Ein Lastenaufzug ist ein zentrales Element der vertikalen Logistik auf Baustellen und in Bestandsgebäuden. Im Rückbau, bei der Entkernung sowie im Ausbau sorgt er für den sicheren Transport von Baumaterial, Werkzeugen und Abbruchgut zwischen Ebenen. In Projekten, in denen mit Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten gearbeitet wird, entscheidet ein geeignet ausgelegter Lastenaufzug häufig über Tempo, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Arbeitsabläufe.
Definition: Was versteht man unter Lastenaufzug
Unter einem Lastenaufzug versteht man einen Aufzug, der primär für den Transport von Gütern ausgelegt ist. Er verfügt über einen robusten Fahrkorb, erhöhte Tragfähigkeit, widerstandsfähige Innenverkleidungen sowie Türen und Schwellen, die für Paletten, Big-Bags, Container und schwere Geräte geeignet sind. Im Bau- und Rückbaukontext werden sowohl fest installierte Güteraufzüge in Bestandsgebäuden als auch temporäre Material- oder Bauaufzüge eingesetzt, um Schutt, Betonbrocken, Bewehrungsstahl und hydraulische Werkzeuge wie Spaltzylinder und Betonzangen sicher zu fördern.
Aufbau, Tragfähigkeit und Abmessungen
Lastenaufzüge unterscheiden sich hinsichtlich Antrieb, Nutzlast, Kabinenabmessungen und Türsystemen. Für die Planung der Bau- und Rückbauabläufe sind vor allem folgende Merkmale relevant:
- Nutzlast und Lastverteilung: Übliche Nutzlasten reichen von einigen Hundert Kilogramm bis zu mehreren Tonnen. Die Last ist flächig aufzubringen; Punktlasten sind durch Lastverteilplatten zu entschärfen.
- Innenmaße und Türbreite: Palettenmaß, Länge von Bewehrungsstäben und Breite der Betonzangen bzw. der Hydraulikaggregate bestimmen, ob der Transport ohne Umladen möglich ist.
- Fahrgeschwindigkeit und Förderhöhe: Sie wirken direkt auf Taktzeiten und die Dimensionierung von Teams für Entkernung, Schneiden und Abtransport.
- Türsysteme und Schwellen: Klapp- oder Schiebetüren, bündige Schwellen und Rampen beeinflussen das Material-Handling mit Roll- oder Kettenfahrwerken.
Arten von Lastenaufzügen im Bau- und Rückbaukontext
In Projekten kommen unterschiedliche Systeme zum Einsatz, je nach Bauphase und baulichen Gegebenheiten:
- Fest installierter Güteraufzug: Bestehende Gebäudeaufzüge, häufig mit separatem Maschinenraum und Schacht, werden nach Prüfung in die Logistik eingebunden.
- Temporärer Bau- bzw. Materialaufzug: Modulare Mastkletter- oder Schachtaufzüge für Außen- oder Inneneinsatz, wenn kein geeigneter Bestandsaufzug vorhanden ist.
- Schachtgebundene Lösungen: Nutzung eines Aufzugsschachtes als Förderstrecke während der Entkernung, wenn der Fahrkorb ausgebaut ist und der Schacht gesichert genutzt werden kann.
Einsatz im Betonabbruch und Spezialrückbau
Im Betonabbruch und Spezialrückbau priorisieren viele Teams erschütterungsarme Verfahren, um Bauteile kontrolliert zu lösen und sensible Bereiche zu schützen. Stein- und Betonspaltgeräte erlauben das rissgelenkte Aufbrechen massiver Bauteile, während Betonzangen die gezielte Zerkleinerung und Kantenbearbeitung übernehmen. Der Lastenaufzug dient dabei als taktisches Bindeglied zwischen Arbeits- und Sortierbereichen:
- Abtransport vorsortierter Beton- und Mauerwerksfraktionen in Big-Bags oder Behältern.
- Zuführung von Hydraulikaggregaten, Schlauchpaketen und Zubehör auf obere Ebenen.
- Rückführung demontierter Bewehrungen, Führungsschienen und Stahlbleche, bei Bedarf mit Stahlscheren oder Kombischeren vorzerkleinert.
Erschütterungsarm arbeiten – Aufzug und Umfeld schützen
Wo Decken, Wände oder der Aufzugsschacht selbst in unmittelbarer Nähe bearbeitet werden, reduzieren Stein- und Betonspaltgeräte sowie Betonzangen Vibrationen und Bauteilübertragungen. So werden Schachtwände, Führungselemente und angrenzende Bauteile geschont, die für die Logistik weiterhin benötigt werden.
Lastenaufzug in der Entkernung und beim Schneiden
Bei der Entkernung und Schneiden ist der Lastenaufzug Dreh- und Angelpunkt für Taktung und Reihenfolge. Abschottungen, Staub- und Lärmschutz sowie Boden- und Kantenschutz im Fahrkorb sichern die Anlage und die Umgebung:
- Materialfluss planen: Demontagezonen, Zwischenlager, Aufzugsvorfelder und Entsorgungspunkte definieren.
- Dimensionen prüfen: Passt der Transport von Betonzangen, Spaltzylindern, Multi Cutters und Aggregaten ohne Demontage durch Türen und in den Fahrkorb?
- Zwischenzerkleinerung: Bauteile vor Einbringen in den Aufzug zerkleinern, z. B. durch Kantenbeißen mit Betonzangen oder Keilsetzen beim Spalten.
