Die Druckspülung ist ein verbreitetes Verfahren, um beim Bohren von Fels und Beton das Bohrklein effizient aus dem Bohrloch zu fördern und Staub verlässlich zu binden. Im Umfeld von Betonabbruch, Spezialrückbau, Felsabbruch und Tunnelbau sowie der Natursteingewinnung spielt sie eine zentrale Rolle – insbesondere dann, wenn Bohrlöcher für den Einsatz von Stein- und Betonspaltgeräten oder Steinspaltzylindern herzustellen sind. In der Praxis wirkt eine gut geplante Druckspülung wie ein Qualitätsanker: Sie stabilisiert den Prozess, verbessert die Bohrlochqualität und bereitet nachgelagerte Arbeitsschritte mit Betonzangen, Kombischeren und weiteren Werkzeugen verlässlich vor.
Definition: Was versteht man unter Druckspülung
Unter Druckspülung versteht man die Förderung des Bohrkleins aus dem Bohrloch mittels unter Druck eingebrachtem Spülmedium. Als Spülmedien kommen in der Regel Wasser, Druckluft oder ein Luft-Wasser-Gemisch zum Einsatz. Das Medium wird über das Bohrwerkzeug in das Bohrloch eingebracht, nimmt das Bohrklein auf und transportiert es entlang des Ringspalts an die Oberfläche. Je nach Baustoff, Bohrdurchmesser und Tiefe erfolgt dies als offene Spülung (Austritt an der Bohrlochöffnung) oder in einem teilgeschlossenen Spülkreislauf mit Sammlung und Abscheidung der Feststoffe. Die Druckspülung unterscheidet sich damit vom Trockenbohren mit Absaugung und vom reinen Nassbohren ohne gezielten Spülstrom, da sie auf definierte Druck- und Volumenstromverhältnisse setzt, um Abtransport, Kühlung und Stabilisierung sicherzustellen.
Einsatz der Druckspülung bei Bohrarbeiten für Stein- und Betonspaltgeräte
Stein- und Betonspaltgeräte sowie Steinspaltzylinder benötigen passgenaue Bohrlöcher, oft in Serien mit gleichbleibender Tiefe und Geometrie. Eine konsequent geführte Druckspülung sorgt dafür, dass das Bohrloch frei von Bohrklein, Schlammresten und losen Aggregaten ist. Dadurch lassen sich Spaltkeile oder Zylinder leichter einsetzen, die Kontaktflächen werden gleichmäßiger belastet und das resultierende Spaltbild wird berechenbarer. In bewehrtem Beton erleichtert eine saubere Bohrlochsohle die Ausrichtung der nachfolgenden Maßnahmen, etwa das präzise Vorbereiten von Schnittkanten für Betonzangen oder Multi Cutters. Im Felsabbruch und im Tunnelbau unterstützt die Druckspülung zudem die Stabilität des Bohrlochs, reduziert Reibungswärme am Werkzeug und minimiert Staubbelastung in geschlossenen Räumen – ein entscheidender Vorteil bei Sondereinsätzen mit hohen Anforderungen an Arbeitsschutz und Emissionskontrolle.
Funktionsweise und Spülmedien
Wasser-Druckspülung
Wasser bindet Feinstäube wirkungsvoll, kühlt das Werkzeug und transportiert Bohrklein effizient ab. Der Spüldruck muss so gewählt werden, dass der Rückfluss zuverlässig anläuft, ohne den Untergrund auszuspülen oder Ränder auszubrechen. Bei Beton wird das Korngefüge nicht gelöst, dennoch kann sich feiner Schlamm bilden, der geordnet abgeführt und getrennt werden sollte. Vorteil: sehr gute Staubbindung und Werkzeugkühlung. Beachtung: geordnetes Wasser- und Schlammmanagement, um Verschmutzungen zu vermeiden.
Luft- oder Luft-Wasser-Spülung
Druckluftspülung oder Mischspülung (Luft mit geringem Wasseranteil) ist sinnvoll, wenn Wasser nur begrenzt eingesetzt werden kann, etwa bei Entkernung in Bestandsgebäuden oder in sensiblen Bereichen. Luftspülung hält das Bohrloch trocken, während geringe Wassermengen Feinstaub binden. Vorteil: geringere Feuchtelasten, saubere Sicht auf die Bohrlochöffnung. Beachtung: wirksame Staubabscheidung und Schutzmaßnahmen gegen aufgewirbelte Partikel.
