Feinstaub entsteht bei zahlreichen Arbeiten im Betonabbruch, bei der Entkernung, im Felsabbruch und Tunnelbau sowie in der Natursteingewinnung. In diesen Einsatzbereichen spielt der richtige Umgang mit Staub eine zentrale Rolle für Arbeitsschutz, Umweltverträglichkeit und die Qualität der Ausführung. Hydraulische Werkzeuge der Darda GmbH – etwa Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräte – werden häufig dort eingesetzt, wo präzise, kontrollierte und im Idealfall staubärmere Verfahren gefragt sind. Dieser Beitrag ordnet den Begriff Feinstaub fachlich ein, beschreibt Entstehungsmechanismen auf der Baustelle und zeigt praxisnahe Maßnahmen zur Reduktion der Partikelbelastung.
Definition: Was versteht man unter Feinstaub
Unter Feinstaub versteht man in der Luft schwebende Partikel mit kleinem aerodynamischem Durchmesser. Üblich ist die Einteilung in PM10 (Partikel ≤ 10 µm), PM2,5 (≤ 2,5 µm) und ultrafeine Partikel. In der Baupraxis sind mineralische Stäube aus Beton, Mörtel, Ziegel und Naturstein relevant, häufig mit Anteilen von Quarz (respirable kristalline Silikate). Die Partikel entstehen durch Zerkleinerung, Fräsen, Schleifen, Sägen, Bohren, Brechen und durch mechanische Abrasion. Je kleiner die Partikel, desto länger verbleiben sie in der Luft und desto tiefer können sie in die Atemwege eindringen. Feinstaub ist deshalb nicht nur eine Frage der Sauberkeit, sondern ein wesentlicher Aspekt der Arbeitshygiene und des Umweltschutzes.
Entstehung von Feinstaub im Betonabbruch, Entkernung und Felsabbruch
Bei der Bearbeitung mineralischer Baustoffe entstehen Partikel durch Rissausbreitung, Kornzertrümmerung und Reibverschleiß. Besonders staubintensiv sind abrasive Verfahren mit hohem Schnitt- oder Schleifanteil. Hydraulische Trenn- und Spaltverfahren – etwa mit Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten – erzeugen Bruchflächen durch kontrollierte Druckeinleitung. Im Vergleich zu kontinuierlichen Abrasivprozessen kann dabei relativ weniger Feinstaub entstehen, weil Material bevorzugt in größeren Fragmenten separiert wird. Das tatsächliche Staubaufkommen hängt dennoch von vielen Faktoren ab: Werkstoff (z. B. Betonfestigkeit, Bewehrungsgrad), Feuchte, Werkzeuggeometrie, Anpressdruck, Arbeitsgeschwindigkeit und Randbedingungen wie Belüftung oder Kapselung.
Partikelgrößen, Materialeigenschaften und Gesundheitsaspekte
Die Partikelgröße bestimmt die Verweilzeit in der Luft und die Deposition in den Atemwegen. Grobe Splitter sedimentieren rasch, während PM10 und insbesondere PM2,5 länger in Schwebe bleiben. Beton und Naturstein setzen beim Zerbrechen und Zerkleinern mineralische Partikel frei; enthaltene Quarzanteile können die arbeitsmedizinische Relevanz erhöhen. Staubexpositionen sollten deshalb grundsätzlich minimiert werden – durch Verfahrenswahl, technische und organisatorische Maßnahmen sowie persönliche Schutzausrüstung. Aussagen zu zulässigen Grenzwerten richten sich nach den jeweils geltenden gesetzlichen Regelungen und anerkannten Regeln der Technik; sie sind projektspezifisch zu bewerten.
Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte im Kontext der Staubentwicklung
Betonzangen greifen das Bauteil und zerkleinern es über hohe, lokal eingeleitete Druckkräfte. Stein- und Betonspaltgeräte weiten zuvor erzeugte Bohrungen oder setzen Spaltkeile an, um kontrollierte Risse zu initiieren. Beide Ansätze fördern Bruch statt Abrasion. Das kann im Ergebnis die Freisetzung sehr feiner Partikel reduzieren, während gröbere Bruchstücke gezielt abgeführt werden. Ergänzend lässt sich die Staubentwicklung durch feuchte Oberflächen, geringe Fallhöhen beim Ablegen und durchdachte Sequenzen (zuerst spalten, dann trennen) weiter verringern.
Feinstaub in den Einsatzbereichen der Darda GmbH
Betonabbruch und Spezialrückbau
Im selektiven Rückbau entstehen Staubemissionen an Trennstellen, bei der Abtrennung von Bauteilen und beim Nachbrechen. Betonzangen unterstützen ein schrittweises, kontrolliertes Abtragen, wodurch Staubquellen örtlich begrenzt werden. Beim Lösen von Platten, Fundamenten oder Wänden kann das Vorbrechen mit Zangen die spätere Bearbeitung mit geringerer Abrasion vorbereiten. Hydraulikaggregate liefern dabei die notwendige Energie, während Maßnahmen wie lokale Absaugung, Wasserbenetzung und Abschottung die Emissionen zusätzlich mindern.
