CO₂-Bilanz

Die CO₂-Bilanz beschreibt die Treibhausgaswirkung von Prozessen, Produkten und Projekten – in der Bau- und Rückbaubranche von der Herstellung bis zum Ende der Nutzung. Im Betonabbruch, im Spezialrückbau, im Felsabbruch und in der Natursteingewinnung beeinflussen Energieeinsatz, Transport, Werkzeugverschleiß, Materialtrennung und Recycling die Klimawirkung deutlich. Werkzeuge wie Betonzangen, Stein- und Betonspaltgeräte, Hydraulikaggregate, Kombischeren, Multi Cutters, Stahlscheren, Betonzangen, Steinspaltzylinder und Tankschneider der Darda GmbH kommen in diesen Anwendungen häufig zum Einsatz. Eine sachgemäße Auswahl und der passende Arbeitsablauf können die CO₂-Bilanz von Baustellen merklich verbessern, ohne Kompromisse bei Sicherheit, Qualität und Termin einzugehen.

Definition: Was versteht man unter CO₂-Bilanz

Unter der CO₂-Bilanz (auch Treibhausgasbilanz, CO₂-Fußabdruck oder Klimabilanz) versteht man die Summe aller relevanten Treibhausgasemissionen eines Systems, ausgedrückt in CO₂-Äquivalenten (CO₂e). Erfasst werden direkte Emissionen aus der Verbrennung von Kraftstoffen und indirekte Emissionen aus zugekaufter Energie, Vorprodukten, Transporten und Entsorgung. In der Praxis werden Systemgrenzen festgelegt (z. B. von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung) und eine funktionale Einheit definiert (z. B. „1 m³ Stahlbeton rückgebaut“ oder „1 t Naturstein gewonnen“). Ergebnis ist eine nachvollziehbare Kennzahl, die Entscheidungen unterstützt – etwa bei der Wahl zwischen verschiedenen Rückbauverfahren oder bei der Auslegung von Hydraulikaggregaten.

Methodik der CO₂-Bilanz im Rückbau und in der Natursteingewinnung

Die CO₂-Bilanz in Abbruch, Spezialrückbau, Entkernung, Schneiden sowie Fels- und Tunnelbau folgt der Lebenszykluslogik: Herstellung (Werkstoffe, Fertigung), Bereitstellung (Transport, Lagerung), Nutzung (Energie, Verschleißteile, Wartung), Entsorgung bzw. Recycling. Wesentliche Messgrößen sind Energieverbrauch (kWh, Liter, kg), Materialströme (t), Transportdistanzen (km) und Emissionsfaktoren (z. B. kg CO₂e je kWh Strom oder Liter Diesel). Typische Systemgrenzen reichen von „cradle-to-gate“ (bis Werkstor) über „gate-to-gate“ (Baustellenvorgang) bis „cradle-to-grave“ (inkl. Entsorgung). Für Bauprodukte dienen Umweltproduktdeklarationen als Datenquelle; für Baustellenprozesse sind Messungen und belastbare Erfahrungswerte zentral. Entscheidend ist die funktionale Einheit: Ob Betonzangen oder Stein- und Betonspaltgeräte – verglichen werden sollte stets die gleiche Leistung (z. B. identisches Volumen oder identische Tonnage). So lassen sich Verfahren fair bewerten und Optimierungspotenziale erkennen.

Einflussfaktoren auf die CO₂-Bilanz von Baustellenprozessen

Die Klimawirkung eines Rückbau- oder Gewinnungsprozesses wird von einigen Stellschrauben besonders geprägt. Wer diese gezielt adressiert, reduziert Emissionen häufig deutlich – oft ohne Mehrkosten und mit positiven Nebenwirkungen auf Termine, Lärm und Staub.

Energiequelle und Wirkungsgrad

Hydraulikaggregate bestimmen den größten Anteil des Energieverbrauchs. Elektrisch betriebene Aggregatlösungen können – abhängig vom Strommix – niedrigere Emissionen je kWh aufweisen als dieselbetriebene Einheiten. Weitere Hebel sind bedarfsgerechte Druck- und Volumenstromregelung, Lastmanagement, Vermeidung von Leerlaufzeiten und Wartung (Filtration, Ölzustand, Dichtheit). Kurz: Jede vermiedene Leerlaufminute spart CO₂.

