Probebohrung

Die Probebohrung ist ein zentrales Erkundungs- und Planungsinstrument im Betonabbruch, Spezialrückbau, Felsabbruch und Tunnelbau. Sie liefert belastbare Informationen über Materialaufbau, Festigkeit, Riss- und Kluftsysteme sowie die Lage von Bewehrungen oder Einbauten. Auf dieser Grundlage werden Verfahren, Bohrlochmuster und Werkzeuge ausgewählt – etwa Stein- und Betonspaltgeräte, Steinspaltzylinder oder Betonzangen der Darda GmbH – um Abbruch- und Trennarbeiten kontrolliert, erschütterungsarm und effizient umzusetzen.

Definition: Was versteht man unter Probebohrung

Unter einer Probebohrung versteht man eine gezielte, häufig kleinformatige Erkundungsbohrung zur Gewinnung von Daten über Bauwerke oder geologische Formationen. Im Beton liefert eine Kern- oder Sondierbohrung Hinweise zu Dicke, Schichtenaufbau, Zuschlägen, Festigkeiten, Bewehrungsführung und Hohlräumen. Im Fels erschließt die Probebohrung Informationen zu Kluftabständen, Kluftrichtungen, Schieferung, Wetterungsgrad und Wasserführung. Die Ergebnisse dienen der Wahl des Abbruchverfahrens (z. B. Spalten, Schneiden, Zangenarbeiten) und der Feinabstimmung von Bohrlochdurchmesser, -tiefe, -abstand und Orientierung.

Voraussetzungen und Randbedingungen auf der Baustelle

Bevor Probebohrungen starten, werden Zugänglichkeit, Arbeits- und Sicherheitszonen, Medienversorgung (Wasser, Strom, Hydraulik), Emissionen (Staub, Lärm, Schlämme) sowie Erschütterungsgrenzen geprüft. Ebenso wichtig sind Freigaben zu Leitungen und Einbauten (Ortung), Anforderungen an den Brand- und Explosionsschutz, Randabstände zu sensiblen Bauteilen sowie die Entsorgung von Bohrgut und Spülwasser. Diese Rahmenbedingungen beeinflussen Bohrverfahren und Werkzeugwahl – etwa die Entscheidung zwischen Nass- und Trockenbohren oder zwischen Spaltverfahren und Betonzange.

Funktion und Ziele im Betonabbruch, Spezialrückbau und Felsabbruch

Probebohrungen sollen Risiken reduzieren, die Ausführungsqualität erhöhen und die Wirtschaftlichkeit verbessern. Sie schaffen Planungssicherheit für nachfolgende Arbeitsschritte – insbesondere, wenn Stein- und Betonspaltgeräte oder Betonzangen der Darda GmbH eingesetzt werden.

  • Ermittlung von Bauteildicke, Materialzonen und Einlagen
  • Bewertung von Festigkeit, Homogenität und Rissbild
  • Lokalisierung und Orientierung von Bewehrungen und Einbauten
  • Bestimmung von Kluftsystemen, Schichtung und Wasserzutritt im Fels
  • Festlegung passender Bohrlochparameter für Spaltverfahren
  • Grundlage für die Entscheidung zwischen Spalten, Schneiden oder Greifen

Ablauf der Probebohrung: Planung, Durchführung, Auswertung

Planung

Aus Bestandsunterlagen, Ortung und Sichtprüfung wird ein Erkundungskonzept erstellt. Probenorte und -tiefen werden so gewählt, dass repräsentative Aussagen zu tragenden Bereichen, Kanten und Anschlusspunkten möglich sind. Sicherheits- und Umweltschutzmaßnahmen werden festgelegt.

Durchführung

Je nach Zielsetzung kommen Kernbohrgeräte (meist nass), Sondierbohrungen mit Bohrhammer oder Drehbohrverfahren zum Einsatz. Bohrkerne werden beschriftet, fotografiert und – falls erforderlich – im Labor geprüft. Bohrmehl, Wasser und etwaige Ausflüsse werden kontrolliert erfasst und entsorgt.

Auswertung

Die Ergebnisse werden in Plänen und Skizzen verortet. Für Stein- und Betonspaltgeräte werden daraus Bohrlochdurchmesser, -tiefe, -abstände und -ausrichtung abgeleitet. Für Betonzangen werden Bewehrungsgrad, Betondeckung und Bauteilgeometrie beurteilt, um Greif- und Trennfolgen festzulegen.

Bohrparameter für Stein- und Betonspaltgeräte

Das Spalten von Beton und Fels erfolgt über in Bohrlöcher eingebrachte Keil- oder Zylindersysteme. Die Wirksamkeit hängt maßgeblich von den Bohrparameter ab. Probebohrungen liefern die Daten, um sie sicher und materialsparend zu bestimmen.

  1. Bohrlochdurchmesser: passend zum eingesetzten Spaltsystem, herstellerspezifisch und materialabhängig
  2. Bohrlochtiefe: mindestens in der Länge der Spaltzone, mit Sicherheitszuschlag für Kanten- und Auflagerbereiche
  3. Bohrlochabstand: in Abhängigkeit von Festigkeit, Rissigkeit und Bauteildicke; dichter bei zähen, armierten Betonen
  4. Ausrichtung: im Fels mit Blick auf Kluftrichtungen; im Beton entlang geplanter Trennkanten und weg von Einbauten
  5. Randabstände: zur Vermeidung unkontrollierter Ausbrüche und zur Schonung angrenzender Bauteile

Bohrlochmuster und Kantenabstände

Lineare, zweireihige oder überlappende Muster werden so gewählt, dass die Spaltkräfte überlappend wirken. Kantenabstände werden vorsichtig bemessen, insbesondere bei spröden Natursteinen und hochfestem Beton. Probebohrungen helfen, kritische Zonen zu identifizieren und Muster entsprechend anzupassen.

