Gasbeton, häufig auch als Porenbeton oder Luftbeton bezeichnet, ist in Neubau und Bestand weit verbreitet. Der Rückbau dieser leichten, porösen Bauteile stellt besondere Anforderungen an Planung, Werkzeugwahl und Staubmanagement. Beim Gasbetonabbruch stehen präzises Trennen, geringe Erschütterungen und eine saubere Trennung der Stoffströme im Vordergrund. Im baulichen Alltag berührt das die Einsatzbereiche Betonabbruch und Spezialrückbau, Entkernung und Schneiden sowie selektive Eingriffe im Bestand. Werkzeuge wie präzise Betonzangen für Porenbeton und Stein- und Betonspaltgeräte für Porenbeton der Darda GmbH ermöglichen ein kontrolliertes, materialgerechtes Arbeiten – insbesondere an Anschlüssen, Übergängen zu Stahlbeton oder bei tragenden, zu erhaltenden Nachbarbauteilen.
Definition: Was versteht man unter Gasbetonabbruch
Unter Gasbetonabbruch versteht man das kontrollierte, selektive Lösen, Zerkleinern und Entfernen von Bauteilen aus Porenbeton, etwa Wänden, Stürzen, Deckenrändern oder Mauerwerksausfachungen. Ziel ist das schadensarme Trennen der Elemente unter Berücksichtigung der geringen Rohdichte, der spröden Struktur und möglicher Einbauteile wie Anker, U-Schalen mit Bewehrung oder Installationsschienen. Der Abbruch erfolgt manuell, mechanisch oder kombiniert – je nach Bauteildicke, Zugänglichkeit, Anschlussdetails und Anforderungen an Lärm- und Erschütterungsschutz.
Materialeigenschaften von Gasbeton und ihre Bedeutung für den Rückbau
Gasbeton weist eine niedrige Rohdichte und eine poröse, kapillaraktive Struktur auf. Daraus resultieren ein gutes Zerkleinerungsverhalten, aber auch eine erhöhte Staubfreisetzung. Die Druckfestigkeit liegt je nach Dichteklasse typischerweise im unteren einstelligen N/mm²-Bereich; Bauteile sind dadurch leicht, jedoch spröde. Mörtelfugen (Dünnbett- oder Normalmörtel), Putzschichten und eingespachtelte Armierungen beeinflussen das Trennverhalten. Feuchtegehalt, Baualter und Frost-/Taueinwirkungen können die Bruchbilder verändern, was bei der Werkzeugwahl zu berücksichtigen ist.
Verfahren und Werkzeuge im Gasbetonabbruch
Die Wahl des Verfahrens richtet sich nach Statik, Bauteilabmessungen, gefordertem Erschütterungs- und Lärmschutz sowie der gewünschten Wiederverwendbarkeit angrenzender Bauteile. Häufig bewährt sich eine Kombination aus manueller Vorarbeit und hydraulisch unterstütztem Trennen.
Manuelles Lösen und selektive Demontage
Für nichttragende, dünne Porenbetonwände bietet sich das manuelle Lösen entlang der Fugen an. Vor dem eigentlichen Abbruch werden Installationen freigelegt und Putzschichten eingeschnitten, um unkontrollierte Ausbrüche zu vermeiden. Kleinere Elemente können entkernt und in handlichen Stücken abgetragen werden.
Mechanisches Trennen mit Betonzangen
Betonzangen sind für präzise Eingriffe an Porenbeton besonders geeignet, wenn Anschlüsse an Stahlbeton, Ringanker oder bewehrte Auflager getrennt werden müssen. Durch kontrollierte Quetsch- und Scherbewegungen lassen sich Übergänge ohne schlagende Einwirkungen lösen. In der Entkernung und beim Spezialrückbau reduzieren Betonzangen Erschütterungen, was angrenzende Bauteile und Einbauten schont.
Spannungsarmer Abbruch mit Stein- und Betonspaltgeräten
Stein- und Betonspaltgeräte arbeiten mit hydraulisch erzeugten Spaltkräften, die gezielt in Bohrungen eingebracht werden. In Porenbeton lassen sich damit definierte Bruchlinien erzeugen, etwa zum Öffnen von Wandöffnungen oder zum rückbauschonenden Absetzen größerer Wandtafeln. Diese Methode ist erschütterungsarm und unterstützt saubere Schnitte für nachfolgende Anpassungen.
Kombinierte Verfahren mit Multi Cutters und Kombischeren
Bei Mischmauerwerk, Putzträgern, leichten Stahlprofilen oder Bewehrungseinlagen können Multi Cutters und Kombischeren die Trennung unterstützen. Sie kommen zum Einsatz, wenn gasbetonfremde Einbauteile die Demontage behindern oder die Bauteile an Tragstrukturen hängen.
