Korrosion begleitet nahezu alle Arbeiten im Bau, Rückbau und in der Gewinnung von Naturstein. Sie betrifft sowohl Bauwerke – etwa durch Bewehrungskorrosion im Beton – als auch Werkzeuge und Anbaugeräte aus Stahl, die in rauen Umgebungen eingesetzt werden. Für die Produkte der Darda GmbH wie Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte, Hydraulikaggregate, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren, Tankschneider sowie Steinspaltzylinder ist ein systematischer Korrosionsschutz wesentliche Grundlage für Sicherheit, Verfügbarkeit und Lebensdauer. Im Betonabbruch und Spezialrückbau, bei Entkernung und Schneiden, im Felsabbruch und Tunnelbau, in der Natursteingewinnung und in Sondereinsätzen wirken Feuchtigkeit, Chloride, CO2, Abrieb und Temperaturschwankungen als Treiber von Korrosionsprozessen. Ein praxisgerechter Umgang mit Korrosionsschutz vereint Wissen über die Mechanismen, geeignete Schutzsysteme und eine konsequente Instandhaltung – immer abgestimmt auf Einsatzprofil und Umgebungsbedingungen.
Definition: Was versteht man unter Korrosionsschutz
Korrosionsschutz umfasst alle Maßnahmen, die die stoffliche Veränderung und den Abbau metallischer Werkstoffe durch chemische oder elektrochemische Reaktionen mit der Umgebung verhindern oder verlangsamen. Typische Ziele sind die Vermeidung von Rost an Stahloberflächen, die Erhaltung der Passivschicht an Bewehrungsstahl in Beton sowie die Sicherstellung der Dichtheit hydraulischer Systeme. Schutz kann durch Werkstoffwahl, konstruktive Gestaltung, Beschichtungen, inhibitorische Medien, kathodische Verfahren, kontrollierte Betriebsbedingungen und geeignete Lagerung erreicht werden. Im Kontext von Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräten und weiteren Anbauwerkzeugen der Darda GmbH bedeutet dies: Oberflächen so zu schützen, dass sie trotz mechanischer Beanspruchung, Feuchte, Salz und Staub dauerhaft funktionsfähig bleiben, und gleichzeitig Korrosion an tragenden Bauteilen von Bauwerken bei Rückbauentscheidungen sachgerecht zu berücksichtigen.
Korrosionsmechanismen und Schutzprinzipien
Korrosion in der Praxis entsteht meist durch das Zusammenspiel von Elektrolyt (z. B. Wasser mit gelösten Salzen), Sauerstoff und einem metallischen Werkstoff. Häufige Erscheinungsformen sind Flächenkorrosion, Lochfraß, Spaltkorrosion, Kontaktkorrosion (galvanische Paare) und Spannungsrisskorrosion. Im Beton resultiert Bewehrungskorrosion aus Karbonatisierung (pH-Absenkung durch CO2) oder Chlorideintrag; im Anlagen- und Rückbauumfeld begünstigen Tauwasser, salzhaltiger Sprühnebel, Hohlräume, Beschädigungen von Beschichtungen und leitfähige Ablagerungen die Unterwanderung von Schutzsystemen. Schutzprinzipien zielen daher auf das Ausschalten mindestens eines Reaktionspartners: Wasser fernhalten, Sauerstoffzutritt begrenzen, den Werkstoff passivieren, elektrische Potentiale ausgleichen oder Opferwerkstoffe einsetzen. In der Anwendung werden diese Prinzipien über geeignete Werkstoffe, Oberflächensysteme, Dichtkonzepte, Medienpflege und planmäßige Wartung umgesetzt.
Korrosionsschutz bei Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräten
Betonzangen sowie Stein- und Betonspaltgeräte arbeiten in Kontakt mit Feuchtigkeit, Gesteinsmehl, Zuschlagstoffen und – im Winterdienst oder Küstenklima – mit Chloriden. Gleichzeitig wirken hohe Punktlasten und Abrieb. Daraus folgt ein Anforderungsprofil: robuste Grundwerkstoffe, verschleißfeste Funktionskanten, gut haftende Beschichtungen an weniger beanspruchten Zonen und ein konstruktiver Aufbau, der Wasseransammlungen und Schmutznester minimiert.
Werkstoffwahl und Oberflächensysteme
Hochfeste Vergütungsstähle an Schneiden oder Spaltkeilen liefern die notwendige Festigkeit, während tragende Strukturen mit zähen Feinkornstählen kombiniert werden können. Für den Korrosionsschutz bewährt sich ein abgestuftes Konzept: mechanisch stark belastete Bereiche bleiben oft unbeschichtet und werden durch regelmäßige Pflege (Reinigung, gezieltes Einölen) geschützt; angrenzende Zonen erhalten robuste Grundierungen und Deckbeschichtungen. Duplexsysteme aus Zink plus organischer Deckschicht können in exponierten Umgebungen die Standzeit erhöhen. Entscheidend sind sorgfältige Kantenverrundung, eine geeignete Oberflächenvorbereitung und ausreichende Schichtdicken an geometrisch schwierigen Stellen.
