Der Jumbotunnelvortrieb beschreibt den tunnelbaulichen Vortrieb mit Bohrwagen (Jumbo) im klassischen Bohr- und Sprengverfahren. Er kommt überall dort zum Einsatz, wo Gebirge, Geometrie oder Rahmenbedingungen einen maschinellen Vollschnitt mit Schild- oder Hartgesteinsmaschinen nicht zulassen oder wo Flexibilität, Abschnittsvortrieb und anpassungsfähige Sicherungssysteme gefragt sind. In diesem Kontext spielen hydraulische Handwerkzeuge und Anbaugeräte eine ergänzende Rolle – etwa bei der Nachprofilierung, beim kontrollierten Felsabbruch, bei der Sicherungsvorbereitung oder im Umbau und der Sanierung. Produkte wie Stein- und Betonspaltgeräte, Betonzangen, Kombischeren, Stahlscheren, Multi Cutters, Steinspaltzylinder sowie passende Hydraulikaggregate der Darda GmbH werden dabei in spezifischen Arbeitsschritten genutzt, ohne den grundsätzlichen Vortrieb mit Bohrwagen zu ersetzen.
Definition: Was versteht man unter Jumbotunnelvortrieb
Unter Jumbotunnelvortrieb versteht man den abschnittsweisen Tunnelvortrieb mit einem oder mehreren Bohrwagen, die das Sprenglochbild an der Ortsbrust herstellen. Der Vortrieb erfolgt typischerweise in Takten: Bohren, Laden, Sprengen, Lüften, Ausräumen (Mucken), Nachbearbeiten (Scaling, Nachprofilieren), Sichern (Spritzbeton, Anker, Gitterträger) und gegebenenfalls Innenausbau. Das Verfahren ist hoch anpassungsfähig – Geometrie, Bohrbild, Sprengmittelkonzept und Sicherungsmaßnahmen werden fortlaufend an die geologischen und geotechnischen Verhältnisse angepasst (z. B. nach RMR- oder Q-System). Der Jumbotunnelvortrieb wird im Fels ebenso eingesetzt wie in heterogenen Zonen, in denen Vorabmaßnahmen wie Injektionen, Rohrschirm oder stärkere Sicherung gefragt sind.
Vortriebszyklus: Vom Bohren bis zur Sicherung
Der typische Zyklus im Jumbotunnelvortrieb beginnt mit dem Einmessen und der Ausrichtung des Bohrwagens. Nach Herstellung des Bohrlochraster erfolgt das Laden und die Zündung in definierten Verzögerungen. Nach der Lüftungsphase wird das Ausbruchmaterial ausgeräumt. Im Anschluss werden lose Bestandteile abgeräumt (Scaling) und die Erstsicherung hergestellt – meist durch Spritzbeton (Nass- oder Trockenspritzen), kombiniert mit Ankern, Vernetzung und gegebenenfalls Gitterträgern. Dieser zyklische Ablauf ermöglicht flexible Taktzeiten, die sich an Geologie, Querschnitt und Logistik orientieren.
Bohrbild, Schnitt und Perimeter
Das Bohrbild unterscheidet Kern-, Schnitt- und Perimeterbohrungen. Ziel ist ein definierter Hohlraumschnitt mit möglichst geringer Über- bzw. Unterprofilierung. Parameter wie Bohrlochlänge, Durchmesser, Stufung und Abstände werden auf Festigkeit, Schichtung und Kluftbild des Gebirges abgestimmt. Eine präzise Bohrbildplanung minimiert Nacharbeiten und den Bedarf an sekundären Maßnahmen, was die Taktzeit stabilisiert.
Sprengtechnik, Erschütterungen und Randbedingungen
Die Sprengtechnik setzt auf gestaffelte Zündfolgen, angepasste Ladungsdichten und entkoppelte Ladungen, um Ausbruchqualität und Erschütterungen zu steuern. In sensiblen Umgebungen (z. B. dicht bebautes Umfeld) werden zusätzliche Minderungsmaßnahmen eingesetzt. Wo Sprengungen zeitweise oder dauerhaft eingeschränkt sind, kommen alternative Verfahren zum Tragen, etwa hydraulisches Spalten mit Stein- und Betonspaltgeräten oder das selektive Abtragen von Betonbauteilen mit Betonzangen.
Maschinen und Ausrüstung im Jumbotunnelvortrieb
Zum Kern gehören Bohrwagen mit ein bis drei Auslegern, Vermessungs- und Navigationssysteme, Ladeeinrichtungen, Schrapper oder Rad-/Kettenfahrzeuge für das Ausräumen, Spritzbetonmaschinen, Lüfter und Strom-/Druckluftversorgung. Ergänzend werden hydraulische Werkzeuge für Spezialaufgaben genutzt: Sie dienen der Nachprofilierung, dem schonenden Lösen von Übergrößen, dem Entfernen von Spritzbeton in Sanierungsabschnitten sowie dem Schneiden von Bewehrungen oder Ausbauelementen. Die Darda GmbH stellt dafür anwendungsbezogene Werkzeuge und passende Hydraulikaggregate bereit, die insbesondere in beengten, belüftungssensiblen Bereichen mit niedriger Vibration und kontrollierter Wirkung arbeiten.