Verfahrenswahl und Prozesskette

Die Reihenfolge von Trennen, Spalten, Zerkleinern und Sortieren beeinflusst Energiebedarf und Recyclingquote. Selektiver Rückbau mit Betonzangen oder Kombischeren ermöglicht eine frühe Materialtrennung (z. B. Bewehrungsstahl herauslösen), was Transportmassen senkt und die Qualität von Recyclingmaterial verbessert.

Werkzeugauswahl und Verschleiß

Die richtige Dimensionierung (z. B. Zangenöffnung, Spaltkraft), gehärtete Schneiden und passendes Hydrauliksetup vermeiden ineffiziente Hübe und erhöhen Standzeiten. Der ökologische Rucksack neuer Verschleißteile (Stahlherstellung, Wärmebehandlung) sollte durch optimale Nutzung möglichst selten „gehoben“ werden.

Transport und Logistik

Kurz gehaltene Anfahrten, hohe Auslastung und eine kluge Reihenfolge der Baustellen reduzieren Treibstoffbedarf. Vor-Ort-Zerkleinerung durch Betonzangen minimiert die Anzahl schwerer Abtransporte.

Recycling und stoffliche Verwertung

Saubere Trennung von Beton, Bewehrungsstahl, Kabeln, Leitungen und Sonderstoffen erleichtert die Rückführung in Sekundärkreisläufe. Jede Tonne rückgewonnener Bewehrung ersetzt Primärstahl – mit spürbarem Effekt auf die Gesamtbilanz.

Gerätespezifische Betrachtung: Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte

Betonzangen und Stein- und Betonspaltgeräte sind in vielen Szenarien zentrale Hebel für eine bessere CO₂-Bilanz. Beide Vorgehensweisen adressieren unterschiedliche physikalische Prinzipien und ergänzen sich in der Praxis.

Betonzangen: Zerkleinern und Separieren in einem Schritt

  • Selektiver Rückbau: Lokales Aufbrechen von Stahlbeton, Freilegen von Bewehrung, direkte Abtrennung. Reduziert Nacharbeit mit weiteren Aggregaten.
  • Transportvorteil: Zerkleinerter Beton benötigt weniger Lkw-Fahrten; Stahl kann separat abtransportiert werden.
  • Energieeinsatz: Kontinuierliche, kontrollierte Krafteinleitung — häufig effizienter als langwieriges Schlagwerk bei ungünstiger Geometrie.

Stein- und Betonspaltgeräte: Rissausbreitung statt Materialabtrag

  • Geringe Randbeeinflussung: Im Felsabbruch, Tunnelbau und sensiblen Umgebungen entstehen minimale Erschütterungen – das ist oft entscheidend für Genehmigungen und Prozessstabilität.
  • Gezielte Geometrie: Spaltbohrungen und kontrolliertes Rissbild ermöglichen große Brocken mit wenig Energie, die anschließend mit Betonzangen oder Multi Cutters weiterbearbeitet werden.
  • Indirekte Effekte: Weniger Sekundärschäden bedeuten geringere Reparaturen und Zusatzarbeiten – auch dies schlägt sich positiv in der CO₂-Bilanz nieder.

Einsatzbereiche und ihre klimarelevanten Besonderheiten

Betonabbruch und Spezialrückbau

Betonzangen beschleunigen den selektiven Rückbau und erhöhen die Stahlrückgewinnung. In Kombination mit Hydraulikaggregaten mit bedarfsorientierter Regelung sinken Energieverbrauch und Emissionen je Tonne Rückbaumaterial.

Entkernung und Schneiden

Beim Entfernen von Leitungen, Trägern und Installationen unterstützen Multi Cutters, Kombischeren und Stahlscheren eine saubere Sortierung. Tankschneider können heißen Trennverfahren überlegen sein, wenn sie Funken und Brenngase vermeiden – häufig mit Vorteilen für Arbeitsschutz und CO₂-Bilanz.

Felsabbruch und Tunnelbau

Stein- und Betonspaltgeräte sowie Steinspaltzylinder ermöglichen erschütterungsarmes Arbeiten. Die punktgenaue Rissführung senkt Energiebedarf und reduziert Nacharbeiten im Ausbau – das verkürzt Maschinenlaufzeiten und Transporte.

Natursteingewinnung

Kontrolliertes Spalten erzeugt hochwertige Blöcke mit geringem Verschnitt. Je höher die Ausbeute, desto besser die CO₂-Bilanz je Tonne verkaufsfähigen Materials.

