Hohlblockstein

Hohlblocksteine sind verbreitete Mauersteine aus Normalbeton oder Leichtbeton mit innenliegenden Hohlkammern. Sie verbinden ein günstiges Verhältnis von Eigengewicht zu Tragfähigkeit mit guter Verarbeitbarkeit. In Neubau, Umbau und Rückbau begegnen sie überall dort, wo Wände wirtschaftlich, schnell und robust erstellt werden. Für den professionellen Umgang mit Hohlblockmauerwerk sind Kenntnisse über Aufbau, Materialkennwerte und typische Bearbeitungsschritte entscheidend – ebenso wie die sachgerechte Auswahl von Werkzeugen für das Schneiden, Spalten und den Abbruch, etwa der Einsatz von präzisen Betonzangen im Rückbau oder präzisen Stein- und Betonspaltgeräten für Öffnungen im Rahmen von Betonabbruch und Spezialrückbau.

Definition: Was versteht man unter Hohlblockstein

Ein Hohlblockstein ist ein künstlich hergestellter Mauerstein aus Beton, dessen Querschnitt durch Stege (Webe) und Zwischenräume (Hohlkammern) gebildet wird. Je nach Rohdichteklasse und Zuschlägen (z. B. Bims, Blähton oder Naturkies) unterscheidet man Normalbeton- und Leichtbeton-Hohlblocksteine. Der Stein wird lagenweise vermauert, die Hohlräume verbleiben in der Regel leer; bei besonderen Anforderungen können sie zweckgerichtet verfüllt oder ausbetoniert werden. Hohlblocksteine dienen dem tragenden und nichttragenden Mauerwerk und sind in verschiedenen Formaten, Druckfestigkeitsklassen und Rohdichten verfügbar.

Aufbau, Formate und Materialeigenschaften

Hohlblocksteine bestehen aus Außenstegen und ein bis mehreren Innenstegen, die die Hohlräume trennen. Die Geometrie reduziert das Eigengewicht, verbessert die Wärme- und Schalldämmung und ermöglicht zugleich hohe Druckaufnahme in Wandrichtung. Formate reichen von schlanken Steinen für nichttragende Trennwände bis zu großformatigen Steinen für tragende Außen- und Innenwände. Leichtbeton-Varianten nutzen porige Zuschläge, um Wärmeleitfähigkeit und Gewicht zu senken, während Normalbetonsteine höhere Rohdichten und Schallschutzwerte bieten.

Typische Formate und Kennwerte

  • Abmessungen: häufig z. B. 490 × 240 × 240 mm, 490 × 300 × 240 mm oder 365 × 240 × 240 mm; Mauerwerksdicken orientieren sich an statischen und bauphysikalischen Anforderungen.
  • Druckfestigkeitsklassen: praxisüblich im Bereich etwa 2–20 N/mm² (Stein), abhängig von Betonzusammensetzung und Herstellverfahren.
  • Rohdichteklassen: Leichtbeton ca. 0,8–1,4 kg/dm³, Normalbeton ca. 1,8–2,2 kg/dm³.
  • Wärmeleitfähigkeit: Leichtbeton niedriger, Normalbeton höher; die konkrete Bemessung erfolgt objektspezifisch.
  • Schallschutz: massereiches Mauerwerk bietet erhöhte Luftschalldämmung, die Fugenqualität ist wesentlich.
  • Brandschutz: mineralisch, nichtbrennbar, Klassifizierung nach geltenden Normen möglich.

Bauphysik und Anschlussdetails

Die Hohlkammern beeinflussen Wärmebrücken und Schallschutz. Sorgfältige Lager- und Stoßfugen, systemgerechte Eckausbildungen und angepasste Befestigungsmittel sind entscheidend. Für schwere Lasten ist ein Lastabtrag in die Stege sicherzustellen; bei Bedarf werden Kammern gezielt verfüllt. Bei Installationsschlitzen sind Stegdicken zu beachten, um die Tragfähigkeit nicht unzulässig zu schwächen.

Hohlblockstein im Neubau: Ausführung und Detailpunkte

Im Neubau werden Hohlblocksteine im Verband vermauert. Als Mörtel kommen je nach System Dünnbett- oder Normalmörtel in Frage. Lagerfugen sind vollflächig auszuführen; Stoßfugen können, abhängig von Stein- und Systemtyp, verzahnt oder vermörtelt werden. Öffnungen für Türen und Fenster erhalten Stürze oder Auflager mit ausreichender Auflagerlänge.

Bewehrung und Ausbetonierung

In Bereichen mit konzentrierten Lasten, Randzonen oder Erdbebeneinwirkung kann die partielle Ausbetonierung von Hohlkammern mit oder ohne Bewehrung vorgesehen werden. Hierbei sind die Herstellervorgaben der Steine sowie die planerischen Nachweise maßgeblich. Ein sachgerechtes Verdichten verhindert Hohlstellen.

Befestigungen im Hohlblockmauerwerk

Mechanische oder chemische Befestigungen sollten in die Stege gesetzt werden. In Hohlräumen montierte Dübel benötigen zugelassene Siebhülsen oder eine Hinterfüllung. Bei hohen Lasten ist die lastnahe Verfüllung der Kammern zweckmäßig. Prüflasten vor Ort verbessern die Sicherheit der Detailausführung.