Hydraulikaggregate als Energiequelle
Hydraulikaggregate liefern die erforderliche Leistung für mobile Spaltgeräte, Betonzangen, Kombischeren, Stahlscheren und Multi Cutters. In der Tunnelröhre zählt eine kompakte, robuste Bauweise mit zuverlässiger Kühlung, einfachem Transport und sicherer Schlauchführung. Eine abgestimmte Aggregat-Werkzeug-Kombination unterstützt effiziente Taktzeiten, insbesondere bei Sondereinsätzen oder in Wartungs- und Sanierungsphasen.
Anwendungsbezug: Felsabbruch und Tunnelbau
Im Umfeld des Jumbotunnelvortriebs treten regelmäßig Aufgaben auf, bei denen hydraulische Werkzeuge der Darda GmbH ihre Stärken ausspielen. Dazu gehören die Reduktion von Übergrößen nach dem Sprengen, präzises Anpassen des Ausbruchprofils, das Öffnen von Querschlägen, das Erstellen von Nischen, sowie der Rückbau und die Sanierung bestehender Betonbauteile in Anschlussbereichen, Schächten und Kavernen.
Stein- und Betonspaltgeräte in der Ortsbrustnacharbeit
Stein- und Betonspaltgeräte sowie Steinspaltzylinder werden genutzt, um Grobblöcke nach dem Mucken ohne zusätzliche Sprengung zu zerkleinern. Das ist besonders vorteilhaft in Bereichen mit strengen Erschütterungs- oder Lärmvorgaben. Die kontrollierte Spaltwirkung erlaubt ein punktgenaues Lösen an der Ortsbrust, an der Sohle oder im Bereich der Kalotte und reduziert Streckenschäden durch Schlagwirkung.
Betonzangen im Ausbau, Umbau und in der Sanierung
Betonzangen kommen beim Abtragen von Spritzbetonüberständen, beim Rückbau fehlerhafter Betonierabschnitte sowie beim Öffnen von Durchbrüchen und Nischen zum Einsatz. In Sanierungsphasen ermöglichen sie selektives Entfernen von geschädigten Betonschichten, ohne angrenzende Strukturen übermäßig zu belasten. In Kombination mit Kombischeren oder Stahlscheren lassen sich Bewehrungen und Ausbaubögen sauber trennen.
Einsatzbereiche entlang des Lebenszyklus
Der Jumbotunnelvortrieb ist mit mehreren praxisrelevanten Einsatzbereichen verknüpft, in denen Werkzeuge der Darda GmbH ergänzend eingesetzt werden:
- Felsabbruch und Tunnelbau: Spalten von Übergrößen, Profilnacharbeit, Querschläge, Sicherungsvorbereitung.
- Betonabbruch und Spezialrückbau: Rückbau von Innenschalen, Fundamenten, Sohlenverstärkungen, Portalbereichen.
- Entkernung und Schneiden: Öffnen von Schächten, Kabelkanälen und Nischen in Ausbauphasen.
- Sondereinsatz: Arbeiten unter Erschütterungsauflagen, in Nachbarschaft empfindlicher Bauwerke oder bei eingeschränkten Sprengfenstern.
- Natursteingewinnung: Übertragbare Spalttechnik für Gewinnungs- und Blockzerlegungsaufgaben, etwa in Portal- und Zufahrtsbereichen.
Nachprofilierung und sekundäre Gewinnung
Auch bei präzisem Bohrbild lässt sich Über- bzw. Unterprofilierung nicht vollständig vermeiden. Statt zusätzlicher Sprengzyklen wird häufig sekundär nachgearbeitet. Hydraulische Werkzeuge ermöglichen hierbei ein kontrolliertes Abtragen und Kantenanarbeiten. Stein- und Betonspaltgeräte bieten eine definierte Rissführung, Betonzangen ermöglichen das selektive Lösen von Spritzbetonlagen.
Kombischeren, Stahlscheren und Multi Cutters
Kombischeren verbinden Brech- und Schneidaufgaben in einem Werkzeug und eignen sich, wenn in einem Arbeitsgang Beton- und Stahlanteile zu trennen sind. Stahlscheren übernehmen das Trennen von Ausbaubögen, Profilträgern und temporären Hilfskonstruktionen. Multi Cutters kommen beim Schneiden von Rohren, Leitungen und dünnwandigen Stahlprofilen zum Einsatz. So lassen sich Ausbauanpassungen und Rückbauten innerhalb des Vortriebsablaufs effizient einbinden.
Qualitätssicherung, Geotechnik und Dokumentation
Die Güte des Jumbotunnelvortriebs hängt von kontinuierlicher Beobachtung und Dokumentation ab: geologische Kartierung an der Ortsbrust, Messungen zur Konvergenz, Protokolle zur Sicherungsleistung und visuelle Kontrollen der Ausbruchqualität. Digitale Vermessung und Profilscans unterstützen eine reproduzierbare Nachprofilierung. Wo geringfügige Überstände bestehen, tragen Betonzangen und Spaltgeräte zur profilscharfen Herstellung bei, ohne den Sicherungszustand zu beeinträchtigen.