- Ladungssicherung: Form- und Kraftschluss herstellen; lose Teile zusätzlich sichern, scharfkantige Komponenten verkleiden.
Öffnungen anpassen und Schachtbereiche herstellen
Soll eine Aufzugstür verbreitert oder ein temporärer Zugang angelegt werden, ermöglichen kontrollierte Schnitte und Spalttechnik die Herstellung passgenauer Öffnungen. Betonzangen glätten und entgraten Kanten, um den Transport mit Rollgeräten zu erleichtern.
Schnittstellen zu hydraulischen Abbruchmethoden
Der kombinierte Einsatz eines Lastenaufzugs mit hydraulischen Verfahren sorgt für planbare Takte und reduziert Umwege:
- Vorbereitung: Traglasten, Türbreiten und Fahrkorbschutz festlegen; Transporthilfen (Paletten, Gitterboxen, Schutzhauben) definieren.
- Bauteillösung: Erschütterungsarm trennen durch Spalten oder Zangenarbeit; Bewehrung schneiden; scharfkantige Reststücke sichern.
- Transport: Lasten verteilen, Gewichte dokumentieren, Befestigungen prüfen; Aufzugstakt mit Arbeitsfortschritt synchronisieren.
- Entsorgung/Sortierung: Fraktionen getrennt absetzen; Wege kurz halten; Fahrkorb sauber halten, um Schäden zu vermeiden.
Planung, Schutzmaßnahmen und Betriebsorganisation
Für den sicheren Betrieb sind klare Zuständigkeiten und Abläufe entscheidend. Die folgenden Punkte haben sich bewährt:
- Zustandsprüfung: Technische Prüfung des Lastenaufzugs; Freigabe für definierte Lasten; Sichtprüfung vor Schichtbeginn.
- Schutzkonzept: Innenverkleidung, Bodenschutz, Prallschutz an Türen und Zargen; Staub- und Feuchteschutz bei Schneid- und Spaltar Arbeiten.
- Wegeführung: Freie Vorfelder, ausreichende Beleuchtung, rutschhemmende Beläge, Absperrungen an Schachtöffnungen.
- Kommunikation: Funk oder Sichtkontakt für Einweiser; eindeutige Handzeichen; Fahrplan mit Taktzeiten.
- Rettungs- und Störfallkonzept: Verfahren bei Stromausfall, Störung oder blockierter Kabine; definierte Ansprechpartner.
Sicherheit und rechtliche Rahmenbedingungen
Der Betrieb eines Lastenaufzugs erfordert die Beachtung der einschlägigen Sicherheitsregeln und der geltenden Normen und Arbeitsschutzvorgaben. Dazu gehören mindestens eine geeignete Unterweisung der Bediener, regelmäßige Prüfungen durch fachkundige Personen, eine klare Lastkennzeichnung, wirksame Not-Halt- und Kommunikationsmöglichkeiten sowie wirksame Maßnahmen zur Ladungssicherung. Angaben zu Traglast, Fahrkorbgröße und Betriebsgrenzen sind verbindlich einzuhalten; im Zweifel sollte eine fachliche Bewertung der konkreten Einsatzbedingungen erfolgen.
Temporäre Bauaufzüge und Sondereinsatz
Wenn kein Bestandsaufzug genutzt werden kann, kommen temporäre Bau- bzw. Materialaufzüge zum Einsatz. Im Sondereinsatz – etwa bei fehlenden Türöffnungen, in Innenhöfen oder Atrien – werden modulare Systeme an Tragkonstruktionen geführt. In Schächten, Tunneln oder bei schwer zugänglichen Ebenen verbinden solche Lösungen die Arbeiten im Felsabbruch und Tunnelbau mit der Materiallogistik an der Oberfläche. Hier profitieren Teams besonders von kompakten, hydraulischen Werkzeugen, die sich sicher im Aufzug transportieren lassen und vor Ort hohe Leistung bei geringer Bauwerksbeanspruchung erbringen.
Praktische Hinweise für den Alltag
Ein praxistauglicher Umgang mit dem Lastenaufzug minimiert Stillstände und Schäden:
- Gewichte realistisch kalkulieren; Nassmaterial (Beton, Schlämme) wiegt mehr als erwartet.
- Bauteile vor dem Transport entgraten; Kanten mit Schutzprofilen versehen.
- Fahrkorb nur so beladen, dass Bedien- und Notbedienelemente zugänglich bleiben.
- Rollgeräte gegen Wegrollen sichern; Schwingungen durch Unterlagen dämpfen.
- Arbeitsfolge auf Trocknungszeiten beim Nassschneiden und auf Emissionsgrenzen abstimmen.
Rolle des Lastenaufzugs im Zusammenspiel mit Produkten der Darda GmbH
Hydraulische Abbruchwerkzeuge der Darda GmbH entfalten ihre Stärken, wenn Transportwege sicher und planbar sind. Betonzangen verkleinern Bauteile auf ein aufzugstaugliches Maß, während Stein- und Betonspaltgeräte massive Elemente kontrolliert lösen. Hydraulikaggregate gelangen geschützt in obere Geschosse, Kombischeren und Multi Cutters übernehmen die Anpassung gemischter Materialien, und Stahlscheren zerteilen Führungsschienen oder Stahlrahmen so, dass der Fahrkorb nicht beschädigt wird. So bleibt der Lastenaufzug ein verlässlicher Teil des Materialflusses – von der Demontage bis zum Abtransport.





