Hydrauliksysteme und Medien
Hydraulikaggregate, Leitungen und Zylinder sind gegenüber Feuchtigkeit, Kondensat und Medienalterung sensibel. Wasseranteile im Öl fördern interne Korrosion und verringern Schmierleistung. Dichtheit, Filtration, regelmäßige Ölpflege, korrosionsarme Kupplungen sowie Kondensatmanagement sind daher zentrale Bausteine. Außenliegende Stahlkomponenten an Zylindern profitieren von glatten, gut gereinigten Oberflächen und punktueller Konservierung nach dem Einsatz.
Bewehrungskorrosion im Beton und Konsequenzen für Rückbau
Im Betonabbruch und Spezialrückbau bestimmt der Zustand der Bewehrung die Vorgehensweise. Karbonatisierung senkt den pH-Wert, die Passivschicht bricht zusammen und Rostbildung setzt ein; Chloride aus Tausalz oder Meeresklima können Lochfraß verursachen. Rostexpansion führt zu Abplatzungen, Rissen und Querschnittsverlust. Dies beeinflusst sowohl die Standsicherheit als auch die Auswahl der Abbruchtechnik – etwa, ob Betonzangen für kontrollierten Rückbau den Querschnitt kontrolliert scheren oder Steinspaltzylinder für kontrolliertes Aufweiten den Beton sprengmittelfrei aufweiten sollen.
Karbonatisierung und Chloride
Karbonatisierung schreitet abhängig von Betonqualität, Feuchte und CO2-Gehalt voran. Chloride wirken lokal, oft in Spritzwasserzonen. Beide Mechanismen mindern die Tragreserven. Für die Praxis bedeutet dies: korrodierte Zonen identifizieren, Zwängungen und Hohlstellen beachten und den Eingriff so planen, dass Lastumlagerungen beherrscht bleiben. Werkzeuge wie Betonzangen ermöglichen kalte, funkenarme Trennungen an bewehrtem Beton und unterstützen kontrollierten Rückbau bei eingeschränkter Standsicherheit.
Rückbauplanung und Arbeitssicherheit
Korrosion kann Verborgenes freilegen oder versteckt halten. Vor Beginn sind Materialzustand, Querschnittsverluste und Ankerlagen zu bewerten. Korrodierte Bewehrungen weisen scharfkantige Bruchflächen auf; Kantenlasten und Fallkanten sind zu sichern. Beim Schneiden frei liegender Stähle kommen Stahlscheren und Multi Cutters in Betracht; ein Funkenflug ist – je nach Umgebung – zu minimieren. Generell gilt: Maßnahmen immer objektspezifisch planen und bewährte Verfahren anwenden.
Korrosion in Felsabbruch, Tunnelbau und Natursteingewinnung
Untertage und im Steinbruch herrschen Feuchtewechsel, abrasive Stäube und oft salzhaltige Wässer. Anbaugeräte wie Kombischeren, Steinspaltzylinder und Stahlscheren profitieren von konstruktivem Schutz: geschützte Lagerstellen, abgedichtete Hohlräume, Ablaufbohrungen gegen Wasserstau. Nach dem Einsatz beschleunigen Reinigung, Trocknung und eine leichte Konservierung die Rücktrocknung und vermindern Unterwanderung. In Tunnelatmosphären mit erhöhtem Chlorid- oder Sulfatgehalt sollten Wartungsintervalle verkürzt und Sichtprüfungen auf Unterrostungen intensiviert werden.
Oberflächenvorbereitung und Beschichtungssysteme
Die Haltbarkeit von Beschichtungen entscheidet sich in der Vorbereitung. Ziel ist eine saubere, tragfähige und ausreichend raue Oberfläche. Mechanische Beanspruchung im Betrieb fordert zudem zähe, reparaturfreundliche Systeme. An Anbaugeräten der Darda GmbH sind Mischkonstruktionen aus unbeschichteten Funktionskanten und beschichteten Flächen üblich; Reparaturlackierungen sollten in das Gesamtsystem passen.
Vorbereitungsschritte
- Entfetten: Öle, Fette und Hydraulikmedien gründlich entfernen, um Benetzbarkeit sicherzustellen.
- Entrosten/Anrauen: Je nach Anforderung mechanisch reinigen oder strahlen; lose Schichten vollständig beseitigen.
- Kantenverrundung: Scharfe Kanten brechen, um ausreichende Schichtdicke an Kanten zu erzielen.
- Trocknung: Restfeuchte vermeiden; Temperatur und Taupunkt beachten, um Kondensatbildung zu verhindern.
Beschichtungsauswahl
- Grundierung mit aktivem Rostschutzpigment oder Zinkhalt: verbessert Barriere- und kathodische Wirkung.