Umwelt- und Arbeitsschutz
Staub, Lärm, Erschütterungen und Sprenggase sind wesentliche Aspekte des Arbeits- und Umweltschutzes im Jumbotunnelvortrieb. Maßnahmen wie effektive Lüftung, Staubbindung und erschütterungsarmes Arbeiten sind zentral. Hydraulische Werkzeuge mit kontrollierter, niederfrequenter Wirkung können – abhängig von der Planung – dazu beitragen, Emissionen zu mindern. Rechtsvorgaben und behördliche Auflagen sind projektspezifisch und sollten generell beachtet und regelmäßig überprüft werden.
Schnittstellen zu Start-, Ziel- und Ausbaukavernen
Der Jumbotunnelvortrieb steht häufig im Zusammenhang mit Start- und Zielbaugruben, Anschlussbauwerken, Stationen oder Kavernen. In diesen Zonen sind Umbauten, Anarbeitungen und lokale Anpassungen an Ausbauteile üblich. Betonzangen, Kombischeren und Stahlscheren ermöglichen selektive Anpassungen an Beton- und Stahlbauteilen, während Stein- und Betonspaltgeräte das schonende Öffnen harter Gesteinskanten unterstützen.
Planung, Taktung und Logistik
Produktivität entsteht aus einer abgestimmten Taktplanung: Bohrleistung, Lade-/Sprengfenster, Lüftungszeiten, Mucklogistik, Sicherungsleistung und Nacharbeiten müssen ineinandergreifen. Ein integratives Logistikkonzept berücksichtigt Materialflüsse, Energieversorgung, Verkehrsführung und Notfallwege. Hydraulikaggregate und kompakte Werkzeuge lassen sich dabei so einplanen, dass sie in Nebenzeiten eingesetzt werden und Hauptprozesse nicht stören. Dies erhöht die Ausnutzung von Standzeiten und verkürzt kritische Pfade.
Sanierung, Umbau und Rückbau im Tunnel
Im Lebenszyklus eines Tunnels sind Sanierungen und Umbauten üblich. Hier rücken Betonabbruch und Spezialrückbau in den Fokus: Abtragen von Spritzbeton, Erneuern von Entwässerungen, Nachrüsten von Nischen oder Querschlägen, Ersetzen von Ausbauteilen. Werkzeuge der Darda GmbH – insbesondere Betonzangen, Kombischeren und Multi Cutters – unterstützen das selektive, vibrationsarme Arbeiten an Bestandsbauwerken. Für den Rückbau massiver Bauteile können Stein- und Betonspaltgeräte sowie Steinspaltzylinder gezielt eingesetzt werden.
Sondereinsatz unter sensiblen Randbedingungen
Nachbarschaftsvorgaben, Nachtarbeit, geringe Überdeckung oder schwingungsempfindliche Anlagen erfordern besondere Methoden. Hydraulisches Spalten und Schneiden ist dabei eine Option, um Erschütterungen zu mindern. Stahlscheren und Multi Cutters helfen beim schnellen, kontrollierten Entfernen von Stahl- und Verbundbauteilen. Tankschneider können in unterirdischen Nebenanlagen oder Kavernen mit dünnwandigen Behältern und Hüllen zum Einsatz kommen, wenn dort sicherheitsgerecht demontiert werden soll.
Praxisnahe Einsatzsituationen im Jumbotunnelvortrieb
Typische Situationen, in denen ergänzende hydraulische Werkzeuge neben dem Bohr- und Sprengvortrieb sinnvoll sind, umfassen:
- Reduktion von Übergrößen im Ausbruchgut durch Stein- und Betonspaltgeräte, um Lade- und Transportlogistik zu stabilisieren.
- Profilnacharbeit an Kalotte, Strosse und Sohle mit Betonzangen, um Spritzbeton und Überstände kontrolliert abzutragen.
- Öffnen von Querschlägen und Nischen in Ausbauphasen mit Kombischeren und Stahlscheren zur Trennung von Bewehrung und Ausbauelementen.
- Sanierung geschädigter Betonbereiche in Bestandsröhren unter laufender Betriebslüftung, mit Fokus auf geringe Emissionen.
- Selektiver Rückbau temporärer Hilfskonstruktionen mit Multi Cutters und Stahlscheren, um den Taktfortschritt nicht zu beeinträchtigen.
Ausblick: Automatisierung und Integration
Im Jumbotunnelvortrieb schreitet die Automatisierung weiter voran – von der Bohrbildnavigation über digitale Dokumentation bis zur robotergestützten Sicherung. Ergänzende hydraulische Werkzeuge werden zunehmend in diese Prozesskette integriert: durch klar definierte Schnittstellen, modulare Hydraulikaggregate und ergonomische, emissionsarme Anwendungen. So lassen sich Qualität, Arbeitssicherheit und Taktstabilität langfristig verbessern.





