Vorteile, Grenzen und Einfluss auf die Prozessqualität
- Qualitätssteigerung: Saubere Bohrlöcher verbessern das Ansetzen und die Wirksamkeit von Spaltgeräten und Steinspaltzylindern.
- Arbeitsschutz: Reduzierte Staubexposition, bessere Sicht, geringere Werkzeugtemperaturen.
- Prozesssicherheit: Stabiler Abtransport von Bohrklein, weniger Verblockungen, gleichmäßiger Bohrfortschritt.
- Kompatibilität: Unterstützt Folgeprozesse wie das Ansetzen von Betonzangen, Kombischeren und Stahlscheren an kontrolliert geschwächten Bauteilen.
- Grenzen: Aufbereitung von Spülwasser erforderlich; bei zu hohem Spüldruck drohen Ausbrüche an der Bohrlochmündung, bei zu geringem Druck Verstopfungen.
- Baustoffabhängigkeit: Heterogener Beton mit Bewehrung oder schiefriger Fels erfordern feinfühlige Parameterwahl.
Auswirkungen auf Bohrlochqualität und Spaltergebnis
Die Druckspülung beeinflusst Rundlauf, Oberflächenreinheit und Maßhaltigkeit des Bohrlochs. Eine gleichmäßige Spülströmung verhindert das Festsetzen von Bohrklein und reduziert Riefenbildung. Für Stein- und Betonspaltgeräte bedeutet dies ein leichteres Einbringen, eine definierte Auflage des Spaltsystems und eine gleichmäßigere Spannungsverteilung im Bauteil. Im Betonabbruch kann ein sauberes Bohrbild den Kraftbedarf nachgelagerter Werkzeuge wie Betonzangen senken, weil Sollbruchlinien gezielter entstehen. Im Felsabbruch und in der Natursteingewinnung begünstigt eine stabile Bohrlochwand das Ausrichten von Lochreihen, was für kontrollierte Bruchflächen wesentlich ist.
Arbeits- und Umweltschutz bei der Druckspülung
Staub- und Aerosolmanagement
Die Staubbindung ist ein Kernargument für Wasser- oder Mischspülung. Dennoch können Aerosole entstehen. Geeignete Abscheider, Abschirmungen an der Bohrlochöffnung und persönliche Schutzausrüstung sind daher einzuplanen. Bei reiner Luftspülung sind Kolkbildungen am Austritt durch Distanzhalter oder Auffangvorrichtungen zu vermeiden.
Wasser- und Schlammbehandlung
Spülwasser mit Bohrklein sollte sedimentiert oder gefiltert werden. Abläufe müssen gegen Austritt in sensible Bereiche gesichert sein. Eine geordnete Trennung von Feststoffen erleichtert die Entsorgung. Rechtliche Vorgaben sind standortabhängig und sollten vorab geprüft werden; verbindliche Aussagen sind ohne Einzelfallprüfung nicht möglich.
Lärm und Erschütterungen
Druckluft erhöht die Geräuschentwicklung an der Bohrlochöffnung, weshalb Lärmschutz zu beachten ist. Gegenüber schlagintensiven Verfahren unterstützt die Druckspülung einen ruhigen Bohrfortschritt und kann Erschütterungen reduzieren, was im Spezialrückbau und im Tunnelbau vorteilhaft ist.
Praxisleitfaden: Planung und Durchführung
- Baustoffanalyse: Festigkeit, Korngefüge, Bewehrungsanteil oder Schichtung im Fels bewerten.
- Verfahrenswahl: Wasser-, Luft- oder Mischspülung passend zu Einsatzort und Emissionszielen auswählen.
- Spülkreislauf aufbauen: Pumpe oder Kompressor dimensionieren, Spülschläuche sichern, Abscheidung einrichten.
- Parameter feinjustieren: Spüldruck und Volumenstrom so wählen, dass das Bohrklein kontinuierlich austritt und die Bohrkrone ausreichend gekühlt wird.
