Entstaubungsanlagen sind ein zentrales Element für staubarmen Rückbau, Abbruch und die Gewinnung mineralischer Rohstoffe. Überall dort, wo Beton, Stein, Mauerwerk oder Stahl bearbeitet, geschnitten oder zerkleinert wird, entstehen Staub, Feinstaub und zum Teil quarzhaltige Partikel. Im Zusammenspiel mit Werkzeugen wie Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräten sowie in Einsatzbereichen wie Betonabbruch und Spezialrückbau, Entkernung und Schneiden oder Felsabbruch und Tunnelbau sorgt die passende Entstaubungstechnik für bessere Sicht, Schutz der Beschäftigten, geringere Verschmutzung der Umgebung und eine kontrollierte Baustellenlogistik.
Definition: Was versteht man unter Entstaubungsanlage
Eine Entstaubungsanlage ist ein technisches System zur Erfassung, Abscheidung und sicheren Abführung von luftgetragenen Stäuben. Sie besteht typischerweise aus einer Erfassungseinrichtung (zum Beispiel Hauben, Absaugdüsen oder Ringen), einer Strömungs- und Förderstrecke (Schläuche, Rohrleitungen), einem Ventilator zur Erzeugung des Unterdrucks und einer Abscheideeinheit (Trockenfilter, Zyklon, Nassabscheider). Ziel ist es, Staub möglichst an der Entstehungsquelle zu erfassen, die Konzentration von Feinstaub zu senken und abgeschiedene Stoffe sicher zu sammeln. Im Kontext von mineralischen Baustoffen steht häufig die Reduktion quarzhaltiger Feinstäube im Fokus, etwa beim Brechen, Pressen oder Spalten von Beton und Naturstein.
Funktionsweise und Hauptkomponenten einer Entstaubungsanlage
Entstaubungsanlagen arbeiten nach dem Prinzip der Punktabsaugung: Staub wird dort erfasst, wo er entsteht, über eine definierte Strömung zur Abscheidung geführt und als saubere Luft in den Arbeitsbereich zurückgeführt oder kontrolliert abgeführt. Eine bedarfsgerechte Auslegung berücksichtigt Quelle, Partikelgrößen, Volumenstrom, Druckverlust und das erforderliche Abscheidevermögen.
Erfassung direkt am Prozess
Die wirksamste Strategie ist die nahe Erfassung. Bei Betonzangen entsteht Staub vor allem beim Zerdrücken des Betons und dem Aufbrechen der Bewehrungsnähe; Hauben, seitliche Absaugringe oder flexible Saugschläuche an der Wirkstelle reduzieren Emissionen deutlich. Bei Stein- und Betonspaltgeräten (inklusive Steinspaltzylindern) fällt Staub insbesondere beim Bohrlochherstellen für Keile oder Zylinder an; hier sind Bohrstaub-Absaugungen mit Dichtlippen oder Bohrkronen-Ringen zweckmäßig. Das eigentliche hydraulische Spalten erzeugt meist weniger Feinstaub, allerdings können beim Nachbrechen oder Sortieren erneut Partikel freigesetzt werden, die ebenfalls punktuell erfasst werden sollten.
Ventilator und Strömungstechnik
Die Dimensionierung des Ventilators richtet sich nach dem erforderlichen Luftvolumenstrom und dem gesamten Druckverlust des Systems. Glatte Schlauch- und Rohrleitungen, kurze Wege, großzügige Radien und strömungsgünstige Formstücke reduzieren Verluste. Eine stabile Unterdrucklage ist wichtig, um schwankende Emissionen bei wechselnden Bearbeitungsschritten (Zerschneiden, Spalten, Abheben) sicher zu beherrschen.
Abscheidung: trocken, mechanisch oder nass
Zur Abscheidung werden je nach Staubart verschiedene Verfahren kombiniert:
- Zyklon als Vorabscheider für grobe Partikel und Funkenvorabscheidung.
- Patronen- oder Schlauchfilter als Trockenfilter für hohe Abscheidegrade auch bei Feinstaub.
- Nassabscheider, wenn feuchte, klebrige oder schwer filtrierbare Stäube auftreten oder wenn eine zusätzliche Staubbindung mit Wasser sinnvoll ist.