Abtrennen von Stahlanteilen mit Stahlscheren
Stahlscheren werden genutzt, um Montagewinkel, Installationsschienen, Bewehrungsanschlüsse oder Fenster-/Türzargen zu durchtrennen, die Porenbetonteile zurückhalten. Das ermöglicht eine saubere Trennung der Stofffraktionen und erleichtert die Entsorgung.
Hydraulikaggregate und Ansteuerung
Hydraulikaggregate mit fein dosierbarem Druck speisen Betonzangen, Steinspaltzylinder und andere hydraulische Werkzeuge. Entscheidend sind ein fein dosierbarer Druckaufbau und ausreichende Fördermengen, um gleichmäßige Spalt- oder Scherprozesse zu gewährleisten. In sensiblen Bereichen empfiehlt sich ein ruhiger Anfahrbetrieb mit niedriger Drehzahl, um Risse kontrolliert zu führen.
Planung und Bauablauf im Gasbetonabbruch
Ein systematischer Ablauf erhöht Sicherheit, Qualität und Wirtschaftlichkeit. Vor Beginn steht eine Bestandsaufnahme mit Fokus auf Material, Anschlüsse und Leitungsführung.
- Erkundung: Sichtprüfung, Ortung von Leitungen, Klärung von Auflager- und Anschlussdetails (Ringanker, Stürze, U-Schalen).
- Temporäre Sicherung: Abstützen bei Eingriffen in tragende oder aussteifende Elemente; Festlegen der Rückbaureihenfolge.
- Staub- und Lärmschutz: Abschottungen, Unterdruckbereiche und punktuelle Befeuchtung planen.
- Vordemontage: Entfernen von Belägen, Putzschichten im Trennbereich sowie Lösen von Befestigungen.
- Mechanische Trennung: Einsatz von Betonzangen an Anschlüssen; Spalttechnik für definierte Risse.
- Sortenreine Trennung: Separates Erfassen von Porenbeton, Putz, Mörtel, Metall und Holz.
- Qualitätssicherung: Sichtkontrollen der Schnittkanten, Dokumentation und Sicherung der Nachbarbauteile.
Staub- und Emissionsmanagement
Aufgrund der feinen Porenstruktur entsteht beim Gasbetonabbruch viel Feinstaub. Ein wirksames Staubkonzept ist daher zentral.
Staubminderung
- Punktuelle Befeuchtung im Trennbereich, ohne das Material zu durchnässen.
- Lokal abgesaugte Arbeitsbereiche, gegebenenfalls mit Unterdruckhaltung.
- Staubarme Verfahren bevorzugen: Spalttechnik und zangenbasiertes Trennen statt schlagender Werkzeuge.
Schallschutz und Erschütterungen
- Zangen und Spaltgeräte anstelle von Schlagwerkzeugen einsetzen, besonders in der Entkernung.
- Lastarme, schrittweise Trennfolgen zur Begrenzung von Sekundärbrüchen.
Selektiver Rückbau, Entsorgung und Recycling
Porenbeton lässt sich in der Regel stofflich trennen. Sortenrein erfasste Fraktionen können je nach regionalen Möglichkeiten recycelt oder als Verfüll- und Leichtzuschlagstoffe genutzt werden. Putze, Ansetz- und Dünnbettmörtel sowie anhaftende Dämmstoffe sind getrennt zu behandeln. Metallische Einbauten werden vor Ort mit Stahlscheren oder Betonzangen freigelegt und ebenfalls separat gesammelt. Entsorgungswege sind im Vorfeld abzustimmen; konkrete Vorgaben und Grenzwerte sind projektspezifisch und müssen allgemein gültigen Regelungen entsprechen.
Einsatzbereiche und typische Anwendungsfälle
Der Gasbetonabbruch begegnet in verschiedenen Einsatzbereichen:
- Entkernung und Schneiden: Rückbau nichttragender Porenbetonwände, Öffnungen in Bestandswänden, Anpassungen für neue Leitungsführungen. Betonzangen sorgen für saubere Kanten an Anschlüssen, Spaltgeräte für definierte Bruchlinien.
- Betonabbruch und Spezialrückbau: Selektive Trennung an Ringankern, Stahlbetonstützen oder Deckenanschlüssen; Spalt- und Zangentechnik reduziert Erschütterungen und schützt Nachbarbauteile.
- Sondereinsatz: In schwingungssensiblen Bereichen, etwa in denkmalnahen Umgebungen oder laufendem Gebäudebetrieb, sind erschütterungsarme Verfahren mit Stein- und Betonspaltgeräten besonders geeignet.
