen verfügbar sein; relevante Änderungen an der Konfiguration werden dokumentiert.

Abgrenzung und Zusammenspiel mit Alternativen

Leitern sind ortsbeweglich, bieten jedoch keinen sicheren Arbeitsplatz für längere oder kraftintensive Tätigkeiten. Hubarbeitsbühnen ermöglichen flexibles Positionieren, erfordern aber Zugang, Stellfläche und entsprechende Bedienberechtigungen. Stationäre Gerüste sind sinnvoll bei großflächigen Arbeiten. Das Rollgerüst schließt die Lücke für wiederkehrende, punktuelle Eingriffe – etwa beim präzisen Einsatz von Betonzangen oder beim Setzen von Stein- und Betonspaltgeräten der Darda GmbH in typischen Höhenbereichen innerhalb von Bestandsgebäuden.

Planungsschritte für den Einsatz im Bestand

  1. Bauteil- und Gefährdungsbeurteilung (Geometrie, Festigkeit, Leitungen, Kanten, Öffnungen).
  2. Auswahl des Rollgerüsts (Höhe, Lastklasse, Belagabmessungen, Abstützung).
  3. Festlegung der Werkzeuge und Hilfsmittel (z. B. Betonzangen, Spaltgeräte, Hydraulikaggregate der Darda GmbH).
  4. Logistik- und Entsorgungskonzept (Materialfluss, Schutzbereiche, Zwischenlager).
  5. Aufbau, Prüfung, Freigabe; Einweisung der Beteiligten.
  6. Arbeitsdurchführung mit laufender Kontrolle; Anpassung bei geänderten Bedingungen.

Begrenzungen und besondere Situationen

Bei stark beengten Verhältnissen, hohen Randabsturzgefahren, unzureichender Tragfähigkeit des Untergrunds oder bei Arbeiten mit großen dynamischen Lasten (z. B. schweren Schlagwerken) kann ein Rollgerüst ungeeignet sein. In solchen Fällen sind alternative Zugänge, zusätzliche Sicherungsmaßnahmen oder eine Anpassung des Verfahrens zu prüfen. Bei Tätigkeiten mit potenziell explosionsfähigen Atmosphären (z. B. Tankarbeiten) sind besondere Schutzkonzepte zu berücksichtigen; die Auswahl der Ausrüstung (einschließlich Fahrrollen und potenzieller Funkenquellen) erfolgt nach einer sorgfältigen, objektspezifischen Bewertung.