Für sehr feine Fraktionen sind hocheffiziente Filterstufen sinnvoll; die Auswahl orientiert sich am Ziel, alveolengängige Partikel zu minimieren.
Filterabreinigung und Standzeit
Automatische Abreinigung (zum Beispiel Druckluftimpuls) stabilisiert den Differenzdruck und erhöht die Standzeit. Eine gut zugängliche Staubsammelstelle und dichte Behälter erleichtern den sicheren Wechsel und die Entsorgung.
Überwachung und Regelung
Wesentliche Messgrößen sind Differenzdruck über dem Filter, Volumenstrom und Unterdruck. Stufen- oder Frequenzregelungen passen die Leistung an wechselnde Prozesse an, etwa wenn zwischen grobem Abbruch mit Betonzangen und präzisem Schneiden gewechselt wird.
Einsatzbereiche und typische Staubquellen
Entstaubungsanlagen begleiten zahlreiche Schritte entlang der Prozesskette – von der Vorbereitung bis zur Materiallogistik:
- Betonabbruch und Spezialrückbau: Zerdrücken, Abbrechen, Separieren – beim Einsatz von Betonzangen, Kombischeren oder Multi Cutters entsteht mineralischer Staub, der möglichst an der Kante der Werkzeuge abgesaugt werden sollte.
- Entkernung und Schneiden: Bohr-, Säge- und Trennarbeiten (nass oder trocken) erzeugen Feinstaub; Punktabsaugung an Bohrkronen und Sägeeinheiten reduziert Emissionen in Innenräumen.
- Felsabbruch und Tunnelbau: Im untertägigen Bereich ist die Raumluftführung mit geeignetem Unterdruck, strömungstechnischer Führung und Filterung zentral, um Sicht und Luftqualität zu sichern.
- Natursteingewinnung: Beim Bohren, Spalten und Sortieren entstehen wechselnde Staubfraktionen; mobile Entstauber an Bohrständen und Spaltstationen verbessern die Arbeitsplatzhygiene.
- Sondereinsatz: Bei Spezialanwendungen, etwa mit Tankschneidern oder Stahlscheren, treten metallische Partikel und Rauch auf; geeignete Abscheider und Funkenvorabscheider sind wichtig, insbesondere in engen Räumen.
Schnittstellen zu Werkzeugen und Aggregaten der Darda GmbH
Betonzangen: staubarmes Brechen an der Quelle
Beim Zerkleinern von Beton mit Betonzangen wird das Gefüge mechanisch zerdrückt. Es lösen sich Feinstäube aus Zementstein und Zuschlägen, mitunter quarzhaltig. Eine erzeugungsnahe Absaugung an den Zangenbacken, ergänzt um feinen Sprühnebel zur Staubbindung, hat sich in Innenräumen und sensiblen Bereichen bewährt. Der Sprühnebel reduziert die Staubfreisetzung, während die Absaugung die Restfracht bindet. Kurze Saugwege und flexible Schläuche folgen der Bewegung der Zange, ohne den Arbeitsablauf zu stören.
Stein- und Betonspaltgeräte sowie Steinspaltzylinder: Bohrstaub kontrollieren
Hydraulisches Spalten selbst ist staubarm, doch das Herstellen der Bohrlöcher erzeugt feinen Bohrstaub. Bohrkronen mit Absaugring, dichte Anpressflächen und ausreichend Volumenstrom sind entscheidend. Nach dem Spalten können Kantenbrechen und Nacharbeiten erneut Partikel freisetzen; mobile Entstauber in Griffweite halten den Arbeitsbereich sauber.
Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren und Tankschneider
Bei metallischen Werkstoffen steht weniger mineralischer Staub im Vordergrund, sondern partikuläre Emissionen aus Spänen, Abrieb und Funkenflug. Abscheidung mit Funkenvorabscheidern und robusten Trockenfiltern schützt Filtermedien. In geschlossenen Behältern oder engen Räumen ist besondere Umsicht bei der Luftführung geboten; allgemein empfiehlt sich ein kontrollierter Unterdruck und eine sichere Abführung der Abluft.