- Felsabbruch und Tunnelbau / Natursteingewinnung: Zwar materialfremd, aber prozesstechnisch verwandt: Die kontrollierte Rissinitiierung mittels Spaltzylindern ist aus dem Fels- und Natursteinbereich bekannt und lässt sich auf Gasbetonbauteile übertragen, wenn definierte Rissverläufe gefordert sind.
Werkzeugwahl nach Bauteildicke und Anschlussdetails
Die optimale Werkzeugwahl richtet sich nach Wandstärke, Bewehrungsanteilen und der geforderten Kantenqualität.
- Dünne, nichttragende Wände: Manuelle Demontage, unterstützt durch kleine Betonzangen für Anschlussbereiche.
- Mittlere Wandstärken: Spalttechnik über Bohrbilder und anschließend zangenbasiertes Abgreifen und Absetzen größerer Segmente.
- Bereiche mit Stahlanteilen: Kombination aus Betonzangen, Stahlscheren und gegebenenfalls Multi Cutters.
- Große Bauteile mit Erhaltungsanforderung an Nachbarstrukturen: Vorrang für Stein- und Betonspaltgeräte mit ruhigem Druckaufbau über Hydraulikaggregate.
Best Practices für Effizienz und Substanzschutz
- Vor dem Trennen Fugen und Putzscheiben anritzen, um Abplatzungen zu vermeiden.
- Bruchlinien mit Bohrbildern vorgeben und Spaltzylinder exakt positionieren.
- Kräfte dosiert aufbauen: langsamer Druckanstieg am Hydraulikaggregat für kontrollierte Rissführung.
- Bauteile segmentieren und absetzen statt großflächig herunterzubrechen.
- Stoffströme früh trennen, um Entsorgung und Recycling zu vereinfachen.
Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
- Unkontrollierte Brüche durch schlagende Werkzeuge vermeiden; stattdessen Spalt- oder Zangentechnik nutzen.
- Staubentwicklung unterschätzt: fehlende Befeuchtung und Abschottung erhöhen Gesundheits- und Sauberkeitsrisiken.
- Anschlüsse übersehen: versteckte Anker, Bewehrungen oder Installationsschienen mit Ortung und Sondierungen klären.
- Fehlende Abstützung: auch leichte Porenbetonwände können aussteifend wirken; temporär sichern.
Technische Kenngrößen im Überblick
Typische Richtwerte (projektspezifisch zu verifizieren): Rohdichteklassen etwa 0,35–0,70 kg/dm³; Druckfestigkeit häufig im Bereich von circa 2–6 N/mm²; Feuchtegehalt abhängig von Nutzungsklima und Baualter. Diese Kenngrößen beeinflussen Bruchbild, Staubentwicklung und die Wahl von Spaltkräften und Zangenpressen. Angaben sind unverbindlich und dienen als grobe Orientierung für die Planung.
Qualitätssicherung und Dokumentation
Eine lückenlose Dokumentation des Rückbaus ist hilfreich für Nachweise, Abrechnung und Arbeitsschutz. Fotos der Trennstellen, Protokolle zu Staub- und Lärmschutzmaßnahmen, Gerätelogbücher der Hydraulikaggregate sowie Nachweise der sortenreinen Entsorgung unterstützen die Transparenz. Prüfende Sichtkontrollen der Schnittkanten und angrenzenden Strukturen schließen jeden Arbeitsabschnitt ab.
Ausschnitte, Öffnungen und Anpassungen im Bestand
Beim Herstellen neuer Öffnungen in Gasbetonwänden empfiehlt sich ein Vorgehen in Etappen: Vorzeichnen, beidseitiges Anritzen, Setzen eines gezielten Bohrbildes und anschließendes Spalten. Betonzangen übernehmen das Abgreifen und Absetzen der Segmente, wodurch Kantenqualität und Maßhaltigkeit steigen. Wo Stahlträger, Ringanker oder Installationsschienen die Öffnung kreuzen, werden ergänzend Stahlscheren eingesetzt.
Rolle spezieller Geräte im Projektumfeld
Auf komplexen Rückbauflächen treffen häufig verschiedene Aufgaben zusammen. Während der Gasbetonabbruch erschütterungsarm mit Spalt- und Zangentechnik erfolgt, können an anderer Stelle Tankschneider oder Tankschneidsysteme benötigt sein, etwa bei Anlagendemontagen im selben Gebäude. Eine abgestimmte Geräteflotte ermöglicht die parallele Bearbeitung unterschiedlicher Gewerke, ohne den Gasbetonabbruch zu beeinträchtigen.





