- Überwachen und dokumentieren: Austrittsbild, Farbe und Konsistenz der Spülung beobachten; Parameter bei Bedarf anpassen.
- Nachbereitung: Bohrloch auf Restschlämme prüfen, ggf. kurz nachspülen; Arbeitsbereich reinigen.
- Vorbereitung Folgeprozess: Einsetzen von Stein- und Betonspaltgeräten oder Ausrichtung für Betonzangen/Multi Cutters entlang der geplanten Trennlinie.
Parameter und Einflussfaktoren
Die optimale Druckspülung ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Bohrdurchmesser, Bohrtiefe, Werkzeuggeometrie, Spüldruck, Volumenstrom und Medium. Auch Temperatur, Kornanteil im Beton oder Klüftung im Fels wirken sich aus. Herstellerangaben der eingesetzten Geräte und werkstoffspezifische Erfahrungswerte sollten berücksichtigt werden; starre Richtwerte ersetzen keine objektspezifische Anpassung.
- Bohrdurchmesser und -tiefe beeinflussen den erforderlichen Volumenstrom für den sicheren Bohrkleinabtransport.
- Spüldruck muss ausreichend sein, um Rückfluss zu stabilisieren, ohne Kanten auszubrechen.
- Wasserqualität (Feststoffanteil) und Filterstufen entscheiden über den Verschleiß am Werkzeug.
- Bei Luftspülung ist die Partikelgeschwindigkeit am Austritt zu begrenzen, um Staubaufwirbelungen zu reduzieren.
Häufige Störungen und Abhilfen
- Verstopfung des Ringspalts: Kurz Druck erhöhen, Werkzeug anheben, Spülung mit höherem Volumenstrom wiederanlaufen lassen.
- Ausbrüche an der Bohrlochkante: Spüldruck senken, Anpressdruck gleichmäßiger führen, Austritt durch Prallfläche entschärfen.
- Unzureichende Staubbindung: Auf Mischspülung wechseln oder Wasseranteil erhöhen; Abscheider optimieren.
- Schlammreste am Bohrlochgrund: Nachspülen und zügig das Spaltsystem einbringen, um Ablagerungen zu vermeiden.
Bezug zu Werkzeugen und Einsatzbereichen
Im Betonabbruch und Spezialrückbau ermöglicht die Druckspülung präzise Bohrlochreihen für Stein- und Betonspaltgeräte; dadurch lassen sich Bauteile kontrolliert schwächen, bevor Betonzangen, Kombischeren oder Stahlscheren gezielt ansetzen. Bei Entkernung und Schneiden schafft sie saubere, definierte Ansatzpunkte für Multi Cutters und erleichtert das trennscharfe Arbeiten in beengten Umgebungen. Im Felsabbruch und Tunnelbau sind stabile, staubarme Bohrprozesse eine Grundvoraussetzung für das sichere Setzen von Steinspaltzylindern, gerade in Bereichen mit beschränkter Belüftung. In der Natursteingewinnung verbessert eine gleichmäßige Spülung die Reproduzierbarkeit von Bruchlinien. Bei Sondereinsätzen – etwa in Anlagen mit hoher Sensibilität für Feuchtigkeit – bietet die Luft- oder Mischspülung eine praxistaugliche Option, solange Staub- und Lärmschutz konsequent umgesetzt werden.
Qualitätssicherung im Zusammenspiel mit Produkten der Darda GmbH
Die Leistungsfähigkeit von Stein- und Betonspaltgeräten, Steinspaltzylindern und ergänzenden Werkzeugen der Darda GmbH entfaltet sich besonders dann, wenn die Bohrlöcher maßhaltig, sauber und frei von Bohrklein sind. Eine angemessene Druckspülung trägt hierzu entscheidend bei, ohne den Baustoff unnötig zu belasten. Im Ergebnis werden Spaltkräfte gezielter eingebracht, Schnittkanten für Betonzangen eindeutiger definiert und Folgearbeiten planbarer. So wird der gesamte Arbeitsablauf im Betonabbruch, im Tunnelbau und in der Natursteingewinnung strukturiert, sicher und effizient.





