Hydraulikaggregate und Peripherie
Hydraulikaggregate liefern die Leistung für die Werkzeuge; die Entstaubungsanlage benötigt ihrerseits eine geeignete Energieversorgung und Platzierung, sodass Ansaug- und Ausblasseite strömungstechnisch sinnvoll positioniert sind. Eine getrennte Aufstellung minimiert gegenseitige Beeinflussung durch Abwärme und Luftströmungen.
Auslegung und Dimensionierung: von der Quelle zum sauberen Luftstrom
Die richtige Auslegung beginnt an der Staubquelle und folgt klaren Schritten:
- Staubquellen analysieren: Prozess, Material, Partikelgrößen, Emissionsdauer.
- Erfassung planen: Haubenform, Abstand, Anströmgeschwindigkeit, Bewegungsradien der Werkzeuge.
- Volumenstrom bestimmen: ausreichend, um den Staubkegel sicher einzufangen; Reserve für wechselnde Prozesse vorsehen.
- Druckverluste berechnen: Leitungslängen, Bögen, Verschmutzungszuschläge, Filterzunahme über die Standzeit.
- Filterfläche und Abreinigung wählen: passend zu Staubbeladung und Feinstaubanteil.
- Luftführung festlegen: Rückführung oder sichere Ableitung; Vermeidung von Kurzschlüssen der Strömung.
- Betriebsszenarien prüfen: Innenraum vs. Außenbereich, wechselnde Arbeitsplätze, Mobilität.
Für Arbeiten mit hohem Feinstaubanteil ist ein hoher Abscheidegrad der Endstufe sinnvoll. Bei wechselnden Prozessen, etwa Wechsel zwischen Betonzange und Bohrarbeiten, helfen stufenlose Regelungen, die Absaugleistung anzupassen.
Filtermedien und Abscheidegrade für mineralische Feinstäube
Mineralstäube unterscheiden sich in Dichte, Oberflächenbeschaffenheit und Hygroskopie. Filtermedien mit geeigneter Oberflächenbehandlung (zum Beispiel Membranbeschichtung) reduzieren Tiefenbeladung und erleichtern die Abreinigung. Für sehr feine Fraktionen sind hocheffiziente Endstufen verbreitet; wichtig ist ein stimmiges Gesamtkonzept aus Vorabscheidung, Hauptfilter und optionaler Sicherheitsstufe, damit sich hohe Abscheideleistung mit wirtschaftlicher Standzeit verbindet.
Quarzfeinstaub und Arbeitsplatzhygiene
Feine, alveolengängige Partikel gelangen tief in die Atemwege. Technische Maßnahmen wie punktnahe Absaugung, ausreichender Unterdruck, geeignete Filterstufen und geordnete Luftführung sind die Basis. Persönliche Schutzmaßnahmen können zusätzlich sinnvoll sein; diese richten sich nach Tätigkeit und örtlichen Vorgaben.
Nass- oder Trockenentstaubung: Auswahl nach Anwendung
Eine Nassabscheidung bindet Partikel im Wasserfilm und ist robust gegen Funken und gewisse klebrige Stäube. Es entsteht jedoch Schlamm, der sicher entsorgt werden muss. Eine Trockenabscheidung mit Patronen- oder Schlauchfiltern erreicht sehr hohe Abscheidegrade auch bei Feinstaub und ermöglicht trockene, saubere Entsorgung des Filterstaubs. Die Entscheidung richtet sich nach Material, Einsatzort (Innen/Außen), Temperatur, Wasserverfügbarkeit und gewünschtem Wartungsaufwand.
Mobile, modulare und stationäre Lösungen
Auf wechselnden Baustellen sind mobile Entstauber mit robustem Fahrgestell, flexibel anpassbaren Schläuchen und kompakten Abmessungen gefragt. In Tunneln und großen Hallen bewähren sich modulare Systeme mit verlegbaren Leitungen, verteilten Erfassungspunkten und zentraler Abscheidung. Stationäre Anlagen kommen in Werkhöfen, Sortier- oder Vorbereitungsbereichen zum Einsatz, etwa an festen Arbeitsplätzen für das Nachbrechen oder Sortieren von Betonfraktionen.