Entkernung und Schneiden
In Innenräumen ist die Aufenthaltsdauer von Feinstaub erhöht. Deshalb sind punktuelle Absaugungen, Unterdruckhaltung in Arbeitsbereichen und strikte Trennung von Rein- und Schmutzzonen entscheidend. Beim selektiven Entfernen von Betonstegen oder beim Schlitzen lässt sich durch Vorziehen von Spalt- oder Zangenarbeiten die Menge an staubintensiven Schnittoperationen reduzieren. Metallische Einbauten können mit Scheren getrennt werden; dabei entsteht typischerweise weniger mineralischer Feinstaub, jedoch können andere Emissionen auftreten, die getrennt zu betrachten sind.
Felsabbruch und Tunnelbau
Im Fels sind Gesteinsart, Kornbindung und Feuchte bestimmend für das Staubverhalten. In Tunnelanlagen wirken sich begrenztes Volumen und Luftströmungen auf die Staubverteilung aus. Steinspaltzylinder und Stein- und Betonspaltgeräte erzeugen kontrollierte Rissbilder im Gebirge und können Staubspitzen, wie sie bei intensiven Schlagarbeiten auftreten, begrenzen. Gleichzeitig sind leistungsfähige Lüftung, Staubabsaugung im Nahbereich und eine saubere Materiallogistik unverzichtbar.
Natursteingewinnung
Bei der Gewinnung und Formgebung von Naturstein wird Staub vor allem beim Sägen, Schleifen und Sortieren freigesetzt. Das Spalten entlang natürlicher oder vorgegebener Trennflächen kann die Feinstaubentstehung im Vergleich zu abrasiven Schneidprozessen verringern. Entscheidend sind angepasste Prozessketten, die Bruch bevorzugen und Feinanteile minimieren, ergänzt um feuchte Betriebsweisen und staubarme Transportwege.
Sondereinsatz
In sensiblen Bereichen – etwa in bewohnten Gebäuden, Betriebsanlagen oder schützenswerten Umgebungen – ist die Staubkontrolle besonders wichtig. Dort werden Arbeiten mit Betonzangen und Spaltgeräten häufig mit Abschottungen, Luftreinigung (z. B. über geeignete Filter) und engmaschigem Monitoring kombiniert, um Emissionen zu begrenzen und Nachbarschaften zu schützen.
Maßnahmen zur Reduktion von Feinstaub auf der Baustelle
Ein wirksames Staubmanagement kombiniert Verfahrenswahl, Technik, Organisation und persönliche Schutzmaßnahmen. Die konkrete Zusammenstellung wird projektspezifisch geplant und überwacht.
- Verfahrenswahl und Sequenz: Wo möglich Bruch erzeugen (z. B. Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte) und abrasives Bearbeiten minimieren; Bauteile vorbrechen, dann gezielt trennen.
- Nassbearbeitung: Wasserbenetzung an der Entstehungsstelle bindet Partikel. Wassermenge, Tropfengröße und Zugabeort sind an Material und Verfahren anzupassen.
- Punktabsaugung: Quellnahe Erfassung mit geeigneter Filterung (z. B. für feine mineralische Stäube) und ausreichendem Volumenstrom.
- Kapselung und Abschottung: Staubdichte Abtrennungen, Schleusen und Unterdruckhaltung reduzieren die Ausbreitung – besonders bei Entkernungen.
- Lüftung: Gezielte Luftführung, ausreichender Luftwechsel und Vermeidung von Rückströmungen verbessern die Luftqualität, etwa im Tunnelbau.
- Sauberkeit und Logistik: Nass reinigen statt trocken kehren, keine Druckluft zum Abblasen, staubarme Förder- und Abwurfsysteme, kurze Wege.
- Werkzeug- und Prozessparameter: Angepasster Druck, Vorschub und Greifpositionen an Betonzangen; kontrollierte Spaltweiten und Zyklen beim Spalten – um unnötige Feinzerkleinerung zu vermeiden.
- Instandhaltung: Dichtungen, Schneiden und Lager instand halten; Hydraulikaggregate sauber betreiben, damit Effizienz und Prozessstabilität erhalten bleiben.
- Organisation und PSA: Arbeitsbereiche zonieren, Expositionszeiten begrenzen, geeignete Atemschutzmasken bereitstellen und korrekt anwenden; Unterweisungen regelmäßig auffrischen.
- Monitoring und Dokumentation: Messungen planen, Referenzwerte festlegen, Ergebnisse protokollieren und Maßnahmen bei Bedarf anpassen.
Messung, Bewertung und Dokumentation der Staubbelastung
Für eine belastbare Bewertung werden je nach Aufgabe PM10/PM2,5, alveolengängige Stäube und materialtypische Komponenten betrachtet. Neben gravimetrischen Verfahren können tragbare Partikelzähler zur Trendbeobachtung dienen. Wichtig sind repräsentative Messpunkte, geeignete Messzeiten (inklusive Spitzenbelastungen) und die Einordnung der Werte in Bezug auf geltende Vorgaben. Eine klare Dokumentation unterstützt die Nachweisführung gegenüber Auftraggebern und Behörden sowie die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse.