Bearbeitung, Ausschnitte und Öffnungen

Beim Herstellen von Schlitzen, Durchbrüchen oder Türöffnungen in Hohlblockmauerwerk ist ein vibrationsarmer, kontrollierter Materialabtrag vorteilhaft. Abhängig von Wandstärke, Bewehrungsanteil und Umgebungseinflüssen kommen unterschiedliche Verfahren in Betracht. Stein- und Betonspaltgeräte eignen sich für trennscharfe, nahezu erschütterungsfreie Öffnungen insbesondere in un- oder schwach bewehrtem Mauerwerk, während Betonzangen bei Zugänglichkeit und ausreichendem Greifraumbedarf einen guten Kompromiss aus Geschwindigkeit und Kontrolle bieten.

Vorgehensweise für präzise Öffnungen

  1. Tragfähigkeit prüfen und temporäre Abstützungen einplanen, falls Lastumlagerungen auftreten.
  2. Anrisse und Schnittkanten sauber markieren; Fugenverlauf und Stege berücksichtigen.
  3. Vorbohren oder Kernbohren an Ecken begrenzt Rissbildung und ermöglicht definierte Kanten.
  4. Gezieltes Spalten mit hydraulischen Zylindern in Bohrlochreihen reduziert Staub und Erschütterungen.
  5. Bei selektivem Rückbau: Material sortenrein entnehmen, Steine und Mörtel trennen, Transportwege staubarm halten.

Rückbau von Hohlblockmauerwerk in der Praxis

Im Betonabbruch und Spezialrückbau ist Hohlblockmauerwerk typisch in Trennwänden, Schachtwänden und Ausfachungen anzutreffen. Entscheidungsrelevant sind Bewehrungsgrad, Zugänglichkeit, angrenzende Bauteile sowie Emissionsgrenzen (Staub, Lärm, Erschütterung).

Werkzeugwahl im Rückbau

  • Betonzangen: geeignet für das schrittweise Abbeißen von Mauerwerkssegmenten, gute Kantenkontrolle bei moderatem Bewehrungsanteil.
  • Stein- und Betonspaltgeräte: für erschütterungsarme, kontrollierte Trennungen entlang definierter Bohrlochreihen, besonders bei Arbeiten in sensibler Umgebung.
  • Kombischeren und Multi Cutters: vielseitig im Entkernungsumfeld, wenn Materialien gemischt vorliegen (Mauerwerk mit Einlagen, leichte Stahlprofile).
  • Stahlscheren: bei metallischen Einbauten; sie ergänzen den Mauerwerksrückbau, sind aber nicht für den Stein selbst zuständig.
  • Steinspaltzylinder: punktgenaues Spalten an dicken Wandabschnitten oder bei Aussteifungszonen.

passende Hydraulikaggregate für die Werkzeuge stellen die erforderliche Energie bereit. Die Wahl des Aggregats und die Abstimmung auf die angeschlossenen Werkzeuge beeinflussen Arbeitsgeschwindigkeit, Lärm- und Emissionsprofil.

Einsatzbereiche und typische Aufgaben mit Hohlblockmauerwerk

Hohlblocksteine begegnen in unterschiedlichen Projektarten. Daraus ergeben sich praxisnahe Anwendungen für Geräte der Darda GmbH:

  • Betonabbruch und Spezialrückbau: selektives Entfernen von tragenden und nichttragenden Wänden; Spalten, Abbeißen und definierter Rückbau in Bauzuständen.
  • Entkernung und Schneiden: Öffnungen für Leitungsführungen, Türdurchbrüche, Treppenhausanpassungen; erschütterungsarm mittels Spalttechnik oder zangenbasiertem Abtrag.
  • Sondereinsatz: Arbeiten in sensiblen Bereichen wie Kliniken, Laboren, Denkmalschutz; Staub- und Geräuschminimierung durch kontrolliertes Spalten und fein dosierte Zangenarbeit.

Arbeitsschutz, Emissionen und Umfeldschutz

Staub, Lärm und Erschütterungen sind bei der Bearbeitung von Hohlblocksteinen wesentliche Aspekte. Eine staubarme Arbeitsweise – z. B. durch Nassbohren, punktuelles Spalten und kurze Lastwege – schützt Mitarbeitende und Umgebung. Vibrationsarme Methoden sind in bewohnten oder sensiblen Bestandsgebäuden vorteilhaft. Persönliche Schutzausrüstung, Absaugtechnik und abgestimmte Arbeitssequenzen reduzieren Risiken. Rechtliche Vorgaben und örtliche Grenzwerte sind projektbezogen zu berücksichtigen.

Schonende Eingriffe im Bestand

Das Spalten entlang vorgebohrter Lochreihen erzeugt definierte Bruchkanten und begrenzt Rissfortschritt. Betonzangen erlauben fein dosierte Materialabträge, was besonders bei angrenzenden Ausbauten oder Installationen wichtig ist. Kurze Greifwege, klare Abbruchkanten und geordnete Abfolge der Arbeitsschritte erhöhen die Ausführungssicherheit.