Sondereinsatz

Bei sensibler Infrastruktur oder in Innenstädten begünstigen emissionsarme Antriebe der Hydraulikaggregate, geringe Erschütterungen und weniger Staub das Genehmigungsumfeld. Planbare Schichten statt Nachtarbeit können zusätzlich Logistikemissionen reduzieren.

Lebenszyklus der Werkzeuge: Herstellung, Nutzung, Wartung, Ende der Nutzung

Auch Werkzeuge selbst tragen einen CO₂-Rucksack aus Stahl, Bearbeitung und Wärmebehandlung. Langlebigkeit, Nachschleifen, Komponentenüberholung und Recycling der Stähle mindern die Lebenszyklusemissionen je Einsatzstunde. In der Nutzung senken korrektes Anpressen, passende Hydraulikdrücke und rechtzeitige Wartung (z. B. Dichtungstausch) den Energiebedarf. Am Lebensende können hochlegierte Stähle in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden.

Datenquellen und Bilanzierung in der Praxis

Für eine belastbare CO₂-Bilanz werden projektspezifische Verbrauchsdaten erhoben und mit anerkannten Emissionsfaktoren verrechnet. Typische Datengrundlagen sind Strom- und Kraftstoffverbräuche, Betriebsstunden der Hydraulikaggregate, Wechselintervalle von Werkzeugen, Transportmassen und Distanzen, sowie Wiegescheine und Recyclingnachweise. Umweltproduktdeklarationen von Baustoffen liefern GWP-Werte je Tonne oder m³. Wichtig sind klare Annahmen zu Strommix, Auslastung und Ausbeute – und eine transparente Dokumentation.

Praktische Maßnahmen zur Reduktion der CO₂-Bilanz

  1. Antrieb optimieren: Elektrische Hydraulikaggregate einsetzen, wenn verfügbar; Leerlauf minimieren; Druck-/Volumenstrom an die Aufgabe anpassen.
  2. Prozesskette planen: Reihenfolge so wählen, dass Betonzangen früh trennen und Masse verringern; Spalten, wo Erschütterungen unerwünscht sind.
  3. Wartung verstetigen: Sauberes Hydrauliköl, dichte Leitungen, intakte Schneiden und Zähne – weniger Energie pro Arbeitshub.
  4. Wege sparen: Vor-Ort-Zerkleinern und sortieren; Transporte bündeln; Leerfahrten vermeiden.
  5. Recyclingquote erhöhen: Stahl sauber ausbringen, Beton separieren; Stoffströme dokumentieren.
  6. Werkzeug passend dimensionieren: Zangenöffnung, Spaltkraft und Geometrie an Bauteildicke anpassen, um ineffiziente Hübe zu vermeiden.

Beispielhafte Gegenüberstellung zweier Rückbauvarianten

Ausgangslage: Rückbau von 1 m³ Stahlbeton (ca. 2,4 t). Variante A arbeitet mit schlagintensivem Verfahren und dieselbetriebenem Aggregat; Variante B kombiniert Stein- und Betonspaltgeräte zur Vortrennung mit Betonzangen zur Zerkleinerung, betrieben mit elektrischem Hydraulikaggregat. Unter typischen Annahmen ergeben sich in der Praxis häufig folgende Tendenzen: Variante B benötigt weniger Energie pro Tonne, erzeugt weniger Sekundärschäden und erhöht die Stahlrückgewinnung. Über eine höhere Recyclingquote werden Primärrohstoffe ersetzt, was die insgesamt bilanzierte Klimawirkung senken kann. Konkrete Werte hängen von Baustellenlogistik, Strommix, Bauteilgeometrie und Bedienpraxis ab.

Sicherheit, Staub und Lärm: indirekte Klimaeffekte

Staub- und Lärmminderung erscheinen zunächst nicht klimarelevant. Indirekt beeinflussen sie jedoch die CO₂-Bilanz: Wo leiser und staubärmer gearbeitet wird, sind längere Arbeitsfenster möglich, die Prozesse entkoppeln und Leerlauf verringern. Spalttechniken und gezielt eingesetzte Betonzangen reduzieren zudem Folgeschäden an angrenzenden Bauteilen – weniger Nacharbeit bedeutet weniger Energie und Transporte.