- Zwischen- und Deckschicht mit hoher Abriebfestigkeit: schützt in staubigen, mechanisch beanspruchten Umgebungen.
- Reparatursysteme: leicht applizierbar für Teilflächen nach Einsatz; kompatibel mit der bestehenden Beschichtung.
- Duplexansatz: wo möglich Kombination metallischer und organischer Schutzmechanismen.
Die Einhaltung vorgegebener Filmdicken, Überarbeitungsintervalle und Aushärtungsbedingungen ist entscheidend, um Unterwanderung und Kantenrost zu vermeiden. Vorgaben an Oberflächenvorbereitung und Beschichtungssysteme sollten sich an anerkannten Regeln der Technik orientieren.
Korrosionsschutz bei Schneidarbeiten an Stahl und Tanks
Beim Entkernen und Schneiden von Stahlprofilen oder Behältern sind Wanddickenschwächungen durch Korrosion sicherheitsrelevant. Tankschneider und Stahlscheren werden so gewählt, dass Schnittkräfte und mögliche Restspannungen beherrschbar sind. Vorbereitend sind Materialzustand, Anbindungspunkte und mögliche Medienreste im Behälter zu prüfen. Korrodierte Bereiche neigen zu unvorhersehbaren Rissen; eine kontrollierte Schnittführung und sichere Abstützung sind daher empfehlenswert. Funkenarme Verfahren können in sensiblen Umgebungen vorteilhaft sein; die Eignung ist objektspezifisch zu bewerten.
Materialkombinationen und galvanische Korrosion an Anbaugeräten
Treffen unterschiedliche Metalle in leitfähiger Umgebung aufeinander, kann Kontaktkorrosion auftreten. Typische Beispiele sind Schraubverbindungen, Lagergehäuse oder Reparaturzonen. Schutz erreicht man durch gezielte Materialpaarung, elektrische Isolation (z. B. Dicht- und Unterlegscheiben), dicht schließende Beschichtungen und das Vermeiden von Spalten, in denen Elektrolyte stehen bleiben. Bei Hydraulikverbindern und Kupplungen hilft eine regelmäßige Kontrolle von Kontaktflächen und Beschichtungsintegrität.
Instandhaltung, Prüfintervalle und Lagerung
Ein wirksamer Korrosionsschutz lebt von Routinen. Prüfungen nach Einsatz, periodische Wartung und eine geeignete Lagerumgebung verhindern Folgeschäden und sichern die Einsatzbereitschaft von Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräten und den weiteren Werkzeugen der Darda GmbH.
Praxisnahe Maßnahmen
- Nach Einsatz: Grobschmutz entfernen, mit sauberem Wasser abspülen, trocknen; Funktionsflächen dünn konservieren.
- Sichtprüfung: Beschädigte Beschichtungen, Rostansätze und Unterwanderungen identifizieren und kurzfristig ausbessern.
- Hydraulikpflege: Dichtheit prüfen, Filter und Öl nach Vorgabe wechseln; auf Wasseranteil und Partikel achten.
- Schraub- und Bolzenverbindungen: Korrosionsbefall an Klemmbereichen und Kontaktflächen kontrollieren; Drehmomente nach Vorgabe.
- Lagerung: Trocken, belüftet, kondensatarm; direkte Bodenauflage und Wasserstau vermeiden.
- Dokumentation: Wartungen, Beschichtungsreparaturen und Prüfungen nachvollziehbar festhalten.
Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte
Korrosionsschutz und Umweltschutz lassen sich verbinden: langlebige Systeme reduzieren Instandsetzung, fachgerechte Reinigung minimiert Eintrag von Stäuben und Altbeschichtungen in die Umgebung. Bei der Auswahl von Reinigungs- und Beschichtungsstoffen sollte auf eine sachgerechte Anwendung und die Beachtung geltender Umwelt- und Arbeitsschutzanforderungen geachtet werden. Abdichtungen und Auffangvorrichtungen beim Reinigen und Beschichten vermeiden, dass Partikel und Medien in Boden oder Gewässer gelangen.
Dokumentation und Zustandsbewertung
Eine strukturierte Zustandsbewertung hilft, Korrosionsrisiken früh zu erkennen: Zustandsklassen für Oberflächen, definierte Prüfpunkte an exponierten Stellen, Fotodokumentation und klare Kriterien für Reparaturen schaffen Transparenz. Bei Bauwerken unterstützen zerstörungsfreie Prüfmethoden und orientierende Messungen (z. B. zur Karbonatisierungstiefe oder Chloridbelastung) die Rückbauplanung. Für Anbaugeräte liefern wiederkehrende Inspektionen belastbare Daten, um Wartungsfenster, Ersatzteilbedarf und Schutzmaßnahmen vorausschauend zu planen.





