Nachhaltigkeit, Wiederverwendung und Recycling

Hohlblockmauerwerk lässt sich in der Regel zu Recycling-Baustoffen aufbereiten. Eine sortenreine Trennung – getrennt nach Beton, Mörtelresten, Metalleinlagen und ggf. Ausfachungen – verbessert die Qualität der rezyklierten Gesteinskörnung. In der Praxis bewährt sich das sanfte Lösen größerer Segmente mittels Spalttechnik oder zangenweiser Demontage, um Feinanteile und Verunreinigungen zu minimieren. So können höhere Stoffkreislaufquoten erzielt werden.

Planung für den Rückbau

Bereits in der Ausführungsplanung lohnt sich der Blick auf den späteren Rückbau: dokumentierte Materialqualitäten, verfüllte oder unverfüllte Hohlkammern, Einlagen und Anschlussdetails. Der spätere Einsatz von Stein- und Betonspaltgeräten oder Betonzangen profitiert von klaren Informationen zu Wandaufbau, Bewehrung und Fugenbild.

Planung, Statik und Schnittstellen

Die Tragwirkung von Hohlblockmauerwerk beruht auf der Druckübertragung in Wandrichtung. Auskragungen, Schlitzungen und Öffnungen sind so zu planen, dass die Stege nicht unzulässig geschwächt werden. Bei nachträglichen Durchbrüchen sind Ersatztragwege über Stürze, Unterzüge oder Abfangungen sicherzustellen. Im Zweifelsfall sind objektspezifische Nachweise zu führen; verbindliche Aussagen lassen sich nur im Kontext des jeweiligen Bauwerks treffen.

Schnittstellen zu Ausbaugewerken

Installationen profitieren von Leerbereichen in Hohlkammern, jedoch dürfen Stege nicht planlos geschwächt werden. Befestigungen werden bevorzugt in Stegen gesetzt; bei schweren Lasten sind Verfüllungen vorzusehen. Präzise Öffnungen mit Spalt- oder Zangentechnik erleichtern den koordinierten Ablauf mit Elektrotechnik, Sanitär und Lüftung.

Werkzeugtechnik im Überblick: Spalten, Schneiden, Greifen

Die Auswahl des Verfahrens hängt von Wanddicke, Armierung, Zugänglichkeit und Anforderungen an Emissionen ab. Hydraulisch betriebene Werkzeuge ermöglichen kontrollierte, reproduzierbare Ergebnisse:

  • Stein- und Betonspaltgeräte: Bohrlochbasiertes, niedererschütterndes Trennen; vorteilhaft für definierte Kanten und geringere Sekundärschäden.
  • Betonzangen: Greifender, druckbasierter Abtrag mit hoher Dosierbarkeit; gut für fragmentweises Lösen und Profilieren von Öffnungen.
  • Kombischeren und Multi Cutters: sinnvoll bei Mischbauteilen und Entkernung, wenn verschiedene Werkstoffe in einem Arbeitsgang zu bearbeiten sind.
  • Steinspaltzylinder: Einzel- oder Mehrpunktspaltungen für massive Mauerabschnitte oder ausbetonierte Kammern.
  • Hydraulikaggregate: Energiequelle und Taktgeber; die passende Dimensionierung unterstützt kontinuierliches Arbeiten mit konstantem Druckniveau.

Typische Fehlerbilder und Praxishinweise

Zu nah an Kanten angeordnete Bohrlöcher, unzureichende Abstützung bei Öffnungen und das Schwächen tragender Stege sind häufige Fehler. Ebenso führen unkontrollierte Schläge zu Rissfahnen und Abplatzungen. Bewährt hat sich eine Abfolge aus Markierung, Eckbohrungen, definiertem Spalten und anschließendem Profilieren der Öffnung mit der Betonzange. Wo Metallteile in Wandbereichen auftauchen, unterstützen ergänzend Scherenwerkzeuge die Trennung.

Qualitätssicherung auf der Baustelle

Probeabschnitte, dokumentierte Geräteeinstellungen und eine klare Arbeitsfolge verbessern Ergebnisqualität und Terminsicherheit. Regelmäßige Kontrolle der Schnittkanten und der Restquerschnitte verhindert ungewollte Tragfähigkeitsverluste. Nacharbeiten erfolgen vorzugsweise mit zangenbasiierter Feinbearbeitung statt mit schlagenden Verfahren.

Anwendungsnahe Beispiele

In der Entkernung und Schneiden werden in Hohlblockwänden häufig neue Türöffnungen hergestellt. Vorgehen: Anriss, Eckbohrungen, Spaltsequenz, Herausnehmen der Segmente, Kantenprofilierung mit Betonzange. Im Betonabbruch und Spezialrückbau lassen sich nichttragende Hohlblockwände abschnittsweise mit der Betonzange entfernen – vibrationsarm und kontrolliert. Im Sondereinsatz (z. B. schwingungssensible Umgebungen) ermöglicht die Spalttechnik mit hydraulischen Zylindern das Arbeiten bei reduzierter Erschütterung und minimiertem Staubanfall.