Umweltschutz: Emissionen, Deposition und Wasserhaushalt
Feinstaub verlässt die Baustelle als diffuse Emission oder setzt sich auf Flächen und Vegetation ab. Maßnahmen wie Windschutz, geschlossene Container, feuchte Wege und schonende Umschlagstechniken reduzieren die Ausbreitung. Wassergebundene Prozesse erfordern eine kontrollierte Sammlung und Behandlung des anfallenden Wassers, um Sedimente und Feinanteile zurückzuhalten. Eine sorgfältige Planung vermeidet Sekundäreinträge in Boden und Gewässer.
Planung, Arbeitssicherheit und Kommunikation
Ein staubarmes Vorgehen beginnt mit einer Gefährdungsbeurteilung und einer geeigneten Bauablaufplanung. Dabei werden Bauwerk, Materialien, Witterung, Nachbarschaft und Einsatzzeiten berücksichtigt. Kommunikation mit Beteiligten – Bauherrschaft, Anwohnern, Nutzern – trägt zur Akzeptanz bei. Rechtliche Anforderungen sind in jedem Projekt sorgfältig zu prüfen; verbindliche Auskünfte erteilen zuständige Institutionen. Operativ gilt: Planen, umsetzen, messen, nachsteuern.
Werkstoff- und Werkzeugeinfluss auf die Staubbildung
Betonqualität und Bewehrung
Hochfester Beton bricht spröder und kann bei ungünstigen Parametern feinere Partikel erzeugen. Betonzangen lassen sich so ansetzen, dass Risse gezielt durch den Beton laufen, während Bewehrung getrennt oder freigelegt wird. Das reduziert Nacharbeiten mit abrasiven Verfahren.
Gesteinsarten und Feuchte
Schwach gebundene Gesteine erzeugen bei Reibung mehr Staub als zäh spröde Gesteine. Materialfeuchte wirkt staubbindend. Beim Spalten oder Zerkleinern kann eine gezielte Befeuchtung die Partikelbildung dämpfen.
Werkzeuggeometrie und Prozessführung
Schneiden, Zangenmaul, Druckstufen und Haltepositionen beeinflussen Rissverlauf und Fragmentgröße. Eine ruhige Prozessführung mit moderaten Drehzahlen und kontrolliertem Druck begünstigt große Bruchstücke und reduziert Abrieb.
Praxisbeispiele: staubarmes Vorgehen bei typischen Aufgaben
Stützenrückbau im Bestand
- Arbeitsbereich abschotten, Unterdruck erzeugen, punktnahe Absaugung platzieren.
- Stütze mit Betonzange vorbrechen, Bewehrung sichtbar machen.
- Bewehrung separieren, Bruchstücke feucht ablegen und staubarm abtransportieren.
- Nass reinigen, Messwerte prüfen, Maßnahmen anpassen.
Fundamentteilung vor der Entsorgung
- Bohrlöcher nach Plan setzen und Stein- oder Betonspaltgeräte einbringen.
- Kontrolliert spalten, um handhabbare Blöcke zu erzeugen.
- Bruchflächen befeuchten, Kanten sichern, staubarme Logistik nutzen.
- Fläche nass reinigen, Staubablagerungen binden.
Ausbruchfenster im Tunnel
- Luftstrom planen, Absaugung und Lüftung dimensionieren.
- Vorbrechen mit Zange oder Spaltgeräten, abriebintensive Schritte reduzieren.
- Material rasch abführen, Staubquellen abdecken, Tropfwasser steuern.
- Kontrollmessung und Sichtprüfung, Dokumentation aktualisieren.
Wartung und Betrieb von Hydraulikaggregaten im Staubumfeld
Staubarme Baustellen profitieren von zuverlässig arbeitenden Aggregaten und Werkzeugen. Filter, Kühler und Luftwege sind vor übermäßiger Verschmutzung zu schützen; Steckkupplungen sauber zu halten mindert Einträge in das Hydrauliksystem. Ein gepflegter Zustand trägt dazu bei, dass Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte reproduzierbar arbeiten und unnötige Feinzerkleinerung vermieden wird.
Grenzen der Staubvermeidung und realistische Erwartungen
Feinstaub lässt sich bei der Bearbeitung von Beton und Fels nicht vollständig vermeiden. Ziel ist eine minimierte Exposition durch kluge Verfahrenswahl, konsequente Technik und aufmerksame Ausführung. Werkzeuge wie Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte können als Baustein in einer Gesamtlösung dazu beitragen, die Feinstaubentwicklung zu begrenzen – die Wirksamkeit wird jedoch immer durch das Zusammenspiel aller Maßnahmen und die Rahmenbedingungen bestimmt.





