Probebohrung als Grundlage für den Einsatz von Betonzangen

Betonzangen arbeiten effizient, wenn der Verbund von Beton und Bewehrung verstanden ist. Probebohrungen und ergänzende Ortung zeigen Lage, Durchmesser und Dichte der Bewehrung sowie Betondeckung und Bauteildicke. Daraus resultieren Greifpositionen, Öffnungs- und Schneidfolgen sowie die Entscheidung, ob Beton zunächst geschwächt (z. B. durch Spaltbohrungen) werden sollte.

  • Bewehrungsführung erkennen, um Klemmen und Geräteverschleiß zu minimieren
  • Greif- und Presspunkte so wählen, dass Rissausbreitung kontrolliert bleibt
  • Kombination mit Spalten und Schneiden planen, wenn große Querschnitte vorliegen

Weitere Werkzeuge im Zusammenhang mit Probebohrungen

Probebohrungen beeinflussen die Auswahl ergänzender Werkzeuge der Darda GmbH. Hydraulikaggregate versorgen Spaltgeräte und Betonzangen mit der erforderlichen Leistung. Kombischeren, Multi Cutters und Stahlscheren werden bevorzugt, wenn Probebohrungen einen hohen Stahlanteil zeigen. Tankschneider kommen in Sondereinsätzen an metallischen Behältern zum Trennen zum Einsatz, wenn Probebohrungen und Gasfreimessungen sichere Bedingungen bestätigen.

Einsatzbereiche: Anwendungsszenarien

In folgenden Einsatzbereichen liefert die Probebohrung entscheidende Informationen und reduziert Unwägbarkeiten bei der Auswahl und Anwendung der Werkzeuge der Darda GmbH:

  • Betonabbruch und Spezialrückbau: Ermittlung von Dicke, Festigkeit, Bewehrung; Ableitung der Abbruchfolge und Wahl zwischen Spalten und Betonzange
  • Entkernung und Schneiden: Bestimmung der Bauteilstärke für Schnittparameter; Probebohrung als Startpunkt für kontrollierte Trennschnitte
  • Felsabbruch und Tunnelbau: Analyse von Kluftsystemen und Wasserführung; Ausrichtung von Bohrlochreihen für Steinspaltzylinder
  • Natursteingewinnung: Orientierung an Schichtung und Kluftsystemen; Schonender Abbau mit Spaltgeräten
  • Sondereinsatz: Arbeiten unter beengten Verhältnissen, in sensiblen Bereichen oder an kritischer Infrastruktur mit minimierten Erschütterungen

Sicherheit, Umwelt und rechtliche Rahmenbedingungen

Probebohrungen werden unter Beachtung gültiger Vorschriften zu Arbeitsschutz, Staub- und Lärmminderung sowie Umweltschutz durchgeführt. Leitungs- und Einbautenerkundung, Absperrungen, persönliche Schutzausrüstung und geeignete Absaugsysteme sind einzuplanen. Bohrschlämme und Bohrgut werden fachgerecht gesammelt und entsorgt. Hinweise und Vorgaben können regional variieren; im Zweifel sind projektspezifische Regelungen maßgeblich.

Typische Fehler und wie man sie vermeidet

  • Zu wenige Probebohrungen: führt zu Fehleinschätzungen von Dicke, Bewehrung oder Kluftsystemen
  • Ungeeignete Bohrdurchmesser: mindern die Wirksamkeit von Stein- und Betonspaltgeräten
  • Fehlende Randabstände: begünstigen unkontrollierte Ausbrüche
  • Ignorierte Wasserführung: erschwert Spalt- und Schneidprozesse und erhöht Risiken
  • Unvollständige Dokumentation: erschwert die Ableitung einer belastbaren Abbruchstrategie

Dokumentation und Qualitätssicherung

Eine vollständige Dokumentation umfasst Bohrprotokolle, Fotos der Bohrkerne, Positionsangaben, Materialbeschreibung, gemessene Dicken, beobachtete Risse und Einbauten, Wasserzutritte sowie abgeleitete Empfehlungen für Bohrlochmuster und Werkzeugwahl. Diese Unterlagen erhöhen die Reproduzierbarkeit und erleichtern die Koordination mit Folgegewerken.

Kennzahlen und Beurteilungskriterien aus der Probebohrung

Für Beton sind Dicke, Betondeckung, Zuschlag, Festigkeitsindizien und Bewehrungsgrad entscheidend. Im Fels sind Kluftabstand, Kluftorientierung, Wetterungsgrad und Wasserzutritt maßgeblich. Diese Kenngrößen bestimmen, ob Spalten mit Stein- und Betonspaltgeräten, Greifen mit Betonzangen oder kombinierte Verfahren die beste Lösung darstellen. Je präziser die Probebohrung durchgeführt und ausgewertet wird, desto kontrollierter verlaufen die nachfolgenden Arbeitsschritte.