Betrieb, Wartung und sicherer Umgang
Ein verlässlicher Betrieb setzt regelmäßige Sichtprüfungen, Reinigung und Dokumentation voraus. Wichtige Punkte sind:
- Dichtheit von Erfassungselementen, Schläuchen und Verbindungen.
- Kontrolle von Differenzdruck und Volumenstrom; rechtzeitige Filterpflege.
- Sicherer Filter- und Behälterwechsel mit möglichst staubarmem Handling.
- Klare Wegeführung für Zu- und Abluft, um Strömungskurzschlüsse zu vermeiden.
- Schulung der Mitarbeitenden zur korrekten Positionierung der Absaugung an Betonzangen, Spaltgeräten und Schneidstellen.
Rechtliche Anforderungen und behördliche Vorgaben können je nach Region und Anwendung variieren. Es empfiehlt sich, diese allgemein zu berücksichtigen und die Auslegung entsprechend auszurichten.
Staubminderung entlang der Prozesskette
Technische Entstaubung wirkt am besten in Kombination mit prozessnahen Maßnahmen:
- Staubarme Arbeitsverfahren bevorzugen (hydraulisches Spalten vor Brechen).
- Wassernebel oder Sprühbefeuchtung dort einsetzen, wo es sinnvoll ist.
- Materialfluss organisieren: kurze Wege, abgedeckte Übergabepunkte.
- Werkzeugwahl und Wartung optimieren, um unnötige Abrasion zu vermeiden.
- Abtrennung von Arbeitszonen mit Unterdruckhaltung in Innenräumen.
Planungsleitfaden für Entstaubungsanlagen im Rückbau
Für eine tragfähige Planung haben sich folgende Leitfragen bewährt:
- Welche Prozesse erzeugen den Großteil der Staubfracht (zum Beispiel Brechen mit Betonzangen, Bohren für Steinspaltzylinder, Trennen)?
- Wo lässt sich die Absauganlage am nächsten an der Quelle positionieren, ohne Arbeitsabläufe zu stören?
- Wie groß ist der erforderliche Volumenstrom je Erfassungspunkt, und wie werden mehrere Punkte kombiniert?
- Welche Abscheidetechnik passt zum Staubspektrum und zum gewünschten Wartungsregime?
- Wie werden Energieversorgung, Mobilität und Platzbedarf auf der Baustelle berücksichtigt?
- Wie erfolgt die sichere Staubentsorgung und Reinigung, insbesondere in Innenräumen?
Besonderheiten in Tunnelbau und Innenräumen
Im Tunnelbau ist die Luftlenkung über längere Strecken zentral. Unterdruckgeführte Zonen, strömungsgünstige Leitungen und robuste Vorabscheider reduzieren Belastungen an der Ortsbrust und im Materialtransport. In Innenräumen stehen Sicht, Sauberkeit und Schutz sensibler Bereiche im Vordergrund: dichte Abschottungen, Unterdruckhaltung und kompakte Entstauber nahe der Quelle sind hier besonders wirksam.
Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte
Weniger Staub bedeutet weniger Reinigungsaufwand und geringere Sekundäremissionen. Eine bedarfsgerechte Regelung reduziert Energiebedarf, langlebige Filtermedien sparen Ressourcen. Bei Nassabscheidung ist der sorgfältige Umgang mit dem entstehenden Schlamm wichtig; bei Trockenfiltern punktet die saubere Trennung in wiederverwertbare Stoffströme, wo dies möglich ist.
Qualitätskriterien bei Auswahl und Einsatz
Entscheidend sind ein stimmiges Verhältnis von Erfassung, Volumenstrom und Filterleistung, robuste Bauweise für die Baustellenpraxis, einfache Bedienung sowie gute Zugänglichkeit für Wartung. Im Zusammenspiel mit Werkzeugen der Darda GmbH – von Betonzangen über Stein- und Betonspaltgeräte bis zu Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren und Tankschneider – sorgt eine passende Entstaubungsanlage für kontrollierte Prozesse und eine hohe Arbeitsqualität ohne unnötige Emissionen.





















